DE536996C - Verfahren zur Herstellung schwefelhaltiger Arsinsaeuren und Stibinsaeuren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung schwefelhaltiger Arsinsaeuren und Stibinsaeuren

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DE536996C
DE536996C DE1930536996D DE536996DD DE536996C DE 536996 C DE536996 C DE 536996C DE 1930536996 D DE1930536996 D DE 1930536996D DE 536996D D DE536996D D DE 536996DD DE 536996 C DE536996 C DE 536996C
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DE
Germany
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acid
acids
solution
arsic
stibic
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Expired
Application number
DE1930536996D
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English (en)
Inventor
Dr Alfred Fehrle
Dr Walter Herrmann
Dr Hans Hilmer
Dr Karl Streitwolf
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F9/00Compounds containing elements of Groups 5 or 15 of the Periodic System

Description

  • Verfahren zur Herstellung schwefelhaltiger Arsinsäuren und Stibinsäuren Es ist bekannt, daß die Aminothiophenole sich gegen salpetrige Säure anders verhalten als die analogen Aminophenole (Jacobson, Annalen 277 [18931, Seite 21i ). Auch Aminophenylendiazosulfid konnte nicht durch Diazotieren und Verkochen in Oxyphenylendiazosulfid übergeführt werden. Im i-Amino-4-methylmercaptonaphthalin läßt sich nach Zinke (Berichte 45 [igi2], Seite 636) die Aminogruppe nicht in üblicher Weise nach dem Diazoverfahren weiter umsetzen.
  • Es wurde nun gefunden, daß es doch gelingt, Aminothiophenole oder deren Äther sowie andere Aminoverbindungen, die Schwefel cyclisch gebunden enthalten, wie beispielsweise Aminobenzthioimidazolon, Aminomercaptobenzthiazole, Aminobenzthiazine und andere, zu diazotieren und die Diazoverbindungen mit arseniger Säure oder antimoniger Säure zur Reaktion zu bringen, ohne daß das Arsen bzw. Antimon an den Schwefel gebunden wird. Dieser Reaktionsverlauf ist überraschend, da es bekannt ist, daß Mercaptain und andere SH-Gruppen enthaltende Verbindungen leicht komplexe Verbindungen bilden.
  • Die erhaltenen Produkte haben wertvolle therapeutische Eigenschaften und sollen teils für sich- als Arzneimittel Verwendung finden, teils als Zwischenprodukte zur Darstellung von Arzneimitteln dienen. Beispiele i. 2 i,9 g i-Amino-4-mercaptobenzol werden in 25 ccm konzentrierter Salzsäure und 270 ccm Wasser gelöst und mit 30,17 g Nitritlösung (40° B6) diazotiert. Zu dieser Lösung gibt man eine Lösung von 26,4 g Ars,entrioxyd in 70 ccm Wasser, 22 ccm Natronlauge (4o° Be) und 15,4 ccm ammoniakalische Kupfersulfatlösung. Mit weiteren 21 ccm Natronlauge (4o° Be) wird alkalisch gehalten. Beim Ansäuern der alkalischen Lösung fällt die 4-Mercaptobenzol-i-arsinsäure als weißer kristalliner Körper aus. Die Ausbeute beträgt 12 bis 149. F.2o8° unscharf. Die Säure löst sich leicht in Methylalkohol, schwer in Wasser, sie ist unlöslich in Aceton und Äther.
  • In derselben Weise läßt sich auch 2-Mer. captobenzol-i-arsinsäure herstellen.
  • 2. 12,5 g i-Amino-4-mercaptob@enzol in ioo ccm Wasser und 30 ccm ion-Salzsäure werden mit der berechneten Menge Nitrit diazotiert. Die Diazolösung läßt man in 159 Antimontrioxyd, 15 ccm i o n-Natronlauge, 200 ccm Wasser; 40 ccm Glycerin und i g Kupferpulver bei 1o bis 20° Beinfließen und hält das Gemisch mit 15 bis 2o ccm ion-Natronlauge während der Reaktion plienolphthaleinalkalisch. Wenn die Stickstoffentwicklung beendet ist, stumpft man zuerst mit Salzsäure und dann mit Kohlensäure bis zur schwach alkalischen Reaktion gegen Curcumapapier ab, filtriert unter Zusatz von Tierkohle und macht kongosauer. Hierbei scheidet sich die 4-Mercaptobenzol-i-stibinsäure in einer Ausbeute. von 5 g als ein weißes, in All:alien leicht lösliches Pulver ab, das im Glühröhrchen verglimmt, ohne zu schmelzen.
  • 3. 27,8 g (=/1o Mal) i-Amino-4-methylmercaptobenzol werden in i2o ccm Wasser und 4i,6 ccm konzentrierter Salzsäure gelöst und mit 27 ccm Nitritlösung (4o° B6) diazotiert. Die Diazolösung wird mit einer Lösung von 3o g Arsentrioxyd in 8o ccm Wasser und 25,2 ccm Natronlauge (4g° B6) sowie 17,6 ccm ammoniakalischer Kupfersulfatlösung versetzt und mit weiteren 25 Ccm Natronlauge (4o° B6) alkalisch gehalten. Beim Ansäuern fällt die 4-Methylmercaptobenzol-i-,arsinsäure in farblosen Kristallen in einer Ausbeute von ungefähr 8 g aus. Löslich in Wasser, Äthylalkohol und Methylalkohol, unlöslich in Aceton und Äther. F. 145 bis 148°.
  • 4. 17,5 g (1/io Mol) 1-Amino-4-mercaptonaphthalin werden in 6o ccm Wasser und 13 ccm konzentrierter Salzsäure suspendiert und mit 13,5 ccm Nitritlösung (40° B6) diazotiert. Diese Lösung wird umgesetzt mit einer Lösung von 15 g Arsentrioxyd in 40 ccm Wasser, 12 ccm Natronlauge (4o° Be) und 8,8 ccm ammoniakalischer Kupfersulfatlösung. Mit weiteren 125 ccm Natronlauge (40° B6) wird ,alkalisch gehalten. Beim Ansäuern fällt die 4-Mercaptonaphthalin-i-arsinsäure in fast farblosen Kristallen aus. Ausbeute 8 g. Sie löst sich #n Alkali und Methylalkohol. F. 27o° unter Zersetzung und Braunfärbung.
  • 5. 1/1o Mol 1-Amino-4-methylmercaptonaphthalin werden mit der berechneten Menge Amylnitrit in Eisessig diazotiert. Das Diazoniumsalz fällt auf Ätherzusatz aus. Es wird in Wasser gelöst und mit der berechneten Menge Arsenit in der üblichen Weise umgesetzt. Beim Ansäuern fällt die 4-Methylmercaptonaphthalin-l-arsinsäure in weißen Kristallen aus. Die Ausbeute beträgt 12 g. Der Körper löst sich in Allkali, Methylalkohol und Äthylalkohol. F.218 bis 22o° unter vorherigem Sintern.
  • 6. 17,2 g (1/1o Mol) i - Aminobenzol-4-thioglykolsäure werden, wie in den bisherigen Beispielen beschrieben, diazotiert und mit einer Arsenitlösung aus 13 g arseniger Säure, zweckmäßig unter Zusatz von Kupfer, umgesetzt. Nach Beendigung der Stickstoffentwicklung wird angesäuert, wobei die Benzol-4-thioglykolsäure-l-arsinsäure in gelblich gefärbten Kristallen ausfällt. Die Ausbeute, etwa 15 g, kann durch Einengen der Mutterlauge vermehrt werden. Die Säure ist in Wasser und Eisessig, ferner in Methylallkoliol und Äthylalkohol löslich. F.248 bis 25o° unter Braunfärbung.
  • 7. 17 g 6-Amino-2-mercaptobenzimidazol werden mit der berechneten Menge Nitritlösung und Wasser in der Kugelmühle zu einem dünnen Brei vermahlen, der dann in 3o ccni i o n-Salzsäure und Zoo ccm Eiswasser eingerührt wird, wobei sich nach vorübergehender Lösung die gelbe Diazoverbindung abscheidet. Das Reaktionsgemisch wird in eine Lösung von 12 g arseniger Säure in 15 ccm i o n-Natronlauge, i oo ccm Wasser und i g Kupferpulver eingetragen und durch Zusatz von Natriumcarbonat und Natronlauge stets alkalisch gehalten. Nach Beendigung der Stickstoffentwicklung wird filtriert, angesäuert, miG Tierkohle entfärbt und im Vakuum zur Kristallisation eingeengt, wobei sich die 2-Mercaptobenzimidazol-6-arsinsäure als weißes, sandiges Pulver abscheidet. Ausbeute: i i g. Die Säure verkohlt beim Erhitzen, ohne zu schmelzen.
  • B. Die nach Beispiel? hergestellte Diazoverbindung aus 17 g 6-Amino-2-mercaptobenzimidazol wird in die in Beispiele beschriebene Antimonitlösung eingetragen und mit Natronlauge oder N.atriumcarbonat während der Reaktion alkalisch gehalten. Nach Abstumpfen des überschüssigen Alkalis wird filtriert, mit Tierkohle geklärt und mit Salzsäure die 2-Mercaptobenzimidazol-6-stibinsäure als weißer Niederschlag abgeschieden. Nach dem Trocknen stellt die Säure ein schwach gelb gefärbtes Pulver dar (Ausbeute etwa 12 g), dessen Alkalisalze in heißem Wasser löslich sind und sich beim Erkalten wieder abscheiden. Beim Erhitzen verglimmt sie, ohne zu schmelzen.
  • g. 21 g (1/1o Mol) 6-Aminobenzo-3-ketodiliydro-1, 4-thiazin werden in der üblichen Weise diazotiert und mit Arsenit umgesetzt. Aus der alkalischen Lösung fällt beim Ansäuern mit Mineralsäuren die Benzo-3-ketodihydro-1, 4-thiazin-6-arsinsäure in glänzenden Blättchen aus. Ausbeute 15 g, löslich üi Methylalkohol, bereits in der Kälte, in Wasser, Alkalien und starken Säuren. F.270°.

Claims (1)

  1. hATRNTANSPRUCIi Verfahren zur Herstellung schwefelhaltiger Arsinsäuren und Stibinsäuren, dadurch gekennzeichnet, daB, man Aminothiophenole oder deren Äther sowie Aminoverbindungen, die Schwefel in cyclischer Bindung enthalten, dianotiert und die Di.azoverbindungen mit ,arseniger Säure oder antimoniger Säure zur Reaktion bringt.
DE1930536996D 1930-03-14 1930-03-14 Verfahren zur Herstellung schwefelhaltiger Arsinsaeuren und Stibinsaeuren Expired DE536996C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE890960C (de) * 1946-06-14 1953-09-24 Hoffmann La Roche Verfahren zur Herstellung eines aus einer aromatischen Stibinsaeure bestehenden Therapeuticums

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE890960C (de) * 1946-06-14 1953-09-24 Hoffmann La Roche Verfahren zur Herstellung eines aus einer aromatischen Stibinsaeure bestehenden Therapeuticums

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