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Verfahren zum Extrahieren von gemahlenem Röstkaffee
Extrakt von gemahlenem Röstkaffee wird durch Extraktion mit Wasser hergestellt. Die Flüssigkeit mit dem darin gelösten Extraktstoff wird durch Filtration von den Festteilchen getrennt, worauf der erhaltene Extrakt getrocknet wird.
Bei der industriellen Herstellung wird die Extraktion meistens im Gegenstrom mit Wasser erhöhter Temperatur in einer Extraktionsbatterie oder einer vollständig kontinuierlichen Kontaktapparatur durchgeführt. Eine hohe Extraktausbeute wird durch Anwendung langer Extraktionszeiten und/oder hoher Temperaturen erzielt,
Zum Trocknen des Extraktes geht man vorzugsweise von konzentrierten Lösungen aus. Erforderlichenfalls muss daher der flüssige Extrakt eingeengt werden, was vorzugsweise unter verringertem Druck erfolgt. Um zu vermeiden, dass die flüchtigen Aromastoffe beim Einengen mit dem Kondenswasser verlorengehen, werden sie ausgeschieden, gegebenenfalls durch Rektifikation konzentriert und schliesslich in das konzentrierte Produkt zurückgeführt.
Das Trocknen des Extraktes kann mittels Trommeltrockner, Vakuumbandtrockner, Sublimationstrock- ner oder Zerstäubungstrockner erfolgen.
Beim Befeuchten des gemahlenen Röstkaffees mit Wasser werden die Zellwände durchlässig, so dass die in den Zellen eingeschlossenen Gase, namentlich Kohléndioxyd, durch Diffusion austreten können.
Da normalerweise etwa 3 l Gas pro kg Kaffee frei werden und bei industriellen Extraktionen Einsatzmengen von 50 bis 100 oder sogar 500 kg in Bearbeitung genommen werden, handelt es sich um erhebliche Gasmengen. Durch das Entweichen des Gases aus den Kaffeeteilchen entstehen nicht nur wesentliche Aromaverluste, sondern es können auch Verstopfungen des Perkolationsbettes erfolgen.
Um den Kaffee mit einer Mindestmenge Wasser möglichst zu erschöpfen, werden die Extraktionen im Gegenstrom durchgeführt. An dem einen Ende der Extraktionsapparatur wird frischer Kaffee zugeführt und Extrakt abgeführt, an dem andern Ende wird Wasser eingeleitet und der erschöpfte Satz entfernt. Der trokkene frischgemahlene Kaffee kommt somit mit einer mehr oder weniger konzentrierten Extraktlösung in Berührung. Durch Gasentwicklung wird nun eine Schaummasse zwischen den Kaffeeteilchen gebildet, welche die Extraktion erschwert.
OffenbÅar um diese'Schwierigkeiten zu vermeiden, wurde schon vorgeschlagen, den gemahlenen Kaffee vorher zu entgasen, indem dieser Kaffee in einem Rührkessel mit Wasser angemischt und anschliessend in das Extraktionsgefäss übergeschüttet wird. Nach einem andern schon früher vorgeschlagenen Verfahren wird empfohlen, den gemahlenen Kaffee unter Vakuum mit 3 Gew.-Teilen Wasser zu kochen, bevor man die eigentliche Extraktion durchführt. Nachteile dieser Verfahren sind, dass gesonderte Mischkessel erforderlich sind, dass die Bearbeitung zusätzlich Zeit erfordert und dass die Qualität des Produktes beeinträchtigt wird.
Es sind zwar auch Verfahren beschrieben worden, bei denen der gemahlene Röstkaffee nicht vorher, sondern erst in den Extraktionsgefässen selbst befeuchtet wird. Bei all diesen Verfahren findet jedoch unvermeidbar eine Gasentwicklung statt, weswegen der Kaffee grob gemahlen werden muss und der Extraktionsnutzeffekt nur bei langen Kontaktzeiten befriedigend ist. Benutzt man feiner gemahlenen Kaffee, so wird der Perkolationswiderstand äusserst hoch.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass freie Gasentwicklung aus den Kaffeezellen beim Befeuchten des Kaffees nur erfolgen kann, wenn der Druck des Mediums, in dem sich die Kaffeeteilchen befinden, niedriger ist als der Druck, der in den Kaffeezellen eingeschlossenen Gase. Sorgt man jedoch dafür, dass der Druck dieses Mediums höher ist als der Gasdruck in den Zellen, nachstehend Entweichungsdruck genannt, so erfolgt bei Wasserzusatz keine freie Gasentwicklung, sondern das gesamte aus dem Kaffee diffundierende Gas löst sich in dem Wasser, während auch die Zellhohlräume völlig mit Wasser gefüllt werden.
Der Entweichungsdruck von gebranntem Kaffee ist dem Gesamtdruck der in den Kaffeezellen befindlichen Gase gleich. Dieser Gasdruck ist in erster Linie von der Art des Kaffees, der Brennart des Kaffees, der Brennhöhe (Brenntemperatur) und demAlter des gebrannten Kaffees abhängig. Der Druck lässt sich physikalisch durch die Gleichung PV = n. R. T definieren, in der
P = Entweichungsdruck in at
V = inneres Porenvolumen in l/kg Kaffee, n = Gasgehalt in gmol/kg Kaffee
R = Gaskonstante in 0, 082 1 at/gmol K
T = absolute Temperatur in K.
Die meisten, in üblicher Weise gebrannten Kaffeearten enthalten je kg Kaffee etwa 3 I Gas, gemessen bei Normbedingungen von 1 at und 20 C, oder 1/8 gmol Gas. Für Columbia-Kaffee, der während 12 min bis zu einer Endtemperatur von 2200C bei einem Brennverlust von 17% gebrannt wurde, wurde ein Entweichungsdruck von 7,5 kg/cm beobachtet.
Die Erfindung bezieht sich nun auf ein Verfahren zum Extrahieren von gemahlenem Röstkaffee in einer Extraktionsapparatur im Gegenstrom mit Wasser von erhöhter Temperatur, welches Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass der Kaffee in einem Medium befeuchtet und extrahiert wird, dessen Druck immer grösser ist als der Entweichungsdruck der in dem Kaffee eingeschlossenen Gase, wobei die dafür notwendige Druckerhöhung durch Zufuhr eines Inertgases bewirkt wird. Als Inertgas wird vorzugsweise Kohlendioxyd benutzt.
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gilt für frischgebrannten, Pichtentgasten Kaffee.
Um unter allen Bedingungen, ungeachtet des Kaffeetypus, der Brennmethode und der Brennhöhe,
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drängte Gas dazu benutzt,. ein nächstes, mit gemahlenem Röstkaffee gefülltes Gefäss mit auf Druck zu bringen. Sobald das diesbezügliche Gefäss mit Flüssigkeit gefüllt ist, fängt die Extraktabfuhr aus der Batterie an.
In den angeschlossenen Extraktionsgefässen wird während der Gasverdrängung und der Extraktion der Arbeitsdruck vorzugsweise immer in gleicher Höhe gehalten. Es ist erwünscht, plötzliche Druckänderungen zu vermeiden, weil diese ernste Verstopfungen zur Folge haben können.
Die Vorteile des Verfahrens, Kaffee unter Inertgas zu befeuchten und zu extrahieren, sind wie folgt :
1. Keine Entwicklung freien Gases aus dem Kaffee ;
2. keine Aromaverluste ;
3. keine Oxydation ;
4. der Kaffee wird spontan befeuchtet, wodurch raschere Extraktion möglich ist ;
5. niedriger Widerstand des Extraktionsbettes :
6. es sind grössere Strömungsgeschwindigkeiten zulässig ;
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7. durch den niedrigen Widerstand ist es möglich, den Kaffee äusserst fein zu mahlen ; auch dadurch erfolgt raschere Extraktion.
In der österr. Patentschrift Nr. 150157 ist zwar schon'die Perkolation von gebranntem und gemahlenem Kaffee unter Anwendung eines Gasdruckes beschrieben, doch handelt es sich dabei nur darum, die Extraktionsflüssigkeit mit Hilfe eines Gases durch das System zu drücken, wobei das Gas von oben auf die Flüssigkeit in einem Diffuseur, vorzugsweise in jenen mit dem am meisten ausgelaugten Kaffee, geführt wird.
Gemäss der Erfindung ist es jedoch wesentlich, dass der frische Kaffee schon vor dem Kontakt mit der Extraktionsflüssigkeit mittels eines Gases unter einen Druck gebracht wird, der grösser als der Entweichungsdruck der in dem Kaffee eingeschlossenen Gase ist, und dass dieser Druck während des Flüssigkeitskontaktes aufrechterhalten wird. Das ist bei dem Verfahren nach der österr. Patentschrift Nr. 150157 nicht der
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Gases aus dem gebrannten Kaffee zu vermeiden.
Es hat sich gezeigt, dass es nicht nur von Vorteil ist, die Extraktion gemäss der Erfindung rasch durch- zuführen. sondern auch bei dieser Extraktion eine grosse Menge Wasser zu benutzen.
Die Menge pro Einheit Kaffee gewonnenen Extraktionsstoffes wird durch die Menge Extraktionswasser, die Extraktionstemperatur, die Kontaktzeit, die Mahlfeinheit und die Diffusionskonstanten bedingt. Bei höherer Temperatur und längerer Einwirkungsdauer lösen sich mehr Kaffeebestandteile als bei niedriger Temperatur und kürzerer Einwirkungszeit.
Bei der industriellen Erzeugung von Kaffee-Extrakt ist man oft bestrebt, die Extraktion so durchzuführen, dass die erhaltene Lösung sich ohne weitere Konzentration trocknen lässt. In diesen Fällen wird nur wenig Wasser benutzt, mit der Folge, dass die Gesamtverweilzeit der Kaffeeteilchen in den hintereinandergeschalteten Extraktionsgefässen äusserst lang wird.
Ein extremes Beispiel eines solchen Verfahrens stellt ein Verfahren dar. nach welchem der Kaffee in einer Gegenstrombatterie von etwa 14 Extraktionsgefässen extrahiert wird, wobei an dem einen Ende Wasser von 125 bis 150 C eingeführt wird und an dem andern Ende bei 15 - 250c der Extrakt mit 40 - 500/0 Trockenstoff abgelassen wird. Die Schaltperiode beträgt 3 1/2 h, d. h. die Gesamtkontaktzeit beträgt etwa 2 x 24 h.
Nun unterscheidet sich ein solches Verfahren wohl sehr von dem, was die Hausfrau gewöhnlich macht, wenn sie frischen Kaffee macht. Es nimmt denn auch nicht wunder, dass bei längeren Extraktionen die Qualität des Extraktes stark zurückgeht. Diese Qualitätsverringerung durch lange Kontaktzeiten tritt nicht nur bei erhöhten Temperaturen, sondern auch bei Durchführung der Extraktion unter Eiskühlung auf.
Ein Kaffee-Extrakt, der frisch gemachten Kaffee gleichwertig ist, kann nur dann erhalten werden, wenn die gutlöslichen Bestandteile dem Kaffee unter etwa den gleichen Extraktionsbedingungen entzogen werden. Zur Erzielung eines wirtschaftlich zulässigen Nutzeffektes ist es erforderlich, den Kaffee weiter zu erschöpfen. Auch diese Kaffeebestandteile müssen so rasch wie möglich entzogen werden.
Eine rasche Extraktion ist jedoch nur möglich, wenn viel Wasser benutzt wird. Der Trockenstoffgehalt der erhaltenen Lösung darf also nicht hoch sein. Selbstverständlich ist es nicht von Vorteil, mehr Wasser zu benutzen als nötig ist. Die in der Praxis anzuwendenden Wassermengen werden nun dadurch bestimmt, dass die höheren Eindampfungskosten gegen die zu erzielende Qualitätsverbesserung abgewogen werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens gemäss der Erfindung beträgt im Zusammenhang mit dem vorstehenden die Gesamtverweilzeit des Kaffees in der Extraktionsbatterie 1 - 2 h und pro Gew.-Teil Kaffee werden wenigstens 5 Gew.-Teile Extraktionswasser benutzt.
Bei dieser Ausführungsform wird beispielsweise dafür gesorgt, dass die Hauptmasse der gutlöslichen Bestandteile bei einer von 80 bis 120 C ansteigenden Temperatur innerhalb etwa 30 min dem Kaffee entzogen wird und dass die übrigen Bestandteile bei einer Temperatur, die bis zu 150-160 C ansteigt, innerhalb 30 bis 90 min entzogen werden, so dass ein Temperaturbereich von etwa 150 bis zu 80-90 C in 1 - 2 h durchlaufen wird. Insoweit die natürlichen Wärmeverluste dafür nicht genügen, wird die überschüssige Wärme durch Kühler abgeführt.
Die Vorteile dieser Ausführungsform sind die nachfolgenden :
1. Durch äusserst rasche Extraktion und das Vermeiden unerwünschter Umsetzungen wird ein KaffeeExtrakt erhalten, der frisch gemachtem Kaffee gleichwertig ist ;
2. kurze Anlauf- und Nachlaufperiode am Anfang und am Ende der Erzeugung.
Zur weiteren Erläuterung des Verfahrens gemäss der Erfindung wird die Extraktion nachfolgend an Hand der Zeichnung, in der zwei zur Durchführung dieses Verfahrens geeignete Vorrichtungen schematisch
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wiedergegeben sind, ausführlicher beschrieben.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 wird von gerösteten Kaffeebohnen ausgegangen. Der Röstkaffee wird, nachdem er gewogen ist, in einen Kaffeebunker l geschüttet, aus dem die Luft durch Einleiten von Kohlendioxyd am Bunkerboden verdrängt wird.
Der Kaffee wird sodann in einer gegen Luft abgeschlossenen Mühle 2 gemahlen, worauf das Mahlgut durch eine Leitung mit Schnecke in eines der Extraktionsgefässe 5 befördert wird. Das System ist volkom- men gegen die Aussenluft abgeschlossen.
Die Extraktion erfolgt z. B. in 6 - 10 Gefässen einer Extraktionsbatterie. Der zu extrahierende Kaffee wird durch ein mit einem schliessorgan versehenes Rohr in die Gefässe geschüttet ; der heisse abgearbeitete Satz wird durch eine Leitung 9, an deren Ende ein Zyklon 8 angeordnet ist, abgeführt.
Bei der Extraktion durchströmt die Flüssigkeit den Kaffee von unten nach oben. In dem Deckel und/ oder dem Boden der Gefässe sind Siebe angeordnet, durch welche hindurch die Flüssigkeit ab-bzw. zugeführt wird. Die Flüssigkeit strömt in der Richtung A-B-C-D-E-F-G-H usw.
Das Extraktionswasser wird von einer Dosierungspumpe S durch einen Wärmeaustauscher 4 hindurchgeführt, in dem es durch Dampf z. B. bis auf 1600C erhitzt wird. Das erhitzte Wasser, das unter Überdruck steht und nicht siedet, wird nunmehr in jenes Extraktionsgefäss eingeleitet, das den am stärksten erschöpften Kaffee enthält.
Während der Extraktion sind immer zwei Gefässe der Batterie ausser Betrieb. In regelmässigen Zeit-
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ässe enthält. so macht die Gesamtkontaktzeitaus.
Manverfährtso. dassz. B. Gefäss 5G eben entleert wird. während Gefäss F eben mit Kaffee gefüllt ist und mit Kohlendioxyd aus einem Puffergefäss 6, das auf konstantem Druck gehalten wird, auf Druck gebracht werden muss. Das Gefäss 5 E wurde schon um eine Schaltperiode früher auf Druck gebracht. In 5 E wird nunmehr Flüssigkeit aus 5 D eingeleitet, so dass das verdrängte Gas nach dem Puffergefäss 6 abgeführt wird, d. i. die Gasverdrängungsperiode. Sobald Gefäss E gefüllt ist, folgt auf den Gasstrom zu dem Paffergefäss ein Flüssigkeitsstrom nach ; es ist dies die Auslaufperiode. Gasverdrängungsperiode und Auslaufperiode bilden zusammen die Schaltperiode.
Die Niveauänderung in dem Puffergefäss wird derart geregelt, dass der Extraktstrom nach der Einengungsstation während der ganzen Schaltperiode konstant ist.
Während der Auslaufperiode strömt mehr Flüssigkeit in das Puffergefäss, als abgeführt wird. Das Flüssigkeitsniveau steigt daher an, und das darüber befindliche verdrängte Gas wird ins Gefäss 5 F abgeleitet. Der Gasstrom von dem Puffergefäss 6 nach dem Gefäss 5 F wird durch ein Steuerventil beherrscht, wodurch der Druck in dem Puffergefäss ungefähr konstant bleibt, z. B. auf 15 kg/cir ?.
Nach Ablauf der bestimmten Schaltperiode wird die Verbindung des Gefässes 5 E mit 6 geschlossen und die Verbindung 5 E mit 5 F geöffnet. In diesem Augenblick fängt somit die Gasverdrängungsperiode für Gefäss 5 Fan.
Selbstverständlich strömt während der Gasverdrängungsperiode kein flüssiger Extrakt in das Puffergefäss, so dass das Flüssigkeitsniveau darin absinkt. Sobald der Gasdruck in dem Puffergefäss unter einen vorher einzustellenden Wert, z. B. unter 13 kg/èm2 absinkt, wird neues Inertgas aus einer Druckflasche 7 eingelassen.
In den angeschlossenen Extraktionsgefässen steigt die Temperatur allmählich von 80 bis z. B. 1500c an. In dem letzten Gefäss, z. B. Gefäss 5 A, wird nämlich, wie schon bemerkt, das heisse Wasser aus dem Wärmeaustauscher eingeleitet. Jeweils nach Ablauf der Schaltperiode wird das letzte, somit heisseste Gefäss ausser Betrieb gesetzt und die Einfuhr des Speisewassers auf das vorletzte Gefäss umgeschaltet ; in diesein Beispiel von 5 A auf 5 B. Die Temperaturen in der Extraktionsbatterie werden registriert. Wenn die natürlichen Wärmeverluste nicht genügen, um das gewünschte Temperaturprofil zu erreichen, sorgen Kühler in den Verbindungsleitungen zwischen den Extraktionsgefässen für die erforderliche Kühlung der Extraktionsflüssigkeit. Dieses Kühlwasser kann für die Extraktion benutzt werden, damit ein Teil der Wärme wiedergewonnen wird.
Der Verbrauch an Extraktionswasser ist 5-101 pro kg Kaffee. Mit dem Satz verschwinden etwa 2 l/kg, so dass etwa 3 - 8 I wässeriger Extrakt pro kg Kaffee verarbeitet werden muss. Der Trockenstoffgehalt dieses Extraktes beträgt 4-12%.
Die Schaltperiode dauert höchstens 30 min ; die Gesamtkontaktzeit soll möglichst kurz sein, vorzugsweise höchstens 2 h.
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Nach der vorstehend beschriebenen Ausführungsform wird der Kaffee-Extrakt intermittierend abge- geführt.'d. h. jeweils während der Zeit, in der frischer Kaffee befeuchtet wird, entströmt der Extraktionsbatterie keine Flüssigkeit.
Da es erforderlich ist, die kontinuierlich arbeitenden Eindampfer mit einem ununterbrochenen und konstanten Extraktstrom zu speisen, wird zweckmässig ein Puffergefäss zwischen der Extraktionsbatterie und den Eindampfen angeordnet.
Eine Folge der angewendeten Ausführungsform ist, dass frischer Kaffee durch aus dem wärmsten Teil der Extraktionsbatterie herrührende Flüssigkeit extrahiert wird, wo die Hydrolyse der Kaffeebestandteile' am stärksten ist. Dadurch erfolgt die erste Extraktion des Frischkaffees in saurem Medium. Bei Extrak- tionen wie die Hausfrau sie durchführt, kommt der Kaffee jedoch mit Frischwasser in Berührung, das praktisch neutral reagiert und es hat sich gezeigt, dass durch Extraktion mit neutralem oder schwachalkalischem Wasser ein besseres Produkt erhalten wird.
Durch eine einfache Änderung der Extraktionsbatterie wird erzielt, dass : a) Die Befeuchtung und die erste Extraktion des Frischkaffees mit normalem Leitungswasser erfolgt, b) ein regelmässig fliessender ununterbrochener Kaffee-Extraktstrom aus der Batterie erhalten wird.
Diese geänderte Ausführungsform w ird nun unter Hinweis auf Fig. 2 der Zeichnung erläutert.
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rende Kaffee wird durch ein mit Abschliessorganen versehenes Rohr in die Gefässe geschüttet ; der heisse abgearbeitete Satz wird durch eine Leitung 9', an deren Ende ein Zyklon 8'angeordnet ist, abgeblasen.
Bei der Extraktion durchströmt die Flüssigkeit den Kaffee von unten nach oben. In dem Deckel-und/ oder dem Boden der Gefässe sind Siebe angeordnet, durch welche hindurch die Flüssigkeit ab-bzw. zugeführt wird. Die Flüssigkeit strömt in der Richtung A-B-C-D-E... A-B usw. Das Extraktionswasser wird von einer Dosierungspumpe 3'durch einen Wärmeaustauscher 4'hindurchgeführt, in dem es durch Dampf z. B. bis auf 1630C erhitzt wird. Dieses erhitzte Wasser, das unter Überdruck steht und nicht siedet, wird unter einem Druck von etwa 15 kg/cnf in das Extraktionsgefäss eingeleitet, das den am meisten erschöpften Kaffee enthält.
Neben dem Wärmeaustauscher 4'ist ein zweiter Wärmeaustauscher 4'A angeordnet, in dem Wasser bis etwa 1000c erhitzt wird. Dieser Wärmeaustauscher hat eine eigene Speisepumpe 3'A. Der zweite Wärmeaustauscher ist mit den Flüssigkeitsspeiseleitungen der Extraktionsgefässe verbunden.
Während der Extraktion sind immer zwei Gefässe der Batterie ausser Betrieb. Nach regelmässigen Pausen wird jeweils ein nächstes Gefäss mit Kaffee in Bearbeitung genommen und ein Gefäss mit erschöpftem Kaffee entleert.
Man verfährt nunmehr wie folgt : Das Gefäss 5'G ist noch leer, das Gefäss 5'F ist mit Kaffee gefüllt, jedoch noch nicht mit Gas auf Druck gebracht, das Gefäss 5'E wurde schon um eine Schaltperiode früher auf einen Druck von 15 kg/cm2 gebracht. Aus 5'D strömt Kaffee-Extrakt zu der Einengungsstation über ein Steuerventil, das den Flüssigkeitsdruck vor dem Ventil konstant hält, u. zw. auf 15 kg/cm2. Das Wasser von 150 C strömt aus den Wärmeaustauschern nach 5'A. In 5'E wird nun Wasser von 1000C aus dem Wärmeaustauscher 4'A eingelassen. Zu gleicher Zeit wird das aus 5'E verdrängte Gas über ein Steuerventil nach 5'F abgeführt. Diese Zeit ist die Gasverdrängungsperiode. Die Gasverdrängungsperiode fängt zugleich mit der Schaltperiode an, dauert jedoch kürzer.
Inzwischen strömt noch immer Flüssigkeit von 5'D zu der Einengungsstation.
Sobald das Gefäss 5'E mit Wasser gefüllt ist, wird die Verbindung von 4'A mit 5'E unterbrochen. Zu gleicher Zeit wird die Verbindung von 5'D mit 5'E geöffnet, die Abfuhr von 5'Ezu der Einengungsstation geöffnet und die Abfuhr von 5'D geschlossen. Die Speisung mit heissem Wasser auf 4'wird von 5'A auf 5'B umgeschaltet ; das Gefäss 5'A wird abgelassen.
Da ein Teil des Gases aus 5'E von der Extraktionsflüssigkeit absorbiert ist, muss durch Gaszufuhr aus der Druckflasche 7'der Druck in 5'F bis zu 15 kg/cm gesteigert werden.
Nach Ablauf der bestimmten Schaltperiode fängt die nächste Gasverdrängungsperiode, nunmehr für das Gefäss 5'F an.
Die Temperaturen in der Extraktionsbatterie werden registriert, z. B. mittels Thermoelementen. Wenn die natürlichen Wärmeverluste nicht genügen, wird durch Kühler in den Flüssigkeitsleitungen zwischen den Gefässen für die erforderliche Kühlung der Extraktionsflüssigkeit gesorgt.
Der mit dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellte Kaffee-Extrakt muss, wie schon früher erwähnt, durch Einengen konzentriert werden. Die flüchtigen Aromastoffe werden konzentriert und in den eingeengten Extrakt zurückgeführt. Dieser wird getrocknet, was gewöhnlich durch Zerstäubungstrocknung geschieht.
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Der schliesslich in Form eines Trockenpulvers erhaltene Kaffee-Extrakt hat ausgezeichnete Qualität und der daraus erzeugte Kaffee lässt sich nicht oder kaum von Filterkaffee unterscheiden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Extrahieren von gemahlenem Röstkaffee in einer Extraktionsapparatur in Gegenstrom mit Wasser erhöhter Temperatur unter dem Überdruck eines Inertgases, dadurch gekennzeichnet, dass der Kaffee in einem Raum befeuchtet und extrahiert wird, in dem der Druck vor und während der Befeuchtung durch Zufuhr des Inertgases grösser gehalten wird als der Entweichungsdruck der in dem Kaffee eingeschlossenen Gase und worin der Druck auch während der weiteren Extraktion grösser gehalten wird als der Entweichungsdruck.