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ßetpnungsvorrichtung mit mehreren Drosselorganen für pneumatisch spielbare
Musikinstrumente. Bei der den Gegenstand des Hauptpatentes 266111 bildenden Betonungsvorrichtung
mit mehreren Drosselorganen für pneumatisch spielbare Musikinstrumente sind mit
einzelnen Abschnitten der Windlade verbundene Doppelventile vorgesehen, die je nach
der Stellung, die sie einnehmen, den betreffenden Windladenabschnitt entweder mit
dem Hauptdrosselorgan oder einem dahinter geschalteten Hilfsdrosselorgan verbinden.
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Gemäß vorliegender Erfindung können diese pneumatisch oder von Hand
verstellbaren Doppelventile nun beliebig zu mehreren parallel an den Hauptsaugraum
angeschlossenen, von Hand oder pneumatisch verstellbärdn Drosselorganen eingestellt
werden. Es wird hierdurch eine bessere Übersichtlichkeit und leichtere Zugänglichkeit
aller Drosselungsteile, sowie auch eine weitergehende und genauere Drosselungsmöglichkeit
erreicht.
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Auf der Zeichnung ist eine Vorrichtung gemäß vorliegender Erfindung
in zwei verschiedenen Ausführungsformen in den Fig. i und a dargestellt.
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Bei -dem in Fig. i dargestellten Ausführungsbeispiel ist in dem Raum
a Rohwind vorhanden. Dieser Raum steht durch von Schiebern b und c mehr oder weniger
bedeckten öffnungen d und e mit zwei anderen Räuinen f und g in Verbindung. Der
Schieber b, der das eine Drosselorgan darstellt, wird bewegt von dem Drosselbalg
h, der Schieber c, das andere Drosselorgan, von dem Drosselbalg i. Die Bälge h und
i stehen unter dem Einfluß von Federn h2 und i2. Die Feder i2 ist stärker als die
Feder h2, so daß die Feder i2 dem Zusammensaugen des Balges i einen größeren Widerstand
entgegensetzt als die Feder h2 dem Balge h. Je nach der Größe der Verstellung der
beiden Schieber b und c werden die Bälge h und i verschieden weit angesaugt. Die
Bälge stehen mit den Schieberstangen bl und c'- durch Hebel b2 und c2 in Verbindung.
Die Hebel b2, c2 sind wieder durch Stangen b3, c3 mit einem um einen festen Drehpunkt
h schwingenden Hebel k" und eine Stange l mit einem Doppelbalg n, o verbunden, dessen
Teile mittels Ventile p, q
vom Gleitblock aus gesteuert werden. Durch die
Verstellung dieses Doppelbalges wird die Tonstärke geregelt, indem der Doppelbalg
die Stellung der Schieber b und c beeinflußt. Drosselbalg h steht durch Kanal hl
mit dem Raumfund Drosselbalg i durch Kanal i,. mit dem Raum g in Verbindung.
Auch der Doppelbalg 7z, o steht unter der Wirkung einer Feder y, die bestrebt ist,.ihn
aufzuziehen.
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Die beiden Bälge des Doppelbalges sind verschieden groß, o ist enger
als n, so daß, wenn der Teil o allein angesaugt ist, die Stange l einen kürzeren
Weg ausführt; als wenn der Teil n angesaugt ist. Der größte
Weg ergibt sich, wenn beide Balgteile zusammen angesaugt werden.
Es wird also das Ansaugen des Balges o eine weniger große Veränderung in der Tonstärke
hervorrufen, als wenn Balg n angesaugt würde. Bei Forte werden beide Balghälften
angesaugt.
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Die Stärkeeinstellung könnte anstatt mittels eines Doppelbalges o.
dgl. auch mittels eines Handhebels o. dgl. bewirkt werden, der die Stange l in den
gewünschten Grenzen verstellt. In diesem Falle kommt die- Verbindung mit dem Gleitblock
in Fortfall.
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In bekannter Weise kann noch ein Balg s vorgesehen sein, der vom Gleitblock
aus durch ein Ventil t gesteuert wird. Dieser Balg steht durch eine Zugstange mit
dem einen Drosselbalg i in Verbindung. Der Balg s könnte -auch durch einen Handhebel
ersetzt werden.
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Die beiden vom Gleitblock aus durch Ventile u und
v beeinflußten Bälge w, x besorgen mittels der Ventile y und z die
Verteilung der Windstärken auf die gewünschten Tongruppen, zu denen die Leitungen
i und 2 führen, wenn zwei Tongruppen versorgt werden sollen. Die Zahl könnte aber
eine andere sein. Die oberen Platten der Ventile sind auf den Spindeln frei beweglich.
Die Vorrichtung wirkt in folgender Weise.
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Wenn keine besondere Betonung gewünscht wird, ist in den Räumen f
und g schwacher Wind, und zwar ist der Wind in f um soviel schwächer als der in
g, als die Feder h2 schwächer ist als die Feder i2, weil jede dieser Federn mit
der ihr innewohnenden Kraft, die wie gesagt, verschieden ist, der Saugwirkung in
f und g verschieden entgegenarbeitet. Angenommen, die Windstärke in f wäre io mm
Wassersäule, in g 15 mm, so würden alle aus dem Raum f gespeisten Töne mit der Tonstärke,
die io mm Wassersäule entspricht, und die aus dem Raum g gespeisten mit der Tonstärke,
die 15 mm entspricht, hervorgebracht werden.
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Ist nun Ventil p zwecks Ansaugens des Stellbalges o geöffnet oder
der einen Ersatz des Balges bildende Handhebel so verstellt, daß die Stange L einem
dem Balg o entsprechenden Weg nach rechts macht, so wird der Schieber c verstellt,
und durch die beschriebene Hebelübertragung auch der Schieber b. Die Bälge
i und h werden dadurch mehr angezogen, um soviel, als der entsprechende
Schieber verschoben worden ist. Durch das Anziehen der Bälge werden die Federn i2
und h2 stärker gespannt und es entsteht in den beiden Kammern eine Vergrößerung
der Saugwindspannung um soviel, wie jede von den Federn nachgespannt worden ist.
Es wird also, obwohl die Luftspannung an und für sich in den beiden Kammern wechselt,
immer wieder dasselbe Spannungsverhältnis in f und g bleiben, da die Federn h2 und
i2 verschieden stark sind. Mit dem Ansaugen der beiden Bälge h und i %v erden gleichzeitig
die beiden Schieber b und c wieder so weit zurückgeschoben, wie sie anfänglich standen.
Je nachdem nun der Stellbalg o allein oder n allein oder beide zusammen durch ihre
Ventile betätigt werden, wird auch die Verstellung- der beiden Schieber b und c
und somit auch das Ansaugen der Bälge h und i und das Spannen der
Federn h2 und i2 erfolgen, wovon wiederum die Spannung in den beiden Räumen f und
g abhängig ist.
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Die beiden mittels der Ventile y und z die Verteilung der Windstärke
auf die verschiedenen Tongruppen steuernden Bälge w und x stehen, wenn die Ventile
u und v geschlossen sind, stets unter Saugwirkung, sind also angezogen,
und die Ventile y und z schließen den Raum gab.
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Wird, wie dargestellt, Ventil u geöffnet, so wird der Balg w mit freier
Luft gefüllt, Ventil y dadurch nach unten gedrückt, wobei diese Bewegung noch durch
die stärkere Saugwirkung in dem Raum g unterstützt wird. Die obere Platte des Doppelventiles
y wird durch die Saugwirkung von g angesaugt und daher der Raum f von dem Raum i
getrennt. Das Ventil y wird also jetzt die angeschlossene Tongruppe oder Töne mit
der Windstärke von g spielen lassen, während die arideren Töne oder Tongruppen durch
2 die Windstärke von f erhalten.
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Wird das Ventil v geöffnet, so wird sich der Balg x mit freier
Luft füllen und Ventil z
sich senken, so daß also die an dieses Ventil angeschlossenen
Tongruppen oder Töne mit der Stärke vön g_ gespielt werden.
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Sind beide Ventile u 'und v geöffnet, so schließen beide
Ventile y und z den Raum f
ab.
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Wie bereits erwähnt, kann die Zahl -der Ventile y und :z eine andere
als zwei sein; sie hängt- von der Zahl der Gruppen, in die die Töne eingeteilt sind,
ab. Man kann auch für jeden einzelnen Ton eine entsprechende Anordnung vorsehen.
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Will man nun- von den von dem Raume g gespeisten, an sich schon stärkeren
Tönen einige noch 'besonders hervorheben, so geschieht dies mit Hilfe des den Balg
s steuernden Ventils t, das vom Gleitblock aus gesteuert wird. -Man könnte statt
des Ventiles auch eine Steuerung des Balges s durch einen mit dem Finger zu öffnenden.
oder zu schließenden Kanal bewirken. Wird durch irgendeine Steuerung der Balg s
zusammengesaugt, so unterstützt er die Zugkraft der Feder i'-' Dadurch wird der
Drosselbalg i kräftig aufgezogen, der Schieber b wird damit weiter geöffnet und
es entsteht augenblicklich eine uni
die Saugwirkung des -Balges
s vergrößerte Windspannung in dem Raum g.' Die augenblicklich von g gespeisten Töne
werden demnach um soviel kräftiger angeschlagen. Das Windstärkeverhältnis zwischen
f und g wird also in diesem Augenblick geändert. Je länger nun das Ventil t oder
dessen Ersatz seine Wirkung ausüben kann, desto intensiver wird die Betonung.
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Bei dem in Fig.2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Wirkung
im wesentlichen die gleiche, nur sind hier die beiden Drosselräume f und g nicht
wie bei dem Beispiel nach Fig. i# abhängig voneinander. Man kann daher bei jedem
Raume die Drosselwirkung beliebig verändern. Jeder Drosselraum wird hier von einem
besonderen Stellbalgpaar n, o bzw. n1, ol- beeinflußt, und die Drosselwirkung richtet
sich danach, ob Doppelbalg n, o oder n@, o' arbeitet oder ob beide zusammen arbeiten.
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Der besondere Betonungsbälg ist hier für jeden Raum besonders vorgesehen;
s dient für den Raum g, s' für den Raum f. Man kann hier also von beiden Kammern
aus beliebige Töne oder Tongruppen noch besonders be= tonen. Die Ventile usw. sind
hier ebenfalls doppelt vorggsehen. BERLIN. GEDRUGICT IN DER REIUIISDRUGICEREI.