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Verfahren zur ununterbrochenen Diffusion Die 14iißerfolge der bisher
bekannt gewordenen Versuche zur ununterbrochenen Diffusion sind auf die Annahme
zurückzuführen, daß die Bewegungsrichtungen der Schnitzel und der Auslaugeflüssigkeit
bzw. des Saftes beliebig gewählt werden können. Das den Gegenstand der vorliegenden
Erfindung bildende Verfahren bersht auf der Erkenntnis, daß der Dichteausgleich
zwischen dem Zellsaft und der Ausla.ugetlüssigkeit stets in der Richtung der Schwerkraft
erfolgen muß. Erfindungsgemäß strömt die Auslaugeflüssigkeit während - der Diffusion
ausschließlich von oben nach unten, wogegen die Schnitzel sich in Übereinstimmung
mit der sich ändernden Gewichtsverhältnissen. von unten nach oben bewegen, wobei
dieser Vorgang in sämtlicher. Diffuseuren der Batterie vor sich gebt. Es sind zwar
einzelne Diffuseure bekannt, bei welchen die Auslaugeflüssigkeit von oben nach unten
strömt, wogegen die Schnitzel sich in der Gegenstromrichtung von unten nach oben
bewegen; es ist aber nicht bekannt, daß dieser Vorgang systematisch in allen Diffuseuren
der Batterie geschieht, wobei der na jedem Übersteiger von den Schnitzeln abgetrennte
Saft in den nächst vorangehenden Diffuseur zurückkehrt, wogegen die Schnitzel durch
geeignete Übersteiger in den nächstliegenden Diffuseur ohne Auslaugeflüssigkeit
überführt werden.
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Diese Vorteile weisen die bisher bekannten Systeme nicht auf.
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Gemäß einer bekannten Bauart werden die Schnitte durch Diffusion und
Abpressung entsaftet und durch Transporteure o. dgl. der Diffusionsflüssigkeit entgegengeführt,
wobei nach dem Verlassen eines Diffuseurs bzw. Diffusionsabteils die Schnitte vor
Zuführung zum nächsten Diffuseur oder Diffusionsabteil einer Pressung unterworfen
werden. Dabei wird der Diffusionssaft den Schnitten entgegengeführt. Nach einer
anderen Bauart werden die zur Diffusion gelangenden Schnitzel aus einem beliebig
gestellten und unter dem Drucke der umgebenden Atmosphäre stehenden Vorgefäße in
einen gleichfalls unter dem Drucke der umgebenden Atmosphäre stehenden Diffuseur
durch eine Fördervorrichtung von unten hineinbefördeit. Es ist ferner ein Verfahren
zur ununterbrochenen Diffusion bekannt, bei welchem während der in Richtung von
unten nach oben der auslaugenden Flüssigkeit entgegen erfolgenden Durchführung des
Diffusionsgutes durch den Diffuseur an einer oder mehreren Stellen in der Höhe zwecks
gleichmäßiger Verteilung und gleichmäßiger Gegenströmung
des Gutes
und der Flüssigkeit eine Zone -des Gutes gegen ,die andere umgelagert wird. Schließlich
ist auch ein Verfahren bekannt, gemäß welchem in einem Diffuseur der zur Erwärmung
der Schnitzel dienende Saft bzw. das Druckwasser senkrecht zum eingeführten Schnitzelstrom
in aufeinanderfolgenden Feldern so oft unter wiederholter Erwärmung durchgedrückt
werden, bis die für die heiße, kontinuierliche Diffusion günstige Temperatur erreicht
ist.
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Das neue Verfahren besteht in einer Kombination dieser an sich bekannten
Elemente, wobei die dazu dienende Anordnung aus einer aus abwechselnd hintereinandergereihten
Diffuseuren und Preßschnecken (Übersteigern) bestehenden Batterie zur ununterbrochenen
Diffusion für die Zuckerfabrikation u. dgl. besteht, bei welcher die durch einen
von unten nach oben gerichteten Saftstrom entlüfteten Rübenschnitzel die ganze Batterie
passieren, ohne mit der Luft in Berührung zu kommen, und wobei die von den Schnitzeln
befreite Auslaugeflüssigkeit aus dem unteren Teil der einzelnen Diffuseure in den
oberen Teil des nächstfolgenden Diffuseurs und gleichzeitig das von der Auslaugeflüssigkeit
auf bekannte Art befreite Diffusionsgut aus dem oberen Teil der einzelnen Diffuseure
in den unteren Teil des nächstliegenden Diffuseurs übergeführt wird, so daß in allen
Diffusionsräumen im Einklange mit der während der Arbeit eintretenden Gewichtsänderung
der Saft ununterbrochen von oben nach unten strömt und die Schnitzel von unten nach
oben steigen.
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In der Zeichnung ist eine Batterie zur Durchführung dieses Verfahrens
als Beispiel veranschaulicht. Es zeigten Abb. i einen Längsschnitt, Abb.2 und 3
bauliche Einzelheiten.
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Die Batterie besteht im wesentlichen aus mehreren lotrechten geschlossenen
Diffuseuren D, L, R, aus mehreren gleichfalls lotrechten geschlossenen Übersteigerschneckenpressen
F, N, T, die zum Überführen der Schnitzel aus dem oberen Teile eines in den
unteren Teil des nächstfolgenden Diffuseurs unter gleichzeitiger Abtrennung der
Schnitzel von der Auslaugeflüssigkeit dienen, und aus einem offenen, dem ersten
Diffuseur D vorgeschalteten Gefäße A, aus welchem die frischen Schritzel nach Untertreibung
durch den Saft dem unteren Teil des ersten Diffuseurs D zugeführt werden. Die Körper
A. D, F, L, N, R, T, die mittels der Kanäle B, E, H, M, P, S miteinander
verbunden sind, bilden zusammen eine geschlossene Batterie, die mittels der Rohrleitungen
13-12, ii-io, 9-8, 7-6, 5-q., 3-2, in welche nach Bedarf Kalorisatoren k eingeschaltet
werden können, unter Wasserdruck gehalten wird. In den Diffuseuren D, L, R
sind bekannte drehbare, mit Armen h versehene lotrechte Wellen g und unten im Gefäße
A sowie in den Kanälen B, E, H, M, P, S gleichfalls bekannte, aus je einer
drehbaren, auf der lotrechten Welle a aufgekeilten Schaufel c und einer um den Zapfen
f hin und her schwingenden, durch die Schaufel c bewegten Schaufel e bestehende
Vorrichtungen angeordnet (Abb. z und 3). Alle Gefäße der Batterie sind zwecks Trennens
der Schnitzel von der Auslaugeflüssigkeit mit Sieben t ausgerüstet.
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Die Schnitzel fallen von oben in das Gefäß A, werden durch die bei
13 ununterbrochen eindringende und bei 14 abfließende Auslaugeflüssigkeit, die auf
der Höhe a, b gehalten wird, untertrieben imd werden durch die Vorrichtungen c,
e in den verhältnismäßig engen Kanal B eingedrängt, derart, daß sie dicht zusammengepreßt
und, von der Auslaugeflüssigkeit befreit, in der Gestalt eines Pfropfens, der gleichzeitig
den bekannten Verschluß zwischen A und D bildet, in den ersten Diffuseur
D gelangen, in welchem sie durch die Arme lt nach oben getrieben und dabei
durch die bei =i ständig eindringende und bei i2 abziehende, daher von oben nach
unten strömende Auslaugeflüssigkeit ausgelaugt werden. An das obere Ende des Diffuseurs
D gelangt, dringen die Schnitzel dicht zusammengepreßt unter Einwirkung der Vorrichtung
c, e durch den Kanal E in die Schneckenpresse F, wo sie im Gleichstrom mit der bei
9 eindringenden und bei =o abfließenden Auslaugeflüssigkeit nach unten befördert
werden, bis sie im Zwischenraum G zusammengepreßt durch die Vorrichtung
c, e wieder durch den Kanal H in den nächstfolgenden Diffuseur L geschoben
werden, wonach sich der beschriebene Vorgang wiederholt.
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Die Schnitzel durchlaufen daher nacheinander die Räume A, B, C,
D, E, F, G, H, K, L,
M, N, 0, P, Q, R, S, T, U, wo sie ausgelaugt
die Batterie verlassen. Die Größe der Ausfallöffnung des Raumes U kann mittels eines
Gestänges i nach Bedarf eingestellt werden, wodurch der Widerstand, welchen die
Schnitzel besonders in den Kanälen zu überwinden haben, und daher auch die Dichtheit
des Verschlusses, der durch die in diesen Kanälen entstehenden Schnitzelpropfen
gebildet wird, geregelt werden kann. Die Auslaugeflüssigkeit durchströmt die abgeschlossene
und unter Wasserdruck stehende Batterie in der Richtung von i nach 1q.. wobei sie
sich in den Schneckenpressen im Gleichstrom, in den Diffuseuren dagegen im Gegenstrom
mit Bezug auf die Schnitzel bewegt. Der Abzug der Auslaugeflüssigkeit wird durch
das Ventil v geregelt. Die Auslaugeflüssigkeit verläßt alle Räume der Batterie,
sowohl die Diffuseure als auch die Schneckenpressen, getrennt von den Schnitzeln
durch eine besondere Rohrleitung,
und dadurch wird der für eine
wirksame Diffusion ausschlaggebende Vorteil erreicht, daß die Bewegungsrichtung
der Schnitzel und der Auslaugeflüssigkeit in allen Diffuseuren D, L, R
im
Einklang mit der während der Arbeit eintretenden Gewichtsveränderung stehen. Die
während der Diffusion leichter werdenden Schnitzel bewegen sich nach oben, der schwerer
werdende Saft strömt dagegen nach unten.
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Durch die Anwendung des Gleichstromprinzips in den Schneckenpressen
wird nicht nur ihre Leistung erhöht, sondern auch der weitere Vorteil erreicht.
daß die Schnitzel, an welchen der dickere Saft aus dem vorangehenden Diffuseur haftet,
von dem die Schnekkenpresse durchströmenden dünneren Saft gewaschen wird.