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Verfahren und Vorrichtung zum Entschweissen von Wolle.
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Entschweissen von Wolle unter Gewinnung der im Wollschweiss enthaltenen Fette und Kalisalze.
Zunächst werden die Fette durch methodisches Auslaugen mit einem Fottlösungsmittel unter Anwendung des Gegenstromprinzipes ausgezogen und sodann die Wolle nach dem Auspressen des Fettlösungsmittels einer methodischen Auslaugung mit Wasser unterworfen, um die Kalisalze zu gewinnen. Diese Auslaugung wird nach der Erfindung in der Weise vorgenommen, dass die Temperatur der auf die Wolle nacheinander wirkenden Wassermengen stufenweise bis zur Vcrdampfungstemperatur des Fettlösungsmittels steigt, so dass die Wolle nach der letzten Behandlung mit Wasser auch vom Fettlösungsmittel vollständig befreit ist. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass in den letzten Stadien der Auslaugung mit Wasser die Konzentration der Kalisalze eine geringe ist und durch Steigerung der Wassertemperatur die Auslaugung befördert wird.
Gleichzeitig wird der mit dem Auslaugen mit heissem Wasser gewöhnlich verbundene Nachteil des Gelbwerdens, der Wolle vermieden, weil die Wassertemperatur erst dann hoch wird, wenn die Konzentration der Kalisatze nur gering ist und dann ein Gelbwerden der Wolle nicht eintritt.
Das Verfahren wird so durchgeführt, dass die Wolle unmittelbar nach der Behandlung mit Fcttlösungsmittel und dem Auspressen der Einwirkung der zum Auslaugen der Kahsalze dienenden Wassermengen unterworfen wird, so dass aus der Wolle in einer kontinuierlichen Operation Fett und Kalisalz und auch das Losungsmittel für ersteres entfernt wird.
Die Erfindung soll an Hand der Zeichnung beschrieben werden, in welcher Fig. 1 und 2 Längsschnitte der beiden Enden einer Ausführungsform der zur Durchführung des vorliegenden Verfahrens dienenden Maschine sind. Fig. 3 ist ein Querschnitt der Vorrichtung.
1 und 2 sind zwei mit den Enden aneinanderstossende geschlossene Behälter, die durch
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voneinander. Dabei ist das untere Tuch 5 zweckmässig gespannt, so dass es einen Tisch bildet, auf welchem die Wolle liegt.
An den Ein-und Austrittsstellen der Behälterwände sind biegsame Klappen 7 angeordnet, welche sich an die Transporttücher möglichst dicht anlegen und das Entweichen von Dämpfen aus den Behältern verhindern. Der Behälter 1 ist durch Wände 9 in Abteile 10, 11, 12, 13 und der Behälter 2 durch Wände 14 in Abteile 15, 16, 17 geteilt. Die Zahl der Abteile hängt jedoch von der beabsichtigten Art und Intensität der Behandlung der Wolle ab.
Jeder Behälter enthält in jedem Abteil einen gelochten Trog 19 oberhalb des unteren
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und eine Kreisel-oder andere geeignete Pumpe 22 in Verbindung, wodurch Flüssigkeit jedem Abteil entnommen und in den zugehörigen Trog 19 gehoben werden kann, durch dessen gelochten Boden sie auf das untere Trum des oberen Tuches 4 herabfliesst und so durch dieses, das obere Trum des Tuches a und die zwischen beiden enthaltene Wolle dringt wie Fig. 1 und 2 zeigen.
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Die den Abteilen 11, J ! 2, , M. 77 zugeordneten Tröge 79 ruhen mittels Laufrollen auf Laufschienen 28 auf beiden Seiten der Behälter, so dass sie der Lange nach verschoben werden
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Ein gelochtes Querrohr 31 oberhalb des Abteils 12 und oberhalb des unteren Trums des oberen Transporttuches 4 dient zur Zuleitung von Naphta oder eines anderen geeigneten Lösungsmittels für Fett und ein ähnliches Qucrrohr 32, das über dem Abteil 17 und dem unteren Trum des oberen Transporttuchcs 4 liegt, dient. zur Zuführung von Waschwasser. Ein Überlaufrohr 33 dient zur Entleerung von Flüssigkeit aus dem Abteil 10 und ein Rohr. 34 dient zur Entleerung des unteren Teiles des Abteiles 13. Auch kann der Inhalt des letzteren in den Abteil 12 überlaufen, weil die diese Abteile trennende Wand 9 niedriger ist, als die die übrigen Abteile der Vorrichtung voneinander trennenden Wände.
Oben am Behälter 2 ist ein Dampfableitungsrohr 35 angeordnet und jeder der Abteile 15, 16, 17 dieses Behälters ist durch einen geeigneten Stutzen mit Ventil mit einem Dampfrohr verbunden.
Wird eine Wollmasse zwischen den Tüchern 4 und 5 durch die Vorrichtung geführt, sind die Pumpen 22 in Tätigkeit und wird Naphta und Wasser durch die Röhren 31 bezw. 32 zugeführt, so ist der Vorgang folgender : Das frische Lösungsmittel aus dem Rohr 31 gelangt, nachdem es durch die unter ihm befindliche Wollmasse gegangen ist in den Abteil 12 und wird aus diesem in den oberhalb desselben gelegenen Trog 19 gefördert, aus dem es durch die Wolle wieder in den Abteil zurückgelangt.
Wie nun der Flüssigkeitsspiegel in dem Abteil steigt, wird der Trog 19 verschoben, so dass ein Teil des Lösungsmittels'in den benachbarten Abteil 11 fliesst. Diese Bewegung des Troges setzt sich fort, bis die Menge des so abgelenkten Lösungsmittels dem durch das Rohr 31 in den Abteil 12 einströmenden und aus dem Abteil 13 dahin überlaufenden Lösungsmittels gleich wird, worauf der Flüssigkeitsspiegel im Abteil 12 auf normaler Höhe gehalten wird. In gleicher Weise wird der Normalstand der Flüssigkeit im Abteil 11 aufrecht erhalten um der Flüssigkeitsspiegel im Abteil 10 wird durch das Überlaufrohr 33 gesichert.
In gleicher Weise wird der normale Stand des Waschwassers in jedem der Abteile 15, 16, 17 aufrecht erhalten.
Die in dem Abteil 72 enthaltene Masse des Lösungsmittels ist deshalb die reinste oder mit Fett am wenigsten gesättigte ; das Lösungsmittel im Abteil 11 enthält schon mehr Fett und das im Abteil 10 befindliche zeigt den grössten Fettgehalt und wird aus diesem in die Destilliervorrichtung abgelassen. Die Wolle wird deshalb bei ihrem Durchgang in einer Richtung bewegt, und der Einwirkung eines Lösungsmittels von wachsender Reinheit ausgesetzt, das sich in der entgegengesetzten Richtung bewegt, bis schliesslich die Wolle zu dem reinen durch das Rohr 31 zugeführten Lösungsmittel gelangt.
Genau derselbe Vorgang findet beim Waschwasser im
Behälter 2 statt ; das frische Wasser aus dem Rohr 32 fliesst durch die Wolle in den Abteil 17,
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enthält, das Wasser im Abteil 16 enthält schon mehr Kalisalze, das im Abteil 15 noch mehr und das im Abteil 13 weist den grössten Gehalt an Kalisalzen auf.
Bevor die Wolle unter die Einwirkung des Waschwassers aus dem Trog 19 über dem Abteil 73 gelangt, wird der grössere Teil des Lösungsmittels aus derselben durch die Druckwalze 25
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worden ist, wird sie nochmals zwischen den Walzen 26 gepresst, wodurch der grösste Teil des dann noch in der Wolle enthaltenen Lösungsmittels und Wassers ausgepresst wird und in den Abteil 13 strömt ; das Lösungsmittel schwimmt seiner geringeren Dichte wegen oben und läuft in den Abteil 12 über, wie Fig. 1 zeigt.
Das Wasser in den Abteilen 15, 16 und 17 wird durch Dampf aus dem Rohr 36 oder in anderer geeigneter Weise geheizt und zwar wird das Wasser im Abteil 17 stärker erwärmt als das im Abteil 16, der wieder stärker erwärmt wird als das Wasser im Abteil 15. Das Wasser erfüllt sonach die doppelte Aufgabe, die Kalisalze aus der Wolle auszuwaschen, die im Lösungsmittel für das Fett mcht löslich sind und das Lösungsmittel zu verflüchtigen, das in der Wolle nach dem Durchgang durch die Presswalzen 26 noch enthalten sein mag. Das verflüchtigte Lösungs- mittel geht durch ein Rohr 35 zu einem geeigneten Kondensator ab.
Das letzte Paar Druckwalzen 27 presst aus der Wolle den grössten Teil des Waschwassers aus ; die gereinigte Wolle wird dann verhältnismässig trocken abgegeben.
Das vorstehend beschriebene Verfahren gestattet in einer gegebenen Zeit die grösstmöglichste Menge Wotl c zu verarbeiten, da die Wolle so rasch durch die Vorrichtung geführt werden kann. als mit der vollständigen Entfernung von Fett und Kalisalzen vereinbar ist. Das Verfahren ist ein ununterbrochenes und die Wolle braucht während der Verarbeitung nicht berührt zu werden.
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auf die Wolle wirkt.
Bei-dem vorliegenden Verfahren ist das im Abteil 13 benützte erste Waschwasser von verhältnismässig niedriger Temperatur und wenn die Wolle sich vorwärts bewegt und die Kalisalze aus derselben fortschreitend ausgewaschen werden, steigt die Temperatur des Waschwassers weil bei abnehmender Konzentration der Kalisalze die Wassertemperatur ohne Schaden für die Wolle gesteigert werden kann. Die Temperatur des Waschwassers'im Abteil 15 kann hinreichend hoch sein, um die Verflüchtigung des Lösungsmittels in der Wolle zu beginnen und die Temperatur des Waschwassers im letzten Abteil 17 kann nahe dem Siedepunkte liegen. Das frische, durch das Rohr 31 zutretende Lösungsmittel kann je nach Belieben kalt oder warm sein.
Die durch das heisse Wasser aus der Wolle ausgetriebenen Dämpfe des Lösungsmittels können samt den etwaigen Wasserdampfen durch das Rohr 35 abgeführt und daraus kann in irgend einer geeigneten Weise das Lösungsmittel wiedergewonnen werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Entschweissen von Wolle durch Behandlung derselben mit Lösungsmittel für das Fett und nachfolgendes Behandeln mit Wasser, dadurch gekennzeichnet, dass die Wolle nach bekannter Behandlung mit Fettlösungsmittel und Auspressung der Einwirkung von Wasserströmen oder Bädern von fortschreitend zunehmender und schliesslich bis zur Verdampfung des Fettlösungsmittels steigender Temperatur ausgesetzt wird, so dass aus der Wolle in einer kontinuierlichen Operation Fett und Kalisalz und auch das Lösungsmittel für ersteres entfernt wird.