DE359087C - Orgel oder Harmonium mit Vorrichtung zum Beeinflussen des Toncharakters durch den Druck auf die einzelnen Tasten - Google Patents

Orgel oder Harmonium mit Vorrichtung zum Beeinflussen des Toncharakters durch den Druck auf die einzelnen Tasten

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DE359087C
DE359087C DEP42695D DEP0042695D DE359087C DE 359087 C DE359087 C DE 359087C DE P42695 D DEP42695 D DE P42695D DE P0042695 D DEP0042695 D DE P0042695D DE 359087 C DE359087 C DE 359087C
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    • GPHYSICS
    • G10MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
    • G10BORGANS, HARMONIUMS OR SIMILAR WIND MUSICAL INSTRUMENTS WITH ASSOCIATED BLOWING APPARATUS
    • G10B3/00Details or accessories
    • G10B3/10Actions, e.g. key actions, couplers or stops

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Acoustics & Sound (AREA)
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  • Toys (AREA)

Description

  • Orgel oder Harmonium mit Vorrichtung zum Beeinflussen des Toncharakters durch den Druck auf die einzelnen Tasten. Die Möglichkeit, verschiedene Stimmen eines Musikstückes in verschiedene Klangfarben ertönen zu lassen, ist einer der hauptsächlichsten Vorteile der mehrmanualigen Orgeln oder Harmonien. Diese Möglichkeit besteht aber bis jetzt nur dann, wenn die Satzweise des Stückes das Spiel auf mehreren Manualen zuläßt; insbesondere können Mittelstimmen hei mehr als dreistimmigem Satz nur selten ohne erhebliche Schwierigkeiten in Stärke oder Klangfarbe hervorgehoben werden.
  • Diesem Mangel soll die im folgenden beispielsweise beschriebene Erfindung abhelfen. Sie ist am vorteilhaftesten für das I. Manual anwendbar, kann aber auch für alle Munuale oder das Pedal, und zwar zugleich oder je einzeln, gebaut werden.
  • Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß, nachdem eine Taste bereits so weit niedergedrückt ist, daß die für das betreffende Manual eingestellten Register ertönen, durch weiteres Niederdrücken dieser Taste ein anderes Register oder eine andere Registergruppe für diese Taste (aber nur für diese) zum! Erklingen gebracht werden kann. Die andere Registergruppe kann die erste Registergruppe oder Teile derselben, je nach Wunsch, enthalten oder nicht; sie kann eine feste Kombination sein; es empfiehlt sich aber, die Einrichtung so anzulegen, daß die zweite Registergruppe vom Spieler vor dem Spiel frei zusammengestellt werden kann. In diesem Falle wird man zweckmäßigerweise die für die zweite Registerkombination vornehmlich in Betracht kommenden Stimmen desselben Manuals (also beispielsweise die stärkeren Stimmen des T. Manuals) auf eine besondere Windlade stellen und alle übrigen, dazu noch gewünschten Stimmen desselben Manuals durch Transmissionen von der Windlade der ersten Registergruppe sowie die übrigen Manuale und das Pedal durch Koppeln mit der Windlade der zweiten Registergruppe in Verbindung setzen.
  • Bezeichnet man das I. Manual seitheriger Art als »I. Hauptmanual« (»I. Schwachrnanual«), ebendasselbe aber, soweit es mit stärkerem Fingerdruck gespielt werden soll, als »I. Starkmanual«, so wäre die Disposition einer dreirnanulaigen Orgel z. B. wie folgt:
    III. Manual: Fernwerk usw.,
    II. Manual:- Schwellwerk usw.,
    I. Hauptmanual: Bourdon. 16' Prinzipal ..... 8' Violine... . 4' Oboe 8',
    Viola ....... 8' Flöte ..... 4' Koppel, I. Starkmanual
    zu I. Hauptmanual
    Gemshorn .... 8' Flautino ... 2' USW.
    Gedeckt ..... 8' Ouint .. 2Z/3
    Traversflöte .. 8'
    I. Starkmanual: Prinzipal 16' Prinzipal 8' (Tr.) Oktav .... A,' Trompete 8',
    Bourdon x6° Viola ... 8' (Tr.) Flöte 4' (Tr.) Oboe 8' (Transmission),
    (Transmission)
    Doppelflöte .. 8' Oktav .... 2' Koppel, Pedal zu
    I. Starkmanual,
    Gedeckt 8' (Tr.) Mixtur ...... Koppel, Il. Manual zu
    I. Starkmanual. -
    usw. Sub- und Superoktav-
    koppeln, I. Starkma-
    nual,
    Pedal usw. Sub- und Superoktav-
    Koppeln und sonstige Hilfszüge, soweit nicht aufgeführt, koppeln, II. Manual
    wie seither üblich. zu I. Starkmanual,
    »I. Hauptmanual eins
    (bzw. »Hauptmanual
    ab«, je nachdem in der
    Normalstellung die
    Stimmen des Haupt-
    manuals beim Ertönen
    des Starkmanuals aus-
    geschaltet werden oder
    nicht).
    Die Vorteile dieser An'tage sind: i. Der Spieler kann durch, stärkeren Fingerdruck auf ein- und demselben Manual einzelne Stimmen oder Töne gegenüber den Tönen gleichzeitig mit geringerer Kraft niedergedrückter Tasten in Stärke, Klangfarbe oder beiden hervortreten lassen, eine Mittelstimme in beliebig vorher einstellbarer Klangfarbe verstärken oder einen cantus firmus hervorheben, ohne daß er auf zwei Manualen zu spielen braucht.
  • 2. Der Spieltisch weist bei nur drei Manualen Registriermöglichkeiten von vier Manualen, auf. Das Spiel ist daher, besonders auf dem III. Manual durch dessen geringere Entfernung, bequemer.
  • 3. Durch die Koppel >.Pedal zu I. Starkmanual« hat man die Möglichkeit, den Baß auch mit der linken Hand zu spielen, ohne daß den übrigen Stimmen, deren Tasten man nur schwach herunterdrückt, der 16' oder gar 32' hinzugefügt würde.
  • 4. Die Koppel »I. Starkmanual zu I. Schwachmanual« setzt, wenn nötig, die Einrichtung insofern außer Wirksamkeit, als bereits bei schwachem Fingerdruck auch die Register ,des Starkmanuals erklingen.
  • 5. Je nachdem die Ausführung gemäß Abb. i und 2 oder gemäß Abb. 3a erfolgt, wird bei der Normaleinstellung das Hauptmanual bei Benutzung des. Starkmanuals abgestellt oder bleibt eingestellt. Im ersten Fall muß der Hilfszug »I. Hauptmanual ein« die Ausschaltung des Hauptmanuals verhindern (kann also wie eine Koppel gebaut -werden); im zweiten Fall muß der Hilfszug »Hauptmanual ab« für die stark niedergedrückten Tasten, aber nur für diese, die Leitungen nach der Windlade des Hauptmanuals und etwa zu diesem gezogene Koppeln abstellen. Dadurch kann der Spieler mit dem Hilfszug (-knopf, -tritt) bewirken, daß die Register der zweiten Mischung diejenigen der ersten enthalten oder nicht enthalten.
  • Noch auffallender sind die Vorteile beim Harmonium, besonders beim einmanualigen, wo man die Möglichkeit erhält, mit Hilfe des Starkmanuals den 16' Ton zur untersten Baßstimme sowie irgendwelche Register (z. B. 4') zur oberen Diskantstimme oder auch zu einer Mittelstimme hinzuzufügen, so daß man schon auf dem einmanualigen Instrument eine Fülle vom gleichzeitig verwendbaren, sich gegeneinander abhebenden Klangfarben erreicht, die seither nur auf Instrumenten mit zwei Manualen und Pedal denkbar war.
  • Das Einschalten neuer Register durch verstärktes Niederdrücken einer Taste kann auf verschiedene Arten erzielt werden. Manche mechanische Orgeln haben bereits die Einrichtung, daß die Ventile nacheinander aufgehen, wenn die Taste langsam niedergedrückt wird.. Dies hat j ed'ach nur den Zweck, den Widerstand der Ventile auf den Gesamtweg der Taste zu verteilen; der Spieler hat auf die Reihenfolge sowie die Art der bei weiterem Niedergehen der Taste eintretenden Register keinen Einfluß; auch ist er bei dem meist geringen Unterschied des erforderlichen Druckes nicht in der Lage, vorher zu spüren, wann die betreffenden Ventile aufgehen werden. Bei der pneumatischen und elektrischen Traktur kommen obige Eigenschaften überhaupt nicht in Frage. Wesentlich ist also: i. Der Spieler muß die Reihenfolge bzw. Art der durch schwächeren oder stärkeren Druck hervorzubringenden Registerverbindungen jedesmal selbst bestimmen können. Dies wird erreicht dadurch, diaß die Stimmen des Starkmanuals auf besonderer Windlade stehen, kann aber auch durch sonstige Trennung von der übrigen Mechanik des Hauptmanuals erzielt werden.
  • 2. Der Spieler muß durch vermehrten Widerstand der Tasten spüren können, wann die Grenze herannäht, durch deren Überschreitung die Tonveränderung eintritt.
  • Es war seither immer nur von einer einzigen Grenze die Rede; «rollte man ein Schwach-, ein Haupt- und ein Starkmanual auf demselben Klavier haben, so wären es zwei Grenzen, was natürlich auch möglich wäre; die Vermehrung der Zahl der Grenzen würde entsprechend größere Feinfühligkeit des Spielers voraussetzen.
  • 3. Der Unterschied zwischen dem erforderlichen Druck für Schwach- und Starkspiel muß so groß sein, daß sich der Spieler vor dem plötzlichen Auftreten starker Töne nicht zu fürchten braucht.
  • Der Widerstand gemäß 2. und der Druckunterschied gemäß 3. kann beispielsweise durch Federn und Gewichte (Abh.2 und 3) oder dadurch erzielt werden, daß bei weiterem Niederdrücken der Tasten eine andere Lage der Drehpunkte eintritt (Abb. i und 2).
  • 4. Wenn 'reiner Klangfarbenwechsel eintreten soll (also beim starken Spiel das Hauptmanual nicht erklingen soll), besteht Gefahr, daß beim Loslassen der Taste das Hauptmanual noch kurz in Tätigkeit tritt, nachdem die Verbindung mit dem Starkmanual bereits unterbrochen ist. Diesem Fehler wird begegnet durch die Konstruktion gemäß Abb. i und 2 dadurch, daß beim Zurückgehen der Taste die Einstellung, welche eine Einwirkung auf das Hauptmanual ermöglicht; erst erreicht wird, wenn die Taste ganz oben ist, also eben diese Einwirkung nicht mehr erfolgt. Außerdem besteht Gefahr, daß das Hauptmanual beim. Anschlag des Starkmanuals kurz vor dem Eintritt des letzteren, welcher ja erst die Abstellung des Hauptmanuals bewirken darf, für einen Augenblick anspricht. Dem kann zwar entgegengetreten werden durch Auswahl schwerer ansprechender Stimmen für das Hauptmanual, durch sehr raschen Anschlag des Spielers, besser und sicherer aber durch eine Konstruktion, die den Eintritt des Hauptmanuals um den Zeitmoment verzögert, welcher zwischen dem Zeitpunkt der Berührung der Taste durch den Spieler und dem Zeitpunkt des Eintritts des Starkmanuals vergeht. Diese äußerst geringe Zeit dürfte für die Präzision des Spiels nicht nachteilig werden; hat man es @doch bei der Orgel oft mit weit erheblicheren Zeitverlusten zu tun. Als Beispiel einer Einrichtung, die beiden obengenannten Fehlern begegnet, diene Abb. 3b. Die Wirkung kann übrigens auch auf anderem als auf pneumatischem Wege erzielt werden, mechanisch z. B. durch Einwirkung einer Leergangstrecke zwischen Hebeln, deren Zusammenwirken das Hauptmanual betätigt.
  • Die abgebildeten Vorrichtungen, die lediglich als Beispiel dienen sollen und besonders bei pneumatischer und elektrischer Traktur auch durch andere Mittel ersetzt werden können, sind zwar für Instrumente jeglicher Traktur anwendbar. Jedoch eignet sich die in Abb. 2 abgebildete Vorrichtung vor allem für Instrumente mit schwer gehender Mechanik, die dann bereits zum Teil die Rolle der in der Abbildung angegebenen Gewichte übernehmen könnte. Die Einrichtung in Abb. i paßt mehr für leichter gehende mechanische Instrumente, die in Abb,. 3a mit Hilfseinrichtung, Abb.3b für pneumatische und elektrische Orgeln, die in Abb.3a allein (ohne Hilfsvorrichtung) für Instrumente jeder Art, insbesondere auch Harmonien, bei welchen für eine komplizierte Mechanik kein Geld zur Verfügung steht und daher nur die Möglichkeit der Beeinflussung der Klangfarbe unter gleichzeitiger Stärkesteigerung (des Hinzutretens von Registern), nicht aber auch die der Klangfarbe allein (des Wechsels der Register ) gewünscht wirä. In diesem Falle bleibt der Hilfszug »Hauptmanual ab« weg. Alsdann ist d'ie Mechanik (Abb. 3a) sehr einfach und billig auszuführen und ermöglicht es auch;, den mit den übrigen Eigenheiten der Mechanik nicht vertrauten, insbesondere auch den Harmoniumspielern, nach Öffnung des Spieltisches und Abnahme etwaiger oberer Klaviere sich den gewünschten Druckunterschied zwischen dem Haupt- und 'Starkmanual selbst einzuregeln. .
  • Im einzelnen ergibt sich für die genannten Vorrichtungen folgender ''erlauf im Gang der Mechanik: I. Die Taste a (Abb. i) wirkt zunächst als einarmiger Hebel mit Drehpunkt in b. Der Drehpunkt wird durch das Gewicht c, welches zur Ermöglichung der Abstufung seiner Wirksamkeit am besten verstellbar angebracht wird, auf sein Schneidenlager niedergepreßt. Drückt der Finger die Taste a am linken Ende nieder, so wird die abwärts gerichtete Kraft am Hebel vermöge der Stellschraube e auf den Stecher d übertragen, und dieser wird: niedergedrückt. Dabei- spannt sich die Feder f, welche im Ruhezustand das Herunterfallen des Stechers d auf den Hebel g verhindert, so daß ein kleiner, durch die Stellschraube h zu bestimmender Leergang vorhanden ist. Nach Zurücklegung dieses Leerganges wirkt die Taste a durch den Stecher d. auf den Hebel k, an welchem die Mechanik des Haupt- (Schwach-) Manuals hängt, und drückt dessen linkes Ende nieder. Ist dies geschehen, so liegt nunmehr der Punkt i der Taste a auf einer mit Führungsstift versehenen Kante k einer Querleiste auf und: wird dadurch zum Drehpunkt der Taste a.. Bei weiterem Hinunterdrücken wird das Gewicht c gehoben, wirkt also als Vermehrung des Widerstandes. Gleichzeitig hebt sich die Schraube e; so daß der Stecher d durch die Feder f wieder emporgehoben wird; der Hebel g bewegt sich also infolge des Gewichtes der daran hängenden Mechanik ode: aber durch Wirkung einer besonderen Feder (in der Abbildung nicht gezeichnet) in seine ursprüngliche Lage zurück. Somit ist jetzt die Mechanik des Schwachmanuals außer Tätigkeit. Im: selben Augenblick stößt die Nase l an dem linken Ende der Taste a auf den Daumen in., der mittels der Stellschraube az verstellbar ist, die sich an dem Hebel o befindet, an dessen anderem Ende die Mechanik der Stimmen des Starkmanuals hängt, so daß diese in dem Augenblick eintreten, in welchem die Stimmen des Schwachmanuals zucn Schweigen kommen. Inzwischen hat die Schraube p in der Taste a den Winkelhebel q nach unten bzw. rechts gedrückt, so daß sich der Stecher r unter die Kerbe s des Stechers d schiebt, die Feder t spannt, und der Haken et schließlich vor die Kerben in den Stecher einschnappt. Beim Loslassen der Taste a kann der Stecher d also nicht auf den Hebel g wirken, da er durch den Stecher r hieran gehindert wird. Der Stecher r kann nicht zurückschnappen, da der Haken zc ihn festhält. Erst wenn die Taste a soweit gehoben ist, daß ein Druck auf den Stecher d nicht mehr wirksam werden kann, zieht der unten mit Einstellmutter versehene Bolzen w, welcher durch ein Loch in dem Haken u hindurchgeht, den Haken u in die Höhe, so daß durch die Federt der Stecher r unter der Kerbe des Stechers d weggeschoben wird, und dieser bei neuen! Anschlag der Taste a wieder auf den Hebel g wirken kann. H ist die Hauptfeder für die Taste rz, y die Verstellvorrichtung derselben, z ein Führungsstift für den Hebel o. Dieser Stift ist zur Erleichterung des Auseinandernehrnens der zu jeder einzelnen Taste gehörigen Hebel nach unten herausschraubbar. Der Hebel o trägt an seinem rechten Arm ein verstellbares Gewicht zum Regeln des Druckunterschiedes zwischen Schwach- und Starkmanual sowie zum Zurückbewegen des Hebels o nach dem Loslassen der Taste d, falls diese Bewegung nicht schon durch das Gewicht der am rechten Ende angehängten Orgelmechanik bewirkt werden sollte.
  • II. Beim Niederdrücken der Taste a (Abb.2) dreht sich diese zunächst um den Punkt b, wo sie auf die Feder c aufruht, welche aber nur ganz wenig nachgeben kann, und i zwar nur bis an den verstellbaren Widerstand: d. Das rechte Ende der Taste wird durch den um e drehbaren, oben hakenförmigen Winkelhebel f festgehalten, welcher durch die mittels Schraube g verstellbare Feder lt angedrückt wird. Infolgedessen drückt die Taste a nach einem geringen Leergang den Stecher i, der durch eine Feder ia getragen wird, nieder, und setzt hierdurch die Feder L den um den Punkt in schwingenden Klotz ia und den Hebel o des Schwachmanuals in Bewegung, wodurch das verschiebbare Gewicht p gehoben und der um den Zapfen q drehbare, hammerförmige Hebel r dem Winkelhebel f genähert wiM. Berührt der Hebel r den Winkelhebel f, so ruß nunmehr der Widerstand der Feder lt überwunden werden. Alsdann gibt der Haken am oberen Ende des Winkelhebels f das rechte Ende der Taste d frei, so d'aß diese durch Rückwärtsbewegung des Gennichts p an dem Hebel o und des Stechers i sowie durch die Spannung der Feder s (verstellbar durch Schraube t) wieder gehoben wird, bis sie an den verstellbaren Widerstand u anstößt. Bei weiterem Niederdrücken der Taste a dreht sie sieh. um den untersten Punkt der Schraube u und setzt -dann den Hebel v des Starkmanuals in Bewegung, während das Schwachmanual durch Einwirkung des Gewichts p in seine Ruhelage zurückschnellt.
  • Durch einen Hilfszug (»Koppel Schwach zu Starkmanual«) kann man einen längs des ganzen Manuals angeordneten Rahmen w, der unterhalb des rechten Endes jeder einzelnen Taste in der Mitte je einen Schlitz x trägt, in welchem sich für jede Taste der zugehörige hammerförmige Hebel r befindet, so weit nach rechts ziehen, d'aß der an dien Rahmen w angelenkte Klotz yz nicht mehr unter der Feder 1, und d:--r hammerförmige Hebel r nicht mehr unter dem Winkelhebel ,f liegt. In diesem Falle bleibt auch bei starkem Anschlag der Haken f auf der Taste d liegen, und rd'er Hebel o bleibt in Tätigkeit, auch wenn die Taste a bereits auf den Hebel v wirkt. Die Möglichkeit der Weiterbewegung nach Beendigung des Weges von Hebel o gegen das Widerlager y wird durch die Feder l gegeben. Der größte Ausschlag des Hebels v, der eine Justierschraube u hat, ist begrenzt durch einen Widerstand N. Die .selbsttätige Rückwärtsbewegung des Hebels v bewirkt eine mittels Schraube ß verstellbare Feder y: Das Verschieben der Taste a in ihrer Längsrichtung verhindert ein federnder Stift ö, der sich in einer Führung e bewegt. Das Zurückdrehen der Taste a um den Endpunkt der Schnaube ic bewirkt die Eeder i,.
  • III. Wird die Taste a (Abb. 3a) niedergedrückt, so dreht sie sich um den Punkt b und drückt mittels der Stellschraube c auf die starke Blattfeder d, welche auf dem um e drehbaren Hebel f festgeschraubt ist. Zur Einstellung der Empfindlichkeit der Feder d dient die verstellbare Manschette g. 1Vird die Feder d und mit ihr der Hebel f um den Punkt e gedreht, so wird rlie am rechten Ende des Hebels f befestigte Mechanik des Schwachmanuals in Tätigkeit gesetzt, z. B. bei einer pneumatischen Orgel das in der Abb.3b mit 1a bezeichnete Ventil geöffnet. Beim weiteren Niederdrücken der Taste a wird der Hebel f keine Bewegung ;hehr machen, da er an den verstellbaren Anschlag i stößt. Die Feder r1 biegt sich jedoch durch, und die Taste rz drückt den uni den Punkt 1 drehbaren Hebel k vermittels des durch Schraube m verstellbaren Anschlags ia auf der linken Seite hoch und betätigt somit die am rechten Ende .des Hebels k befestigte Mechanik des Starkmanuals, öffnet z. B. das Ventil o in Abb. 3b; den schwereren oder leichteren Gang des Hebels k kann man durch das verschiebbare Gewicht p einstellen, welches zugleich die Rückwärtsbewegung des Hebels k bewirkt. Die Rückwärtsbewegung der Taste a und des Hebels f kann durch Gewichte oder Federn bewirkt werden. q begrenzt den Hub des Starkmanuals.
  • Bei stark niedergedrückter Taste a ist also sowohl das Starkmanual als auch das Schwachmanual in Tätigkeit. Abb. 3b stellt nun schematisch die beispielsweise Ausführung des in der im Anfang dieser Schrift aufgestellten Orgeldisposition erwähnten Hilfszugs »Haupt- (Schwach-) Manual ab« dar, und zwar für eine pneumatische Orgel. In weniger reich ausgestatteten Instrumenten kann, wie bereits weiter oben erwähnt wurde, die ganze im folgenden beschriebene Vorrichtung wegbleiben.
  • Zunächst wird beim. Anschlagen der Taste a ein Ventil di, geöffnet, das Wind in die Röhre A einläßt, der die Membran B aufbläht, somit Ventil C schließt und D öffnet, so daß aus dem Windkasten E Wind nach dem Balg F gelangt und diesen aufbläst. Nach Zurücklegung des ziemlich großen Leerganges würde dann, wenn nur das Schwachmanual gespielt wird, durch den Stecher G das Ventil H geöffnet, so daß aus E Wind nach der Windlade des Schwachmanuals strömt (in der Abb. 3b schematisch durch die Orgelpfeife I angedeutet). Wird aber die Taste c, (Abb. 3a) weitergedrückt, so wird das Ventil o (Abb. 3b) geöffnet, und es gelangt Wind in die Leitung T und: bläht die Membran K auf, wodurch Ventil L geschlossen und M geöffnet wird, so ,daß aus dem Windkasten E Wind in die Pulpete N und den Balg 0 gelangt, beide aufbläht (zuerst die Membran N), so daß (ohne Leergang) durch den Stecher P das Ventil O den Windkasten E verschließt, dafür aber die unter ihm liegende Öffnung freigibt, so @daß die Luft aus dem Balg R ausströmt und derselbe durch den Wind in E zugeschlagen wird. Die Feder W wird gespannt und ist nachher beim Wiederfüllen des Balges R wirksam. Durch den zuschlagenden Deckel des Balges R wird mittels der daran befestigten Feder X das Ventil H geschlossen. Die Leitung des Schwachmanuals erhält keinen Wind mehr. Wenn der Leergang zwischen dem Balg F und dem Stecher G richtig, d. h. groß genug, gewählt ist, so wird also bei schnellem und starkem Anschlag_der Taste das Schwachmanual überhaupt nicht zur Ansprache kommen, da dessen Windleitung schon abgestellt ist und der Druck des kleinen Balges F dien Gegendruck des viel größeren Balges R auf den Stecher G nicht zu überwinden vermag, wogegen u.mgekehr.t der letztere Druck das etwa bereits eingeschaltete Schwachmanual wieder auszuschalten imstande ist. Nunmehr wird das Ventil S geöffnet, so daß nun die Leitung zu der Windlade des Starkmamials (in Abb. 3b schematisch durch die Orgelpfeife II dargestellt) Wind erhält.
  • Beim Loslassen der Taste wird der Verschluß des Ventils H so lange festgehulten, bis der Balg F den Stecher G nicht mehr berührt. Diese Verzögerung wird. ,durch den Balg 0 bewirkt, von dem aus die elastische Stange T unter eine Nase U des Stechers P greift und dessen Herabgehen zurückhält. Die Größe der Luftaustrittsöffnung h muß entsprechend reguliert werden. Die Feder Y bewirkt nachher das Schließen des Ventils S.
  • Zieht man den Registerzug a (»Koppel Schwachmanual zu Starkmanual«), so wird durch ein Ventil ß Wind in den Kasten gelassen, so @daß sich die Membran d nach rechts aufbläht, die für gewöhnlich durch eine Feder e nach links gedrückt wird. Dann wird das Ventil @ von dem Rohr q weggezogen, so daß der Wind unmittelbar in die Leitung zur Windlade des Schwachmanuals gelangt, ohne die Sperrvorrichtung F G H passieren zu müssen.
  • Arn Spieltisch baut man die Hilfszüge »Schwachmanual ab« und die eben genannte »Koppel Schwachmanual zu Starkmanual« zweckmäßig so, daß sie sich gegenseitig auslösen.

Claims (3)

  1. PATENT-ANspRÜCFIE:. r. Orgel oder Harmonium mit Vorrichtung zum Beeinflussen ödes Toncharakters durch den Druck auf die Tasten, dadurch gekennzeichnet, diaß Mittel vorgesehen sind, um bei stärkerem Niederdrücken der angeschlagenen Tasten durch Einwirkung auf vermittelnde Organe, wie Hebel, Zugruten, Ventile, elektrische Kontakte, an Stelle der durch den gewöhnlichen Druck auf die Tasten bereits zum Erklingen gebrachten Register die Einschaltung eines oder mehrerer anderer Register oder fester oder freier, vom Spieler vorher einstellbarer Kombinationen für eben diese stärker gedrückten Tasten, nicht aber für die gleichzeitig mit normalem Druck gespielten Tasten zu bewirken.
  2. 2. Orgel oder Harmonium nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, um die Klangfarbenmischung, die beim starken Tastendruck eintreten soll, nach Belieben des Spielers durch Hilfszug, -knopf, -tritt usw. entweder derart einzustellen, daß sie an Stelle der für dtas schwache Spiel gewählten Mischung tritt, oder aber so, daß sie letztgenannte Mischung noch mitenthält.
  3. 3. Orgel oder Harmonium nach Anspruch z und 2, dadhirch, gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, um nach Vollendung des für das Spiel mit schwachem Druck erforderlichen Ganges der .Tasten @durch! den hinzutretenden Widerstand von Federn, Gewichten u.,4-1. durch Eintreten einer anderen Lage der Drehpunkte oder durch sonstige Erhöhung des Widerstandes den Spieler auf das Herannahen der jeweiligen Grenze a@ufm-erksam zu machen, durch deren Überschreitung die Einschaltung einer neuen Registrierung bewirkt wird. q.. Orgel oder Harmonium nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, -daß beim Anschlag der Eintritt der für das schwache Spiel gezogenen Register durch eine mechanische, pneumatische, beispielsweise durch ein von einem Balg betätigtes Ventil oder sonstige Einrichtung um einen Augenblick verzögert wird, der beim, schnellen Niederdrücken der Taste dazu hinreicht, daß die Leitungen zu genannten, für das -schwache Spiel bestimmten Registern so lange gesperrt bleiben, bis die Taste die Grenze des Starkspiels bereits überschritten hat. 5. Orgel oder Harmonium gemäß Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß durch ineinandergreifende Nasen, Kerben, Haken, durch Veränderung der Drehpunktlage oder durch eine pneumatische Einrichtung oder durch sonstige Mittel bewirkt wird, dlaß beim Loslassen der stark niedergedrückten Taste eine Einwirkung auf die für das schwache Spiel bestimmte Mechanik erst stattfinden kann, wenn die Taste in ihre Anfangslage zurückgekehrt ist, so daß nicht die für .das schwache Spiel eingeschalteten Stimmen durch das Zurückgehen der Taste noch kurz zur Ansprache gebracht werden. 6. Orgel oder Harmonium gemäß Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, d'aß je nach dem aufgewendeten Druck nicht nur zwei, sondern drei oder mehr Stufen beim Niederdrücken der Tasten erreicht werden, deren jede eine verschiedene Registrierung für die betreffende Taste einschaltet.
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