DE50886C - Vom Wagen aus zu handhabende Vorrichtung zum Abspannen der Pferde mit Auslösevorrichtung für die Vorderwaage bei Viere rzügen - Google Patents
Vom Wagen aus zu handhabende Vorrichtung zum Abspannen der Pferde mit Auslösevorrichtung für die Vorderwaage bei Viere rzügenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen zum Entspannen scheu gewordener Pferde, und
zwar soll durch dieselben ermöglicht werden, dafs die Hinterpferde nur die Stränge und
Halfterketten mit sich zu nehmen im Stande sind; bei etwaiger Bespannung des Wagens mit
mehr als zwei neben einander geschirrten Pferden sollen auch die Vorderpferde selbstthätig
und fast gleichzeitig mit den Stangenpferden abgespannt werden.
Ein mit derartigen Vorrichtungen ausgerüstetes Gefährt ist auf der Zeichnung in der
Fig. ι im Grundrifs, in der Fig. 2 in Seitenansicht und in der Fig. 3 in Hinteransicht dargestellt.
Die Fig. 4 bis 6 zeigen das Vordergestell im Grundrifs, in der Seiten- und in der
Vorderansicht, die Fig. 7 und 8 einen Querschnitt durch einen Theil des Vordergestelles
bezw. einen Grundrifs des letzteren. Die Fig. 7 a stellt eine Abänderung der in den Fig. 7 und 8
dargestellten Anordnung dar. Die Fig. 9 bis 14 stellen Einzelheiten der Strangablösevorrichtung,
die Fig. 15 bis 17 die Vorrichtung dar, mittelst welcher die Halfter und die Vorlegewaage
selbstthätig von der Deichselspitze gelöst wird, nachdem man die' Stränge freigegeben·
hat.
Die Ringe der Zugstränge werden beim Fahren an der Bewegung nach vorn durch je
einen, für gewöhnlich senkrecht stehenden Arm eines Vorreibers E, Fig. 12, verhindert, welch
ersterer durch den Ring geschoben ist. Der zweite, für gewöhnlich waagrecht stehende Arm
dieses Vorreibers dient dazu, denselben mit der Hand um einen in der Nähe der Vereinigungsstelle beider Arme angeordneten Zapfen E1 zu
drehen. Der letztere ist in einem an der Waage C befestigten Arm D gelagert (Fig. 4, 5
und 6). Dieser Arm D ist an der hinteren Seite der Waage herumgeführt und erstreckt
sich so weit nach vorn, dafs in demselben eine Welle m gelagert werden kann, deren für gewöhnlich
nach oben gerichteter Arm q vor den senkrecht stehenden Arm des Vorreibers E
sich legt. Diese Welle m ist mit so vielen Armen q ausgerüstet, wie einzelne Absträngevorrichtungen
vorhanden sind, und in ihrer Mitte ist ein Hebel k1 aufgekeilt. Mit dem
letzteren ist eine Zugstange k gelenkig verbunden , welcher von einer am Vordergestell
befestigten Feder Z das Bestreben ertheilt wird, die Welle m rechts herumzudrehen. Die
Welle m wird aber für gewöhnlich gehindert, dem von der Feder / ausgeübten Druck nachzugeben,
indem mit der Zugstange k der untere Arm eines zweiarmigen Hebels h verbunden
ist, dessen Drehzapfen h1 fest im Vordergestell gelagert ist. Der Hebel h kann aber auch unmittelbar
auf der Welle m angeordnet werden (Fig. 7a), so dafs die Zugstange k und der
Hebel A:1 fortfällt. Vor den nach oben gerichteten
Arm dieses Hebels h legt sich die Nase eines Sperrhebels g, dessen Drehzapfen gl
am Vordergestell befestigt ist.. Das hintere Ende des Sperrhebels g kann durch einen
Stift e abwärts gedrängt werden, welcher — in dem Spannnagel d axial verschiebbar, aber unverdrehbar
gelagert- — mit Gewinde ausgerüstet
ist, welches in einer Mutter f spielt (Fig. 7 und 8). Diese Mutter ist drehbar, aber unverschiebbar
mit dem Vordergestell verbunden und am Umfange mit einer Verzahnung ausgerüstet,
welche mit derjenigen einer parallel zur Wagenachse verschiebbaren Zahnstange c
im Eingriff ist. Diese Zahnstange c kann einerseits mittelst einer an derselben befestigten, um
die Rollen c2 c3 c4 laufenden Kette c1 bewirkt
werden, welche an einen am Kutscherbock befestigten Hebel α angeschlossen ist. Andererseits
kann man diese Zahnstange auch mittelst eines unmittelbar an derselben befestigten, an
der rechten Seite des Wagens befindlichen Griffes c6 (s. Fig. 8) nach rechts ziehen oder
mittelst einer an der linken Seite des Wagens angeordneten Druckstange c7 in derselben Richtung
bewegen. Eine auf diese Druckstange c7 geschobene Spiralfeder c5 sucht die Zahnstange
stets nach der linken Seite des Gefährtes hinzudrängen.
Wird der Hebel α um seinen Zapfen a1 in
die punktirte Lage Fig. 5 gedreht, so wird die Kette c1 gespannt und die Zahnstange c, Fig. 8,
nach rechts gezogen. Die hierdurch veranlafste Drehung der Mutter/ bewirkt, dafs der Stifte
sich senkt, der Hebel h ausgelöst und die Welle ni rechts herumgedreht wird. Infolge
dessen werden die senkrecht stehenden Arme des Vorreibers E vom Arm q freigegeben und
die Stränge können abgezogen werden.
Das plötzliche Freigeben der Stränge veranlafst, dafs die Stangenpferde vorwärts springen.
Der hierdurch bewirkte Ruck kann nun dazu benutzt werden, die Vorlegewaage zu lösen,
falls mehr als zwei Pferde angeschirrt worden sind. Zu diesem Zwecke sind die Ringe der
Halskoppeln über die beiden äufseren Arme /2
des Beschlages J der Deichselspitze geschoben (Fig. 15 bis 17). Zwischen diesen äufseren
Armen J2 ist ein mittlerer Arm J1 angeordnet, um dessen zwei Zapfen Κλ je eine Klappe K
schwingen kann. Diese Klappen K dienen dazu, ein unbeabsichtigtes Heraustreten der
Halskoppelringe zu verhindern; dieselben sind aber aufserdem mit Verlängerungen ausgerüstet,
welche sich vor die Ansätze einer in die kreuzförmige Aushöhlung des Armes J1 zu schiebenden
Stange L legen können. Diese mit einem Ring M zum Anhängen der Vorlegewaage ausgerüstete
Stange kann somit nur herausgezogen werden, wenn die Klappen K derart gedreht werden,
dafs die Verlängerungen nach aufsen schwingen. Dies geschieht in dem Augenblick, wo die mittelst
der oben beschriebenen Vorrichtung abgesträngten Stangenpferde vorspringen; die Vorderpferde
werden somit fast gleichzeitig mit den letzteren abgespannt.
Um das Anspannen der Stangenpferde zu erleichtern, ist mit dem erwähnten Arm q,
Fig. 12, mittelst eines Zapfens q1 ein Stift q2
gelenkig verbunden, welcher in einer entsprechenden Bohrung im Arm D in senkrechter
Richtung verschiebbar ist. Die Länge dieses Stiftes q2 ist so bemessen, dafs die Spitze desselben
für gewöhnlich nicht in die Bahn des am Strang befestigten Ringes hineinragt; sobald
aber der Arm q rechts, herumgedreht wird, tritt der Stift q- in die Bahn des vom Pferde
nach vorn gezogenen Ringes , ein. ■ Man kann also, wenn man den Vorreiber E mit der
Hand links herumdreht, den Strangring über den Stift q1 hängen (Fig. 1 3), so dafs der Strang
nicht herabfallen kann, bevor man durch Drehen der Welle m links herum die Arme q vor die
Vorreiber E gestellt hat. In dieser Lage werden die Arme q dadurch erhalten, dafs das
obere Ende des Hebels h hinter die Nase des Sperrhebels g, Fig. 7, sich legt.
Damit nach erfolgtem Absträngen der Pferde der Wagen nicht weiter rollen kann, ist an
dem Hebel a, Fig. 5, eine Schnur B befestigt, welche über passend angeordnete Rollen unter
dem Wagenkasten hindurch zu je einem von, den Spritzledern der Hinterräder verdeckten ,
Bremsband H geführt ist (Fig. 2). Zwischen die Schnur B und die Bremsbänder H ist ein
Zugstangenpaar F eingeschaltet (Fig. 3), welche mit zweiarmigen, um je einen am Wagenkasten
befestigten Zapfen schwingenden Hebeln F1 gelenkig
verbunden sind. Die äufseren Enden dieser Hebel F1 sind mit dem Bremsband H
verbunden, dessen andere Enden um den Zapfen einer an der Hinterachse befestigten
Stütze G schwingen. Sobald die Schnur straff gezogen wird, was beim Auslösen der
Stränge eintritt, legen sich die Bremsbänder an den Umfang der Hinterräder und werden
durch eine in ein feststehendes Sperrrad α1 einfallende
Sperrklinke a3 in dieser Lage erhalten, bis mittelst eines am Hebel α befestigten Griffes α4
diese Sperrklinke ausgelöst wird.
Damit das Abspannen auch vom Innern des Wagens aus vorgenommen werden kann, ist
an den Hebel <z, Fig. 2, eine zweite Schnur A1
angeschlossen, welche, über passend angeordnete Rollen laufend, in' der Nähe des Sitzes
endigt.
Claims (1)
- Patent-AnSprüche:ι . Eine Abspannvorrichtung für Stangenpferde, gekennzeichnet durch die Anordnung mehrerer Vorreiber (E), welche um je einen Zapfen (E1) der an der WTaage befestigten Arme (D) drehbar sind, so dafs die für gewöhnlich senkrecht stehenden Arme der Vorreiber mit den Armen (D) eine geschlossene Figur bilden und die über diese Arme gestreiften Ringe der Stränge von den letzteren nur abgleiten können, sobald die Arme (q) einer Welle (in) nach vorn gedreht werden, wobei die Drehung dieserWelle (m) durch eine am Vordergestell befestigte Feder (I) herbeigeführt wird, falls vom Kutscherbock oder vom Innern des Wagens aus mittelst des Hebels (a) — bezw. unter Benutzung einer Schnur (B) — oder durch Ziehen direct am Griff (c6) oder Drücken auf die Druckstange (c1) eine Zahnstange (c) verschoben, eine Mutter (f) gedreht und eine Spindel (e) gesenkt wird, so dafs ein mit dem Hebel (k]) der Welle (m) gekuppelter oder auf die letztere aufgekeilter zweiarmiger weiterer Hebel (h) von dem Sperrhebel (g) freigegeben wird, wobei die Bewegung des Hebels (a) mittelst der Schnur (B) und der Gestänge (FF1) das Anpressen eines Bremsbandes (H) an den Umfang der Hinterräder bewirkt.
An einer Abspannvorrichtung der unter i. gekennzeichneten Art die Anordnung eines mit dem Arm (q) gelenkig verbundenen Stiftes (q2), welcher beim Drehen des Armes (q) nach vorn, dadurch veranlafstes Ausschwingen des Vorreibers (E) und Vorschnellen des Strangringes in den eben frei gewordenen Theil der Bahn des letzteren eintritt, zum Zwecke, die einzelnen Stränge aufhängen zu können, bevor die einzelnen Abspannvorrichtungen durch Drehen der Welle (m) links herum - gleichzeitig geschlossen werden.In Verbindung mit der unter ι. gekennzeichneten Absträngevorrichtung eine an der Deichselspitze anzubringende Vorrichtung zum Abspannen der Vorderpferde, bestehend aus dem Beschlag (J), auf dessen äufsere Arme (J^) die Ringe der Halfterkoppeln gestreift werden, welche nach dem Lösen der Stränge der Hinterpferde und dadurch veranlafstes Vorspringen derselben je eine Klappe (K) öffnen, deren Verlängerungen eine mit Ansätzen versehene Stange (L) freigeben, so dafs die mittelst eines Ringes (M) an dem letzteren befestigte Waage abgezogen werden kann.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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