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Flottenbehälter für Garnfärbeapparate Die Erfindung bezieht sich .auf
eine Vorrichtung zur vollkommenen, sich wiederholenden Mischung der Farbflotten
bei Zusammenschaltung von zwei und mehr Einzelapparaten während des Färbens, von
denen jeder eine besondere Pumpe besitzt und zur Erzielung einer stufenlosen Veränderlichkeit
des Flottenverhältnisses nach Vorschrift für jedes Färbebad und zur Ausschaltung
der Berührung der sich mischenden Farbflotte mit der Luft. ; Bisher suchte man die
Zusammenschaltung von geschlossenen Einzelapparaten zum Färben unter Druck mit mehreren
Pumpen dadurch zu umgehen, daß man für mehrere Färbebottiche nur eine Pumpe verwendete,
was aber den Nachteil mit sich brachte, daß beim Färben von kleinen Partienein Teil
dieser Bottiche stillgelegt werden mußten, oder man baute Apparate von außerordentlich
großem Fassungsvermögen, wodurch beim Färben von kleinen Partien das Flottenverhältnis
unerwünscht groß wurde. Um die Veränderlichkeit des Flottenverhältnisses zu erreichen,
hat man bei gleichen Apparaten vorgeschlagen, in die Leitung .eines Färbeapparates
ein Zwischengefäß einzuschalten, um vermittels Standrohre die Flüssigk eitsmengen
in diesem Zwischengefäß verschieden groß zu halten, wodurch die Veränderlichkeit
des Flottenver. hältnisses während des Färbens entsprechend der Anzahl der verwendeten
Standrohre stufenmäßig einstellbar gehalten werden kann. Der Nachteil dieser Anordnung
liegt in der Gebundenheit ,an eben diese Stufen und an den dadurch nötig werdendenAbsperrorganen
und Umleitungen, welche die Bedienung infolge Unübersichtlichkeit erschweren. Weiter
sind Ausführungen vorgeschlagen worden, bei denen die Flüssigkeitsmengen mit Hilfe
von Druckgasen einstellbar sind, wodurch sich die Anlage infolge der dazu notwendigem
Apparatur (Kompressor, Rohrleitung usw. ) sehr verteuert. Letztere Vorrichtungen
werden gleichzeitig benutzt, um die Einwirkung der Luft auf die Farbflotte zu verhindern,
indem man indifferente Gase verwendet. Der schon vorerwähnte Nachteil einer teueren,
und schwer zu bedienenden Anlage bleibt auch hier bestehen.
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Die aufgezählten Forderungen werden durch vorliegende Erfindung auf
rein mechanischem Wege, ohne Zuhilfenahme von indifferenten Gasen u. dgl., erfüllt
und die erwähnten Nachteile der bisher verwendeten Apparaturen auf ein erträgliches
Maß, zurückgeführt.
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Abb. i zeigt den Aufriß, der beispielsweisen Anordnung des Erfindungsgegenstandes
bei Zusammenschaltung von zwei Doppelfärbeapparaten mit je einer Pumpe und Abb.
z den Grundriß.
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Abb.3 zeigt den Mischbehälter im Schnitt, Abb. q. und 5 das Vierwegorgan
im Schnitt für parallelen bzw: gekreuzten Flottenstrom, Abb.6 die Vorderansicht
desselben, Abb. 7 die beispielsweise Anordnung des Gliederrohres, Abb. 8 den Schnitt
nach a-b durch das Gelenk.
Die Saugleitung i und i' der beiden Pum=
pen 2 und 2' des beispielsweise gezeichneten Färbeaggregates sind an den Stellen
A und B
nach Färbebottichen zu durch .eine Sammelleitung, bestehend
aus den Absperrorganen 3 und 3', den Rohrstücken 4 und 4', dem Flöttensammelrohr
5 und Krümmer 6, mit dem Mischgefäß 29 verbunden. über dem Eintritt bei E ist ein
Krümmer 7 befestigt, in welchem ein zweiter Krümmer 8 drehbar befestigt ist, welcher
durch das Rohr 9 mit dem dritten Krümmer io fest verbunden ist. In dem letztgenannten
ist das Rohr i i wiederum drehbar befestigt, welches auf der anderen Seite einen
Krümmer 12 mit folgendem Rohrstück 13 trägt, das wiederum ein Gelenk, bestehend
aus den beiden Krümmern 14 und 15, trägt. Letzterer ist an dem Schwimmer
17 befestigt und besitzt Durchbrechungen 16, die als Flottenaustritt dienen. Der
Schwimmer 17, als oben offener Bottich ausgebildet, besitzt am oberen Ende
einen Winkelring 18, auf dem das dreieckige Joch i9 befestigt ist. An den Endpunkten
befinden sich Bohrungen, die zur Aufnahme von den Zugstangen 2o dienen, die durch
die Augen 2 i des Mischbehälters 29 gehen; an diesen Augen finden die auf dein Zugstangen
verstellbaren Klemmuffen 22 ihren Gegenhalt. Die beiden Krümmer 23 und 23' führen
über die Absperrorgane 24 und 24' bei den Punkten C und D 'm die Saugleitung i und
i'. Durch Schließen der Absperrorgane 3 und 3' und 24 und 2q.' kann die Mischvorrichtung
abgeschaltet, um auch evtl. mit jedem Doppelapparat für sich färben zu können. Öffnet
man nur die Absperrorgane 3 und 24 bzw. 3' und 2q.', so kann man das Flottenverhältnis
in einem Doppelapparat in weiten Grenzen der jeweiligen Vorschrift anpassen und
dabei in dem abgeschalteten Apparat mit anderen Farben färben.
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Die durch die Pumpen 2 und 2' bewirkte Flottenströmung geht durch
die Druckleitung 25 und 25' in die Färbebotticnpaare 26 und 26' durch das Einsatzgut,
und zwar je nach der Stellung der Vierwegorgane 27 und 27' von innen nach außen
oder umgekehrt. Auf dem Rückweg strömt die Flotte für diesen Fall bei geschlossenen
Absperrorganen 28 und 28' bei A und B durch die geöffneten Organe
3 und 3' und anschließende Rohrleitungen 4 und 6 bzw. 4' und 6' zusammen und tritt
bei E in das Gliederrohr 7- 15, an dessen Stelle auch sonst irgendein biegsames
Rohr oder Schlauch treten kann, ein und durch die Aussparungen 16 immer dicht unter
dem Schwimmerboden aus. Die Flotte durchströmt dann den Behälter 29 und wird dann
von den beiden Pumpen 2 und 2' durch die Krümmer 23 und 23' und die für diesen Fall
geöffneten Absperrorgane 24 und 24' hindurch, angesaugt, und der Kreislauf beginnt
von neuem. Dadurch findet die vollkommene Mischung der Flotte während der ganzen
Färbedauer statt, die eine sichere Erzielung einer gleichmäßigen Ausfärbung auch
bei größten Gespinstmengen in einem Bad bei Zusammenschaltung beliebig vieler Apparate
und gleichzeitiger Verwendung beliebig vieler Pumpen gewährleistet. D:er Austritt
der Flotte dicht unter dem Schwimmerboden, also dicht unter dem Flottenspiegel,
sichert die gleich; mäßige Ausnutzung des Färbebades, da alle Flotte umgesetzt wird
und keine Schichtbildung auch bei den größten Abmessungen des Mischers eintreten
kann. Eine weitere Aufgabe erfüllt der Schwimmer dadurch, daß er nahezu die ganze
Flottenoberfläche des Mischgefäßes bedeckend die Einwirkung der Luft auf die sich
mischende Flotte nahezu gänzlich verhindert und so Verlusten durch Ausfällung von
Farbstoffen vorbeugt und damit den Verbrauch von Reduktionsmitteln herabdrückt.
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Zur Einstellung eines beliebigen Flotten. verhältnissen nach einer
beliebigen Färbevorschrift, um damit jeweils mit dem zur Ausfärbung und Ausnutzung
des Färbebades günstigen Flottenverhältnis färben zu können, werden die Klemmuffen
22 vor dem Einfüllen des ganzen Apparates mit der Farbflotte auf Marken an den Zugstangen
2o, die dem gewünschten Flottenverhältnis entsprechen, eingestellt. Beim Füllen
des Färbeapparates schwimmt der Schwimmer 17 so lange nach oben, bis die
Klemmuffen 22 an den Augen 2 i des Mischers 29 anschlagen und so ein -weiteres Hochtreiben
des Schwimmers verhindern. Der Flottenspiegel im Mischgefäß, ;selbst wird unabhängig
davon eingestellt, wodurch eine sichere Entlüftung der Färbebottiche gewährleistet
ist. Bei der Vorrichtung können die Einzelteile naturgemäß konstruktiv anders ausgebildet
werden, ohne daß, dadurch an dem Erfindungsgedanken etwas geändert wird; z. B. können
die Zugstangen, mit steilgängigem Gewinde versehen, sich bei der Aufwärtsbewegung
in den Augen des Mischbehälters als Mutter drehend bewegen und die Klemmuffen zugleich
als Handräder ausgebildet sein, so daß während des Färbens eine Verstellung ermöglicht
wäre, um nämlich beim Mustern diejenige Flottenmenge aus den Apparaten in den Behälter
29 zuzulassen, die sonst beim Öffnen des Musterdeckels überfließen würde.