DE101323C - - Google Patents

Info

Publication number
DE101323C
DE101323C DENDAT101323D DE101323DA DE101323C DE 101323 C DE101323 C DE 101323C DE NDAT101323 D DENDAT101323 D DE NDAT101323D DE 101323D A DE101323D A DE 101323DA DE 101323 C DE101323 C DE 101323C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
lutter
column
vapors
flow
narrower
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT101323D
Other languages
English (en)
Publication of DE101323C publication Critical patent/DE101323C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D3/00Distillation or related exchange processes in which liquids are contacted with gaseous media, e.g. stripping
    • B01D3/001Processes specially adapted for distillation or rectification of fermented solutions
    • B01D3/003Rectification of spirit

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 6: Bier, Branntwein.
ROBERT ILGES in KÖLN-BAYENTHAL.
Fuselöl und Vorlauf auszuscheiden.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 22. Dezember 1897 ab.
Der in der Zeichnung dargestellte Gegenstand ist der Rectificator eines Rectificirapparates mit ununterbrochenem Betriebe, bestehend aus zwei neben einander stehenden oder auch über einander aufzustellenden Säulen, deren Abtheilungen sehr verschiedene Weiten haben und hierdurch im Stande sind, überall gleich kräftige Rectification hervorzubringen und sowohl Nachlauf wie Vorlauf auszuscheiden.
Als Rectificirvorrichtung sind die vom Erfinder ^j im Jahre 1870 zuerst eingeführten Porcellankugeln gewählt worden, jedoch könnten auch andere entsprechende Vorrichtungen, z. B. Siebcolonnen benutzt werden. Die Abtheilungen ABCFGI sind ganz mit Kugeln angefüllt, ebenso die Zwischenräume der waagrechten Kühlrohre in den Dephlegmatoren HK. Die Construction der Rostplatten eg, sowie der Tropfplatten f h i ist nicht näher angegeben; alle Platten lassen die Dämpfe ungehindert durchströmen, die Tropfplatten befördern aufserdem den Lutter nach unten.
Die aus Maische oder Rohspiritus entwickelten Dämpfe treten durch Stutzen a in die erste Säule ein, durchströmen die Abtheilungen ABC, werden im Dephlegmator D zum Theil verflüssigt und gehen, durch kräftigste Rectification von allen schwerflüchtigen Verunreinigungen befreit, durch Rohr d weiter zur zweiten Säule, während der daraus gebildete Lutter im Scheider E sich davon trennt und durch Sackrohr c auf die Tropfplatte f fliefst, um in gleichmäfsigster Vertheilung auf die Kugeln befördert zu werden. Der von Kugel zu Kugel abrinnende Lutter tritt endlich unten durch Stutzen b nach denjenigen Apparattheilen aus, welche die Ausscheidung des Fuselöls besorgen.
In der zweiten Säule strömen die Dämpfe durch die Abtheilungen FG nach dem Dephlegmator H, wo der gröfste Theil niedergeschlagen wird; die nicht verdichteten Dämpfe gehen weiter durch die sehr verengerte Abtheilung / nach, dem Dephlegmator K; ein kleiner Rest der Dämpfe, welcher die Vorlaufbestandtheile enthält, wird schliefslich durch Rohr / nach einem besonderen Kühler hin ausgeschieden, während der von Vorlauf gereinigte Lutter als Feinsprit unten durch Stutzen k austritt.
Neu ist in der ersten Säule die Erweiterung von B gegenüber A und von C gegenüber B, aufserdem in der zweiten Säule die Verengerung der oberen Theile IK gegenüber den unteren Theilen. Diese Einrichtungen lassen sich folgendermafsen begründen:
Die als Wege für die aufsteigenden Dämpfe dienenden Zwischenräume der Kugeln werden erheblich verengert durch den über letztere laufenden Lutter. Da die Zwischenräume um so enger werden, je mehr Lutter fliefst, so giebt es für die Luttermenge eine Grenze, bei welcher die gleiche Menge Dampf eine schädlich grofse Spannung annimmt und sogar den Lutter am Niederfliefsen hindert. Deshalb müssen die Weiten der Abtheilungen nicht
nur nach der Dampfmenge, sondern auch nach der Menge des durchlaufenden Lutters eingerichtet werden, und da der bei f befindliche 96 procentige Lutter ein viel gröfseres Volumen hat, als der unten angekommene weniger als 20 procentige — das Volumen steht nämlich im umgekehrten Verhältnifs der Verdampfungswärme und specifischen Gewichte von Alkohol und Wasser, soweit sich diese Körper im Lutter austauschen —, so haben die Abtheilungen der ersten Säule, je höher sie stehen, um so gröfsere Weiten erhalten. Nur hierdurch kann bewirkt werden, dafs bei allen Kugeln Lutter und Dampf in inniger Berührung, aber dennoch ohne sich zu hindern, an einander vorbeigleiten und auf einander einwirken.
Diese Neuerung, einen und denselben Rectificator nach oben hin immer weiter zu machen, hat mit der in der Patentschrift Nr. 3231 beschriebenen Vorrichtung, nach welcher ein weiterer Maischevorwärmer auf einer engeren Maischesäule sitzt, natürlich keine Aehnlichkeit, schon weil es sich in beiden Fällen um ganz verschiedene Anwendungen — hier Rectification, dort Anwärmung — handelt. Um eine Aehnlichkeit hervorzubringen, hätte im vorliegenden Falle die erste Säule ABC überall gleich weit sein und unmittelbar darauf der weitere Dephlegmator D sitzen müssen.
Was die zweite Säule betrifft, so wäre es kaum angebracht, G weiter als F zu machen, da der in H gebildete Lutter nur 1 pCt. stärker und deshalb auch an Volumen nicht viel gröfser als der unten bei k austretende Sprit ist. Viel wichtiger aber ist folgende Betrachtung über die Nothwendigkeit, die Säule über H hinauf zu verengern. Wollte man die ganze zweite Säule in gleicher Weite bis oben führen und den einzigen Dephlegmator H daraufsetzen, so würden sich schlechte Rectificationsverhältnisse ergeben. Da nämlich im Dephlegmator sämmtliche Dämpfe mit Ausnahme der geringen Menge des ausscheidenden Vorlaufdampfes verflüssigt werden müssen, und da ferner der Niederschlag den gleichen Aldehydgehalt wie jener Vorlaufdampf enthält, so würde fortwährend eine überaus grofse und für die Reinigung schädliche Menge Aldehyd mit dem Lutter in die Säule zurückgeleitet werden. Wenn man z. B., wie es zulässig ist, nur 2 pCt. Vorlauf ausscheiden wollte, so müfste man 98 pCt. des ganzen Dampfes und hiermit 49 Mal soviel Aldehyd, als der Vorlauf selbst enthält, mit dem Lutter niederschlagen. Aus diesem Grunde ist die Säule aus zwei Haupttheilen zusammengesetzt worden. In dem weiteren Theil F G wird nur eine vorläufige Reinigung vorgenommen und aus H eine mäfsige Menge Aldehyd mit dem Lutter zurückgeschickt. Dagegen wird eine kleine Menge der übrig bleibenden Dämpfe in der viel engeren Rectificirabtheilung / zu einem stark aldehydhaltigen Dampfproducte verarbeitet , wovon nur wenig als verflüssigter Lutter aus K in den Apparat zurückläuft und ein winziger Rest als Vorlauf durch I ausscheidet.

Claims (2)

  1. Patent-Anspruch:
    Das Verfahren, aus Rohspiritusdämpfen in einer Arbeit und bei ununterbrochenem Betriebe Fuselöl und Vorlauf auszuscheiden, dadurch gekennzeichnet, dafs
    ι. die Rohdämpfe eine' erste Rectificationssäule durchströmen,: deren obere Abtheilungen , der gföfseren Luttermenge entsprechend, weiter als die unteren sind und deshalb die kräftigste Ausscheidung des Fuselöls bewirken,
  2. 2. die bereits fuselfreien Dämpfe durch eine zweite Rectificationssäule gehen, deren obere Theile enger als die unteren sind, wobei am Ende der oberen und unteren Theile je ein Dephlegmator angeordnet ist und der Vorlauf aus der engeren Säule oben als Dampf, dagegen der Feinsprit als Lutter am Boden der unteren Säule continuirlich abfliefst.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT101323D Active DE101323C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE101323C true DE101323C (de)

Family

ID=372041

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT101323D Active DE101323C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE101323C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE101323C (de)
DE2518878A1 (de) Verfahren und vorrichtung zum kontaktieren eines gases mit einer fluessigkeit
DE34117C (de) Verfahren und Einrichtung zur Dephlegmirung von Alkohol- und anderen Dämpfen
DE578031C (de) Vorrichtung, um zwei Fluessigkeiten von verschiedenen spezifischen Gewichten nach dem Gegenstromprinzip kontinuierlich zur Reaktion zu bringen
DE755187C (de) Verfahren zur stetigen fraktionierenden Vakuumdestillation von Teeren
DE218029C (de)
DE2156444A1 (de) Heisswalzverfahren fuer die herstellung von walzdraht od. dgl. mit geringem querschnitt und hochqualitativer oberflaeche, insbesondere kupferwalzdraht
DE242735C (de)
DE161578C (de)
DE33200C (de)
DE2701728C3 (de) Verfahren zum Kühlen von Gasen mit Wärmeaustauschern
DE200980C (de)
DE950150C (de) Vorrichtung zum Reinigen von aus Samen oder Nuessen gewonnenen OElen oder Fetten
DE16070C (de) Neuerung an Destillirapparaten und in dem Verfahren, Alkohole zu reinigen
DE20683C (de) Neuerungen an Dephlegmations-Colonnen
DE21909C (de) Neuerungen in dem Verfahren und <is<\ ^<j.-ix-üÄ<^ -iMK HfiXSt«VJBsy£ v<otl klarem Bexo.steinlack
DE122713C (de)
DE248572C (de)
DE352918C (de) Anlage zur fortlaufenden fraktionierten Destillation
DE170168C (de)
AT37708B (de) Verfahren und Vorrichtung für die kombinierte Abscheidung der Vor- und Nachlaufprodukte bei der kontinuierlichen und periodischen Destillation und Rektifikation.
DE436240C (de) Vorrichtung zum Verdampfen von Loesungen
DE461811C (de) Verfahren zum Verhueten von Waermestauungen und Alkoholverlusten beim Entgeisten alkoholarmer Fluessigkeiten
DE19527C (de) Läuterungsapparat für alkoholische und andere Flüssigkeiten
DE703560C (de) Vorrichtung zum kontinuierlichen Extrahieren von festem Gut