-
Ventil für''Pianospieleinrichtungen Die Erfindung bezieht sich auf
Ventile für Pianospieleinrichtungen u. dgl., bei denen die Einstellung und Verstellung
der Ventile mittels Membransteuerungen erfolgt.
-
Nach der Erfindung ist es möglich, für mechanische Klaviere u. dgl.
mit einem einzigen Ventil denkbar viele Verwendungsmöglichkeiten zu schaffen. Hierzu
setzt sich der Ventilkörper aus zwei elastisch miteinander verbundenen Teilen zusammen.
Der Ventilkörper bewegt sich in einer Ventilkammer und legt hierbei, wenn die beiden
den Ventilkörper bildenden Teile aufeinanderliegen, abwechselnd eine von zwei Öffnungen
an den Ventilsitzen der Kammer frei. Das Ventil ist weiterhin so beschaffen, daß
sich die beiden Teile unter Einwirkung des zwischen ihnen angeordneten elastischen
Mittels auseinanderbewegen und dabei beide Ventilsitzöffnungen gleichzeitig schließen,
um eine dritte Verbindung durch die Innenkammer des einen Teiles im Ventil zu öffnen.
-
Der eine Teil ist also als Hohlkörper ausgebildet. Für ihn ist ein
äußerer Sitz am Ventilgehäuse =vorgesehen. Dieser Hohlkörper hat ebenfalls einen
Sitz für den zweiten Teil des Ventilkörpers. Bei einer bestimmten Stellung legt
sich der zweite Teil gegen diesen Sitz. Wird der zweite Teil infolge des elastischen
Mittels zwischen den beiden Teilen von diesem Sitz fortbewegt, so legt er sich gegen
einen weiteren Sitz am Ventilgehäuse.
-
Weitere Erfindungsmerkmale gehen aus dem in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiel hervor. Die nachfolgende Beschreibung des Ausführungsbeispieles
läßt die Wirkungsweise des Ventils sowie seine Verwendung in einer Spieleinrichtung
erkennen.
-
Abb. i zeigt die Ventilanordnung im Schnitt.
-
Abb.2 veranschaulicht die Regeleinrichtung des Ventils, die von dem.
Gleitblock des Notenbandes aus geregelt wird.
-
In den Kanälen i und ä sind zwei verschiedene Grade von Unterdruck
vorhanden. Die Ventilkammer 3 ist über den Kanal q.o mit defn zu betätigenden Blasebalg
43 o. dgl. verbunden. -Die innere Kammer q. des Ventils liefert einen weiteren Unterdruck
oder aber, j e nach dem Verwendungszweck, auch äußeren Luftdruck. In der Membrankammer
5 herrscht gewöhnlich Unterdruck. Ihre Membran 9 bewegt den oberen Bestandteil i
i des Ventils. In der Membrankammer 6 herrscht gewöhnlich Unterdrück; die Membran
6,7
dieser Kammer wirkt auf den Plattenkörper iia, 12 ein. Die Sperrmuttern
7 oder ähnliche geeignete Mittel dienen dazu, die Membran 9 und eine zweite Membran
8 zu halten. Der eigentliche Ventilkörper i i, z ia bewegt sich innerhalb der Ventilsitze
io. Das Rohr
,1b führt zu der, inneren Kammer 4 des Ventils. Die
Hubscheibe 12 steht mit dem unteren Ventilbestandteil i ja in Verbindung.
-
Die Abb.2 zeigt ein einfaches Membrangehäuse und eine Einrichtung,
die zur Regelung des Ventils gemäß Abb. i gebraucht wird.
-
Der Gleitblock 13 ist mit Öffnungen 17 und 18 versehen. Vom Loch 17
führt ein Rohr 17a in das Gehäuse A. Ein Durchgang 17E bildet eine Brücke
zwischen dem Rohr 17a und einem Rohr 17e, welch letzteres zu der Membrankammer 6
führt. In diesen Verbindungsweg kann ein Unterdruckkanal, wie bei 42 angedeutet,
eingeschaltet werden. Das Rohr i8a führt vom Loch 18 des Gleitblocks in das Gehäuse
A. Ein Rohr i86 führt vom Gehäuse zur Membrankammer 5. Hier kann wieder ein Unterdruckkanal
41 benutzt werden. In einer besonderen Kammer 15 herrscht gezvöhnlich atmosphärischer
Druck. Die Membranventile 14 und 16a öffnen oder schließen den Weg 17a, 17E und
17e.
-
Die Kanäle z und 2 stehen dauernd unter zwei verschiedenen Graden
von Unterdruck. Die Kammer 3 ist durch den Kanal 40 mit dem Blasebalg 43 verbunden,
der den Ton anschlägt. Die Anordnung und die Wirkungsweise dieses Blasebalgs ist
bekannt und bildet nicht den Gegenstand der Erfindung.
-
Zur Erzeugung eines Tones (Begleitton des Melodietones) wird durch
eine Öffnung im Notenband die Öffnung 17 freigelegt. Da die Kammer 15 nicht unter
Unterdruck steht, so ist die Verbindung zwischen dem Rohr i7a und dem Rohr 17E durch
die Membran i 6a geschlossen; die Membran 6a der Kammer 6 bleibt unaufgeblasen.
-
Die betrachtete Öffnung im Notenband legt nun die Offnung 18 frei.
Zuerst wird der Unterdruck bei 14 in der Kammer i5a beseitigt. Die Verbindung zwischen
dem Rohr 17a und dem Rohr 17E wird zweifach verschlossen, da die Membranen 14 und
16a auf ihre Sitze gedrückt werden. Durch die Rohre 18a, i86 wird die Membran 9
der Kammer 5 . aufgeblasen; der Ventilteil i i bewegt sich abwärts. Die Kammern
3 und 4 stehen infolgedessen nicht mehr in Verbindung; der normale Luftdruck im
Kanal 4o, der übrigens durch die Kammer 3 mit dem den Ton anschlagenden Blasebalg
43 o. dgl. verbunden ist, wird abgeschlossen. Da aber jetzt die Kammer 3 mit dem
Unterdruckkanal i verbunden wird, so entweicht die Luft aus dem Blasebalg durch
.den Kanal 40 und die Kammer 3, und der Ton wird unter dem Druck des Kanals i angeschlagen.
-
Soll nun ein Ton besonders hervorgehoben werden (Melodieton), so geht
der Vorgang folgenderweise vor sich. Das Notenband legt zuerst die Öffnung 17 frei,
zur selben Zeit entleert sich- die Kammer 15 infolge einer Betonungsöffnung im Notenband,
die sich in derselben Linie wie die öffnung des Melodietones befindet, und zwar
dadurch, daß diese Öffnung Luft zu einem Schieber zuströmen läßt, der die Kammer
15 mit einer Unterdruckquelle (nicht dargestellt) verbindet. Der Kanal 17a, 17E,
i7E wird dadurch zu der Kammer 6 hin freigelegt; die Membran 6a wind aufgeblasen.
Der Teil iia hebt sich also. Die Kammern 3 und 4 stehen infolgedessen nicht mehr
in Verbindung, sondern jetzt wird die Kammer 3 mit dem Kanal :2 verbunden, und der
Ton wird unter dem Druck des Kanals 2 angeschlagen. Die Öffnung im Notenband erreicht
jetzt die Öffnung 18, die sie freilegt; der Unterdruck bei 14 wird beseitigt; die
Verbindung zwischen dem Rohr 17a und dem Rohr 17e ist durch die Membran 14 verschlossen.
Infolgedessen fällt der Teil I ja herunter; dasselbe gesclüeht mit dem Teil i i,
da die Membran der Kammer 6 in ihre Ruhestellung zurücld#:ehrt, wenn die Membran
9 in der Kammer 5 sich aufbläst. Diese Kombinationsbewegungen verhüten eine Verbindung
zwischen den Kammern 3 und 4, doch ist jetzt die Kammer 3 mit dem Kanal i anstatt
mit dem Kanal 2, verbunden, und der Ton ist während der ganzen Dauer der öffnung
angeschlagen.
-
Ein Vergleich zwischen den zwei verschiedenen Tönen zeigt, wie ein
gleichzeitiges Thema erhalten wird, wenn die Töne in der oben beschriebenen Weise
zusammenarbeiten. Die Lochungen der Melodietöne erreichen die Offnung 17, wenn die
Lochungen der begleitenden Töne die Öffnung 18 erreichen. Hierbei werden die Lochungen
der betonten Töne von einer Betonungslochung, die in derselben Linie liegt, begleitet.
Diese Betonungslochung beeinflußt den Unterdruck in der Kammer 15.
-
Eine leichte Feder 3o dient dazu, die Bestandteile des Ausdehnungsventils
voneinander entfernt zu halten.
-
Wenn eine Öffnung des Notenbandes den Gleitblock 18 passiert hat,
so kehren alle Teile in ihre Normalstellung zurück, in welcher die Kammer 3 mit
der Kammer 4 in Verbindung steht und letztere der Atmosphäre bzw. dem Normalluftdruck
durch das Rohr i i6 geöffnet ist.
-
Die Ventileinrichtung kann selbstverständlich auch für andere, beispielsweise
orgelartige Spielapparate benutzt werden, die ein doppeltes Anschlagsystem verwenden.
Die Erfindung erstreckt sich nicht auf das Ausführungsbeispiel, sondern auch auf
jedes andere Anwendungsgebiet, wo dieses Ventil benutzt werden kann. Obgleich im
Ausführungsbeispiel ein Ventil gezeigt und beschrieben ist,
in dem
die Kammer q. eine senkrechte Verbindung ii-" aufweist, ist es gleichfalls möglich,
Verbindungen durch die Seiten des Ausdehnungsventils i i: in horizontaler Lage und
in beliebiger Form zu führen.