DE31244C - Neuerung an Osmoseapparaten - Google Patents

Neuerung an Osmoseapparaten

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DE31244C
DE31244C DENDAT31244D DE31244DA DE31244C DE 31244 C DE31244 C DE 31244C DE NDAT31244 D DENDAT31244 D DE NDAT31244D DE 31244D A DE31244D A DE 31244DA DE 31244 C DE31244 C DE 31244C
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osmosis
water
molasses
exosmotic
steam
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DENDAT31244D
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H. LEPLAY in Paris
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B35/00Extraction of sucrose from molasses
    • C13B35/08Extraction of sucrose from molasses by physical means, e.g. osmosis

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Separation Using Semi-Permeable Membranes (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung hat einen Osmoseapparat zum Gegenstand, welchen der Erfinder »Osmose- und Dämpf-Apparat mit dreifacher Wirkung« nennt und welcher gleichzeitig und durch eine einzige Operation die folgenden drei Resultate erzielt, nä'mlich:
ι. die osmotische Abscheidung der Salze aus der in Osmose befindlichen Flüssigkeit,
2. die Abdampfung der Exosmosewä'sser und
3. die Eindampfung der in Osmose befindlichen Flüssigkeit.
Der diesen Zwecken dienende Apparat kann je nach der Anordnung, seiner Organe entweder nur eine Osmose oder deren mehrere zu gleicher Zeit bewerkstelligen.
Die Rahmen, welche die Pergamentblätter tragen, können horizontal oder vertical oder aber auch geneigt angeordnet sein, oder auch eine gemischte Anordnung haben, d. h. einige Organe können horizontal und andere vertical angeordnet sein. Die Anordnung richtet sich übrigens nach der Natur der der Osmose zu unterwerfenden Stoffe. In Fig. 1 der Zeichnung ist; ein Osmosedämpfapparat mit dreifacher Wirkung und einfacher Osmose dargestellt. ·
Der Apparat A besteht aus den beiden über einander stehenden, durch eine durchlöcherte, mit Pergamentpapier D bedeckte Scheidewand C von einander getrennten Pfannen B und JS1. In letztere wird durch das Rohr M die zu osmosirende Flüssigkeit eingefüllt, während die Pfanne B zur Aufnahme der Exosmosewässer bestimmt ist, beim Beginne der Operation aber durch das Rohr G vorerst mit Wasser versehen wird. Dieses Wasser wird durch die von dem Generator X gespeiste Dampfschlange F zum Verdampfen gebracht. E)er Dampf steigt nach oben gegen C, bewirkt dort die Osmose und fällt zum Theil condensirt mit dem Exosmosewasser wieder zurück, während ein Theil durch das Pergamentpapier nach B'. gelangt.
, In manchen Fällen ist es wünschenswerth, die in B' befindliche Flüssigkeit kühl zu halten; dies geschieht mit Hülfe der Kühlschlange P. Bei continuirlichem Betriebe laufen die in B' und B befindlichen Flüssigkeiten durch die Syphons N und H ab. Durch die Oeffnungen O und / können die Pfannen B' und B ganz geleert werden. Durch das Fenster / kann man den Stand der Flüssigkeit in B controliren.
• Auf diese Weise ist der Osmosedämpfapparat ijnit dreifacher Wirkung in seiner gröfsten Einfachheit dargestellt. Derselbe kann zur Osmose sämmtlicher im Verlaufe der Fabrikation und Raffinirung des Zuckers zu behandelnden Flüssigkeiten, einerlei wie dicht dieselben sind, verwendet werden; er findet also Anwendung ■ i. auf die Syrupe und Melassen, wie sie aus der Centrifuge kommen, und sogar von hoch gröfserer Dichtigkeit, von einer Dichtigkeit z. B., welche sie noch vor dem Centrifugiren in der gekochten Masse besitzen;
2.. auf die Exosmosewässer, wie sie aus den gewöhnlichen Osmoseapparaten kommen, bei ihrer Eindampfung und bei der Reosmose der, daraus resultirenden Exosmosemelasse;
3. auf die Eindampfung und Osmose der; Säfte nach ihrer Auslaugung.
i. Anwendung des Osmosedämpfapparates mit dreifacher Wirkung bei einfacher Osmose auf den Syrup und die Melasse bei der Fabrikation und Raffinirung von Zucker.
Der wie beschrieben montirte Apparat wird in folgender Weise benutzt.
Zum Beginne wird die Pfanne B an Stelle des noch nicht vorhandenen Exosmosewassers mit gewöhnlichem Wasser gefüllt, welches; durch das Rohr G zuläuft. '
Der Behälter B' wird ungefähr 5 bis 10 cm hoch durch das Rohr M mit dem zu osmosirenden Syrup oder Melasse gefüllt. ,'
Man kann entweder intermittirend oder continuirlich ösmosiren. Im ersteren Falle wird Dampf in die Schlangen F eingeleitet und das in B enthaltende Wasser hierdurch zum Kochen gebracht.
Der erzeugte Dampf verbreitet sich unter dem Pergamentblatt, auf welchem sich die zUi osmosirende Flüssigkeit befindet, und condensirt sich dort. Ein Theil des Condensations-, Wassers wird mit Hülfe des Endosmosestromes durch das Pergamentblatt hindurch nach der Melasse hin absorbirt, während ein anderer Theil dieses Wassers durch den Exosmosestrpm die Salze aufnimmt und in dei} Behälter B zurückfällt.
Die unter der Wirkung der Osmose stehende Melasse erhitzt sich, ihr Volumen nimmt zu und ihre Dichtigkeit infolge der Wasserabsorption ab, so dafs sie bald auf 300B. anlangt. Wenn sie auf diesem Grade angelangt ist, stellt sich eine Art Gleichgewicht her; infolge der Abdampfung auf der Oberfläche der zu osmosirenden Melasse scheidet sich fast ebensoviel Wasser aus, als infolge der Endosmose aufgenommen wird, so dafs der Dichtigkeitsgrad auf diese Weise fast stationär gehalten werden kann.
Bei fortgesetzter Operation hat sich das im Anfange in B enthaltene Wasser durch Exosmose mit Salzen beladen, während die zu osmosirende Melasse an Salzgehalt abgenommen hat. Wenn man endlich an dem zu erreichenden Maximum angelangt ist, läfst man die osmosirte Melasse durch den Hahn O ablaufen und ersetzt sie durch neue durch den Hahn M.
Das Exosmosewässer wird je nach seinem
Dichtigkeitsgrade abgelassen oder dient dazu, den Dampf für eine' folgende Operation zu liefern.
Der osmosirte Syrup wird im Vacuum oder im Wasserbade weiter eingedampft, bis er die für die Auskrystallisation des Zuckers günstigste Dichtigkeit erreicht hat.
Man kann auch continuirlich arbeiten, indem man bei M einen continuirlichen Strahl Melasse eintreten und die osmosirte Melasse bei N, welches als Ueberlauf fungirt, wieder austreten läfst. Auf diese Weise findet eine Circulation der Melasse zwischen den beiden äufsersten Enden des Apparates statt. Die bei M einfliefsende Melasse drängt nach und nach die bereits unter der Wirkung der Osmose stehende gegen den Ueberlauf N, woselbst angelangt, sie auf das Maximum osmosirt ist.
Die durch einen Osmoseapparat geleistete Arbeitsmenge ist durch . den Temperaturgrad bedingt, auf welchem die in B' befindliche Melasseschicht gehalten wird. Erreicht diese Temperatur nahezu 100 Grad, so ist die Condensation des Dampfes und infolge dessen auch die stattfindende Osmose eine sehr beschränkte. Infolge dessen erscheint es vorteilhaft, die Temperatur der zu osmosirenden ' Melasse möglichst herabzumindern, zu welchem Zwecke die Pfanne B' offen ist; um die Entweichung des Dampfes noch mehr zu unterstützen, kann man einen Saugeschornstein oder einen Ventilator anbringen. ' /
Um die Melasse noch ferner abzukühlen, kann man in die Pfanne B' eine Kühlschlange P legen, durch welche man kaltes Wasser fliefsen läfst.
Endlich kann man die Abkühlung auch noch in der Weise bewerkstelligen, dafs man in die Flüssigkeit einen kalten Luftstrom einführt, welcher nicht allein die Abkühlung bewirkt, sondern sich auch mit Wasserdampf sättigt und dadurch die Abdampfung befördert. In diesem Falle wird die Schlange P mit einer grofsen Anzahl Oeffnungen versehen und anstatt Kühlwasser Luft unter Druck in dieselbe geleitet.
Den Dampf zur Speisung der Schlange F kann man den Dampfkesseln der Fabrik entnehmen ; vorteilhafter, weit billiger ist es aber, den Dampf, welcher beim Eindampfen der Melasse oder des Exosmosewassers entsteht, in einen besonderen Kessel X, Fig. 1, zu leiten und von diesem aus alsdann die Schlange F zu speisen. . · ■
Dafs man die Pfanne B auch durch darunter angebrachtes directes Feuer heizen kann, ist selbstverständlich. ■ ;■■
2. Anwendung des Osmosedämpfapparates auf die Eindampfung der Exosmosewässer und die Regeneration der Exosmosemelasse. ..;
Diese Anwendung geschieht in folgender Weise:
Der Behälter B des Osmoseapparates A erhält das Exosmosewasser. Beim Beginne läfst man mangels der noch nicht, gebildeten Exosmosemelasse in die Pfanne B' ebenfalls Exosmosewasser, wie es von den gewöhnlichen Osmoseapparaten kommt, fliefsen.
Hierauf bringt man das in B befindliche Exosmosewasser durch Einführen von Dampf in die Schlange F zum Kochen. Sobald der Dampf unter das Pergamentpapier kommt, erhitzt sich das in B' befindliche Exosmosewasser und dampft ein, indem es gleichzeitig der Wirkung der Osmose unterworfen ist. Es kommt alsdann ein Zeitpunkt, in welchem dieses Exosmosewasser 25 bis 300 B. anzeigt. Auf diesem Dichtigkeitsgrade bleibt dasselbe bestehen, indem es fortfährt, an Salzgehalt ab- und an Zuckergehalt zuzunehmen. Auf diese Weise kann die Osmose weiter getrieben werden, bis die Flüssigkeit den Coefficienten 3,5 angenommen hat. Sie bildet alsdann die regenerirte Melasse, welche denselben Zuckerund Salzgehalt hat, wie die gewöhnliche Melasse.
Dieselbe Wirkung wird erzielt, wenn man an Stelle von Exosmosewasser mit geringer Dichtigkeit das Pergamentpapier mit einer Schicht Exosmosemelasse, in welcher die Salze auskrystalüsirt sind, bedeckt. Die Osmose erfolgt viel rascher. Der gröfste Theil der· krystallisirbaren Salze ist in dem Exosmosewasser ausgeschieden, und die unter der Wirkung der Osmose befindliche Melasse ist auf den Salzcoefficienten von 3,5 regenerirt.
Das in B enthaltene Exosmosewasser ist auf diese Weise sehr reich an Salzen geworden. Wenn dasselbe auf 20 oder 250B. angelangt ist, wird es aus dem Osmoseapparat herausgelassen, in offenen Gefäfsen eingedampft, worauf man die Salze auskrystallisiren läfst. Nach dem Auskrystallisiren wird die verbleibende Exosmosemelasse in B' der Reosmose unterworfen und man setzt die Osmose mit Dampf fort, und zwar entweder mit intermittirendem Betriebe oder continuirlich, bis der Coefficient dieser Melasse auf den der regenerirten angelangt ist, d. h. auf 3,5, welcher Coefficient hinreicht, um den Zucker auskrystallisiren zu lassen.
Der auf diese Weise gespeiste Osmoseapparat functionirt in seinem normalen Zustande, er liefert in dem Behälter B salzhaltige und in dem Behälter B' regenerirte Melasse, und zwar stets, wo die gewöhnlichen Osmoseapparate Exosmosewasser liefern. Die regenerirte Melasse kann von neuem reosmosirt werden zu dem Zwecke der Zuckergewinnung aus derselben, allein aus den Exosmosewässern, welche hieraus resultiren, krystallisiren keine Salze mehr aus. -
3. Anwendung des Osmosedämpfapparates mit dreifacher Wirkung zur Eindampfung und Osmose der Rübensäfte und Syrupe vor dem ersten Kochen.
Die , eigentümliche Thatsache des raschen Ueberganges der Wärme durch das Pergamentpapier infolge der Condensation des Dampfes unter dem Einflüsse der Endosmose und Exosmose liefert ein kräftiges Mittel zum Eindampfen. '
Diese Eigenschaft benutzt Erfinder, um den Osmose-Dämpfapparat zur Eindampfung des Saftes der ausgelaugten Rüben und zur Ausscheidung der Salze aus demselben mit Hülfe der Osmose anzuwenden.
Auf diese Weise erlangt man Syrup gleich dem der-ersten Kochung mit einem sehr hohen Coefficienten und sehr wenig Melassegehalt.
Der Osmosedämpfapparat zum Eindampfen und · Osmosiren des Rübensaftes wird hauptsächlich seine Anwendung in der ländlichen Zuckerfabrikation finden.
Die Wirkung des Osmosedämpfapparates bei Verarbeitung des Rübensaftes ist sehr einfach. Nachdem der Saft der dem Eindampfen vorausgehenden Operation unterworfen worden, wird derselbe in den Behälter B' gebracht, während man für den Anfang in B Wasser einfüllt. Alsdann führt man Dampf in die Rohrschlange F ein. Hierdurch geräth das Wasser in B ins Kochen und der demselben entsteigende Dampf gelangt unter das Pergamentpapier. Dort wird er zum Theil condensirt und ruft dadurch die Osmose hervor. Die durch die Condensation erzeugte Wärme durchdringt rasch das Pergamentpapier, erhitzt den über demselben enthaltenen Saft und dampft denselben ein. Man setzt auf diese Weise die Eindampfung fort, bis der Saft hinlänglich concentrirt ist und die Salze in genügender Menge ausgeschieden sind. Das Wasser, welches sich anfangs in B befand, ist durch Exosmosewasser ersetzt, welches, indem es verdampft, den nöthigen Dampf für die Eindampfung und Ösmosirung des in B' befindlichen Saftes und Syrups liefert.
Um diese Eindampfung ökonomischer zu machen, kann man den zum Erhitzen der in B befindlichen Flüssigkeit erforderlichen Dampf für die Rohrschlange F in der Weise beschaffen, dafs man den schwachen Rübensaft in einem besonderen Kessel einer vorläufigen Eindampfung ,unterwirft und den diesem Kessel entsteigenden Dampf nach F leitet. Der vorläufig eingedampfte Saft wird alsdann nach B gebracht, um dort weiter eingedampft und gleichzeitig osmosirt zu werden. '
j In Fig. 3 ist ein Osmosedämpfapparat mit mehrfacher Osmose dargestellt. Derselbe unter-
scheidet sich von dem vorbeschriebenen nur dadurch, dafs auf der. Pfanne B' noch eine dritte Pfanne B", von jener durch eine perforirte, mit Pergamentpapier!)' bedeckte Scheidewand G' getrennt, sitzt. Die zu osmosirende Flüssigkeit wird in B" eingefüllt, und. die von dieser nach B' gelangenden Exosmosewässer werden zwischen B' und B einer neuen Osmose unterworfen. jB ist mit B' durch das Rohr L verbunden, so dafs von ersterer Dampf in letztere gelangen kann, um die Osmose zwischen B" und B' zu befördern. Man kann noch weiter gehen, indem man auf B" eine vierte Pfanne £'■' setzt u. s. f. Beim Betriebe dieses Osmose^ apparates vollziehen sich also mehrere Osmosen. Die in dem Behälter B enthaltene Flüssigkeit enthalt das Maximum an Salzen und das Minimum an Zucker, wahrend in B" umgekehrt ein Minimum an Salzen, aber ein Maximum an Zucker enthält. Der mittlere Behälter enthält das Mittel zwischen beiden Salz- und Zuckergehalten. Hieraus geht hervor, dafs diese drei Behälter mit Zuckerflüssigkeit nach Mafsgabe ihrer obigen Zusammensetzung gespeist werden und osmosirte Flüssigkeiten ergeben, welche nach ihrem Salz- und Zuckergehalt getrennt werden müssen. Die in B enthaltene Flüssigkeit mufs Salze durch Auskrystallisation ergeben. Die in B" enthaltene dagegen mufs Zucker auskrystallisiren lassen, während der Inhalt von B' entweder regenerate Melasse oder eine Flüssigkeit ergiebt, welche zu arm an Zucker ist, als dafs dieser aus derselben auskrystallisiren könnte, welche aber, nach Z?" gebracht, durch die Ausscheidung der Salze mit Hülfe einer neuen Osmose von neuem Zucker ergiebt.
Die Osmose in diesem Osmoseapparat kann continuirlich oder intermittirend sein, gerade so, wie dies bei dem in Fig. ι und 2 dargestellten Apparate beschrieben ist.
Wenn man sich in dem Osmoseapparat mit drei Behältern der Kühlschlange bedienen will, so mufs diese stets in dem oberen Behälter B" angebracht werden.
In den Fig. 4, 5 und 6 ist ein Osmoseapparat der fraglichen Art mit vertical oder beinahe vertical stehenden Scheidewänden aus Pergamentpapier χ dargestellt. Diese Scheidewände sind durch perforirte Blechplatten oder Drahtgeflecht /1 verstärkt, und die Pergamentpapierbogen sind* bei jeder Scheidewand doppelt, je einer auf jeder Seite der perforirten Platten h. Rahmen g und 1 mit keilförmigen Seitentheilen, Fig. 7 bis 10, dienen dazu, die Scheidewände an ihrer Stelle zu halten. Dieselben werden mit Hülfe der Schraube C zwischen der festen Scheibe α und der beweglichen Scheibe a' zusammengeprefst und von den Schienen ff geführt. Mit ihren nach oben gerichteten Verlängerungen a:. bilden sie den Behälter B', in welchem sich die bis hierher reichende zu osmosirende Flüssigkeit befindet. Die Scheidewände χ h bilden keilförmige Behälter, deren nach oben gerichtete breite Basis mit B' frei communicirt. Dieselben werden durch das Trichterrohr C so weit gefüllt, dafs die Flüssigkeit noch in B' zu stehen kommt; dort wird dieselbe durch die Kühlschlange P kühl gehalten. Die in den Rahmen g angebrachten verticalen Röhren ρ dienen dazu, die Pfanne B mit der äufseren Luft in Verbindung zu setzen. Die Pfanne B ist an den Schienen e e, welche die Pfosten d d mit einander verbinden, befestigt. Die einzelnen zwischen den Scheidewänden liegenden Abtheilungen stehen durch die in den Rahmen i angebrachten Kanäle Ic mit einander in Verbindung. Die übrigen Theile erklären sich von selbst. Der Gang des Apparates ist derselbe, wie bei den vorbeschriebenen. Der in B durch die Dampfschlange F entwickelte Dampf strömt gegen die geneigten Scheidewände χ h und bewirkt hier die Osmose, wie vorbeschrieben.
Wenn die mit B' in Verbindung stehenden senkrechten Behälter i durch / gefüllt sind, wird die in der Pfanne B befindliche Flüssigkeit zum Kochen gebracht und so lange ■kochend gehalten, bis man glaubt, dafs die in i befindliche Flüssigkeit hinlänglich osmosirt sei. Alsdann öffnet man den Hahn m\ durch welchen die in i i befindliche osmosirte Flüssigkeit abläuft. Wenn die Behälter i i leer sind, spritzt man. mit Hülfe eines Schlauches mit Mundstück warmes Wasser in dieselben ein, welches man ebenfalls durch m' ablaufen läfst. Wenn auf diese Weise die Behälter Ϊ abgespült worden sind, schliefst man den Hahn m! und läfst neue zu osmosirende Flüssigkeit durch / einfliefsen, worauf die Operation von neuem beginnt.
Während der Operation mufs man Sorge tragen, die in Osmose befindliche Flüssigkeit ■entweder durch einen durch P fliefsenden Wasserstrom oder einen kalten Luftstrom kühl zu halten, so dafs sie nie über 70—80 ° C: steigt. ' Wird mit kalter Luft gekühlt, so wird diese ebenfalls durch die Rohrschlange P geleitet, doch mufs letztere alsdann mit vielen Löchern versehen sein.
Will man continuirlich osmosiren, so genügt es, den Osmoseapparat continuirlich zu speisen und durch das Rohr N, welches als Ueberlauf von B' dient, die osmosirte Flüssig-· keit ablaufen zu lassen. ■'.·■■■
. Erfinder hat gefunden, dafs es vorteilhaft ist, jedem Rahmen eine leichte Neigung zu' geben, um zu verhindern, dafs das aus dem condensirten Dampf resultirende Exosmose-
wasser längs der Wände herablaufe, was geschehen würde, wenn diese vertical wären.
Die geneigte Lage der Rahmen erleichtert das Herabfallen des Exosmosewassers alsbald nach dessen Bildung und verhindert auf diese Weise, dafs durch den starken Endosmosestrom das stark mit Salzen beladene Exosmosewasser wieder zu der in Osmose befindlichen Flüssigkeit zurückkehre.
Um diese Scheidung noch vollständiger zu machen, legt man zwischen die Maschen des Drahtgewebes oder die Löcher der gelochten Platte /i Baumwollfäden, welche aufserdem noch verhindern, dafs das Pergamentpapier an die Metallplatte anklebe.
Diese Fäden könnte man auch durch Metall· streifen ersetzen, welche Riemen bildeten.
Die Osmose wird ohne Unterbrechung so lange fortgesetzt, als das Pergamentpapier anhält. Wenn dieses erneuert werden soll, werden sowohl die Behälter i als auch der Behälter B entleert.
Die Wirkung des Osmoseapparates hängt von der Menge des durch das in B befindliche Exosmosewasser gelieferten Dampfes ab. Dieser Dampf soll immer in hinreichender Menge vorhanden sein, um in kleinen Mengen durch die Röhren ρ entweichen zu können. Diese dienen als Sicherheitsventile, da der Dampfdruck in B nie so stark werden darf, dafs er das Pergamentpapier zu zersprengen im Stande wäre. Wenn daher der Dampf in zu grofser Menge aus den Röhren ρ strömt, so ist das ein Zeichen, dafs man die Dampfentwickelung etwas hemmen mufs; entströmt dagegen gar kein Dampf, so mufs man mehr Dampf erzeugen.
Auch der Grad, auf welchem die in Osmose befindliche Flüssigkeit abgekühlt wird, ist für die Wirkung des Apparates mafsgebend.
Der vorbeschriebene Apparat ergiebt nur zwei Flüssigkeiten von verschiedener Zusammensetzung, nämlich die eingedampfte osmosirte Flüssigkeit und das gleichfalls eingedampfte Exosmosewasser. Ueberdies hat er den Nachtheil, ■ dafs der Dampf, welcher der in Osmose befindlichen Flüssigkeit entsteigt, verloren geht.
Diesem Uebelstande hilft der in Fig. 11 dargestellte Apparat ab. Bei diesem ist zwischen die Pfanne B und die verticale Osmoseabtheilung eine zweite Pfanne B' eingeschaltet. Im übrigen ist derselbe wie der in Fig. 4 dargestellte Apparat eingerichtet und seine Wirkung ist gleich der bei Fig. 3 beschriebenen.
Die verschiedenen, oben beschriebenen Osmoseapparate haben gleichzeitig die dreifache Wirkung: sie. scheiden die Salze aus und dampfen einerseits die osmosirte Flüssigkeit und andererseits das Exosmosewasser ein; allein sie sind in ihrer Form und in der Stellung, die sie einnehmen sollen, je nach den zu behandelnden Stoffen verschieden.
.' Wenn man das Exosmosewasser, welches aus den gewöhnlichen Osmoseapparaten kommt, osmosiren soll, um die Salze aus demselben auszuscheiden und regenerirte Melasse zu erzeugen, ist der in Fig. 4 dargestellte Osmoseapparat vollständig hinreichend.
Wenn man die Osmose auf Melasse anwenden will, welche aus dem gewöhnlichen Betriebe resultirt, um mit einer einzigen Operation i. osmosirte Melasse, aus welcher 'der Zucker auskrystallisiren soll, 2. Exosmosemelasse, welche sehr grofsen Salzgehalt hat, 3. regenerirte Melasse zu erhalten, ist der in Fig. 3 oder dei1 in Fig. 11 dargestellte Apparat vorzuziehen.
; Wenn man im Platze beschränkt ist, so Wählt man am besten den in Fig. 11 dargestellten Apparat mit zwei auf einander folgenden Osmosen.
, Soll die Osmose auf schwache Flüssigkeiten, z. B. auf Rübensaft, angewendet werden, um nicht allein die Salze aus derselben auszuscheiden, sondern auch das in denselben im Ueberschufs vorhandene Wasser, so bedient man sich des in Fig. 3, hauptsächlich aber des in Fig. 11 dargestellten Apparates, wobei man die Abtheilungen so vermehren kann, dafs gleichzeitig und mit demselben in B erzeugten Dampf 4, 6, 8, 10 und mehr Osmosen stattfinden.
, Die in Fig. 3 und 11 dargestellten Osmoseapparate können mit grofsem Vortheil zur Eindampfung und zur Osmose aller schwachen Flüssigkeiten dienen, welche diffundirbare Stoffe iin Lösung enthalten, so der Spiritusschlempe, der Schlempe der Rübenmelasse, um aus denselben die Salze auszuscheiden, der Korn- ; schlempe,- um aus derselben das Glycerin auszuscheiden, der Waschwasser der Wolle zum Zweck der Ausscheidung des Kalis und des Meerwassers zum Ausscheiden verschiedener . Salze aus demselben. Die beschriebenen Osmose-, apparate sind überhaupt überall dort anzuwen-,· den, wo es sich in der Industrie darum han-' delt, aus · sehr schwachen Lösungen werthvolle j diffundirbare Bestandteile, die man sonst nur durch Eindampfen gewinnen kann, auszuscheiden.
Auch beim Auslaugen von Farbhölzern und beim Ausscheiden krystallisirbarer Stoffe aus Blättern können die beschriebenen Osmoseapparate gute Dienste leisten.
Saure Salze lassen sich mit Hülfe der beschriebenen Osmoseapparate in neutrale um-■ wandeln, wobei der Ueberschufs an Säure an das Exosmosewasser abgegeben wird.
Ueberhaupt lassen sich die Osmoseapparate überall dort anwenden, wo Stoffe mit Hülfe der Osmose von«, einander geschieden werden können.

Claims (1)

  1. ,Patent-Ansprüche: :
    Der in Fig. ι dargestellte Osmose- und Dämpfapparat A, bestehend aus den beiden horizontal über einander angeordneten, durch eine gelochte Scheidewand C und Pergamentpapier D von einander getrennten Pfannen B B', von welchen erstere mit der Dampfschlange F, letztere facultativ mit der Kühlschlange P versehen ist.
    Zum Zwecke der Erzielung einer doppelten oder mehrfachen Osmose die Anordnung einer oder mehrerer über einander sitzenden Pfannen B" über dem in Anspruch i. charakterisirten Apparat und die Verbindung der zur Aufnahme der Exosmose bestimmten Pfannen durch Verbindungsrohre L, wie in Fig. 3 dargestellt.
    Der in den Fig. 4 bis 10 dargestellte Apparat, bestehend aus der zur Aufnahme und Abdampfung der Exosmosewä'sser bestimmten Pfanne B und Dampfschlange F in Verbindung mit dem aus verschiedenen Ab-'theilungen mit verticalem Pergamentpapier-Scheidewänden und einem oberen gemeinsamen Bassin B gebildeten Behälter für die zu osmosirende Flüssigkeit mit oder ohne Einschaltung von weiteren ■ Pfannen B" für doppelte oder mehrfache Osmose, wie in Fig. 11 dargestellt.
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
DENDAT31244D Neuerung an Osmoseapparaten Expired - Lifetime DE31244C (de)

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