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Vorriphtung zum Nachbehandeln von Kunstseidewickeln Die Nachbehandlung
der Kunstfäden auf gelochten Spulen geschieht bisher in der Weise, daß man die Spulen,
in der Regel mehrere übereinander, in geeigneten Kufen aufstellt, den Innenraum
der Spulen in bekannter Weise abschließt und mit einer Pumpe verbindet, welche die
in der Kufe stehende Flüssigkeit durch die auf die Spulen gewundene Fadenschicht
fördert.
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Hierbei sind zwei Arbeitsweisen bekannt geworden. Entweder läßt man
die verschiedenen Flüssigkeiten nacheinander in feststehende Kufen einlaufen und
saugt sie mit einer feststehenden Pumpe durch die Fadenschicht. Diese fest montierte
Pumpe muß dann nacheinander mit den Leitungen verschiedener Behandlungsflüssigkeiten
entweder durch Umstellen von Hähnen. oder durch bewegliche Schlauchverbindungen
verbunden werden. Das Leitungssystem muß dabei notwendigerweise sehr viele Ventile
besitzen, die zur Vermeidung von Vermengungen von Flüssigkeiten sehr sorgfältig
zu bedienen sind. Oder man hat bewegliche, z. B. fahrbare Kufen, die man an die
Leitungsrohre für die verschiedenen Flüssigkeiten heranbringt. Hierbei ist an den
Enden der Leitungsrohre für jede Flüssigkeit eine besondere, feststehende Pumpe
angeordnet, welche mit den Zuleitungsrohren zu den Kufen verbunden wird. Diese Arbeitsweise,
die sich gekuppelter Schlauchverbindungen bedient, hat den Nachteil, daß das häufigeWechseln
der Kupplung das Arbeiten erschwert und daß für jede Behandlungsflüssigkeit eine
besondere Pumpe notwendig ist.
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Die vorliegende Erfindung hat eine weitere Möglichkeit der Ausgestaltung
einer Vorrichtung zur Durchführung der Saugwäsche und Saugnachbehandlung von auf
Spulen gewikkelten Fäden zum Gegenstand. Bei ihr sind Kufe und Pumpe starr miteinander
verbunden und fahrbar aufgestellt.
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Die Kufe wird durch eine hochliegende Leitung von einem Hochreservoir
aus gefüllt. Die Zuleitung der Flüssigkeiten in die Kufe erfolgt- durch einen Trichter
oder durch eine Rinne oder durch ein Abteil der Kufe, welches durch eine gelochte
Querwand abgetrennt ist, um der schädlichen Bewegung der Flüssigkeiten zu begegnen.
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Die Kufe besitzt einen mit runden Ausschnitten für die aufzudichtenden
Spulen versehenen Zwischenboden, der nach Aufsetzen
der Spulen einen
Hohlraum abschließt, der mit der -Saukleittirig der- -Pumpe verbunden wird. Die
Pumpe saugt auf diese Weise die Flüssigkeit -durch -die-Fadenschicht und. läßt sie
nach dem Durchgang frei auslaufen in eine neben der Fahrbahn der Kufen angeordnete
und entsprechend für jede Behandlungsflüssigkeit abgeteilte Rinne. Bei mehreren
nebeneinander parallel verschiebbaren Behandlungskufen sind die Ablaufrinnen gleicher
Behandlungsflüssigkeiten miteinander verbunden, so daß die gleichen Behandlungsflüssigkeiten
entweder abgeführt oder in eine gemeinsame Sammelgrube geleitet werden können. Von
dem Sammelbehälter wird die Flüssigkeit wieder durch Pumpen in das Hochreservoir
gepumpt, von wo sie erneut verwendet werden kann.
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Bei der Vorrichtung nach der Erfindung ist eine Verbindung der Kufen
oder der Pumpen mit Leitungen nicht nötig. Die Flüssigkeiten laufen alle frei zu
und frei ab. Die Bewegung der Aggregate, welche die Pumpen und Kufen gemeinsam tragen,
kann entweder ruckweise in bestimmten Zeiten von einer Stelle zur anderen geschehen,
oder die Aggregate können kontinuierlich in gleichmäßigem, langsamem Tempo fortschreiten.
Die Einlaufhähne für die Flüssigkeiten in die Kufe können entweder von Hand bedient
werden oder sie können automatisch durch Anschlag an das Leitungsventil geöffnet
und geschlossen werden. In gleicher Weise können die Antriebsmotoren für die Pumpen
durch entsprechende Kontakte zeitweilig abgestellt und wieder in Gang gesetzt werden.
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In den schematischen Zeichnungen sind beispielsweise zwei Ausführungsformen
der Vorrichtung dargestellt.
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Fig. = zeigt einen Querschnitt durch eine Anlage, wie sie bei ruckweiser
Bewegung der Kufe Verwendung finden soll, wobei mit a die Kufe, mit b die Saugpumpe
nebst Motor, mit c die Spulensäulen, mit d die Saugleitung bezeichnet ist. Die durch
die Spulen gesaugte Flüssigkeit läuft durch die Pumpe b und das Rohr e in
den Trichter oder die Rinne f, von da in das Rohr g, welches zum Sammelbehälter
für die benutzte Flüssigkeit führt. In denselben Trichter f mündet auch das Überlauf-,
rohr lt, durch welches die Flüssigkeit in der Kufe stets auf gleicher Höhe gehalten
wird. Durch das Zuleitungsrohr i und den Hahn h
läuft die frische Behandlungsflüssigkeit
durch den Trichter l in die Kufe. Durch die Anschläge r und s werden die Hähne bei
der Bewegung der Kufe selbsttätig geöffnet und wieder geschlossen.
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Fig. a zeigt die Vorrichtung in. Aufsicht. Die Richtung, in der die
Kufenaggregate von einer Behandlungsflüssigkeit zur anderen bewegt werden, ist durch
einen Pfeil angedeutet. Der Sammelbehälter für die durch Rohr g abfließende Flüssigkeit
ist mit an, der Behälter für die der Kufe zufließende Flüssigkeit mit n bezeichnet.
Zwischen beiden Behältern befindet sich eine Pumpe p.
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Die Fig. 3 und q. stellen eine Vorrichtung dar, bei welcher die Kufenaggregate
kontinuierlich-vorwärts bewegt und so nacheinander den verschiedenen Behandlungsbädern
ausgesetzt werden. Durch die Anschläge r und s werden die Ventile der Zuleitung
für die Behandlungsbäder geöffnet und geschlossen.
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Fig. 3 zeigt einen Querschnitt einer solchen Anlage. Mit a ist die
Kufe für die Spulen bezeichnet, mit i und i' die Zuführungsleitungen
für zwei aufeinanderfolgende Behandlungsflüssigkeifen, z. B.- Schwefelnatriumlösung
und Wasser, mit q die Ablaufrinnen, durch welche die von der Pumpe b durch die Spulenschicht
gesaugte Behandlungsflüssigkeit aufgenommen wird, tun in den Sammelbehälter abzufii.eßen.
Sooft durch die fortlaufende Bewegung der Kufenaggregate eine neue Behandlungsflüssigkeit
in Verwendung kommt, so oft tritt auch der Ablaufstutzen der Saugpumpe über eine
neue Abflußrinne.
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Fig. q. stellt dieselbe Vorrichtung in Aufsicht dar. Der tiefliegende
Sammelbehälter für die benutzte Flüssigkeit ist mit m bezeichnet. Von diesem Sammelbehälter
in wird die Flüssigkeit durch die Pumpe p dem Hochbehälter n zugeführt.
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Die Vorteile des mit der Vorrichtung nach der Erfindung durchgeführten
Verfahrens; sind folgende: z. Die Bedienung des Zulaufes und des Ablaufes der Behandlungsflüssigkeit
wird. sehr erleichtert und kann vollkommen selbsttätig gestaltet werden.
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2. Die Vermengung verschiedener Behandlungsflüssigkeiten ist ausgeschlossen.
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3. Die Behandlungszeiten werden genau eingehalten.
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q.. In jeder Behandlungsflüssigkeit können ohne Schwierigkeit eine
oder mehrere Kufen gleichzeitig arbeiten.
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Wenn es in. besonderen Fällen zweckmäßig erscheint, können auch. mehrere
Kufen mit einer oder mehreren Saugpumpen nebst Motor eine Einheit bilden.