DE538334C - Sicherheitsventil - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Sicherheitsventil für unter Druck stehende Leitungen.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, ein Sicherheitsventil einfächer Bauart und hoher Betriebssicherheit zu schaffen, ohne daß die Empfindlichkeit des Ventils beeinträchtigt ist.

Das Hauptmerkmal der Erfindung besteht in einem Absperrglied, ζ. Β. einem Kolben

o. dgl., der in einem Zylinder o. dgl. beweglich gelagert ist und durch nachgiebige Glieder an seiner Stelle gehalten wird, vorzugsweise durch Kugeln, die mittels einer Feder regelbarer Spannung in eine Ringnut des Zylinders gedrückt werden, wobei das Absperrglied einen Kanal oder eine Gruppe von Kanälen steuert, durch welche das unter Druck stehende Medium entweichen kann, um dadurch ein: Schallsignal o. dgl. auszulösen und gegebenenfalls die weitere Kompression des Mediums selbsttätig zu verhindern.

Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung dargestellt.

Fig. ι zeigt im senkrechten Schnitt die erste Ausführungsform der Vorrichtung.

Fig. 2 veranschaulicht eine zweite Ausführungsform in Verbindung mit einer Handpumpe, die beispielsweise für das Aufpumpen von Luftreifen benutzt wird.

Gemäß Fig. 1 ist im Inneren eines beispielsweise zylindrischen Gehäuses 1 mit Stutzen 2, 3 für den Anschluß an die Lieferund Verbrauchsstelle ein Kolben 4 angeordnet, der durch eine Ledermanschette 5 abgedichtet ist. In der Wand des hohlen Kolbens 4 sind Aussparungen vorgesehen, in denen Kugeln 6 beliebiger Zahl, im dargestellten Beispiel vier, gelagert sind, die außen in einer Ringnut 7 in der Innenwand des Gehäuses ι liegen. Die Kugeln werden durch ein Druckglied oder ein bewegliches Widerlager 8 mit abgerundeten Ecken an ihrer Stelle in der genannten Ringnut gehalten, wobei der Druck auf die Kugeln 6 durch eine Feder 9 bestimmt ist, deren - Spannung durch eine Mutter 10 regelbar ist.

Der Kolben 4 steuert Kanäle 11, die in der in der Zeichnung dargestellten Ruhestellung verschlossen sind und entweder unmittelbar zur Außenluft führen oder aber in eine Alarmvorrichtung, wie Pfeife o. dgl., münden können.

Die Wirkungsweise ist die folgende.

Solange der Druck des Druckmittels in der Leitung, in den Stutzen 2, 3 sowie in der im unteren Teil des Gehäuses 1 befindlichen Kammer 12 keinen vorher bestimmten Wert überschreitet, bleiben die Teile in der dargestellten Lage, in welcher der Kolben 4 ein

5S8334

Entweichen des Druckmittels durch die Kanäle 11 verhindert.

Wenn der Druck in der Leitung und infolgedessen in der Kammer 12 die festgesetzte Höchstgrenze überschreitetj dann drückt das Druckmittel den Kolben 4 aufwärts, daß die Kugeln 6 aus ihrer Ringnut 7 heraustreten und die Feder 9 zusammendrücken. Das Druckmittel entweicht dann durch die Kanäle 11 und verursacht ein Pfeifsignal, das die Aufmerksamkeit des Arbeiters erregen muß. Die Bewegung des Kolbens 4 nach oben kann durch einen beliebigen, nicht dargestellten Anschlag begrenzt werden. Ferner kann an Stelle der Kanäle 11 im Gehäuse 1 auch in der Stange 13 des Kolbens ein Längskanal vorgesehen sein. Auf das äußere Ende dieser Stange wird dann eine Pfeife oder eine andere gleichartige Vorrichtung beliebiger Ausführung angeordnet.

Ebenso kann das bewegliche Widerlager 8 durch eine Kugel passender Größe ersetzt werden, die durch den Druck der Feder 9 mit den Kugeln 6 in Berührung gehalten wird. Der Kolben 4 müßte natürlich zu diesem Zweck entsprechend ausgebildet sein. Die Kugeln 6 können auch durch Klinken oder durch Klötze, beispielsweise zylindrischer, kegeliger oder anderer Gestalt, ersetzt sein. An Stelle des Widerlagers 8 kann auch ein Kegel treten.

Fig. 2 zeigt die Anordnung eines Ventils gemäß der Erfindung auf dem Druckkolben 14 einer Handpumpe 15, wie es beispielsweise für das Aufpumpen von Luftreifen für Kraftfahrzeuge o. dgl. benutzt wird. Der Kolben ist bei dieser Ausführungsform mit einem Kanal 16 versehen, der durch eine Kugel 17 verschlossen werden kann. Der Kugel gegenüber befindet sich ein Zapfen 18, der am Ende des Kolbens 4 sitzt. Der Kolben 4 wird, wie im Falle der Fig. 1, durch Kugeln 6 gehalten, die in einer Ringnut 7 des Gehäuses 27 laufen, das mit dem Druckkolben 14 ein Ganzes bildet. In der Mitte des Kolbens 4 liegt eine große Kugel 19, die durch eine Feder 20 gegen die Kugeln 6 gedrückt wird. Die Spannung der Feder 20 ist durch einen Bolzen 21 regelbar, der durch die Stange 22 des Pumpenkolbens 14 frei hindurchgeht und durch einen an seinem freien Ende liegenden Kopf 23 einstellbar ist. Der Kopf ist mit einem Zeiger 24 versehen, der sich vor einer Einteilung 25 verschieben kann. Der Bolzen 21 hat einen mittleren Längskanal 26, der ins Freie führt und eine Schallsignalvorrichtung, beispielsweise eine Pfeife o. dgl., tragen kann.

Beim Gebrauch nehmen die Teile gewöhnlieh die dargestellte Lage ein. Die Feder 20 ist auf die erforderliche Spannung eingestellt und drückt auf die mittlere Kugel 19 mit einer solchen Kraft, daß die Kugeln 6 in der Ringnut 7 gehalten werden, so daß der Druckkolben 14 arbeiten kann. 65

Wenn der Druck unter dem Kolben 14 einen vorher bestimmten Wert überschreitet, dann muß auf den den Druckkolben 14 mitnehmenden Kolben 4 durch die Stange 22 eine größere Kraft einwirken, als für die Erzeugung des normalen Druckes des Druckmittels erforderlich ist. Die Kugeln 6 treten aus der Ringnut 7 heraus und drücken gegen die mittlere Kugel 19, wodurch die Feder 20 zusammengedrückt wird. Der Zapfen 18 drückt gegen das Kugelventil 17, so daß dann das unter dem Druck des Kolbens 14 stehende Druckmittel durch den Kanal 16 entweicht und durch Öffnungen 28 des Kolbens 4 in den Kanal 26 gelangt. Dadurch wird das am äußeren Ende des Kanals vorgesehene, nicht dargestellte Schallsignal zum Tönen gebracht, um den die Pumpe bedienenden Arbeiter aufmerksam zu machen.

Bei dieser Ausführungsform kann durch den Kopf 23 der Zeiger 24 in die gewünschte Stellung vor der Einteilung 25 bewegt werden, wodurch die von der Pumpe nicht zu überschreitende Druckgrenze genau festgelegt werden kann. Dies kann in jedem gewünschten Augenblick erfolgen und den Erfordernissen schnell angepaßt werden.

Das Ventil kann jede beliebige Form und Ausbildung haben, je nach dem Einzelfall. Es kann auch aus jedem beliebigen Material hergestellt und mit einem beliebigen Absperrglied ausgestattet sein. Die Druckfeder kann gegebenenfalls durch eine Zugfeder, durch Gummiklötze oder andere nachgiebige Mittel ersetzt werden.

Man kann auch die Feder 9 und die Stellschraube 10 durch einen Kolben oder ein gleichwertiges Organ ersetzen, das unter dem Einfluß eines Gases oder anderen Mittels gleichbleibenden Druckes steht.

Der Gegenstand der Erfindung eignet sich für die genaue Einstellung der Betriebsgrenzen von Vorrichtungen zum Komprimieren von elastischen oder anderen Gasen oder Flüssigkeiten. Die Erfindung ist auch anwendbar als Entspannungsvorrichtung für elastische Medien und kann auch für Manometer aller Art benutzt werden.

Claims (3)

1. Patentansprüche:

   i. Sicherheitsventil für unter Druck stehende Leitungen, gekennzeichnet durch ein Absperrglied, z. B.' einen Kolben (4) o. dgl., der in einem Zylinder (1) o. dgl. beweglich gelagert ist und durch nachgiebige Glieder (6) an seiner Stelle gehalten wird, vorzugsweise durch Kugeln (6), die

   mittels einer Feder (9) regelbarer Spannung in eine Ringnut (7) des Zylinders (1) gedrückt werden, wobei das Absperrglied einen Kanal oder eine Gruppe von Kanälen (11) steuert, durch welche das unter Druck stehende Medium entweichen kann, um dadurch ein Schallsignal o. dgl. auszulösen und gegebenenfalls die weitere Kompression des Mediums selbsttätig zu verhindern.
2. 2. Sicherheitsventil nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen in dem von dem Druckmittel durchströmten Gehäuse

   (1) ruhenden Kolben (4), der in der Ruhelage Ausströmungsöffnungen (11) gegen, den Druckraum (12) des Gehäuses abschließt, wobei die Öffnungen (11) mit einer Alarmvorrichtung verbunden sein können.
3. 3. Sicherheitsventil nach Anspruch 1 in Anwendung bei Luftpumpen, gekennzeichnet durch den Einbau des Ventils in den Pumpenkolben (14) und ein Rückschlagventil (17) im Pumpenkolben, das durch einen Fortsatz (18) am Kolben (4) geöffnet werden kann.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen