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Vorrichtung zum Spülen von Kurbelgehäusen Die bekannten Vorrichtungen
zum Spülen der Kurbelgehäuse von Kraftfahrzeugmotoren arbeiten meistens mit einer
elektrisch betriebenen Zahnradpumpe, durch die verhältnismäßig hohe Anschaffungskosten
für eine solche Vorrichtung bedingt werden. Außerdem haben diese Vorrichtungen ein
verhältnismäßig geringes Saug- und Druckvermögen.
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Diese Nachteile werden durch den Erfindungsgegenstand beseitigt, der
im wesentlichen' dadurch gekennzeichnet ist, daß mit dem Behälter, der das Spülöl
enthält, ein zur Ölförderung dienender umschaltbarer Preßluftkolbenmotor verbunden
ist, der gleichzeitig einen in dem an sich bekannten Glasbehälter geführten Kolben
zur wechselseitigen Ölförderung in diesen Behälter bewegt, der an beiden Enden über
Umschaltorgane und Rückschlagventile mit den an das Kurbelgehäuse anzuschließenden
ölsaug- und -druckleitungen verbunden ist. Eine solche Vorrichtung ist einfach und
billiger in der Anschaffung sowie sehr betriebssicher. Sie besitzt außerdem eine
starke Saug- und Druckwirkung, so daß eine gründliche Reinigung des Kurbelgehäuses
und der darin befindlichen Getriebe- und Motorteile in kürzester Zeit möglich ist.
Zur Erhöhung dieser Wirkung ist ferner in die Oldruckleitung ein Ölzerstäuber eingeschaltet,
der ebenfalls von dem Preßluftmotor bedient wird. Weitere Erfindungsgegenstände
sind die besonders ausgebildeten Steuerorgane für den Preßluftmotor und die Ölleitungen.
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Die Zeichnung zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel in Fig. i
im senkrechten Schnitt und in Fig. 2 im Querschnitt.
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Ein fahrbarer, vorzugsweise zylindrischer Behälter i ist senkrecht
in drei Räume unterteilt, von denen die Abteilungen 2 und 3 zur Aufnahme von Schmutz-
bzw. Spülöl dienen. In den Raum 4 ist ein Preßluftmotor eingebaut, dessen Kolben
5 durch eine durchgehende Kolbenstange 6 mit einem Kolben 7 verbunden ist, der in
dem an sich bekannten, auf dem Behälter i aufgebauten Glaszylinder 8 geführt ist.
Der Preßluftzylinder 9 ist an beiden Enden durch Leitungen io, ii mit einem von
Hand verstellbaren Mehrweghahn 12 verbunden, der bei 13 z. B. mittels eines Schlauchventils,
wie man es beim Aufpumpen eines Radreifens benutzt, an die Preßluftleitung angeschlossen
wird. In der schematischen Zeichnung ist die Bildebene für den Hahn i2 so gewählt
worden, daß seine verschiedenen Luftwege mit den zugehörigen Leitungen deutlich
und einfach gezeigt werden konnten. In Wirklichkeit muß natürlich der Anschluß 13
nach außen führen. Der Hahn 12 ist ferner durch eine Leitung 14 mit einem in der
Öldruckleitung 15, die mit dem
Kurbelgehäuse verbunden wird, angeordneten
Olzerstäuber 16 verbunden und so ausgebildet, daß seine Kanäle abwechselnd die beiden
Enden des Zylinders g mit der Preßluftzuleitung verbinden und ein Kanal gleichzeitig
das andere Zylinderende, an dem der Kolben die Luft ausdrückt, mit dem Zerstäuber'
16 verbindet. Letzterer ist in der Zeichnung nur schematisch angedeutet. Er besteht
zweckmäßig aus einer an der Vereinigungsstelle der Leitungen 1.4 und 15 eingebauten
Injektordüse bekannter Art, durch die das aus dem Zylinder 8 herausgedrückte Öl
hindurchströmt und beim Austritt aus der Düse von dem durch die Leitung 1.4 zugeleiteten
Preßluftstrom aufgenommen wird. Dadurch wird das Spülöl in feiner Verteilung und
unter erhöhtem Druck dem Kurbelgehäuse zugeführt.
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Der Glaszylinder 8 ist an beiden Enden durch Leitungen 17, 18 mit
einer bei i9 an das Kurbelgehäuse des Motors anzuschließenden Schlauchleitung verbunden,
und zwar mittels eines von Hand umstellbaren Mehrweghahnes 2o, der außerdem bei
2i mittels eines Schlauches an den Spülölbehälter 3 angeschlossen werden kann.
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Die von dem Glaszylinder 8 ausgehenden Leitungen 17, 18 sind ferner
je durch Zwischenleitungen 22 bzw. 23 und Saug- und Druckventilpaare 24. bzw. 25
mit der ZSldruckleitung 15 sowie mit dem die Verbindung mit dem Kurbelgehäuse vermittelnden
Mehrweghahn 2o verbunden. Die Ventilpaare 2q., 25 sind zweckmäßig Rückschlagventile,
die so eingebaut sind, daß entsprechend der Bewegungsrichtung des Kolbens 7 im Zylinder
8 die jeweils an der Druckseite des Kolbens befindliche Leitung 17, 22 oder 18,
23 mit der zum Kurbelgehäuse führenden Üldruckleitung 15 verbunden ist, während
gleichzeitig die an der Saugseite des Kolbens befindliche Leitung an die vom Kurbelgehäuse
kommende Leitung ig angeschlossen ist.
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Die Handhabung und Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: In
der Regel wird zunächst der unten an der Ku,rbelgehäusewanne befindliche Olauslaß
geöffnet, um das im Kurbelgehäuse befindliche Schmutzöl. abzulassen, das z. B. mittels
eines Schlauches in den Behälter 2 übergeleitet wird. Alsdann wird der Spülölbehälter
3 mittels eines Schlauches mit der Anschlußstelle a1 des Mehrweghahnes 2o verbunden,
der in diesem Falle gegenüber der gezeichneten Stellung um go° nach rechts (siehe
Pfeilrichtung Fig. i) verdreht ist, wobei die Anschlußstelle 21 gleichzeitig auch
mit einer der in den Glaszylinder 8 führenden Leitungen 17, 18 verbunden ist. Unter
das unten geöffnete Kurbelgehäuse wird ein Behälter mit Sieben gestellt, der durch
einen Schlauch mit der Anschlußstelle i9 des Hahnes 2o verbunden wird. Darauf wird
durch den an eine Preßluftleitung anzuschließenden Mehrweghahn 12 Preßluft in den
Zylinder g eingelassen, wodurch der Kolben 5 je nach seiner Anfangsstellung nach
oben oder unten bewegt wird. Dadurch wird gleichzeitig das Spülöl durch den Hahn
2o hindurch in den Glasbehälter 8 ober- oder unterhalb des Kolbens 7 eingesaugt,
bis die Kolben 5, 7 einen vollen Hub ausgeführt haben. Nun wird der Mehrweghahn
2o in die gezeichnete Stellung gebracht, der Olzuführungsschlauch von der Anschlußstelle
21 des Hahnes 2o wieder entfernt und die Oldruckleitung 15 mit dem Einfüllstutzen
des Motor- bzw. Kurbelgehäuses verbunden. Die Vorrichtung arbeitet dann z. B. in
der in Fig. i gezeigten Stellung in der Weise, daß durch die Leitung i i Preßluft
in das untere Ende des Zylinders g eintritt, so daß sich der Kolben 5 nach oben
bewegt. Dadurch wird in der gezeigten Stellung der Mehrweghähne 12 und 2o das über
dem Kolben 7 im Glaszylinder 8 befindliche 0l durch die Leitungen 18, 23 in die
Öldruckleitung 15 und durch diese in das Kurbelgehäuse befördert. Die über dem Kolben
5 befindliche Luft wird durch Leitung io, Mehrweghahn 12 und Leitung 14 hindurch
gleichfalls in die Oldruckleitung 15 gepreßt, wodurch der oben beschriebene Zerstäuber
16 in dieser Leitung in Wirkung tritt. Das Öl aus dem Zylinder 18 strömt infolgedessen
unter Druck und unter inniger Mischung mit -dem Preßluftstrom durch die Leitung
i5 zum Kurbelgehäuse. Durch dieses kräftige Einspritzen des Öles werden gleichzeitig
auch die oberen Motorteile, wie Zylinder, Kolben usw., gereinigt. Zugleich saugt
der Kolben 7 im Glaszylinder 8 an der Unterseite durch Leitung 17, Mehrweghahn 2o
und die an dieses bei ig angeschlossene Saugleitung das Öl wieder aus dem
unter dem Kurbelgehäuse befindlichen Siebbehälter zurück in den Zylinder 8, wobei
es unterhalb des Kolbens 7 in den Zylinder eintritt. Bei Umsteuerung des Preßluftmotors
durch Umstellung des Hahnes ib finden die beschriebenen Vorgänge umgekehrt statt,
wie ohne weiteres durch die Zeichnung verständlich ist. Es findet also ein dauerndes
Umpumpen des Spülöles durch das Kurbelgehäuse, den Ablaufbehälter und den Zylinder
8 statt, bis der Zustand des in letzterem sichtbar werdenden Spülöles zeigt, daß
das Innere des Kurbelgehäuses genügend gereinigt ist. Erforderlichenfalls muß, wenn
der Glaszylinder starke Verschmutzung des Spülöles zeigt, dieses zwischendurch durch
Entleeren des Kurbelgehäuses und Füllung mit frischem Spülöl in oben beschriebener
Weise
erneuert werden. Die Preßluftzuleitung wird währenddessen
unterbrochen. Bei Beendigung des Spülvorganges wird das Spülöl aus dem Kurbelgehäuse
und dem Glaszylinder der Spülvorrichtung entfernt und ersteres mit frischem Schmieröl
versorgt.