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Die Verletzung von luftgefüllten Bereifungen bringt nicht nur den Nachteil mit sich, dass die
Fahrt unterbrochen und die verletzte Bereifung umgespannt werden muss, die wesentliche Schädigung des Fahrzeugbesitzers besteht darin, dass in den häufigsten Fällen der Schaden nicht sofort bemerkt wird und die Bereifung während des Zeitraumes bis zur Wahrnehmung desselben ganz ausserordentlich leidet, oft derart, dass ihre Lebensdauer im Grunde unnötig verkürzt wird. Insbesondere ist dies bei
Lastwagen der Fall, bei welchen an den Hinterrädern nebeneinander zwei Reifen angeordnet sind ; in einem solchen Falle ist die Verletzung eines Reifens für den Fahrer kaum wahrnehmbar, weil der andere
Reifen trägt. Der verletzte wird jedoch stark zusammengedrückt und nimmt hiedurch Schaden.
Es wurden daher wiederholt Versuche gemacht, Vorrichtungen herzustellen, welche die Verletzung des Luftbehälters dem Fahrer rasch zur Kenntnis bringen. Diese Vorrichtungen, welche vorwiegend mechanische, d. h. durch den niedergehenden Reifen selbst betätigte Läutewerke besitzen, haben sich jedoch begreiflicherweise nicht bewährt, weil die Unebenheiten der Strasse die Antriebsorgane dieser Apparatur rasch zerstören.
Gegenstand der Erfindung sind ein Verfahren und Einrichtungen, die verschiedene Ausführungsformen desselben darstellen ; dieses besteht darin, dass der Druckabfall, welcher bei einer Verletzung des Reifens auftritt, zur Betätigung einer akustischen oder optischen Signalvorrichtung benutzt wird.
Insbesondere wird die Druckdifferenz, welche bei Verletzung des Reifens gegenüber einem Raum, der ursprünglich mit dem Luftschlauch in Verbindung war, später jedoch gesperrt wurde, herangezogen.
Beispielsweise wird ein Behälter verwendet, der auf die Bereifung aufgeschraubt wird, mit der Luftfüllung der Bereifung in Verbindung steht und daher von deren Druck erfüllt ist. Dieser Behälter wird beispielsweise durch ein bewegliches Organ derart in zwei Räume geteilt, dass der eine gegen den Luftbehälter abgeschlossen ist, der andere mit dem Luftbehälter der Bereifung aber in Verbindung bleibt. Die ursprüngliche Gleichheit der Drücke beider Räume wird durch einen absperrbaren Luftumführungskanal erzielt. Tritt eine Verletzung des Reifens auf und nimmt daher der Druck in der Bereifung ab, so erfährt das bewegliche, den Behälter teilende Organ eine Verschiebung, wodurch eine Signalvorriehtung betätigt wird.
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 einen Schnitt durch eine Ausführungsform, bei welcher ein beweglicher, im Alarmfalle eine Pfeife betätigender Kolben Verwendung findet, Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform, bei welcher an Stelle eines Kolbens eine Membrane tritt, Fig. 3 schematisch einen Anschluss für die Luftpumpe zum Auffüllen der Bereifung zwecks Vermeidens der Notwendigkeit, die erfindungsgemässe Einrichtung bei Aufpumpen der Bereifung abschrauben zu müssen, schliesslich Fig. 4 eine Sonderausbildung des Differentialkolbens.
Das Gehäuse der Einrichtung besteht aus dem oberen Teile 1 und einem unteren Teile 2, die miteinander verschraubt sind. Der obere Teil zeigt eine geschliffene Bohrung, in welcher ein Kolben 3, der durch Dichtungen 4 luftdicht in die Bohrung eingepasst ist, auf-und abgehen kann. Eine enge Luftumführung ist vorgesehen, die den unteren Teil der den Kolben 4 enthaltenden Bohrung mit deren oberem Teil verbindet. Diese Luftumführung 5 ist durch eine Schraube od. dgl. 6 so absperrbar, dass die Verbindung zwischen dem Luftbehälter 11 und der Bohrung 12, die unmittelbar zur Bereifung führt, unterbrochen werden kann.
Der Kolben 3 selbst enthält nun eine Bohrung, die zu einem der Luftbehälter führt und bei Herabgehen des Kolbens 3 mit der Bohrung 8, die in die Signalpfeife 9 mündet
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in Verbindung tritt. Die Feder 10 sorgt dafür, dass der Kolben 3 bei gleichen Drücken im Behälter 11 und der Bohrung 12 in seiner höchsten Stellung gehalten wird, in welcher er an die Dichtung 15 anschlägt.
Der Zapfen 14 enthält das Gewinde 15, mittels welchem die Einrichtung auf das Füllrohr der Bereifung aufgesehraubt wird. Der das sogenannte Pumpensch1Åauchchen tragende, nicht gezeichnete, in bekannter Weise einen Kegel aufweisende und durch dessen Aufsitzen luftabsperrende Dorn wird durch das Aufschrauben der erfindungsgegenständlichen Vorrichtung so weit heruntergedrÜckt, dass eine Verbindung zwischen der Bereifung und der beschriebenen Signalvorrichtung entsteht.
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist nun die folgende : Bei Aufschrauben der Signaleinrichtung mittels des Gewindes 15 auf die Bereifung tritt die Bohrung 12 in Verbindung mit der Luftfüllung derselben und somit unter deren Druck. Die Schraube 6 wird geöffnet, womit auch der Behälter 11 vom Drucke der Reifenfüllung erfüllt wird. Hierauf wird die Schraube 6 wieder geschlossen. Tritt nun eine Verletzung des Reifens auf, so drückt die im Behälter 11 enthaltene Luft den Kolben 3 entgegen der Wirkung der nur schwachen Feder 10 so weit herunter, dass derselbe durch seine Bohrungen eine Verbindung zwischen dem Raum 12 und der Pfeife 9 herstellt und diese zum Ertönen bringt. Die Bohrung 7 kann auch statt nach unten nach oben führen, so dass die Pfeife von dem Behälter 11 aus betätigt wird.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass bereits ein ganz geringer Druckunterschied genügt, um eine Bewegung des Kolbens herbeizuführen. Die Ausführung des Kolbens nach Fig. 4 bietet eine besondere Abdichtung des Luftkanals der Pfeife. In Fig. 2 ist eine andere Ausführungsform der Einrichtung dargestellt. Auch hier ist ein oberer Behälter 11 vorgesehen, die Bohrung 17 entspricht dem Luftkanal 5 der Ausführung nach Fig. 1. Zwischen dem Gehäuseteil. M und dem Gehäuseteil 27 ist eine Membrane 20 eingespannt, die, solange die beiden Gehäusehälften 11 und 27 unter gleichem Drucke stehen, unbeeinflusst in der Ausgangsstellung verharrt, wie dies in der Zeichnung angedeutet ist. Sie ist durch die Kabel 19 leitend mit einer elektrischen Stromquelle verbunden. Unter derselben ist an eine Scheibe 21 aus Isolationsmaterial mit einem Metallkontakt ein Kabel 22 angeschlossen.
Wird nun die Membrane durch den analog wie beschrieben in der Kammer 11 auftretenden Überdruck heruntergebogen, so kommen die Kontakte 2-5 und 26 miteinander in Berührung und betätigen ein Läutewerk, eine am Führersitz angebrachte Signallampe od. dgl. Das elektrische Läutewerk kann an der Nabe jedes Rades angebracht und durch ein Duraelement od. dgl. betätigt werden, um die Anbringung eines Schleifkontaktes zu vermeiden. Die Einrichtung zeigt nicht nur Verletzungen, sondern auch die Notwendigkeit an, die Bereifung nachzufüllen.
In Fig. 3 ist noch schematisch eine Einrichtung angedeutet, bei welcher der Ansatz für die Radluftpumpe am oberen Teile der Signaleinrichtung vorgesehen ist. Nach Öffnen der Schraube 6 ist das Aufpumpen des Rades durch die Bohrungen 5 bzw. 17 ohne weiteres möglich.
Die gezeigten Einrichtungen sind beispielsweise Ausführungen des erfindungsgemässen Verfahrens,
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Brennstoffzuführung, verwirklicht werden kann oder in beliebig anderer Weise.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Anzeigen von Druckverlusten in den Luftbehältem von Fahrzeugbereifungen, darin bestehend, dass die auftretende Druckdifferenz gegenüber dem ursprünglichen Fülldrucke unmittelbar zur Betätigung einer Signaleinrichtung verwendet wird.