DE26885C - Einrichtung von Alkohol-D estillirapparaten mit kontinuirlichem Betriebe - Google Patents
Einrichtung von Alkohol-D estillirapparaten mit kontinuirlichem BetriebeInfo
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
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- B01D3/001—Processes specially adapted for distillation or rectification of fermented solutions
- B01D3/003—Rectification of spirit
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
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- Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 6: Bier, Branntwein, Wein, Essig und Hefe.
(Sachsen).
Zusatz zum Patente No. 25773 vom 9. December 1882.
Fatentirt im Deutschen Reiche vom 17. Juli 1883 ab.
Längste Dauer: 8. December 1897.
Als Ergebnifs sehr vieler Versuche, welche ich mit den Apparaten zu obengenanntem Verfahren
anstellte, erwiesen sich einige Verbesserungen als sehr vortheilhaft, die nachstehend
beschrieben werden sollen.
In der Zeichnung, welche als schematische Darstellung des Apparates zu betrachten ist,
finden sich im Grofsen und Ganzen dieselben Apparate wie früher, jedoch mit den angebrachten
Neuerungen. Dabei sind die Apparattheile bekannter Construction wie früher nicht
ausgezeichnet, sondern nur angedeutet, aber mit denselben Buchstaben benannt wie früher.
Die Destillationsblase, welche früher nur durch einen eingeschalteten Diaphragmenboden in zwei
Abtheilungen getheilt war, ist nunmehr durch zwei oder noch mehr Scheidewände (Diaphragmen)
in drei oder mehrere über einander liegende Kammern A A1 B getheilt, wobei das
zu verarbeitende Material am besten in die mittlere Kammer A1 eingeführt wird, während
in die obere Etage B durch einen Vertheilungsapparat fein zertheiltes Wasser, welches eventuell
mit Reinigungsmitteln versetzt sein kann, eingeführt wird und die unterste Kammer A der
Blase zur Aufnahme der aus den oberen Kammern und Colonnen ausgeschiedenen schwer
flüchtigen Alkohole dient, um aus denselben noch vor ihrem Uebertritt in den Entgeistungsapparat
F den guten Alkohol auszutreiben.
In der Kammer A1 und B der Destinationsblase befindet sich je ein Apparat KK1 zum
Erhitzen, Vertheilen und Zerstäuben der einzuführenden Flüssigkeiten nach der gezeichneten
oder einer sonstigen ähnlichen Construction. Die Rohre α dienen hierbei zur Dampfzuleitung,
das Rohr m des Zerstäubers K für das einzuführende Wasser, welches eventuell irgend ein
bekanntes Reinigungsmittel beigemischt enthält, und das Rohr i des Zerstäubers K1 zur Einführung
des zur Verarbeitung gelangenden Rohmaterials.
Die besprochenen Zerstäuber K und K1 bewirken
bei ihrer Function die continuirliche und sofortige Condensation des durch die Rohre a
zugeführten Wasserdampfes, wobei der Umstand zum Vortheil gereicht, dafs man dem zu verarbeitenden
Spiritus behufs Verdünnung bezw. Waschung desselben Wasserdampf zuführen darf, dessen latente Wärme direct zur Verflüchtigung
der guten, leichten Bestandtheile des Rohspiritus verwendet wird und daher keine Erhöhung der
Wärme und des Druckes im Rectificationsapparate über die zur Erzielung eines feinen
Productes einzuhaltenden Grade zu fürchten ist. Ebenso verhält es sich bei der unterhalb der
Colonnen stattfindenden Einführung von Wasser durch den Vertheilungsapparat.
Um in den Abtheilungen A1 und B der
Destillationsblase stets einen gleichen Flüssig-
keitsstand zu erhalten, sind zwei Ventile R R
mit Stellringen und verschiebbaren Schwimmern R1 R1 angebracht, welche die selbsttätige Regulirung
des Niveaus in den Abtheilungen derart besorgen, dafs sie die auf den Böden sich
sammelnden schwer flüchtigen Massen durch die Rohre S1 in die unterste Abtheilung A der
Destillationsblase ableiten, wodurch vermieden wird, dafs dieselben nicht immer wieder mit
den frisch in den Apparat eintretenden, erst zu reinigenden Massen in Berührung kommen,
vielmehr so schnell als möglich ganz ausgeschieden werden.
Ebenso werden durch ein drittes Rohr S1 die
in der Analysatorcolonne C condensirten und auf deren unterstem Boden sich sammelnden
Bestandtheile bis in die unterste Abtheilung A der Destillationsblase zurückgeleitet.
Die Abscheidung der schwer flüchtigen Alkohole aus der untersten Etage A der Destillationsblase
und Beförderung derselben in den Entgeistungsapparat F geschieht durch das Rohr c.
Im Innern dieses Apparates F ist wieder ein Erhitzungs-, Zerstäubungs- und Vertheilungsapparat
K2 angebracht, der durch das Rohr c die obigen schwer flüchtigen Massen und durch
das Rohr α Dampf zugeführt erhält, wodurch sehr vortheilhaft die Trennung und Abscheidung
der schwer und ganz schwer flüchtigen Alkohole vom Wasser aus dem x\pparat F nach G bewirkt
wird. Das Rohr S2 aus der zunächst
über dem Zerstäuber K2 im Entgeistungsapparate F liegenden Etage dient zur Ableitung
des Amylalkohols (Fuselöls). Die über der Destillationsblase liegende Analysatorcolonne C
mit Kühlmantel C1 bleibt dieselbe wie früher, ebenso der durch das Geistrohr D mit der
Colonne C verbundene Dephlegmator M, sowie die übrigen mit gleichen Buchstaben, wie in
meinem früheren Patente bezeichneten Apparate und Bestandtheile.
Als neu hinzugekommen ist daher nunmehr der Apparat N1 und N2 zu betrachten, welcher
den Zweck hat, die Aether- und sonstigen Bestandtheile des rectificirten Productes, welche
leichter flüchtig als Aethylalkohol sind, auszuscheiden und zu gewinnen. Die Anwendung
dieses Apparates bietet sowohl bei der Arbeit mit einem continuirlich wirkenden Rectificationsapparat
als auch bei nicht continuirlichem Rectificationsbetriebe den grofsen Vortheil, dafs
die in den meisten Rohalkoholen zuweilen sehr stark vertretenen leicht flüchtigen Bestandtheile
abgeschieden und separirt gewonnen werden.
Zu diesem Zweck besteht dieser Apparat, welcher in zweierlei Anordnungen, vertical und
schräg gestellt, N1 und N2 schematisch dargestellt
ist, aus zwei in einander gesteckten cylindrischen oder anders geformten Kesseln, die
zusammen einen Kühlmantel r bilden und in dessen Innenkessel eine. Anzahl Siebboden η zur
allmäligen Condensation der dagegen strömenden Dämpfe aufgestellt sind. Diese Siebboden n,
welche am besten aus Drahtgewebe bestehen, sind so angeordnet, dafs die hintersten Böden
im Apparat die kleinsten Oeffnungen (Maschenweiten) besitzen und die condensirten, an den
Bodenecken sich sammelnden Massen nach T1 abfliefsen. Durch das Rohr T, das in die obere
Stirnwand mündet, tritt der Alkoholdampf ein und durch das mit einer übergestülpten Kappe/
versehene Rohr T1 fliefst die an den Siebwänden condensirte Masse ab.
Das Rohr ν dient als Ableitungsrohr für die
ganz leicht flüchtigen Aether- und Alkoholbestandtheile aus dem Apparat N1 nach dem kleinen
Kühler O.
Sehr vortheilhaft kann der Apparat N nach der Anordnung wie N2 hergestellt und verwendet'
werden, so dafs seine Stellung nicht schief nach aufwärts oder abwärts, sondern
vertical gerichtet ist.
Claims (4)
1. Bei Rectificationsapparaten die Anordnung
von zwei oder mehr Scheidewänden (Diaphragmen), durch welche die Destillationsblase in drei oder mehr über einander
liegende Kammern A A1 B getheilt wird, wobei das zu verarbeitende Material am
besten in die mittlere Kammer A1 eingeführt wird, während die unterste Kammer A zur
Aufnahme der aus den oberen Kammern oder Colonnen ausgeschiedenen schwer
flüchtigen Alkohole dient, um aus denselben noch vor ihrem Uebertritt in den Entgeistungsapparat
F den guten Alkohol auszutreiben.
2. Die Entfernung der auf den Diaphragmaböden der Blase sich sammelnden schwer
flüchtigen Massen aus den oberen Abtheilungen durch Ventile R mit Stellringen und
Schwimmern R1 zur Einhaltung eines stets bestimmten Niveaus in den Kammern und
die Ableitung dieser Flüssigkeitsmassen durch Rohre S1 in die unterste Abtheilung A der
Blase.
3. Die Anordnung eines Rohres S2 im Entgeistungsapparate
F zur Ableitung des auf der ersten Etage über dem Zerstäuber K2
sich sammelnden Amylalkohols (Fuselöls).
4. Zur Abscheidung und separirten Gewinnung der leichtest flüchtigen Alkohole (Aether)
einen Apparat N1 oder N2 , welcher aus
einem mit einem Kühlmantel r umgebenen Blechgefäfs besteht, das eine Anzahl Siebwände
η enthält, an denen sich der Aethylalkohol condensirt und nach T1 abfliefst,
während der Aether etc. durch die Siebwände weiterströmt und am Ende durch das Rohr ν in den Kühler O übertritt, sammt
der über das Rohr T1 gestülpten Haube zum
Schütze gegen das directe Eintreten der Alkoholdämpfe in das Rohr T1, wobei der
Apparat nach der mit N1 oder nach der mit N2 bezeichneten Anordnung angewendet
werden kann.
Bei continuirlichem Rectificationsbetriebe die Leitung der in den Colonnen C condensirten
und aus denselben zurückfliefsenden Massen durch ein Rohr S1 in eine Kammer A, welche
unterhalb derjenigen liegt, in welche das zu verarbeitende Mittel eingeführt wird, wodurch
dasselbe nicht mit diesen Abgangstheilen zusammentrifft, jedoch den letzteren vor
ihrem Eintritte in den Nebenapparat F der noch darin befindliche gute Alkohol entzogen
wird.
Bei Rectificationsapparaten das Einführen des Rohmaterials und des Waschwassers
oder Waschmittels in erhitztem Zustande in die Destillationsblase, oder der schwer flüchtigen
Alkohole in erhitztem Zustande in den Entgeistnngsapparat F, in beiden Fällen
mittelst der Apparate KK1 K2, derart, dafs
ein Zerstäuben und gleichmäfsiges Vertheilen erfolgt, wobei das Erhitzen das Verflüchtigen
der guten, leichten Bestandteile des Rohspiritus bezw. die Trennung schwer flüchtiger
Alkohole von den ganz schwer flüchtigen bewirkt.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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