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Vorrichtung zur Innenbehandlung, insbesondere zum Reinigen von Fässern,
beispielsweise von ölfässem Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur
Innenbehändlung, insbesondere zum Reinigen von Fässern, beispielsweise von Ölfässern,
bei welcher oberhalb eines mit mehreren Abteilungen versehenen Flüssigkeitsbehälters
eine ortsfeste Faßaufnahmeeinrichtung und Zu- sowie Ableitungen mit dazugehörigen
Steuerorganen angeordnet sind.
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Bei den bekannten Vorrichtungen der genannten Art sind gleichsam zwei
in sich geschlossene Anordnungen nebeneinander vorgesehen, d. h. es sind entsprechend
mehrfach Zu- und Ableitungen vorhanden, die mit Hilfe der dazugehörigen Steuerorgane
ein- und ausschaltbar sind.
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Demgegenüber bringt die Erfindung eine wesentliche Vereinfachung,
und zwar dadurch, daß ein schwenkbares, gegebenenfalls an eine Sammelwanne anschließendes
Schüttrohr vorgesehen ist, das mit einerEntleerungsvorrichtung, z. B. einem schaltbaren
Kurzschlußhahn, und einer Steuereinrichtung -für Zu- und Ableitung der Behandlungsflüssigkeiten
zusatnmenwirkt. Durch diese Anordnung ergibt sich die Möglichkeit, eine Reihe von
Behandlungsvorgängen, beispielsweise vier Arbeitsgänge, ohne Schwierigkeiten einfach
dadurch auszuführen, daß das Schüttrohr jeweils den einzelnen Behandlungsabteilen
zugeführt wird, wobei das zu reinigende Faß an Ort und Stelle bleibt. Demgegenüber
sind die bekannten Anordnungen wesentlich weniger anpassungsfähig, da nicht die
Voraussetzungen für die raumsparende Anordnung von mehrerengleichsam im Kreise angeordneten
Abteilelf, in welche das bewegliche Schüttrohr hineinragt, gegeben sind.
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Da erfindungsgemäß das schwenkbare Schüttrohr mit der Steuereinrichtung
gekuppelt ist, so entspricht einer bestimmten Ein= s.tellung (Ansaugstellung der
Ventileinrichtung) eine entsprechende Stellung des Schüttrohres. Von der. Zentralhandsteuereinrichtung,
die nach der Erfindung vorgesehen ist, sind sowohl die- Ansaugsteuereinrichtung
als ,auch die Schüttrohrhewegung wie schließlich auch die Einstellung der Entleerungseinrichtung
(Kurzschlußhahn) geneinsam abhängig.
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In weiterer Ausführung der Erfindung wird eine maschinelle Zentralstenereinrichtung
angewendet, die unter dem Einfluß einer selbsttätigen Schalteinrichtung steht.
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Schließlich liegt im Rahmen der Erfindung ein zur Ansaugsteuereinrichtung
gehörender Mehrwegehahn, der auch in der Kurzschlußstellung der zugehörigen Entleerungseinrichtung
einen Ansaugweg noch teilweise offen läßt.
Weitere Einzelheiten
der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung eines in der Zeichnung wiedergegebenen
Ausführungsbeispieles hervor. Es zeigen: Abb. i eine Ansicht der Vorrichtung ge
mäß der Erfindung, Abb. 2 eine Vorderansicht, Abb. 3 eine Draufsicht, Abb.4 die
Einstellung der Ventileinrichtungen in schematischer Wiedergabe.
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Die Vorrichtung .gemäß der Erfindung ist mit einem Faßträger i . ausgestattet.
Dieser ist als Schaukel ausgebildet und steht unter dem Einfluß eines Motorenantriebes
2, der über eine Sperrklinkenanordnung 3 und ein.. Gelenkhebelverbindung 4 wirksam
ist.
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Die den Faßträger bildende Schaukel befindet sich auf dein eigentlichen
Gestell 5 der Vorrichtung und ist so angeordnet, daß eine an sich bekannte Sprühdüse
6 in das Faß durch Anheben eingeführt bzw. durch Absenken aus dem Faß herausgeführt
werden kann. Abb. 2 zeigt die Düse auch in der gehobenen Stellung 6'. Zur Sicherung
der Sprühdüse in der Ruhestellung gegen unbeabsichtigtes Austreten von Spülmitteln
dient die Schutzkappe 7, die um den Gelenkpunkt 8 drehbar angeordnet ist und mit
einem Fühlhebel 9 nach oben hervorragt. Wenn ein Faß auf den Faß.träger aufgebracht
wird, wird der Fühlhebel 9 in die gestrichelte Lage g übergeführt, so daß das Spülmittel
aus der Sprühdüse austreten kann, und gleichzeitig wird die Sprühdüse in die angehobene
Stellung 6' (Abb. 2) emporgehoben.
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Zur Einstellung der verschiedenen Arbeitsvorgänge dient vornehmlich
ein Mehrwegehahn io. Dieser ist unter der Pumpe i i angeordnet. Die Pumpe ii ist
vorteilhaft als Kolbenpumpe ausgebildet, da Zentrifugalpumpen Flüssigkeiten nur
dann hochsaugen können, wenn sie selbst mit Flüssigkeit gefüllt sind. Dies aber
schließt. die Möglichkeit einer jeweils vollkommenen Entleerung der Pumpe aus, während
eine Kolbenpumpe die Eigenschaft hat, auch nach völliger Entleerung das heiße, wässerige
Spülmittel einwandfrei anzusaugen.
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Der als Fünfwegehahn ausgebildete Mehrwegehahn io wird durch das Handrad
12 über das Kegelradgetriebe 13 und 14 bedient. Mit dieser Mehrwegehahnzuleitung
ist über ein Stirnradvorgelege 15 ein Kurzschlußschalter 16 gekuppelt. Dieser hat
den Zweck, die Pumpenräume unter Umgehung der Purripenventile zu überbrücken. Dieser
Kurzschlußschalter ermöglicht es, daß 'beim Entleeren die ganze Spülmittelmenge,
die sich im Pumpendruckrohr 17 einschließlich' Anschlußschlauch 18 und Düsenrohr
i9 befindet, zusammen mit derjenigen Menge, welche die Pumpenräume anfüllt, durch
einen Ringraum, der in dem Kurzschlußgerät enthalten ist, über den unteren Pumpenansaugstutzen
20 d den Fünfwegehahn io zurückfließt. Der tgenannte . Fünfwegehahn muß also bei
.wein Arbeitsgang, d. h. bei der Entleerung, tets noch geöffnet sein.
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Weiterhin ist mit dein vom Handrad 12 ausgehenden Antriebsgestänge
noch das Schüttrohr 21 gekuppelt. Dieses beschreibt über den Spülmittelbehältern
der Vorrichtung während des gesamten Spülvorganges eine Bewegung um 36o°. Die Bewegung
des Schüttrohres ist also mit der Bewegung des Mehrwegehahnes io und des Kurzschlußschalters
16 gekuppelt, wobei die letztgenannten Steuerorgane ebenfalls eine Bewegung um 36o°
durchlaufen.
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Zur Einstellung des Handrades dient ein Zeiger 22 unter Zwischenschaltung
einer Übersetzung, um eine leichte Betätigung zu erreichen, beispielsweise derart,
daß zwei Umdrehungen am Handrad den- gesamten Schaltmechanismus um 45° bewegen.
Abb. 4 zeigt die Einstellung der Hähne io und-16 in den verschiedenen Arbeitsstationen.
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Der Spülvorgang geht nun wie folgt vor sich: In der Stellung I (Abb.
3) saugt die Pumpe über den Hahn io und über ein Filter 23 aus dem Heißwasserbehälter
a4 das erste Spülmittel, also Heißwasser, an. Dabei ist der Hahn io geöffnet, der
Kurzschließer ist. geschlossen. Das Schüttrohr i i befindet sich an der Stelle I
und schüttet dementsprechend Heißwasser in den Behälter 24 zurück; dann wird um
¢5° in die Stellung, Ja geschaltet. Der Saughahn io ist noch offen. Der Kurzschließer
16 ist auch offen. Die Pumpenleitung und die Pumpe i i laufen also leer, und das
Schüttrohr befindet sich in der Stellung 1a immer noch über dein Behälter 24. In
der Stellung II wird über das Filter 25 aus dem Heißlaugenbehälter 26 die zweite
Spülflüssigkeit angesaugt, deren Entleerung in der Stellung Ha, wie vorbeschriehen,
erfolgt. In der Stellung III wird Kaltwasser aus der Wasserleitung über die Pumpe
gegeben. Da diese Zuleitung aber Druck hat, kann in der Stellung Ma -nicht über
den Ansaugquerschnitt des Saughahns io entleert werden, sondern an dieser Stelle
hat der Ansaughahn io einen., zweiten Anschluß 27, der es ermöglicht; die Wasseransaugleitung
abzusperren und aus dem Ansaughahn das Kaltwasser weglaufen zu lassen. Das Spülwasser,
welches aus dem Faß beim Kaltwasserspülen austritt, gelangt in den kleinen Behälter
28, aus dem es ebenfalls nach außen abgeleitet werden kann. Die Ülnachspülung und
Entleerung erfolgt genau wie bei den Stationen I und Il.
Das Schüttrohr
2 1 ist an eine Sammelwanne 29 angeschlossen, welche jeweils hintereinander die
vier Spülflüssigkeiten auffängt und in das Schüttrohr leitet. Die Folge davon ist,
daß diese Sammelwanne 29 genau in derselben Reihenfolge mit denselben Spülmitteln
gereinigt wird, die auch irr das Faß gepumpt werden. Die Pumpe selbst ist ganz aus
Eisen gearbeitet, was wegen der La,ugenspülung erforderlich ist. Eine Korrosionsgefahr
besteht nicht, weil nach der Station IV die Pumpe mit einem ölfilm stehenbleibt.
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Es wurde vorstehend zunächst einmal die rein mechanische Arbeitsweise
und zwangsläufige Zusammenschaltung aller Betätigungsvorgänge geschildert.
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Nachstehend wird beschrieben, wie in diese .Vorgänge die durch einen,
Elektromotor getriebene Pumpe rund Schaukel eingeschaltet ist.
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Für den Antrieb von -Pumpe und Schaukel ist, wie schön erwähnt, ein
-Motorgetriebe 2 gewählt; welches über ein in der Zeichnung nicht dargestelltes
Schütz von einem Steuerschalter 3o betätigt wird. Dieser Steuerschalter ist ebenfalls
-mit der Handradschaltung 12 usw. über ein Schraubenräderpaar 31 zwangsläufig gekuppelt
endbewirkt, daß nach jedem Saugvorgang mit Hilfe der Hahndrehung das Motorgetriebe
zunächst einmal stillgelegt wird und dann in Linksstellung während des Entleerungsvorganges
arbeitet. Diese Einrichtung ist unter Zuhilfenahme der erwähnten Sperrklinkenanordnung
3 deshalb getroffen, weil bei Rechtsdrehung das Motorgetriebe über zwei Pleu.elstangengetriebe
4 und z' sowohl die Schaukel als auch die Pumpe betätigt, bei Linksdrehung hingegen
nur die Schaukel, . nicht aber die Pumpe. Während des Entleerungsvorganges wird
also,. wie es zum guten Auslaufen des Fasses erforderlich ist, die Schaukel weiter
angetrieben, die Pumpe jedoch befindet sich in Ruhe, damit sie einwandfrei leerlaufen
kann. Dazwischen, d. h. zwischen Ansaugen und Entleeren und zwischen Entleeren und
Wiederansaugen, stehen kurzzeitig sowohl Motor als. auch Schaukel still, was wünschenswert
ist, um während der Drehung des Ansaughahns die kurze Zeit stoßfrei zu überwinden,
wäh.-rend der der Ansaughahn vollkommen geschlossen ist oder zwei Saugrichttulgen
gleichzeitig freigibt. Die Einbeziehung dieser elektrischen Steuerschaltung in die
Hahnschaltung ist in dem Schaltschema (Abb. q.) dargestellt.
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Statt des Handradgetriebes kann auch, wie gestrichelt gezeichnet,
ein Motorgetriebe 3.2 Verwendung finden; was aber voraussetzt, daß dieses Getriebe
mittels zweier Zeitrelais selbsttätig so geschaltet wird, daß in regelmäßigen Abständen.
jeweils während einer bestimmten Zeit angesaugt und dann während einer kürzeren
Zeit entleert wird. Hierbei muß noch ein Hilfsschütz eingebaut sein, welches es
ermöglicht, die Laugenspülung zu tmterbrechen und zu wiederholen.
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Die Relais und Schütze sind der Übersichtlichkeit wegen in der Zeichnung
nicht dargestellt, hingegen ein Hauptschalter 33 mit den Schaltstufen: »an«, »leer«,
»aus«, der als Druckknopfschalter für Schützbetätigtung eingerichtet ist.
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Im übrigen enthält die Vorrichtung zweckmäßig die bewährten Bauelemente
derartiger Anlagen, Heizbatterien, Kopffilter, Ansaugfilter usw. Die eigentlichen
Behälter werden zweckmäßig verzinkt, alle übrigen Teile angestrichen.