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Ventil für pneumatische Musikinstrumente Bei den pneumatischen Musikinstrumenten,
welche unter Vermittlung von Ventilen durch gelochte Notenbänder betrieben werden,
wird das Ventil, um die Verbindung zwischen dem Gebläse und dem Blasebalg oder einer
sonstigen zu bewegenden pneumatischen Einrichtung herzustellen, nur während der
Zeit gehoben gehalten, in der das diesem Ventil entsprechende Loch des Gleitblocks
durch eine Lochung des Papierbandes freigegeben wird. Sobald das Loch durch das
Papierband verdeckt wird, fällt das Ventil zurück und unterbricht die Verbindung
zwischen dem Gebläse und dem Blasebalg. Soll nun diese Wirkung während einer verhältnismäßig
langen Zeit aufrechtgehalten werden, so muß man der Durchlochung eine entsprechende
Länge geben, was Unzuträglichkeiten vom Gesichtspunkte der Abmessungen und der guten
Ausführung des gelochten Papierbandes ergibt.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, mittels deren dieser Unzuträglichkeit
abgeholfen werden kann und die insbesondere für Vorrichtungen zum mechanischen Spielen
der Violine oder eines anderen Instrumentes mit Saiten oder Bogen anwendbar ist,
bei welchen Blasebälge, die durch von dem gelochten Papier gesteuerte Ventile bewegt
werden, die verschiedenen Bewegungen des Bogens und des Instrumentes ausführen und
daher während einer verhältnismäßij langen Zeit offengehalten werden müssen.
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Es sind Ventile bekannt, bei welchen eine Hilfskammer vorgesehen ist,
die mit der Ventilkammer oder einem anderen Teil, in dem sich die durch das Ventil
erzeugte Druckminderung bemerkbar macht, verbunden ist und bei welchen das Ventil
mit einer Membran verbunden ist, die die Hilfskammer abschließt.
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Gemäß der Erfindung soll nun die Hilfsknmmer unmittelbar durch eine
Leitung mit einem entsprechenden Hüfsloch des Gleitblocks verbunden werden, derart,
daß das Ventil, wenn es infolge der Freigabe des entsprechenden Hauptlochs des Gleitblocks
durch eine Lochung des Papierbandes in der üblichen Weise bewegt worden ist, durch
die Druckminderung in der Hilfskammer in der angehobenen Stellung verbleibt, bis
zu dem Augenblick, in dem die Hilfskammer mit der Atmosphäre in Verbindung
gesetzt ist, wenn das entsprechende Hilfsloch des Gleitblocks durch eine entsprechende
Lochung des Papierbandes freigegeben worden ist.
Die Zeichnung stellt
eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes. beispielsweise in senkrechtem axialem
Schnitt dar. Das Ventilgehäuse a ist durch eine Zwischenwand a3 in zwei Kammern
al und a2 geteilt. Die Zwischenwand a3 bildet einen unteren Sitz für das Ventil
b, während der obere Sitz a von der oberen Wandung des Gehäuses gebildet
wird. Das Ventil b ist durch eine Stange bl mit einer Platte cl verbunden,
die auf einer Membran c? ruht, welche die obere Wandung eines kleinen Kastens c
bildet, der im unteren Teil des Ventilgehäuses a angeordnet. ist. Der Innenraum
c3, der durch diesen Kasten c begrenzt wird, steht einerseits mit der Leitung d
in Verbindung, ,velche zu der Hauptöfinung des nicht veranschaulichten Gleitblocks
geht, und andererseits steht derselbe durch eine Kapillaröffnung c4 mit der Kammer
al des Ventilkastens in Verbindung.
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Diese Kammer al ist durch die Leitung e mit dem nicht veranschaulichten
Saugraum verbunden, während die Kammer a2 durch die Leitung f mit dem Blasebalg
oder der sonstigen zu bewegenden pneumatischen Vorrichtung verbunden ist.
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Eine Leitung g verbindet die Kammer a2 Mit einer Hüfskammer
li, in welche die Leitung g
durch eine Kapillaröffnung gl mündet. Die Hilfskammer
k ist in ihrem unteren Teile durch eine Membran kl verschlossen, welche durch eine
Platte h2 mit der verlängerten Stange bl des Ventils b verbunden ist. Die
Hilfskammer k
ist andererseits durch eine Leitung i mit einer Hilfsöffnung
des Gleitblocks verbunden, die durch das gelochte Papier gesteuert wird.
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Solange die Hauptöffnung des mit der Leitung d verbundenen
Gleitblocks durch das Papierband verschlossen ist, ruht das Ventil b
auf seinem
unteren Sitz infolge der Druckn7inderung, die in der Kammer a" herrscht, welche
mit dem Saugraum durch die Leitung er verbunden ist. Im Innern des Kastens c herrscht
bei c3 dieselbe Druckminderung wie in der Kammer al infolge der Verbindung, welche
durch die Kapillaröffnung c4: hergestellt ist. Auf
beiden Seiten der Membran
c? herrscht also gleicher Druck, und das sich auf diese Membran mit der Platte cl
stützende Ventil ruht auf dem Sitz tZ3.
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Wenn die Hauptöffnung des Gleitblocks durch ein Loch des Papierbandes
freigegeben wird, und wenn somit die Leitung d mit der Atmosphäre in Verbindung
gebracht ist, macht sich der atmosphärische Druck durch die Leitung d
auf
die Membran c2 fühlbar, die gehoben wird und ihrerseits das Ventil b hebt
und gegen seinen oberen Sitz a drückt. Auf diese Weise ist die Verbindung von dem
Saugraum durch die Leitung e, durch die Kammern al, a2 und durch die Leitung
f nach dem Balg hergestellt, so daß dieser bewegt wird und ein Ton zustande
kommt. Die in der Kammer a2 herrschende Druckminderung macht sich auch durch die
Leitung g
und die Kapillaröffnung gl in der Hüfskammer fühlbar; die Membran
lt' dieser Kammer hebt sich und fügt ihre Einwirkung, indem sie an dem Ventil
b zieht, der Wirkung der Membran C2
hinzu, welche das Ventil
b nach oben stößt.
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Wird dann die Hauptöffnung des Gleitblocks durch das Papierband verschlossen,
so fällt das Ventü b nicht zurück, sondern wird infolge der in der Hüfskammer
k herrschenden Druckminderung gegen seinen oberen Sitz a zurückgehalten.
Die verschiedenen Teile bleiben in derselben Lage, bis die Hüfsöffnung des Gleitblocks,
an welcher die mit der Kammer h verbundene Leitung i mündet, durch ein Loch des
Papierbandes freigegeben wird; in diesem Augenblick macht sich der atmosphärische
Druck durch die Leitung i in der Kammer k fühlbar und läßt die Membran kl
zurückfallen, wobei die Kapillaröffnung gl verhindert, daß dieser Druck sich zu
schnell durch die Leitung g hindurch fühlbar macht. Das Ventil
b fällt also auf seinen unteren Sitz a3 zurück.
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Aus dieser Anordnung ergibt sich, daß das Ventil zu arbeiten beginnt
, wenn die entsprechende Hauptöffnung des Gleitblocks durch eine Lochung
im Papierbande freigegeben wird; die Einwirkung des Ventils hört, obgleich die genannte
Öffnung dann durch das Papierband verschlossen wird, erst dann auf, wenn die entsprechende
HiHsöfinung des Gleitblocks ihrerseits durch eine andere Lochung im Papierbande
freigegeben wird.
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Anstatt die Hilfskammerh mit der Kammer a? des Ventilkastens zwischen
den beiden Sitzen der Xlappe b zu verbinden, könnte man sie auch mit dem
Blasebalg oder einer jeden anderen Stelle, wo sich die durch die Arbeitsweise des
Ventils erzeugte Druckminderung fühlbar macht, verbinden.
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Die neue Vorrichtung ist auch auf andere Mechanismen mit pneumatischem
Antriebe durch ein gelochtes Band anwendbar, wie beispielsweise auf solche für Lichtreklame.