DE513654C - Verfahren zur Herstellung von Sprengstoffen unter Verwendung von Kalksalpeter - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Sprengstoffen unter Verwendung von Kalksalpeter

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DE513654C
DE513654C DE1930513654D DE513654DD DE513654C DE 513654 C DE513654 C DE 513654C DE 1930513654 D DE1930513654 D DE 1930513654D DE 513654D D DE513654D D DE 513654DD DE 513654 C DE513654 C DE 513654C
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explosive
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Dr Ph Naoum
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DYNAMIT AG
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  • Verfahren zur Herstellung von Sprengstoffen unter Verwendung von Kalksalpeter Es ist an sich bekannt und nach der Theorie durchaus selbstverständlich, daß man von den verschiedenen Salpeterarten bzw. Nitraten der Alkalien und Erdalkalien auch den Kalksalpeter als Sauerstoffträger zur Herstellung von Pulver und Sprengstoffen heranziehen kann.
  • Während aber Kalisalpeter, Natronsalpeter und auch Barytsalpeter seit langem und erstere auch in größtem Maßstabe nicht nur bei. der Schwarzpulver- und Sprengsalpeterfabrikation, sondern auch in brisanten Sprengmitteln, z. B. in Dynamiten, praktische Verwendung gefunden haben und auch der Strontiansalpeter in Feuerwerksätzen in bekannter Weise verwandt wird, ist allein der Kalksalpeter bisher von der Pulver- und Sprengstoffindustrie so gut wie gar nicht verwendet worden. Es ist diesbezüglich bis vor kurzem bei einigen allgemeinen Hinweisen in der Patentliteratur geblieben.
  • Der Grund hierfür ist ohne Zweifel die starke Hygroskopizität des Kalksalpeters und sein Gehalt an Kristallwasser, das ihn als Sprengstoffkomponente träge macht und dessen Entferntmg aus den Sprengstoffmischungen auf Schwierigkeiten stößt. Man hat infolgedessen trotz der besseren Wirkung, die der Kalksalpeter infolge der niedrigeren Dissociationstemperatur des bei der explosiven Umsetzung des Gesamtsprengstoffs gebildeten Calciumcarbonats gegenüber derjenigen der Alkalicarbonate als Sprengstoffbestandteil ausübt, von seiner praktischen Verwendung zur Herstellung von Sprengstoffen oder Schwarzpulver ähnlichen Mischungen bisher Abstand genommen.
  • Eine einzige Ausnahme hinsichtlich der Verwendung von Kalksalpeter in brisanten Sprengmitteln bildet das Verfahren der amerikanischen Patentschriften i 671 7923, wonach der Kalksalpeter in seinem Kristallwa.s. ser geschmolzen wird und diese Schmelze mit voluminösen Kohlenstoffträgern vermischt und wieder erstarren gelassen wird. Hierbei werden Sprengstoffgemische von geringer Dichte, Brisanz und Kraftleistung erhalten, die nur als sogenannte Wettersprengstoffe Verwendung finden und den Kalksalpeter in kristallwasserhaltigem Zustande enthalten. Dieses Kristallwasser muß bei der Explosion abgegeben und vergast werden und vermindert somit die Leistung des Sprengstoffs.
  • In neuester Zeit (Patent 497 212) hat man versucht, den Kalksalpeter zur Herstellung sprengsalpeterartiger Gemische zu verwenden, indem man ihn in an sich bekannter Weise zunächst in Wasser auflöste, mit der Lösung die betreffenden voluminösen Kohlenstoffträger imprägnierte und das Gemisch alsdann bei höherer Temperatur von über ioo° zur Trockner brachte; - um- Wässer und Kristallwasser zu entfernen. _ Obwohl die Entfernung des Kristallwassers bei den Temperaturen des erwähnten Verfahrens nicht einmal ganz vollständig ist, birgt ein derartiges Verfall. ren auch eine gewisse Gefahrenquelle in sich, da. der fertige Sprengstoff auf eine relativ hohe Temperatur erhitzt werden muß, bei der Selbstentzündungen nicht ausgeschlossen sind. Es kommt hinzu, daß man auf diesem Wege immer nur verhältnismäßig leichte, wenig brisante Sprengstoffe erhalten kann, die außerordentlich hygroskopisch sind und hei Anziehung einer nur geringen Wassermeng;: ihre Explosionsfähigkeit leicht einbüßen.
  • Alle diese Mißstände, die bisher einer Verwendung des Kalksalpeters als Sprengstoffkomponente hinderlich waren, werden durch das nachstehend beschriebene Verfahren beseitigt, wonach die völlige Entwässerung des Kalksalpeters vor seiner Vermischung mit den übrigen Sprengstoffbestandteilen vorgenommen und eine Erhitzung der fertigen Sprengstoffmischung vermieden wird. Es wurde gefunden, daß sich der handelsübliche Kalksalpeter bei entsprechend hoher Temperatur (oberhalb ioo°) bequem völlig entwässern läßt und hierbei zu einem äußerst feinen Pulver zerfällt, das sich nach entsprechender Abkühlung vorzüglich zur Herstellung homogener Sprengstoffgemische eignet. Die Gefahr der Wasseranziehung des vollständig entwässerten Produktes läßt sich durch die in der Sprengstoffindustrie üblichen Maßnahmen hintanhalten und durch geeignete Fabrikationseinrichtungen vollkommen beseitigen.
  • Besonders bemerkenswert ist die gute Aufsaugefähigkeit des mehlartigen, entwässerten Kalksalpeters für Nitroglycerin und ähnliche Sprengöle. Gerade die Möglichkeit, den auf Basis von Kalksalpeter aufgebauten Mischungen größere Mengen von Nitroglycerin usw. ohne Beigabe besonderer Binde- oder Aufsaugemittel zusetzen zu können, hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen. Die Mischungen erhalten so eine hohe Detonationsempfindlichkeit und zeichnen sich durch hohe Kraftleistung aus, die auch dann noch sichergestellt ist, wenn der Sprengstoff mit der Zeit wieder etwas Kristallwasser anzieht.
  • Die Herstellung von Sprengstoffen nach dem beanspruchten Verfahren gestaltet sich etwa wie folgt: D.er handelsübliche, etwa i 5 % Kristallwasser enthaltende Kalksalpeter wird mit gespanntem Dampf in seinem Kristallwasser geschmolzen und bei einer ioo° übersteigenden Temperatur unter Bewegung entwässert, wobei. er zu einem mehlfeinen Pulver zerfällt. Nach entsprechender Abkühlung wird dieses Pulver in bekannter Weise, z. B. in Mischtrommeln, mit den übrigen Sprengstoffkomponenten vermischt, worauf in der Knetmaschine die beabsichtigte Menge von Nitroglycerin oder ähnlichen Sprengölen hinzugefügt wird. Nach Patronierung der Sprengstoffmasse werden die Patronen einzeln in Paraffin getaucht.
  • Als Beispiele für die Zusammensetzungen der nach dem Verfahren hergestellten Mischungen seien die folgenden aufgeführt:
    PIeibloclt-
    nusbauchung
    1. Kalksalpeter, entwässert 7o "'"
    Holzkohle 15 U f' (1 26o ccm
    Nitroglycerin 15 f)!
    2. Kalksalpeter, entwässert 66 ", ,@
    Holzkohle 1q.0,!0 28o ccm
    Nitroglycerin 2o0.'0
    3. Kalksalpeter, entwässert 62
    Trinitrotoluol 18"i"
    Holzmehl 6 "/" 285 ccm
    Holzkohle q. "/"
    Nitroglycerin 1o";0
    Als Beweis für die Überlegenheit derartiger Mischungen. hinsichtlich ihrer Kraftleistung gegenüber solchen auf Basis von Natronsalpeter sei. noch erwähnt; daß ein Sprengstoff gemäß Beispiel e, der an Stelle von Kalksalpeter die gleiche Menge Natronsalpeter enthält, nur igo ccm und ein analog dem Beispie13 zusammengesetzter Natronsalpetersprengstolt nur 22o ccm Bleiblockausbauchung ergibt.

Claims (1)

  1. PATI:NTANSPRUCI-I: Verfahren zur Herstellung brisanter Sprengmittel unter Verwendung von Kalksalpeter, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst der Kalksalpeter für sich allein bei einer ioo° übersteigenden Temperatur entwässert und alsdann nach entsprechender Abkühlung in wasserfreier feinpulveriger Form mit den üblichen Sprengstoffkomponenten vermischt wird.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1244031B (de) * 1963-07-15 1967-07-06 Karl Porr Rieselfaehiges, im wesentlichen aus Ammoniumnitrat bestehendes Sprengstoffgemisch

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1244031B (de) * 1963-07-15 1967-07-06 Karl Porr Rieselfaehiges, im wesentlichen aus Ammoniumnitrat bestehendes Sprengstoffgemisch

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