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Wuchtförderer Infolge der raschen, kurzen, vibrierenden Bewegungen,
durch welche sich die Wuchtförderer anderen Schüttelrutschen gegenüber unterscheiden,
unterliegen die Wuchtfördererrinnen und ihre Traggestelle eigenartigen Beanspruchungen,
die eine auf die Dauer betriebssichere Bauweise erschweren. Während die großhübigen
und vergleichsweise langsam schwingenden Schüttelrutschen keine wesentlichen Schwierigkeiten
hinsichtlich der Beherrschung des Kräftespieles mit sich bringen, treten bei den
Wuchtförderern mit ihren Schwingungszahlen über 5oo/Min., in der Regel von - i ooo/Min.
und mehr, und den kurzen Schwingungen Beschleunigungskräfte von salcher Größe auf,
daß ihre Beherrschung namentlich dann Schwierigkeiten macht, wenn zu diesen dynamischen
Belastungen noch statische Kräfte hinzukommen, z. B. beim Fördern heißen, unter
Umständen glühenden Gutes.
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In solchen Fällen werden die Dehnungsunterschiede zwischen dem Fördertrog
und seinem Traggestell bei der bisher verwendeten Wuchtfördererausführung so beträchtlich,
daß der Förderbetrieb wesentlich darunter leidet. Bisher wurde der Trog in üblicher
Weise auf zwei Längsschienen mit winkelförmigem Querschnitt gesetzt, die sich mittels
schräger Lenkerfedern auf die Grundplatte stützen. Hierbei war es jedoch nicht angängig,
den Trog aus einem einzigen Stück herzustellen; denn die Dehnungsunterschiede zwischen
Trog und Gestell sind an dem Wuchtförderende, das von dem Erreger am weitesten entfernt
liegt, infolge der Unterschiede der Massenbeschleunigungen zwischen der Trugmasse
und der Gestellmasse zu,groß, um die Ausführung des Troges aus einem Stück zuzulassen.
Während die Beschleunigungen, also die dynamischen Dehnungen des Gestells wesentlich
größer sind als die des Troges, sind umgekehrt bei der Förderung heißen Gutes die
statischen Dehnungen des Trugkörpers erheblich größer als die seines Traggestells.
Immerhin ist bei der üblichen Art, den Trog zu lagern, die Wärmeübertragung vom
Trog auf den Tragkörper so bedeutend, da.ß auch die Lenkerfedern, mit denen der
Tragkörper dem Boden gegenüber abgestützt ist, durch die Erwärmung leiden.
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Aber auch die Trugausführung aus mehreren schuppenartig ineinandergreifenden
Schüssen bringt wesentliche Nachteile mit sich. Jeder Schuß ist an seinem einen
Ende mit dem Tragkörper fest verbunden, während sich das andere Ende etwas ausdehnen
kann. Infolge der hohen Taktzahl ist es nicht zulässig, einen Rinnentrog auf dem
Tragkörper festzuklemmen, denn die Verbindungen müssen durchgehend schlüssig sein.
Dies hat zu der schuppenförmigen Ausbildung der Rinnenschilsse geführt. Wenn auf
diese Weise zwar der Unterschied in den Dehnungsverhältnissen
einigermaßen
ausgeglichen werden kann, so erreicht man aber nie, daß eine solche Rinne auch dicht
ist, denn die Schuppenbleche werfen sich unter dem Einfluß der Hitze nach: allen
Richtungen in unvorherzusehender Weise; so däß ständig Fördergut aus den Überlappungsstellen
der Trogschüsse heraussickertä zumal da Staub, der präktisch von jedem Fördergut
mitgeführt wird, während des Fließvorganges nach unten; also auf den Rinnenboden
sinkt. Der Staub fließt an den Schußstellen im Betriebe nach hinten heraus.
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Alle diese übelstände werden gemäß der Erfindung dadurch überwunden,,
daß der Trog auf ein einschieniges Traggestell gesetzt und mit ihm in geeigneter
Weise verbunden wird. Das Traggestell erhält damit die Form eines in -der Mitte
unter dem Trog liegenden Trägers.
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Die Zeichnung veranschaulicht schematisch als Beispiele einige Ausführungsformen
des Erfindungsgedankens.
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Fig. i zeigt - den Querschnitt durch einen Wuchtförderer geringer
Trogbreite.
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Fig. 2 stellt einen Teil dieses Förderers von der Seite gesehen dar.
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Fig.3 veranschaulicht die Lagerung eines breiteren Rinnentroges, während
die.
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Fig. 4 bis 6 verschiedene Befestigungsarten des Rinnenkörpers am Traggestell
zeigen. Nach Fig. i und 2 besteht der als Rückgrat des ,ganzen Förderkörpers dienende
Träger aus .einem U-Eisen a mit nach oben stehenden Schenkeln ai. An der Außenseite
dieser Schenkel sind die schräg stehenden Lenkerfedern b in üblicher Weise befestigt
die ihrerseits auf einer durchgehenden Grundschiene c einfachster Art, beispielsweise
,gleichfalls einem U-Eisen, aufgesetzt sein können. Der Fördertrog d ist auf die
oberen Längskanten a2 der U-Eisenschenkel a1 aufgesetzt. Zweckmäßig erhält der Trog
d einen etwas gewölbten Boden, auf dessen Unterseite in der Mitte eine Leiste dl
angebracht ist; in welcher der versenkte hopf der Befestigungsschraube e Platz findet.
Diese Befestigungsschrauben erhalten zweckmäßig eine größere Länge, die mit Rücksicht
auf die statische Dehnung des Trägers; hervorgerufen durch die Hitze des Fördergutes,
wünschenswert ist. Durch die Wölbung des Trogbleches d wird eine gewisse Federung
erreicht, so daß die Befestigungsschrauben e immer unter Spannung stehen, sich also
unter dem Einfluß der schnellen, kurzen Schwingungen und ihrer großen Beschleunigungskräfte
nicht lockern können.
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Wird der Fördertrog d aus einem einzigen Stück hergestellt, so daß
mit einer großen Relativverschiebung zwischen dem Trog d und dem Träger a infolge
der Hitze gerechnet werden muß, so können nach den Ausführungsbeispielen der Fig.
q. bis 6 die Schrauben beliebig länger ausgeführt werden. -- Zu diesem Zweck ist
bei der Ausführung nach Fig. 4 zwischen dem Träger a und dem unteren Schraubenkopf
ei ein Rohr f angeordnet oder gemäß Fig. 5 eine gespannte Schraubenfeder g gesetzt.
In allen diesen Fällen dient die Schraube e zugleich als Befestigungsmittel und
als Lenker, so daß sich der Trog d gegenüber dem Träger a beliebig ausdehnen kann.
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Die Wuchtfördererbauart gemäß der Erfindung hat, wie aus dem Vorstehenden
hervorgeht, den großen Vorteil, daß die Bestrahlung des als Rückgrat dienenden Längsträgers
a durch die Hitze des Fördergutes in der Rinne d äußerst gering ist; denn die Berührung
zwischen Trog d und Träger a erfolgt nur auf den beiden Kanten a,
Trägers. Selbst bei Temperaturen des Fördergutes von 6oo° und darüber ist nicht
zu befürchten, daß der. Tragkörper a heiß wird und daß mithin die Lenkerfedern b
und damit der Förderbetrieb ungünstig beeinflußt wird.
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Gegebenenfalls kann der Hohlraum a3 zwischen den beiden Schenkeln
des Trägers a nach Art der Fig.6 durch ein Isoliermittel ausgefüllt werden. Namentlich
bei großen Einheiten kann, wie dies zugleich Fig. 6 zeigt, an, Stelle eines U-Eisens
ein beliebiges anderes geeignetes Querschnittsprofil für den Rückgratträger a gewählt
werden, etwa ein V-förmiger .Querschnitt.
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Bei breiteren Rinnenkörpern empfiehlt es sich, zur Erhöhung der Standsicherheit
den Abstand der Lenker b in der Querrichtung zu vergrößern. Dies kann beispielsweise
nach Art der Fig. 3 dadurch erfolgen, daß an den eigentlichen Tragkörper a seitlich
Laschen oder Flanschenh angesetzt werden, an denen die .oberen Enden der Lenker
b befestigt sind.