DE510435C - Verfahren zur Darstellung von negativ substituierten Carbazolen - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von negativ substituierten Carbazolen

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DE510435C
DE510435C DEI29886D DEI0029886D DE510435C DE 510435 C DE510435 C DE 510435C DE I29886 D DEI29886 D DE I29886D DE I0029886 D DEI0029886 D DE I0029886D DE 510435 C DE510435 C DE 510435C
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DE
Germany
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carbazole
weight
parts
preparation
substituted carbazoles
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Expired
Application number
DEI29886D
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English (en)
Inventor
Dr Franz Brunntraeger
Dr Heinrich Greune
Dr Erich Hesse
Dr Georg Kraenzlein
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Publication of DE510435C publication Critical patent/DE510435C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D209/00Heterocyclic compounds containing five-membered rings, condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom
    • C07D209/56Ring systems containing three or more rings
    • C07D209/80[b, c]- or [b, d]-condensed
    • C07D209/82Carbazoles; Hydrogenated carbazoles
    • C07D209/88Carbazoles; Hydrogenated carbazoles with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached to carbon atoms of the ring system

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Indole Compounds (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Darstellung von negativ substituierten Carbazolen 1=s ist gefunden worden, negativ substituierte Carbazole in der Weise zu erhalten, daß man inCarbazol-N-sulfosäure (dargestellt nach Patent 493 024) zunächst negative Gruppen einführt und danach aus den gebildeten meist wasserlöslichen Zwischenprodukten durch Erwärmen mit verdünnten Säuren unter Abspaltung der Stickstoffsulfogruppe die negativ substituierten Carbazole zur Abscheidung bringt. Die Einführung der negativen Gruppen, sei es des Nitro-, Chlor- oder Bromrestes, erfolgt in der üblichen Weise und führt z. B. bei der Nitrierung je nach der -Menge und Konzentration der angewandten Salpetersäure entweder zu Mono-, Di- oder Polynitrocarbazolen.
  • Die als Zwischenprodukte entstehenden Carbazol-N-sulfosäuren können natürlich auch abgeschieden werden, jedoch arbeitet man praktisch gewöhnlich so, daß man das Einführen des negativen Restes und das Abspalten der Stickstoffsulfogruppe durch nachträgliches Erwärmen mit verdünnten Säuren in einem Arbeitsgang vornimmt.
  • Gegenüber den bekannten Verfahren der Darstellung von negativ substituierten Carbazolen, bei denen die Einführung des negativen Restes gewöhnlich unter Zuhilfenahme von organischen Lösungsmitteln vorgenommen wird, und gegenüber der in Patent 2 95 8 r7 angegebenen Arbeitsweise stellt das vorliegende Verfahren einen erheblichen technischen Fortschritt dar, weil es ganz allgemein gestattet, negative Gruppen, wie Chlor, Brom, Nitro usw., in das Carbazolmolekül einzuführen unter Ausschaltung des teuren organischen Lösungsmittels.
  • Die auf diese technisch sehr einfache Weise darstellbaren negativ substituierten Carbazole sind wichtige Ausgangsverbindungen für Farbstoffe. Beispiele r. In eine alkalische Lösung von Carbazol-N-sulfosäure, die etwa ro,8 Gewichtsteilen an freiem Carbazol entspricht, läßt man unter Rühren und Kühlen langsam etwa -o Gewichtsteile Salpetersäure 1,4 einlaufen, verrührt .4 bis 5 Stunden in der Kälte und spaltet aus der so erhaltenen 3 - Nitrocarbazol-N-sulfosäure durch gelindes Erwärmen die Sulfogruppe ab. Nach dem Absaugen und Auswaschen mit Wasser erhält man ein für technische Zwecke genügend reines 3-N itrocarbazol.
  • a. Läßt man in 7 5 Gewichtsteile Salpetersäure 1,4 unter Rühren und Kühlen eine etwa zo,8 Gewichtsteilen an Carbazol entsprechende alkalische Lösung bzw. Suspension von Carbazol-N-sulfosäure langsam eintropfen, so erhält man nach längerem Verrühren und darauffolgendem Abspalten der Sulfogruppe durch Erwärmen auf etwa 5o bis 6o° C ein Dinitrocarbazol, das, abgesaugt, gewaschen und getrocknet, bei über 300° C schmilzt und offenbar mit denn durch direktes Nitrieren von freiem Carbazol erhaltenen Dinitrocarbazol identisch ist.
  • Verwendet man Salpetersäure in noch größeren Mengen und noch stärkerer Konzentration, so gelingt es, ein Nitroprodukt zu erhalten, das der Analyse nach ein Tetranitrocarbazol darstellt, bei etwa 28o° C schmilzt und sich leicht aus Eisessig umkristallisieren läßt. In Alkohol, Benzol, Äther und Chloroform ist es schwer, in Aceton dagegen in der Kälte ziemlich leicht löslich.
  • 3. In eine alkalische Lösung von Carbazol-N-sulfosäure, die etwa io,8 Gewichtsteilen an freiem Carbazol entspricht, leitet man 4,2 Gewichtsteile Chlor ein, verrührt noch einige Zeit bei gewöhnlicher Temperatur und spaltet in der gebildeten Chlorcarbazol-\T-sulfosäure die Sulfogruppe durch Ansäuern und Erwärmen der Lösung ab. Nach kurzer Zeit hat sich ein Monochlorcarbazol in Form eines fast farblosen amorphen Pulvers abgeschieden, das gegen 2oo° C schmilzt und durch Umkristallisieren aus verdünntem Alkohol oder Eisessig gereinigt werden kann.
  • Leitet man statt d.,2 Gewichtsteile die doppelte Menge Chlor ein, so erhält man nach dem Ansäuern und Erwärmen ein Dichlorcarbazol, das nach Umkristallisieren aus Eisessig bei toi bis 2a3° C schmilzt. In Alkohol, Benzol und Chloroform ist dieses Dichlorcarbazol in der Kälte ziemlich schwer, in der Hitze leichter löslich. Äther und Cliloroform lösen es auch in der Kälte ziemlich leicht.
  • Bei Verwendung von noch mehr Chlor erhält man nach dem Ansäuern C hlorcarbazole mit mehr als 2 Chloratomen.
  • q.. Zu i 8oo Gewichtsteilen einer schwach sodaalkalischenLösung von Carl)azol-N-sulfosäure, die etwa 9,3 °!o an freiem Carbazol entspricht, gibt man eine Natriumhypobromitlösung, dargestellt aus 32o Gewichtsteilen Brom, qd.o Gewichtsteilen Natronlauge von 40' 136 und 32oo Gewichtsteilen Wasser, und läßt langsam, unter Rühren, bis zur schwach sauren Reaktion verdünnte Schwefelsäure eintropfen. Das sich dabei abscheidende dibromcarbazolsulfaminsaure Natrium spaltet beim Kochen in saurer Lösung die Sulfogruppe ah und geht mit guter Ausbeute in das schön kristallisierte Dibromcarbazol vom Schmelzpunkt 2o8 bis 2o9° C über.
  • 5. Zu goo Gewichtsteilen einer alkalischen Lösung von Carbazol-INT-sulfosäure, die etwa 9.3 °1o an freiem Carbazol entspricht, gibt man eine alkoholische Lösung von 12,7 Gewichtsteilen Jod und läßt langsam unter Rühren bis zur schwach sauren Reaktion verdünnte Schwefelsäure eintropfen. Nach kurzem Erwärmen scheidet sich ein bei etwa i8o° schmelzendes fast farbloses joidcarbazol ab.
  • 6.. In 105 Gewichtsteile konzentrierte Schwefelsäure trägt man unter Rühren bei gewöhnlicher Temperatur 27 Gewichtsteile carbazol-N-sulfosaures Natrium ein, hält einige Zeit auf etwa 7o°, gießt das Ganze in etwa 6oo Gewichtsteile Wasser, erwärmt kurze Zeit auf dem Wasserbad, filtriert ab und salzt mit Kochsalz aus. Die so erhaltene Carbazolsulfosäure kann in bekannter Weise über das Bariumsalz gereinigt werden. Sie stellt eine Verbindung dar, in der der Analyse nach etwa zwei Sulfogruppen enthalten sind. Zum Unterschied von der Ausgangsverbindung sind in .der so erhaltenen Carbazolsulfosäure .die Sulfogruppen am Kohlenstoff gebunden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung von negativ substituierten Carbazolen, dadurch gekennzeichnet, daß man in Carbazol-N-sulfosäuren negative Gruppen einführt und danach den N-sulforest abspaltet.
DEI29886D 1926-12-30 1926-12-30 Verfahren zur Darstellung von negativ substituierten Carbazolen Expired DE510435C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE747400C (de) * 1941-06-01 1944-10-02 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zur Herstellung von 3, 6-Dinitrocarbazol

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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