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Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung des beim Backen von Brot o.
dgl. entstehenden Alkohols Es ist bekannt, daß während des Backens von Brot eine
erhebliche Menge von Alkoholdämpfen im Innern des Ofens frei wird und durch den
Kamin entweicht.
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Man hat zur Gewinnung dieser Alkoholdämpfe bereits verschiedene Vorrichtungen
vorgeschlagen, die aber alle kostspielig und verwickelt sind, viel Platz. einnehmen
und außerdem noch folgende Nachteile besitzen: Die dauernde Wasserzirkulation in
den Destillierkolonnen, Behältern und Kühlschlangen bringt einen großen Wasserverbrauch
mit sich.
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Die Vorrichtungen benötigen eine dauernde Überwachung und daher eine
ArbeitsÜberlastung des den Ofen bedienenden Personals.
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Ferner gestattet keine der bekannten Vorrichtungen, die gesamte, beim
Backen frei werdende Alkoholmenge aufzunehmen, da erhebliche alkoholreiche Teile
durch den Schornstein entweichen und so trotz ihres wertvollen Alkoholgehaltes verlorengehen.
Auch leidet durch die Entziehung der in dem Ofen enthaltenen Dämpfe das Aussehen
und die Beschaffenheit des Brotes ganz erheblich.
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Alle diese Nachteile werden durch das erfindungsgemäße Verfahren beseitigt,
das mit einer einfachen und widerstandsfähigen Vorrichtung betrieben werden kann
und die ununterbrochene Gewinnung der frei werdenden Alkoholdämpfe in starker Konzentration
gestattet. Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß aus der Alkoholgewinnungsanlage
das kondensierte Wasser und die alkoholarmen Bestandteile dem Backofen wieder zugeführt
werden. Durch diesen dauernden Kreislauf der Dämpfe wird ein gutes Backen des Brotes
und eine Verbesserung der Beschaffenheit erreicht.
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Bei der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens sind erfindungsgemäß
die Destillierkolonnen mit einem Luftkühler verbunden, wobei die die Luft durch
die Kolonne hindurchführende Leitung zwecks Erzielung eines Luftzuges an den Kamin
des Schornsteines angeschlossen ist. Gleichfalls steht ein vor dem Sammelbehälter
eingeschaltetes Gefäß unter einem durch den Schornsteinzug erzeugten Unterdruck,
um die restlichen Schwaden wieder dem Ofen zuzuführen.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt.
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Die Vorrichtung besteht aus einer Kolonne i, in der ein schraubenförmig
gewundenes Rohr :2 eingelagert ist, das am unteren Ende in ein nach außerhalb laufendes
Rohr 3 ausmündet, während am oberen Ende ein Rohr :I abgezweigt ist, das in den
Schornstein
des Ofens 5 eingeleitet ist. Die Kolonne i trägt an
ihrem unterer, Ende ein mit Rippenflächen besetztes Rohr 6, das in ein mit einem
Hahn 8 versehenes Rohr 7 übergeht, das seinerseits mit seinem anderen Ende in den
Ofen 5 oberhalb der Grundplatte einmündet. Das Rohr 6 ist über die Abzweigstelle
des Rohres 7 weiter verlängert und bildet. einen Rohrfortsatz 9 von kleinerem Querschnitt,
der an seinem unterert-Ende in ein Siphon io übergeht, dessen anderer Rohrschenkel
ebenfalls in den Backofen eingeführt ist.
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An dem oberen Ende der Kolonne i ist ein Rohr i i angeschlossen, das
in den Unterteil einer zweiten Kolonne 12 von kleinerem Fassungsvermögen einführt,
wobei die Kolonne 12 mit Metall- oder Glasspänen o. dgl. angefüllt ist.
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Die Kolonne 12 ist die erste einer ganzen Reihe von weiteren kleinen
Kolonnen 13, die alle untereinander durch Rohre 14 in derselben Art in Verbindung
stehen wie Kolonne i und 12 durch das Rohr i i.
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Die Kolonnen 12 und 13 münden an ihrem unteren Ende in ein Sammelrohr
15, das zwischen den Kolonnen i, 12 und 13 Hähne 16 trägt. Mit dem einen
Ende mündet das Sammelrohr 15 in das den Siphon bildende Rohr io und mit dem anderen
Ende in das Ableitungsrohr 14 aus der letzten Kolonne 13,
wobei zwischen der
letzten Kolonne 13 und dem Rohr 14 noch ein weiterer Hahn 16 eingeschaltet
ist. Das Rohr 14 setzt sich nach unten nach der Zuführung des Rohres 15 in einen
Kühlbehälter 17 fort. Durch diesen Kühlbehälter läuft eine Kühlschlange 18, durch
deren Zuführungsrohr i9 Frischluft von außen her zugeführt und durch die Windungen
der Kühlschlange geleitet wird, die an ihrem anderen Ende in ein Rohr 2o einmündet,
dessen eines Ende in den Backofen 5 mündet.
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Das untere Ende des Rohres 14 der letzten Kolonne 13, das in den Kühlbehälter
17 einmündet, erweitert sich zu einem Behälter 21, an dessen Oberseite Kammern
22 gebildet sind, die zwischen den Windungen der Kühlschlange 18 liegen. Diese Kammern
stehen an ihren unteren Enden mit der Kammer 2 1 in Verbindung und sind durch Scheidewände
23 so geteilt, daß ein Labyrinthweg entsteht. An die letzte Kammer 22 schließt sich-
ein Rohr 24 an, das in ein Gefäß 25 einmündet, von dem das schon erwähnte Rohr 2b
ab; zweigt.
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Ein Filter 26 ist zweckmäßig an der Unterseite des Gefäßes 25 dort
angebracht, wo von diesem Behälter das Rohr 27 abzweigt, das in den Sammelbehälter
28 für den gewonnenen Alkohol einmüntl2t. Durch diesen Behälter geht ein Zuführungsrohr
29 für- kalte Frischluft hindurch, das an seinem oberen Ende ip das Rohr 2o einmündet.
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Wie durch die Pfeile in der Zeichnung dargestellt ist, entweichen
die im Innern der Üffnung 5 - beim Brotbacken frei werdenden Alkoholdämpfe durch
das Rohr 7, treten durch das Rohr 6 hindurch und kommen in die Kolonne i, die als
Sammelbehälter dient und deren Rohrschlange 2 durch das Rohr 3 mit frischer Luft
versehen ist, wobei der Zug des- Kamins den Lufthindurchtritt bewerkstelligt. Darauf
treten die Alkoholdämpfe nacheinander durch die kleinen Kolonnen 12 und 13, wobei
sie die Metallspäne oder den anderen Inhalt der Kolonnen durchstreichen. Durch das
von der letzten Kolonne abzweigende Rohr 14 werden sie in den Kühlbehälter
17 gebracht. Der Alkohol läuft also, ohne irgendwie verschmutzt zu werden,
durch die Labyrinthkammern 22, bis er durch das Rohr 24 in das Gefäß 25 gelangt.
Darauf geht der Alkohol durch den Filter'26 und das Rohr 27 hindurch und kommt in.
kondensiertem Zustande in den Aufnahmebehälter 28.
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Der Hindurchtritt von kalter Luft durch das Rohr i9, die Kühlschlange
18 und das Rohr 29 wird. dadurch erzielt, daß das Rohr 2o unter der Wirkung des
Schornsteinzuges steht.
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Alles in der -Kolonne i angesammelte Kondensat kehrt unmittelbar in
den Backofen durch das Rohr 9 und den Siphon io zurück, während das Kondensat in
den Kolonnen 12 und 13 entweder in den Kühlbehälter 17 geleitet - hierzu sind die
Hähne 16 des Sammelrohres 15 zu schließen - oder in den Ofen 5 durch das
Rohr io zurückgeleitet werden kann, wozu die Hähne 16 zu öffnen sind.
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Es ist ferner möglich, die Anzahl der kleinen Kolonnen dadurch zu
verringern, daß eine oder mehrere dieser Kolonnen mit Frischluftkühlung versehen
werden.
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Außer den Vorteilen, die die Vorrichtung durch die ununterbrochene
Gewinnung von Alkohol bildet, wird die Beschaffenheit, das Aussehen und die Frischhaltung
des Brotes erheblich vergrößert, weil die Säuren ausgetrieben sind und nur destilliertes
Wasser, in dem Brot zurückbleibt.