DE511105C - Zweiphasiges Backverfahren - Google Patents

Zweiphasiges Backverfahren

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DE511105C
DE511105C DEL70621D DEL0070621D DE511105C DE 511105 C DE511105 C DE 511105C DE L70621 D DEL70621 D DE L70621D DE L0070621 D DEL0070621 D DE L0070621D DE 511105 C DE511105 C DE 511105C
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Germany
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baked
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baking process
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A21BAKING; EDIBLE DOUGHS
    • A21DTREATMENT, e.g. PRESERVATION, OF FLOUR OR DOUGH, e.g. BY ADDITION OF MATERIALS; BAKING; BAKERY PRODUCTS; PRESERVATION THEREOF
    • A21D8/00Methods for preparing or baking dough
    • A21D8/06Baking processes

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Bakery Products And Manufacturing Methods Therefor (AREA)

Description

  • Zweiphasiges Backverfahren Zufolge des in vielen Ländern bestehenden Nachtbackverbots kann das Gebäck in den frühen Morgenstunden noch nicht ausgeliefert werden.
  • Zur Überwindung dieser Schwierigkeiten sind bereits verschiedene Vorschläge gemacht worden. So ist z. B. empfohlen worden, am Abend vor Betriebsschluß die in der üblichen Weise vorbehandelten Teige zu stücken, mit fast voller Gare in einen Kühlraum zu tun ,und bei Betriebsbeginn das Gebäck sogleich zu verbacken. Nach einer vom Erfinder angegebenen Arbeitsweise wird der Teig unter Zusatz von Hefenährstoffen und allenfalls auch vonHefereizstoffen hergestellt, nach dem Angehen über Nacht bei einer Temperatur gelagert, bei welcher die Gärung vollkommen unterbrochen ist, und die Gärung erst im gewünschten Zeitpunkt bei Betriebsbeginn durch Erhöhung der Temperatur wieder in Gang gesetzt. Ferner ist auch vorgeschlagen worden, zur Teigherstellung bei verminderter Hefemenge Hefeschutzmittel und gärfördernde Stoffe zu verwenden und den Teig die Nacht hindurch bei allmählich gesteigerter feuchter Wärme stehenzulassen, um die Gärung derart zu verlängern, daß bei Arbeitsbeginn am Morgen die Gare des Teiges erreicht ist.
  • Schon früher ist in der Patentschrift 175 564 ein zweiphasiges Backverfahren für die Herstellung von Weißbrot beschrieben worden, gemäß welchem das Brot am Vortage zunächst nur ,so weit oder etwas darüber gebacken wird, daß es aus dem Ofen genommen nicht mehr zusammenfällt und am Verbrauchstag selbst lediglich fertiggebacken wird. Dieses Verfahren liefert aber keine zufriedenstellendenErgebnis,se, insbesondere bei der Anwendung auf Kleingebäck, weil das fertige Gebäck klein und unansehnlich ausfällt und das lockere Gefüge des normalen Gebäckes nicht aufweist.
  • Durch das vorliegende Verfahren werden nun die Nachteile des zweiphasigen Backverfahrensbehoben. Das neue Verfahren besteht im wesentlichen darin, daß im Intervall zwischen den beiden Backprozessen die nicht fertiggebackenen Stücke in einer Wasserdampfatmosphäre oder in Gegenwart von Alkoholdämpfen oder in einer Atmosphäre, die sowohl Wasserdampf als auch Alkoholdampf enthält, bei mäßiger Temperatur (etwa 15 bis a5° C) gelagert werden.
  • Zur Durchführung des Verfahrens geht man vorteilhaft wie folgt vor: Der Teig wird in der üblichen Art angemacht, wobei ihm in bekannter Weise Hefenährstoffe oder Reizmittel zugesetzt wenden können, sodann einer langsamen Gärung in ebenfalls bekannter Weise unterworfen, nach Beendigung des Gärprozesses geteilt und geformt. Die Stücke werden der -Nachgärung überlassen und hierauf in den Ofen eingeschossen. Sobald das Gebäck ausgehoben ist, wird es, am zweckmäßigsten noch farblos und teigig, aus dem Ofen entfernt. Das so vorbereitete unfertige Gebäck kann an größere Kunden in dieser Form ausgeliefert werden, oder es verbleibt beim Bäcker. In jedem Falle wird es in einen geschlossenen Behälter eingebracht, in welchem an geeigneter Stelle am Boden oder an den Wänden ein oder mehrere Wasser enthaltende Gefäße angebracht sind. Der Innenraum des Behälters wird auf einer Temperatur von etwa 15 bis z5° C erhalten. Hierbei stellt sich jeweils das durch die Temperatur bestimmte Gleichgewicht zwischen dem Wasserdampfgehalt der Luft und der flüssigen Phase ein. Eine Temperatur von etwa 2o° C hat sich am vorteilhaftesten. erwiesen. Den Wasserdampfgehalt der Luft kann man bei konstanter Temperatur je nach den Speziellen Verhältnissen, wie Teigigkeit des Gebäckes, Zusammensetzung des Gebäckes usw., dadurch regeln, daß man dem Wasser Salze in verschiedener Konzentration zusetzt. Bekanntlich ist der Sättigungsdruck von Lösungen je nach der Natur des gelösten Stoffes und seiner Konzentration in bestimmtem Maße geringer als der des reinen Lösungsmittels. Am besten wird das billige Kochsalz zur Regelung des Sättigungsdruckes -verwendet, so daß man also eine mehr oder weniger konzentrierte Kochsalzlösung in dem geschlossenen Behälter unterbringt.
  • Überraschenderweise hat sich ferner gezeigt, daß die Einwirkung von Alkoholdämpfen nicht nur das Aussehen und die Beschaffenheit des Gebäckes günstig beeinflußt, sondern auch eine Gewichtszunahme der Gebäckstücke hervorruft. Die Wirkung des Alkohols ist theoretisch noch nicht aufgeklärt. Möglicherweise liegt eine direkte Einwirkung der Alkoholdämpfe auf den Kleber vor; es ist aber auch nicht ausgeschlossen, daß durch den Alkohol eine Erhöhung der Wasseraufnahme aus der Luft bewirkt wird. Man kann das unfertige Gebäck der Einwirkung von Alkoholdämpfen aussetzen, indem man an Stelle von Wasser Alkohol in konzentrierter oder verdünnter Form in den Behälter einbringt oder auch aus gesonderten Lösungen Alkoholdämpfe und Wasserdämpfe im Behälter erzeugt.
  • Die Dauer der Lagerung in dem Behälter ist sozusagen eine beliebige. Eine versuchsweise durchgeführte q.- bis 5tägige Lagerung, die in der Praxis kaum vorkommen dürfte, hat unverändert gute Resultate ergeben.
  • Im Zeitpunkt des Bedarfes wird das Gebäck dem Lagerbehälter entnommen und im Ofen vollständig ausgebacken. Die Backzeit beträgt 7 bis 8 Minuten. Das Verfahren ermöglicht es also einerseits dem Bäcker, bei Arbeitsbeginn nach 1o Minuten bereits frisches Gebäck auszuliefern, andererseits den größeren Kunden, wie Kaffeehäusern, Restaurants u. dgl., welche das unfertige Gebäck beziehen, jederzeit in ein paar Minuten frisches Gebäck herzustellen, da das Fertigbacken auch in kleinen, überall leicht aufstellbaren Üfen vorgenommen werden kann. Es kann also auch an Sonn- und Feiertagen, anwelchen vom Bäcker frisches Gebäck überhaupt nicht erzeugt wird, je nach Bedarf aus dem am Vortage gelieferten unfertigen Gebäck frisches Gebäck in einigen Minuten hergestellt werden.
  • Das fertige Gebäck kommt in tadellos frischem Zustand aus dem Ofen, hält sich a'%_ bis 3 Stunden resch und bleibt noch 4 bis 5 Stunden frisch, altert also viel weniger schnell als das normale nach den üblichen Verfahren hergestellte Gebäck, das schon % Stunde nach der Entnahme aus dem Ofen seine Reschheit verliert.
  • In der Zeitschrift für Elektrochemie, 1913, S. 663 ff., ist über Versuche zur Aufbewahrung von fertigem Gebäck unter möglichster Frischerhaltung berichtet. Bei diesen ,Versuchen wurden Brote, die in der üblichen Weise mit voller Kruste fertiggebacken waren, zur Verzögerung des Alterns in einer Wasserdampf atmosphäre gelagert, um eine Abwanderung des Wassers aus der Krume in die wasserärmere Kruste zu verhindern. Die vorliegende Erfindung bezieht sich. hingegen auf ein Backverfahren. Es gehört mit zum Wesen des neuen Vorschlages, daß das Verbacken zweiphasig ausgeführt wird. und daß die erste Phase beendigt wird, bevor sich eine wahre Kruste auf dem Gebäck gebildet hat. Erst -die erfindungsgemäße Lagerung des unfertigen Gebäckes im Intervall zwischen den beiden Phasen in einer Wasserdampfatmosphäre oder in Gegenwart von Alkohol-bzw. Wasser- und Alkoholdämpfen macht das an sich bekannte zweiphasige Backverfahren mit Erfolg anwendbar, indem es bei Überbrückung des Nachtintervalls in kürzester Zeit Gebäck liefert, welches an Güte und Haltbarkeit den üblichen im. einem Backprozeß hergestellten Erzeugnissen nicht nur gleichkommt, sondern diese sogar übertrifft.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Zweiphasiges Backverfahren, bei welchem die aus dem Teig geformten Stücke in einer ersten Phase der Ofenhitze nur so lange ausgesetzt werden, bis das Gebäck ausgehoben ist, worauf das unfertige Gebäck später in einer zweiten Phase fertiggebacken wird, dadurch gekennzeichnet, daß im Intervall zwischen den beiden Backprozessen die nicht fertiggebackenen Stücke in einer Wasserdarnpfatmosphäre oder in Gegenwart von Alkoholdämpfen oder in einer Atmosphäre, die sowohl Wasserdampf als auch Alkoholdampf enthält, bei mäßiger Temperatur (etwa 15 bis a5° C) gelagert werden.
DEL70621D 1927-01-05 1928-01-03 Zweiphasiges Backverfahren Expired DE511105C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT511105X 1927-01-05

Publications (1)

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DE511105C true DE511105C (de) 1930-10-25

Family

ID=3675576

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Application Number Title Priority Date Filing Date
DEL70621D Expired DE511105C (de) 1927-01-05 1928-01-03 Zweiphasiges Backverfahren

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DE (1) DE511105C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2549595A (en) * 1949-09-29 1951-04-17 Gen Mills Inc Process of preparing baked food products

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2549595A (en) * 1949-09-29 1951-04-17 Gen Mills Inc Process of preparing baked food products

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