DE608884C - Sicherheitsventil und Druckausgleich fuer Luftradreifen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine mechanische Vorrichtung für Fahrzeugreifen, die selbsttätig¹ sowohl das Eintreten einer zu niedrigen Spannung in der Luftkammer durch ein Pfeifensignal anzeigt als auch ein Ansteigen des Druckes verhindert und bei dem in einem Zylinder ein Kolben spielt, der von oben dem Drucke einer im Zylinder befindlichen Feder und von unten dem in dem Luftreifen hearrsehenden Luftdruck ausgesetzt ist und endlich bei Anwendung an Zwillingsreifen, die Drücke in den Luftkammern der beiden Pneumatiks ausgleicht.

Sofern die bekannten Vorrichtungen dieser Art eine einheitliche Vorrichtung darstellen, sind sie nur für einfache Reifen verwendbar und müssen in der Nähe des Radkranzes angebracht werden, wo sie Erschütterungen und Beschädigungen ausgesetzt sind. Auch sind die bekannten Überwachungsvorrichtungen nicht so gestaltet, daß ein stets !eindeutiges und sicheres Arbeiten gewährleistet ist.

Demgegenüber kann die Vorrichtung gemäß der Erfindung an der Radnabe ,angebracht werden, wo sie am besten vor Verletzungen geschützt ist, und kann für Zwillingsreifen Verwendung finden, deren Drücke sie dann in einfacher Weise ausgleicht, und weist insbesondere dadurch erhebliche Vorteile gegenüber den bekannten Vorrichtungen auf, daß sie nur beim Absinken des Luftdruckes .ein stets sicher erfolgendes Signal erzeugt. Ein Ansteigen des; Luftdruckes dagegen vermeidet sie ohne Signalabgabe.

Im einzelnen besteht die Erfindung darin, daß der Kolben zwei einstellbare Stifte trägt, von denen der eine bei Unterdruck in an sich bekannter Weise 'ein mit einer Pfeife versehenes Auslaßventil' öffnet, wenn der Kolben bei steigendem Luftdrück sich aufwärts bewegt.

Auf der unteren Seite der Vorrichtung wird das Ventil angebracht, durch welches der Lufteintritt erfolgt. Diese Seite wird bei Vorhandensein von Zwillingsreifen mit den Luftkammern dar Pneumatiks beider Räder verbunden. In diesem Falle wird stets das Gleichgewicht der Spannungen in den Luftkammern der beiden Pneumatiks herbeigeführt, indem über die Kammer des Apparates ein Luftausgleich stattfindet.

Zwei Ausführungsformen von Vorrichtungen gemäß der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt, und zwar zeigt in Längsschnitten

Abb. ι die Ausführung für Pneumatiks einzelner Räder,

Abb. 2 die Ausführung für Doppelräder,

Abb. 3 in vergrößertem Maßstab eine Einzelheit einer abweichenden Ausführung, bei der das Auslaßventil im Körper des Kolbens untergebracht ist.

Eine zylindrische Kammer ι äst in bekannter Art oberhalb der Nabe des Rades angebracht und mit dem Druckhebel 2 viersehen. In ihr läuft in gleichfalls bekannter Weise ein Kolben 3, über dem die Druckfeder 4 sitzt, deren Spannung geregelt werden kann, indem man mittels eines Schraubknopf es 5 einen Druck auf den Deckel 2 ausübt. Zwei Stäbe 6 und 7 von verstellbarer Länge sind nun gemäß der Erfindung am unteren Teile des Kolbens angebracht. Unterhalb und entsprechend dem unteren Ende des Stabes 6 liegt ein Ventil 8, mit welchem 'eine Pfeife 9 verbunden ist, die bei Austritt von Druckluft aus dem Ventil 8 ertönt. Unter dem unteren Ende des Stabes 7 ist ein Auslaßventil ι ο angeordnet, welches, aber auch, wie in Abb. 3 gezeigt, im Körper des Kolbens angebracht sein kann; falls der Kolben durch den Überdruck der Luft steigt, stößt das in bekannter Art ausgebildete Ventil 10 mit seinem Zapfen io<* gegen den Zapfen ΐο^δ, der so angeordnet und eingestellt ist, daß er die übermäßig zusammengepreßte Luft frei ausströmen läßt, bis der Normaldruck wieder eintritt, der der anfänglichen Stellung des Kolbens entspricht.

Am unteren Teile bzw. ,am Boden der Kammer ι befindet sich das Lufteinlaßventil 11, während an .einer Seite, gegen den Boden hin, sich der Anschluß 12 für das biegsame Rohr 13 befindet, welches über das Ventil 15 die Luft der Luftkammer 14 des Pneumatiks zuführt. Außerhalb der Vorrichtung·, am Boden und seitlich der Kammer I, sind Ansätze 17 zur Befestigung an der Nabe oder den Speichen des Rades vorgesehen.

Die in Abb. 2 dargestellte Ausführungs¹-form ist zur Verwendung an Zwillingsreifen von Kraftfahrzeugen bestimmt und unterscheidet sich von der Form nach Abb. 1 dadurch, daß am unteren verbreiterten Teile der Kammer zwei Anschlüsse 12 und 16 für zwei biegsame Rohre angebracht sind, welche zu den Ventilen der beiden Pneumatiks der zwei Räder führen. Wenn der Luftdruck in der Luftkammer des 'einen Reifens zu sinken beginnt, so wird der hohe Druck des anderen •Pneumatiks diesen Druckverlust ausgleichen, indem Luft überströmt und den Unterdruck aufhebt. Es entsteht dadurch im unteren Teile der Kammer des Apparates' 1 eine Ausgleichsfkamnier für den Druck in den Luftkammern der beiden Pneumatiks.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   i. Sicherheitsventil für Luftradreifen von Land- und Luftfahrzeugen, das selbsttätig sowohl ein Absinken des Reifenluftdruckes durch ein Pfeifensignal anzeigt als auch ein Ansteigen des Druckes verhindert und bei dem in einem Zylinder ein Kolben spielt, der von oben dem Drucke einer im Zylinder befindlichen Feder und von unten dem in den Luft-' reifen herrschenden Luftdruck ausgesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben zwei einstellbare Stifte (6, 7) trägt, von denen der eine (6) bei Unterdruck in an sich bekannter Weise 'ein mit einer Pfeife (9) versehenes Ventil (8) öffnet, während der andere (7) ein pfeifenloses Auslaßventil· (10) öffnet, wenn der Kolben (3) bei steigendem Luftdruck sich aufwärts bewegt.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1 für Doppelräder von Land- und Luftfahrzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Teil des Ventilzylinders (1) zu einer Luftkammer verbreitert ist, von deren zwei Anschlußstutzen (12, 16) je eine biegsame Leitung (13) zu den Lufträumen der zwei Reifen des Doppelriades führt, so daß bei Spannungsunterschieden in den Luftreifen ein Druckausgleich erfolgt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen