DE531981C - Verfahren zur Herabsetzung der Viskositaet von Celluloseaethern - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herabsetzung der Viskosität von Celluloseäthern Bei der Herstellung von Äthercellulosen fallen meist Produkte an, welche wegen der hohen Viskosität zum Verspinnen und zur Herstellung von Lacken unbrauchbar sind.
• Nach dem amerikanischen Patent Nr. 1679 943 erhält man zwar im Gegensatz zu anderen Verfahren durch geeignete Behandlung Celluloseäther niedriger Viskosität, wobei die guten mechanischen Eigenschaften des gewonnenen Produktes angeblich erhalten bleiben, weil ein Abbau des Celluloseäthers vermieden werden soll. Dieses Verfahren besteht darin, daß der Celluloseäther, fest oder in organischen Lösungsmittelgemischen gelöst, mit verdünnten Mineralsäuren (beispielsweise mit xo°/oiger Salpetersäure, z°/oiger Schwefelsäure) oder mit xo°/oiger Essigsäure in der Wärme behandelt wird.
• Wir haben nun gefunden, daß man Äthercellulose ohne Änderung ihrer Löslichkeit auf höchst einfache Weise in Produkte niedriger Viskosität überführen kann, wenn man sie in 7o- bis go°/oiger Essigsäure löst und einige Zeit ohne Zusatz weiterer hydrolysierend wirkender Zusätze in der Wärme behandelt.
• So sinkt z. B. die Viskosität eines Celluloseäthers bei viertelstündiger Behandlung mit 8o°/oiger Essigsäure auf 445, mit roo°/oiger auf 465, bei 5 stündiger Behandlung mit 8o°/oiger Essigsäure auf 62, mit zoo°/oiger auf q.42, bei 6i/2 stündiger Behandlung mit 8o°/oiger Essigsäure auf 5o, mit roo°/Qiger auf 36o.
• Das erfindungsgemäße Verfahren weist gegenüber den bekannten Arbeitsmethoden noch folgende Vorteile auf: Die guten mechanischen Eigenschaften des Celluloseäthers bleiben nicht nur erhalten, sondern erfahren teilweise sogar eine wesentliche Verbesserung, z. B. nimmt die Biegefestigkeit nach 2 stündiger Behandlung mit 8o°/oiger Essigsäure von 33 bis 38 auf 65 bis 7o Biegungen zu.
• Ein weiterer Vorteil des Verfahrens besteht darin, daß sich die Äthercellulose nach der Viskositätsverminderung in einer Form befindet, die eine unmittelbare Weiterverarbeitung ermöglicht. So kann die Äthercelluloselösung direkt auf Fäden oder Filme verarbeitet werden, was nicht möglich ist, wenn z. B. die Viskositätsverminderung durch Behandlung mit Mineralsäure erfolgt.
• Es bedeutet einen eilieblichen wirtschaftlichen Vorteil, wenn für die Viskositätsverminderung einerseits keine wasserfreien Lösungsmittel benötigt werden (britische Patentschrift 277 ==I), andererseits ein teilweises Versetzen mit Wasser bereits genügt, um die - Äthercellulose wieder auszufällen. ' Beis iel Ein Gewichtsteil.Cehuloseäther wird in. 5 bis 2o GewichtsteiIen - 7o- bis -@5°/°iger Essigsäure gelöst und eine halbe bis vier Stunden-,auf 6o bis xoo ° erwärmt. Hierauf wird die Lösung: heiß oder kalt, evtl: nach vorheriger Filträtion, in Wasser gefällt. Der niedergeschlagene Äther wird gewaschen und getrocknet.
• Das Erhitzen kann sowohl bei gewöhnlichem Druck als auch im Autoklav unter Überdruck erfolgen.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herabsetzung der Viskosität von Celluloseäthern ohne Veränderung ihrer Löslichkeit durch Behandeln mit Essigsäure in der Wärme und unter Ausschluß von anderen Lösungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß Celluloseäther, in Essigsäure von wenigstens 70°/o und nicht mehr als 950/a gelöst, ohne Zusatz von hyärolysiexend wirkenden Mitteln erwärmt werden.