DE531222C - Verfahren zur Darstellung von Wismutdithioglykolsaeure und ihren Salzen - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Wismutdithioglykolsaeure und ihren Salzen

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DE531222C
DE531222C DE1930531222D DE531222DD DE531222C DE 531222 C DE531222 C DE 531222C DE 1930531222 D DE1930531222 D DE 1930531222D DE 531222D D DE531222D D DE 531222DD DE 531222 C DE531222 C DE 531222C
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DE
Germany
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bismuth
acid
salts
dithioglycolic
solution
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Expired
Application number
DE1930531222D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Alfred Fehrle
Dr Paul Fritzsche
Dr Walter Herrmann
Dr Karl Streitwolf
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F9/00Compounds containing elements of Groups 5 or 15 of the Periodic Table
    • C07F9/94Bismuth compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 12. AUGUST 1931
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 12 ο GRUPPE
12 O* 1536.3O
Tag der Bekanntmachung über die Erteilung des Patents: 23. Juli
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges. in Frankfurt a. M.*)
Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. Juni 1930 ab
Es ist bekannt, daß bei Umsetzung von Thioglykolsäure oder ihren Salzen mit Wismutsalzen in Abwesenheit von freier Säure die Wismuttrithioglykolsäure entsteht (vgl. g Claesson, Annalen 187, S. 121; Rosenheim und Davidsohn, Zeitschr. f. Anorgan. Chemie 41,- S. 244). Die Wismutdithioglykolsäure war bisher unbekannt. Nach Rosenheim und Davidsohn a. a. O. S. 246 soll ein Salz dieser Säure von der Formel (OH)Bi=(SCH2COONa)2-IoH2O erhalten werden, wenn man eine in der Siedehitze mit frisch gefälltem Wismuthydrat abgesättigte Lösung des Mononatriumthioglykolats eindampft. Bei dem Versuche, nach dieser Vorschrift zu arbeiten, ergibt sich aber, daß ein Salz der Wismutdithioglykolsäure hiernach nicht hergestellt werden kann, daß vielmehr stets das Natriumsalz der Wismuttrithioao glykolsäure entsteht.
Es wurde nun gefunden, daß man durch Umsetzung von Thioglykolsäure mit Wismutsalzen in saurer Lösung die Wismutdithioglykolsäure erhalten kann. Die Säure hat wahrscheinlich folgende Konstitution:
/S-CH2-COOH
, x S-CH2-COO
I 1
Die Wismutdithioglykolsäure wird auch erhalten, wenn man die Alkalisalze der Wismuttrithioglykolsäure mit Säuren behandelt. Hierbei bildet sich unter Abspaltung eines TMoglykolsäurerestes die Wismutdithioglykolsäure.
Die Wismutdithioglykolsäure und ihre Salze zeichnen sich bei geringer Giftigkeit durch gute Wirksamkeit gegen Protozoen aus und eignen sich daher zur Behandlung von Syphilis und anderen Protozoenkrankheiten.
Die Wismutdithioglykolsäure entsteht außer in der oben bezeichneten Form auch in thioglykolsäurehaltigen Komplexen von den Summenformeln Bi3S7C14O15H21 (a) und Bi2S5C10O11H16 (b), denen wahrscheinlich folgende Konstitution zukommt:
/S-CH2-COOH]
lxS-CH2-COO
! J3
[HS-CH2-COOHJ-H2O
[HS-CH2-COOH]-H2O
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr. Karl Streitwolf in Frankfurt a. M., Dr. Alfred Fehrle in Bad Soden, Taunus, Dr. Walter Herrmann und Dr. Paul Frit\sche in Frankfurt a.M.-Höchst.
Die Salze der neuen Säure werden durch Umsetzung der Wismutdithioglykolsäure mit Alkalien erhalten. Hierbei entstehen je nach der angewandten Menge Alkali saure Salze von der Sunxmenformel Bi3 S6 C12 O12 H13 Me1 · χ H2 O oder neutrale Salze von der Summenformel Bi3 S0 C12 O13 H13Me3 · χ H2 O1 die beide nicht identisch sind mit dem von Rosen he im und D avid s ο Im a.a.O. S. 246 beschriebenen Salz.
Die Salze der Wismutdithioglykolsäure haben wahrscheinlich folgende Konstitution:
saures Salz:
-CH2-COONa
-CH2-COO
neutrales Salz: I Bi \
I1
S-CH2-COONa ^S-CH2-COO
Beispiele
i. 27,6 g Thioglykolsäure werden mil .22 ecm Wasser verdünnt und mit 15,9 g calcinierter Soda neutralisiert. Zu der auf dem Dampfbad erwärmten Lösung gibt man das aus 53,3 g Wismutnitrat erhaltene Wismuthydroxyd und filtriert die hierbei erhaltene Lösung. Das Filtrat wird in 20 Teile! Methylalkohol eingerührt und dann 30 Teile Äther zugesetzt. Das abgeschiedene gelbe bismuthyltrithioglykolsaure Natrium wird isoliert und getrocknet. 22,4 g des so'erhaltenen Salzes werden in 224 ecm Wasser gelöst, und durch Zusatz von 60 ecm 2 η-Salzsäure wird die Dithioglykolsäure abgeschieden. Nach dem Absaugen wird diese mit Wasser ge<waschen und im Vakuum getrocknet. Sie ist ein gelbes, in Soda lösliches Pulver.
2. 20,2 g Thioglykolsäure werden mit 202 ecm Wasser verdünnt und unter Rühren und Kühlen eine Lösung von 48,5 g Wismutnitrat in 48,5 g Glycerin -J- 97 ecm Wasser
4.0 zugetropft. Dann gibt man 2 n-Natronlauge bis zur kongoneutralen Reaktion zu, saugt ab und teigt mit Methylalkohol an,, saugt wieder ab und wäscht mit Methylalkohol und Äther. Das so erhaltene Präparat ist identisch mit der nach Beispiel 1 erhaltenen Dithioglykolsäure.
3. 'Um das saure Salz der Wismutdithioglykolsäure zu erhalten/ werden 5,2 g der nach Beispiel 1 oder 2 erhaltenen Dithiöglykolsäure in 10 ecm Wasser angeteigt und 2n-Sodalösung zugefügt, bis gerade Lösung eingetreten ist. Verbraucht werden etwa 5 ecm
6. 10,1 g Thioglykolsäure werden in 55 ecm
2 n-Sodalösungund 46ccmWasser gelöst. Unter Rühren läßt man 19 g Natriumbismuthyltartrat (Bi: 550/0), gelöst in 114 ecm Wasser, /S-CH2-COOH
1^S-CH2-COO
-H2O
/S-CH2-COONa] 'Bl\s.CH2.COONa|
Sodalösung. Die filtrierte Lösung wird in 20 Teile Methylalkohol eingerührt und 30 Teile Äther beigefügt. Das abgesaugte, mit Äther gewaschene gelbe Präparat ist in wenig Wasser klar löslich. Die Lösung reagiert lackmussauer. Das Präparat enthält 51,30/0 Bi, 15,110/0 S, 4.030/0 Na (berechnet: 50,90/0 Bi, 15,58% S,- 3,73% Na). S5
4. Das neutrale Salz der Wismutdithioglykolsäure erhält man, indem man 30 g der nach Beispiel 1 oder 2 erhaltenen Dithioglykolsäure mit 50 ecm Wasser anteigt und 2 n-Sodalösung bis zur amphoteren Reaktion zugibt. Verbraucht werden etwa 57,5 ecm. Die erhaltene Lösung wird filtriert und in 20 Teile Methylalkohol eingerührt; dann werden 30 Teile Äther beigefügt. Das abgesaugte, mit Äther gewaschene gelbe Salz ist klar löslich in Wasser. Die Lösung reagiert amphoter. Das Präparat enthält 46,50/0 Bi,-14,61 °/0 S und 6,65 7o Na (berechnet: 46,510/0 Bi, 14,240/0 S, 6,820/0 Na).
5. Zu einer Lösung von 13,8 g Thioglykolsäure in 75 ecm 2n-Sodalösung und 63 ecm Wasser läßt man unter Rühren 19 g Natriumbismuthyltartrat (Bi: 550/0), gelöst in 114 ecm Wasser, zutropfen. Dann gibt man 2 η-Salzsäure zu, bis keine Fällung mehr entsteht, gießt von der Abscheidung ab und reibt diese, mit Methylalkohol an. Das abgesaugte, mit Methylalkohol und Äther gewaschene Produkt ist "ein gelbes, in Bicarbonat klar lösliches Pulver von der Zusammensetzung Bi3S7C14O14H19-XH2O. Es hat wahrscheinlich folgende Konstitution:
CH2-COOH]-χ H2O
zutropfen und gibt dann 2 η-Salzsäure zu, bis keine Abscheidung mehr erfolgt. Von, letzterer wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen und im Vakuum getrocknet. Das
so erhaltene Präparat ist ein gelbes1, in Bicarbonat klar lösliches Pulver von der Zusammensetzung Bi2 S5 C10 O10 H14 · χ H2 O und der wahrscheinlichen Konstitution:
' /S-CH2-COOHl I ^S-CH2-COO
.1 ι I

Claims (1)

  1. Patentanspruch :
    Verfahren zur Darstellung von Wismutdithioglykolsäure und ihren Salzen, dadurch gekennzeichnet, daß man in saurer [SH-CH2-COOH]-IH2O
    Lösung Thioglykolsäure mit Wismutsalzen umsetzt oder Salze der Wismuttrithioglykolsäure mit Säuren behandelt und gegebenenfalls die so erhaltene Wismutdithioglykolsäure mit Alkalien umsetzt.
DE1930531222D 1930-06-06 1930-06-06 Verfahren zur Darstellung von Wismutdithioglykolsaeure und ihren Salzen Expired DE531222C (de)

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