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Reifenfüll- und Druckprüforgan Die Erfindung betrifft eine Verbesserung
des Reifenfüll- und Druckprüforgans für eine Vorrichtung zum Aufpumpen von Luftreifen
an Kraftwagen nach Patent 453 i99. Der Erfindung gemäß ist das Füll- und Druckprüforgan
gegenüber der bekannten Einrichtung, welche mehrere Steuerorgane aufweist, nur mit
einem einzigen Steuerorgan versehen, durch dessen Benutzung eine zwischen Druckluftquelle
und Füllorgan liegende Vorkammer wahlweise mit jedem einzelnen der Luftschläuche
für sich in Verbindung gebracht werden kann. Zu diesem Zweck kann z. B. um ein Verteilergehäuse
ein drehbarer Ringschieber angeordnet werden, der je nach seiner Einstellung mittels
eines in ihm befindlichen Kanals die Verbindung zwischen einer der festen Leitungen
zu den Fahrzeugrädern und der Vorkammer herstellt.
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Vorteilhaft dient dabei ein und dasselbe Steuermittel dazu, nacheinander
eine Entlüftungsöffnung für die Vorkammer zu schließen und die Verbindung zwischen
Vorkammer und Prüfkammer und dann zwischen Prüfkammer und Sammelkammer und schließlich
zwischen Prüfkammer und überdruckventil herzustellen.
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Vorteilhaft ist es ferner, unmittelbar nach dem Schließen der Verbindung
zwischen der Prüfkammer und der Vorkammer diese Vorkammer und damit die von ihr
zum Luftschlauch führende Luftleitung druckfrei zu machen, damit das Rückschlagventil
des Schlauches sich wieder schließt. Diese Entleerung kann durch Bohrungen im Schaft
des Steuerventils hindurch erfolgen.
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Ferner ist es wesentlich, daß das an die Prüfkammer angeschlossene
Überdruckventil, welches auf den für den Schlauch höchst zulässigen Druck eingestellt
ist und infolgedessen dem Zwecke dient, eine Überladung des Luftschlauches zu verhüten,
mit einer Vorrichtung versehen ist, welche das Wirksamwerden des Überdruckventils
derart verzögert, daß dieses überdruckventil bei der kurzen Prüfung des Druckes
in der Sammel- und Prüfkammer noch nicht in Wirkung tritt. Vor dem Öffnen des Reifenventils
muß nämlich ein gewisser überdruck gegenüber dem im Schlauch herrschenden Druck
in den Kammern des Verteilers enthalten sein, um die Öffnung des Ventils überhaupt
zu ermöglichen. Dieser überdruck würde gegebenenfalls durch das überdruckventil
abblasen, wenn die eben erwähnte Vorrichtung nicht vorgesehen wäre. Um dieses Abblasen
zu verhindern, kann beispielsweise dem Überdruckventil ein Vorventil vorgeschaltet
werden, das derart gesteuert wird, daß es von dem Hauptsteuermittel, also dem Steuerknopf
aus, erst eine gewisse
Zeit nach Öffnung des die Prüfkammer von
der Vorkammer trennenden Absperrmittels geöffnet wird.
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Auf der Zeichnung ist als Beispiel die Erfindung in einer Ausführungsform
dargestellt. Abb. i zeigt schematisch die Gesamtanordnung der Vorrichtung an einem
Kraftfahrzeug im Grundriß.
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Abb.2 zeigt den Verteiler im Längsschnitt nach der Linie II-II in
Abb. 3.
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Abb. 3 ist die Vorderansicht der Abb. 2. Abb. 4 zeigt einen Teil der
in Abb. 2 dargestellten Vorrichtung in größerem Maßstabe,. und zwar das dem Überdruckventil
vorgeschaltete Sicherheitsventil. .
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Die zum Aufpumpen der Reifen erforderliche Luft wird von einem Luftkompressor
oder einem Luftkessel i geliefert. Sie gelangt von diesem aus über eine als Drosselmittel
dienende Düse 36 zu einem Verteiler (Abb.2), der am Wagenschaltbrett befestigt sein
kann. Dieser Verteiler steht mit einem Manometer 29 in Verbindung, mit dem infolge
der Wirkung einer Anzahl von Ventilen sowohl der Druck im Luftkessel i als auch
in den angeschlossenen Radreifenschläuchen 7 geprüft werden kann. Der Verteiler
führt dabei nach Bedarf den einzelnen Schläuchen 7 Luft zu. Zu diesen führen die
Leitungen 3 über nicht näher dargestellte Zwischenstücke 4 und Reifenventile 6.
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Der in den Abb.2, 3 und 4 dargestellte Verteiler besitzt ein Gehäuse
32. In diesem Gehäuse befindet sich eine Sammelkammer 23, die aus dem Luftkessel
i über eine Düse 36 gespeist wird.
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An die Sammelkammer ist eine DruckprüE-kammer 25 angeschlossen. Zwischen
den Kammern 23 und 25 ist das Ventil 22 angeordnet, das unter der Wirkung der Feder
22a steht. An die Druckprüfkammer 25 schließt sich die Schlauchvorkammer 26 an,
die durch die Leitungen 3 mit einem der Radschläuche verbunden werden kann. Die
wahlweise Verbindung der Kammer 26 mit .einem der .Rohre 3 erfolgt durch Drehung
des das Gehäuse 32 umgebenden Ringschiebers 24 um die Gehäuseachse mittels des Griffes
27, so daß die Öffnung 35 in dem Ringe 24 die von der Kammer 26 kommenden
und in den Ringkanal 2611 einmündenden Kanäle 26a mit einem der Leitungen 3 verbindet.
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Zwischen den Kammern 25 und 26 ist das Ventil 2 1 angeordnet, das
unter der Wirkung der Feder Zia steht. Die Schäfte der Ventile 21 und 22 haben Spiel
in ihren Führungen, so daß also nach Öffnung der Ventile 21 und 22 die Kammern 23,
25 und 26 miteinander in Verbindung stehen. Aus dem Gehäuse 32 ragt der Schaltknopf
2o heraus, der längs verschiebbar auf der Ventilspindel 20a geführt ist und durch
die Feder tob in seiner .äußeren Endlage gehalten wird. Durch Hineindrücken dieses
Knopfes wird zunächst die Öffnung 2oe außer Deckung mit der Öffnung 2od der Ventilspindel
20-7 gebracht. Die letztere Öffnung steht durch den Längskanal 2oe und die Querbohrung
2o/ in Verbindung mit der Vorkammer 26. Sodann stößt der Knopf gegen die Stirnfläche
der Ventilspindel 2oa, so daß er nunmehr das Ventil 2 i und später das Ventil 22
öffnet. Die Ventilstange Zog des .letzteren endet in der Ruhelage der Teile
in einer gewissen Entfernung vom Ende der Ventilstange 2oa des Ventils 2 i. Die
Luft kann jetzt aus der Sammelkammer ä3 in die Prüfkammer 25, von dort in die Vorkammer
26 und von letzterer aus in eine der Leitungen 3 eintreten.
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Der Rauminhalt der Sammelkammer 23 steht in einem bestimmten Verhältnis
zu dem Inhalt des aus der Sammelkammer 23, Prüfkammer 25, Varkammer,26, Kanälen
26a, Ringkanal 26b und Rohrleitung 3 gebildeten Gesamtraumes, so daß, wenn nach
dem Öffnen der Ventile der Druckluftinhalt der Sammelkammer 23 sich über den Gesamtraum
verteilt, der Druck im Gesamtraum noch ausreicht, um das Ventil 6 des Reifenschlauches
zu öffnen. Nach dem Öffnen des Ventils 6 gleicht sich der Druck der geringen, in
den Verteilerkammern enthaltenen Luftmenge mit dem Schlauchinnendruck aus. Da der
Luftzustrom von dem Druckluftbehälter i aus durch die Düse 36 gedrosselt ist, kann
während der kurzen Zeit, welche diese Vorgänge in Anspruch. nehmen, eine wesentliche
Druckmenge aus dem Druckluftbehälter nicht nachströmen.
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Das an die Prüfkammer 25 angeschlossene Manometer 29 zeigt kurz vor
dem Öffnen des Ventils 6 den Druck des erwähnten Gesamtraumes an und nach dem Öffnen
des Ventils 6 den im Reifenschlauch herrschenden Druck.
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Das Ablesen des Schlauchinnendruckes vom Manometer kann vor oder nach
Freigabe des Knopfes 2o erfolgen, und zwar auch nach Freigabe des Knopfes deshalb,
weil nach dem Schließen des Ventils 21, 22, trotzdem dieses unter gleichzeitiger
Herstellung der Verbindung zwischen der Vorkammer 26 und der Außenluft erfolgt,
in der Prüfkammer 25 der Druck unverändert bleibt.
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Die Vorkammer 26 wird dagegen durch die Herstellung ihrer Verbindung
mit der Atmosphäre wieder entleert, also auf Atmosphärendruck gebracht, und die
erwähnte Verbindung erfolgt dadurch, daß nach Freigabe des Knopfes 2o die Öffnungen
2o, und .2od wieder zum Überdecken gebracht werden und infolgedessen die in der
Vorkammer 26 enthaltene
Druckluft durch die Bohrungen 20f, 20e,
20d und 2oe ausströmen kann. Infolge der Entleerung der Vorkammer schließt sich
das Reifenventil 6 unter der Wirkung des Druckes im Innern des Radreifenschlauches.
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Die Sammelkammer 23 wird nach dem Schließen der Ventile langsam wieder
durch die Düse 36 hindurch aus dem Behälter i aufgefüllt.
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Man kann durch die oben beschriebene Einrichtung jederzeit, also auch
während der Fahrten. feststellen, wie hoch der Druck in jedem Schlauch ist. Wenn
der Schlauch gefüllt werden soll, wird der Knopf 20 so lange niedergedrückt gehalten,
bis das Manometer den gewünschten Druck anzeigt. Die Druckluft strömt dabei vom
Druckluftbehälter i über die Drosseldüse 36, den Verteiler und das Verbindungsrohr
3 nach dem an den Verteiler angeschlossenen Schlauch. Der Knopf 20 kann auch mit
einer beliebigen Feststellvorrichtung, z. B. einem Bajonettschlitz, versehen sein,
um ihn in der niedergedrückten Lage zeitweilig feststellen zu können.
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Wie oben erwähnt, ist an die Prüfkammer 25 ein Überdruckventil 3 i
angeschlossen, um eine Überladung des zu füllenden Schlauches zu verhindern. Dieses
Überdruckventil3l ist auf dem vorgeschriebenen Druck des Reifens einzustellen. Damit
das Überdruckventil 31 nicht unter der Wirkung des den gewöhnlichen Reifendruck
übersteigenden, zum öffnen des Reifenventils 6 erforderlichen Drukkes sich öffnet
und dadurch den zum Aufstoßen des Reifenventils benötigten überdruck sofort entweichen
läßt, ist ein V orventi137 zum Überdruckventi13i angeordnet: es besteht aus einer
Kugel 37 (Abb.4@, welche so stark federbelastet ist, daß sie sich unter dem erwähnten
öffnungsdruck für das Reifenventil nicht von ihrem Sitz abhebt.
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Wird das Ventil 21 zunächst wenig mittels des Knopfes 2o herabgedrückt,
so wird nur durch öffnen des Ventils 22 die Verbindung zwischen der Sammelkammer
23 und der Prüfkammer 25 hergestellt, wodurch, wie oben beschrieben, das Schlauchventi16
aufgestoßen wird. Das Vorventil37 wird hierbei noch nicht geöffnet.
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Soll nach dem Prüfen des Schlauchdruckes der Schlauch aufgefüllt werden,
so wird der Knopf 2o kräftiger hineingestoßen, so daß das Venti12i auf seinem Wege
die Kugel des Vorventils 37 von ihrem Sitz abhebt und damit den Weg zu dem überdruckventi131
freigibt. Da, wie erwähnt, die Kugel 37 durch eine starke Feder belastet ist, empfindet
der die Vorrichtung Bedienende beim Auftreffen des Ventils 21 auf die Kugel einen
gewissen verstärkten Widerstand, so daß also die für das Prüfen des Schlauchdruckes
erforderliche Stellung des Knopfes 2o nicht versehentlich überschritten werden kann.
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Zwecks Prüfung des Druckes in dem Behälter i wird der Hebel 27 auf
eine Zwischenstellung gebracht, in welcher die öffnung 35 mit keinem der Rohre 3
in Verbindung steht. Sodann, wird der Knopf 2o in die Prüfstellung gedrückt, und
der Druck am Manometer 29 abgelesen, nachdem das Manometer zur Ruhe gelangt ist.
Das Vorventil37 bleibt dabei geschlossen.
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Es ist ohne weiteres angängig, mehrere ?'berdruckventile für verschiedene
Drucke anzuordnen, falls die Reifen verschiedene Drucke haben müssen. In diesem
Falle müßte mit dem der Auswahl des in Frage kommenden l<ohres 3 dienenden Ringe
24 eine Steuervorrichtung verbunden werden, welche das zugehörige Überdruckventil
einschaltet.