DE617381C

DE617381C - Verfahren zum Faerben von Acetatseide oder Cellulosefasern enthaltender Acetatseide

Info

Publication number: DE617381C
Application number: DEB149506D
Authority: DE
Original assignee: Boehme Fettchemie GmbH
Current assignee: Boehme Fettchemie GmbH
Priority date: 1931-04-15
Filing date: 1931-04-15
Publication date: 1935-08-19

Description

Verfahren zum Färben von Acetatseide oder Cellulosefasern enthaltender Acetatseide Zur Herstellung von Dispersionen der für die Herstellung von Azofarbstoffen auf Acetatseide bestimmten diazotierbaren Amine hat man bisher aromatische Sulfonsäuren und deren Kondensationsprodukte mit Aldehyden, Sulfitcelluloseablauge, Twitchell- und Kontaktspalter, sulfoniertes Mineralöl sowie' Türkischrotäl vorgeschlagen.
Es wurde nun gefunden, daB man eine bessere Dispergierung der diazotierbaren Amine und infolgedessen auch tiefere und gleichmäßigere Ausfärbungen erhält, wenn man an Stelle der mittels der genannten Dispergatoren erhältlichen Dispersionen solche Dispersionen diazotierbarer Amine verwendet, wie sie mittels der Sulfonierungsprodukte höher molekularer Alkohole mit mehr als 5 Kohlenstoffatomen erhältlich sind.

Der Vorteil, der bei Anwendung derartiger Dispersionen an Stelle der übrigen, bisher zu diesem Zweck hergestellten Dispersionen erzielt wird, geht aus folgenden Färbeversuchen klar hervor: Je i g i-Amino-3-nitro-6-methylbenzol bzw. 4, 4'-Diamino-3, 3'-dimethoxydiphenyl werden in ioo ccm Wasser mittels folgender bekannter Lösungsvermittler dispergiert:

i. Twitchellspalter . . . . . . . . . . . . . 89,

2. Kondensationsprodukt nach Pa-

tentschrift 292 531 . . . . . . . . . . 89,

3. Kondensationsprodukt nach Pa-

tentschrift 262 558 . . . . . . . . . . io g, '

4. Kondensationsprodukt nach Pa-

tentschrift 306 341 . . . . . . . . . . 89,

5. eingedickte Sulfitcelluloseab-

lauge ........... ........ 89,

6. diisopropylnaphthalinsulfon-

saures Natrium . . . . . . . . . . . . . 8 g,

7. sulfoniertes neutrales Maschi-

nenöl............ .......... 20 g,

B. Mischung aus Tetrahydronaph-

thalin und Seife:

Seife . . . . . . . . . 4,5 g,

Tetrahydronaphthalin ...... 4ccm,

9. Türkischrotöl 5oprozentig .... 12 ccin,

io. Kontaktspalter . . . . . . . . . . . . . 8 g,

i i. Natriumsalz des -Oleinalkohol-

schwefelsäureesters . . . . . . . . . . 8 g.

Mit diesen' Dispersionen werden Acetatseidenstränge unter gleichen Bedingungen behandelt, gespült, diazotiert und wieder gespült. Die Färbungen werden hierauf mit 2-oxynaphthalin-3-carbonsaurem Natrium entwickelt. Dann wird wieder kräftig gespült, geschleudert und getrocknet. Die mit Oleinalkoholschwefelsäureester hergestellten. Färbungen zeigen die tiefste Nuance.

Folgende Beispiele erläutern das Verfahren: Beispiel i i g r-Aninobenzyl-3-nitro-6-methylbenzol wird mit 49 Natr iumsalz des Oleinalkoholschwefelsäureesters in wenig Wasser dispergiert. Die Dispersion wird dann in die Färbeflotte von 3 1 gegeben. In dieser Flotte werden ioo g Acetatseide 112 Stunde umge = zogen. Die gelb gefärbte Acetatseide wird in üblicher Weise mit salpetriger Säure behandelt und die Färbung mit P-Naphthol, entwickelt.
Man erhält ein leuchtendes Rot. Beispiel 2 i g 4, 4!-Diamino-3, 3'-dimethoxydiphenyl wird mit 8 g Natriumsalz des Oleinalkoholschwefelsäureesters und wenig Wasser dispergiert, und die Dispersion wird in 121 Wasser gegeben. In dieser Flotte' behandelt man 40o g Acetatseide bei 5o bis 70°-C während i/2 Stunde, diazotiert mit salpetriger Säure, spült und entwickelt die Färbung mit 2-Oxynaphthalin-3-carbonsäure.
Man erhält ein intensives Blau.
Das Verfahren kann .auch vorteilhaft zum Färben von Acetatseide und Cellulosefasern enthaltenden Mischgeweben angewendet werden, wobei man zweckmäßig noch auf Cellulosefasern ziehende Farbstoffe und Natriumsulfat zusetzt. Diese Arbeitsweise wird durch folgendes Beispiel näher erläutert: Beispiel 3, Ein Mischgewebe aus Acetatseide und Viscoseseide wird in einem Färbebad, enthaltend o,6 Teile 2-Amino-5-benzoylamino-i, 4-dimethoxybenzol, das mit 2,4 Teilen Natriumsalz des sulfonierten Oleinalkohols dispergiert wurde, 4% Diazobrillantblau BBI, extra (Schultz, Farbstofftabellen, 7. Auflage, Bd.2, 1934 S.76), 0,50/'o Sambesischwarz BH (Schultz, Farbstofftabellen, 7. Auflage, N1.393), 2o010 Natriumsulfat und io% Natriumacetat, aus dreißigfacher Flotte gefärbt. Die Farbstoffe sind auf halbes, die übrigen Zusätze auf ganzes Warengewicht berechnet: - Es wird 314 Stunde zwischen 75 und 8o0 C behandelt, dann. gespült, i/2 Stunde diazotiert und nochmals gespült. Dann wird die Färbung. in 94 Stunden bei 75°C mit 4% 2-Oxynaphthalin-3-carbonsäure in üblicher Weise entwickelt. Man erhält ein intensives gleichmäßiges Blau.

Claims

PATEN'rAXSPRUCH . Verfahren zum Färben von Acetatseide oder Cellulosefasern enthaltender Acetatseide mit Azofarbstoffen durch Behandeln der Faser mit Dispersionen, die durch Dispergieren diazotierbarerwasserunlöslicher Amine mit Netzmitteln in Wasser erhältlich sind, Diazotieren und Entwickeln mit Naphtholen, dadurch gekennzeichnet, daß mit Sulfonierungsprodukten aliphatischer Alkohole mit mehr als 5 Kohlenstoffatomen bzw. deren löslichen Salzen hergestellte wässerige Dispersionen der Amine verwendet werden, die gegebenenfalls noch auf die Cellulosefaser ziehende Farbstoffe und Natriumsulfat enthalten können.