DE819648C - Anzeigevorrichtung fuer das Entweichen der Luft aus Fahrzeugreifen - Google Patents

Description

• Anzeigevorrichtung für das Entweichen der Luft aus Fahrzeugreifen Anzeigevorrichtungen für das Entweichen der Luft aus mit Druckluft gefüllten Fahrzeugreifen sind in der Regel so ausgebildet, daß ein Ventil einerseits durch den im Reifen herrschenden Luftdruck belastet ist und anderseits diese Belastung durch die Kraft einer Feder, die das Ventil öffnen will, nahezu ausgeglichen wird.
• Sinkt infolge eines Reifenschadens der Luftdruck über dem Ventil, so gewinnt die Federkraft das Übergewicht, das Ventil öffnet sich, und die ausströmende Luft löst ein Signal (z. B. einen Pfeifton) aus.
• Die bisherigen Bauarten haben jedoch den Nachteil, daß sie sich nicht genau, d. h. nicht mit genügender Empfindlichkeit, auf den im Reifen verlangten Luftdruck einstellen lassen, weil ihre Signalauslösung stark von der Fahrgeschwindigkeit abhängt.
• Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß dieser Übelstand allein auf die Wirkung von Massenkräften, insbesondere "der Fliehkraft, zurückzuführen ist. Demgemäß wird durch die Erfindung die Lehre gegeben, bei der baulichen Gestaltung des Ventils dafür zu sorgen, daß das Ventil unempfindlich gegen Massenkräfte, insbesondere fliehkraftunempfindlich ist.
• Eine Ausführungsform des Erfindungsgedankens besteht darin, daß der bewegliche Ventilteil eine große Ventilfläche hat, jedoch seine Masse sowie die der Ventilfeder gering ist. Mit der Vergrößerung der Ventiltellerfläche wächst die Kraftdifferenz zwischen dem auf dem Ventilteller lastenden Luftdruck und der Gegenkraft der Feder, so daß höhere Massendruckkräfte aufgenommen werden können, ohne daß das Ventil sich öffnet. Außerdem wirkt das Luftpolster über dem Ventilteller infolge seiner Massenträgheit dämpfend auf die Massenbewegungen der Ventilteile.
• Ausschlaggebend ist jedoch, daß alle beweglichen Ventilteile (Ventilteller, Führungsstange und Feder) eine geringe Masse haben.
• Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Ventil so angeordnet wird, daß Massenkräfte in Richtung einer Öffnungs- bzw. Schließbewegung des Ventils überhaupt nicht auftreten können.
• Diese Bedingung läßt sich dadurch erfüllen, daß die Achse des Ventils parallel zur Radachse liegt. Dann können nur seitlich auf das Rad wirkende Beschleunigungskräfte zur Geltung kommen; diese Kräfte sind aber erfahrungsgemäß gegenüber den senkrecht zur Radachse auftretenden Flieh- und Stoßkräften so klein, daß man sie praktisch vernachlässigen kann.
• Für das Auslösen des Signals ist es erwünscht, daß beim Ansprechen des Ventils schnell eine möglichst große Durchtrittsfläche freigelegt wird, damit ein kräftiger Luftstrom schlagartig die Signaleinrichtung betätigt, z. B. einen lauten Pfeifton hervorbringt.
• Durch eine Ventilfeder mit weicher Charakteristik wird auch diese Bedingung erfüllt. Zur Anpassung der Anzeigevorrichtung an Reifen mit unterschiedlichen Betriebsdrücken ist aber die Spannung der Feder innerhalb weiter Grenzen einstellbar.
• Wenn der Reifen leer ist, fehlt der Luftdruck auf dem Ventil, und die Feder würde es dauernd geöffnet halten, so daß beim Auffüllen des Reifens die eingepumpte Luft sofort wieder durch das geöffnete Ventil entweichen würde. Um dies zu verhindern, wird die Ventilfeder beim Füllen des Reifens durch eine Zug- oder Klemmvorrichtung unwirksam gemacht und zugleich der Ventilteller geschlossen.
• In der Zeichnung ist die Erfindung durch-zwei (im Längsschnitt wiedergegebene) Ausführungsbeispiele veranschaulicht.' Die Anzeigevorrichtung gemäß Fig. i wird mittels der Schraube i auf den Füllstutzen des Luftschlauches aufgeschraubt, nachdem man zuvor den üblichen Ventileinsatz aus dem Füllstutzen entfernt hat. Durch einen Luftkanal 2 wird die Druckverbindung mit einem in der Anzeigevorrichtung selbst angeordneten Füllstutzen 3 (üblicher Bauart) hergestellt, der zugleich den üblichen (genormten) Ventileinsatz 4 enthält.
• Mittels des Füllstutzens 3 kann man den Druck im Innern des Reifens jederzeit prüfen und den Luftschlauch ganz nach Bedarf auffüllen oder entleeren.
• Durch einen Luftkanal 5 wird der im Innern des Reifens herrschende Druck mit einer Ventilkammer 6 verbunden. Der Überdruck preßt den Ventilteller 7 auf den Ventilsitz B. Der Ventilteller 7 steht jedoch unter der Wirkung einer Feder 9, deren Druckrichtung der des Überdruckes im Reifen entgegengerichtet ist.
• Die Feder 9 läßt sich so genau einstellen, daß der Teller 7 von seinem Sitz 8 abgehoben wird, sobald der innere Reifendruck einen bestimmten Wert unterschreitet. In diesem Falle entweicht die Druckluft durch einen Schlitz io und erzeugt durch einen Pfeifendom i i einen Pfeifton.
• Durch das (umgebogene) freie Ende 12 der Führungsstange kann der Ventilteller 7 beim Aufpumpen des Reifens so lange \-on Hand auf seinen Sitz 8 gedrückt werden, bis im Innern des Reifens derjenige Druck überschritten ist, bei welchem das Signal ertönen soll.
• Von dem soeben erläuterten Beispiel unterscheidet sich die Ausführung nach Fig. 2 insbesondere dadurch, daß die Achse des Ventils parallel zur Achse des zu überwachenden Reifens (Radachse) liegt.
• Mit einem Stutzen 13 wird die Vorrichtung auf den Füllstutzen des Luftschlauches aufgeschraubt. Der gegenüberliegende Stutzen 14 dient zur Aufnahme des üblichen (genormten) Ventileinsatzes.
• Der in der Bohrung 15 herrschende Druck entspricht dem Druck im Reifeninnern, durch den der Ventilteller 16 auf seinen Sitz gepreßt wird. Sinkt dieser Überdruck jedoch unter einen vorher eingestellten Mindestwert, so erlangt die Kraft der Feder 18 das Übergewicht und hebt den Kolben 16 (wie gezeichnet) von seinem Sitz ab. Die Druckluft kann nunmehr aus dem Raum 15 in den Raum 17 entweichen und beim Ausströmen ins Freie (wie im ersten Beispiel) einen Pfeifton hervorbringen.
• Durch eine über den Pfeifdom greifende Kappe kann man den Ventilteller 16 bequem von Hand gegen seinen Sitz drücken, bis bei .einer Neufüllung des Reifens im Reifeninnern ein ausreichender Überdruck hergestellt ist.
• Beiden beschriebenen Ausführungsformen gemeinsam ist ihre für ein einwandfreies Arbeiten der Anzeigevorrichtung entscheidende Unempfindlichkeit gegen betriebsmäßig auftretende Massenkräfte.

Claims (5)

1. P A T E N T A N S P R IC H E i. Anzeigevorrichtung mit federbelastetem Ventil für das Entweichen der Luft aus mit Druckluft gefüllten Fahrzeugreifen, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil unempfindlich gegen Massenkräfte, insbesondere fliehkraftunempfindlich, angeordnet ist.
2. 2. Anzeigevorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Ventilteil eine große Ventilfläche hat, jedoch seine Masse sowie die der Ventilfeder gering ist.
3. 3. Anzeigevorrichtung nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse des Ventils parallel zur Radachse liegt.
4. 4. Anzeigevorrichtung nach :\nsprüchett i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilfeder eine weiche Charakteristik hat und ihre Spannung innerhalb weiter Grenzen einstellbar ist.
5. 5. Anzeigevorrichtung nach Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere beim Füllen des Reifens die Ventilfeder durch eine Zug- oder Klemmvorrichtung unwirksam zu machen und der Ventilteller zu schließen ist.