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Spannvorrichtung für Ketten, insbesondere von Fahrrädern Bei Kettentrieben,
insbesondere solchen an Fahrrädern, mit mehreren verschieden großen, Zahnkränzen
am Hinterrad tritt ein Entspannen dies nicht belasteten Kettentrums ein. Es sind
deshalb Spann- oder Sicherheitsvorrichtungen notwendig, um ein Abspringen der Kette
beispielsweise durch die Erschütterungen beim Fahren zu verhindern. Beim Vorwärtstreten
wird das unbelastete Kettentrum meist durch eine an einem Schwenkarm angebrachte
Spannrolle, die durch eine Feder auf die Kette gedrückt wird, unter Spannung gehalten.
Diese Spannrollekann verschiebbar ausgeführt sein, so daß durch sie das Umwerfen
der Kette von, einem auf den anderen Zahnkranz vorgenommen werden kann;. Beim Zurücktreten,
also beim Bremsen, ist das andere, nämlich das obere Kettentrum entspannt und hängt
bis auf das Rahmenrohr durch. Um ein Abspringen dieses entspannten Kettentrums zu
verhindern, sind bereits Kettenleitbleche, die in Form einer Öse ausgeführt sind,
verwendet worden. Auch sind für dieses Kettentrum Spannrollenkonstruktionen vorgeschlagen
worden, bei denc, ähnlich wie beim unteren Kettentrum die Spannrolle durch Federkraft
an die Kette gepreßt wird. Dieses Anpressen der Spannrolle am oberen Kettentrum
hat jedoch den Nachteil, daß beim Vorwärtstreten, also beim vorherrschenden Betriebszustand,
ständig die Federkraft vom Fahrer überwunden werden muß, da in diesem Betriebszustand
die Spannrolle von der gespannten Kette zurückgedrückt wird. Es bedeuten deshalb
alle Konstruktionen, bei denen das obere Kettentrum durch eine oder mehrere
federbelastete
Spannrollen unter Spannung gehalten werden soll, eine Erschwerung des Antriebs.
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Gemäß der Erfindung ist eine Spannvorrichtung geschaffen, die in erster
Linie für das obere Kettentrum beim Fahrrad bestimmt ist und die eine sofortige
Spannung der Kette beim Zurücktreten bewirkt, ohne daß die Kette beim Vorwäztstreten
durch eine starke Federkraft der Spannrolle belastet wird. Die Spannvorrichtung
gemäß der Erfindung besteht aus eineu an einem Schwenkarm angebrachten Spannrolle.,
die mit einem Gesperre versehen ist, das die Drehung der Spannrolle nur in einem
Drehsinn zuläßt. Die Spannrolle kann dabei in der Nähe des Tretkettenrades angebracht
werden, so daß eine: seitliche Verschiebung derselben auch beim Umwerfen der Kette
von einem auf den anderen Zahnkranz entbehrlich wird. Beim Zurücktreten, also beim
Bremsen, sperrt sich die Spannrolle, d. h. sie sitzt dann starr auf :ihrem Drehzapfen.
Infolgedessen wird durch die Rückwärtsbewegung der Kette der Schwenkarm mit der
Spannrolle nach oben gedrückt, wodurch die Spannung der Kette erfolgt. Beim folgenden
Vorwärtstreben gibt das Gesperre die Drehung der Spannrolle wieder frei. Der Schwenkarm
wird dabei von der Kette nach unten gedrückt. Die Spannrolle kann durch eine schwache
Feder an die Kette angedrückt werden, doch ist eine solche Feder auch entbehrlich;
es genügt, die Rolle durch ein ösenartiges Kettenleitblech an der Kette zu halten.
Auf jeden Fall ist es gemäß der Erfindung nicht mehr erforderlich, die Spannrolle
durch eine starke Federkraft zu belasten. Das Vorwärtstreten wird trotz der Spannrolle,
nicht erschwert.
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In der Zeichnung zeigt Fig. i den Kettenantrieb eines Fahrrades mit
zwei Zahnkränzen am Hinterrad während des Zurücktretens in der bisher bekannten
Ausführung; Fig. 2 zeigt denselben Antrieb mit einer Spannvorrichtung gemäß der
Erfindung in der Stellung für das Zurücktreten; Fig. 3 zeigt den Antrieb nach Fig.
2 beim Vorwärtstreten; Fig. 4 zeigt den Schwenkarm mit der neuen Spannrolle mit
Gesperre in vergrößertem Maßstab. Bei der bisher üblichen Ausführung nach Fig. i
ist beim Zurücktreten das obere Kettentrum i entspannt und hängt .bis auf das Rahmenrohr
2 durch. Auf dem Rahmenrohr 2 isst ein Kettenleitblech 3 angebracht, um ein Abspringen
der Kette durch die Erschütterungen des Fahrens zu vermeiden. Die Spannrolle 4.
sitzt an einem Schwenkarm 5, der nach oben geklappt ist, da das untere Kettentram
6 beim Zurücktreten, zum Zwecke der Bremsung gespannt ist.
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In Fig. 2 ist die Stellung der Spannrolle am unteren Kettentram die
gleiche wie in F'ig. i. Das obere Kettentram i wird durch die erfindungsgemäße Spannrolle
7, die sich an dem Schwenkarm 8 befindet, nach oben gedrückt und' gespannt, da das
in der Spannrolle befindliche Gesperre 9 ein Zurückdrehen; der Spanurolle
7 nicht zuläßt, infolgedessen beim Zurücktreten der Schwenkarm 8 nach oben ausschwenkt.
Der Weg der Kette, der beim Zurücktreten bei einer Rücktrittbremse erforderlich
ist, reicht aus, um die Kette in der dargestellten Weise zu spannen. Die Spannung
der einzelnen Hälften des entspannten Kettentrums i kann durch entsprechende Anbringung
der Rohrschelle io auf dem Rahmenrohr :2 erfolgen. Diese Rohrschelle io wird zweckmäßig
so angebracht, daß bei stärkstem Zurücktreten der zwischen Spannrolle und Hinterradkettenz.ahnkranz
liegende Kettenteil etwas weniger gespannt ist als der zwischen Spannrolle und Tretkettenrad
liegende Teil.
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Fig. 3 zeigt den Kettenantrieb gemäß Fig. 2 beim Vorwärtstreten. Der
Schwenkarm 8 ist durch die Spannung des oberen Kettentrums i beim Vorwärtstreten
nach unten geklappt. Die Spannrolle 7 wird durch eine schwache Feder i i leicht
an das obere Kettentrum i gedrückt. Die Feder i i kann auch fortgelassen und die
Spannrolle nur durch ein ösenartiges Kettenleitblech 12 an der Kette gehalten werden,
denn zum Aufrichten des Schwenkarmes 8 beim Zurücktreten ist eine Federkraft nicht
erforderlich. Der Schwenkarm 5, an welchem die Spannrolle q. sitzt, ist ausgeschwenkt,
da das untere Kettentrum 6 entspannt ist.
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Fig.4 zeigt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes in
vergrößertem Maßstab. Der Schwenkarm 8 ist an der Rohrschelle io, die an dem Rahmenrohr
2 angebracht ist, befestigt. An dem Schwenkarm 8 ist der feststehende Zapfen 13
angebracht, auf welchem die Spanrnrolle 7 gelagert und außerdem der Ge:sperrering
14. befestigt ist. Das Gesperre ist in bekannter Weise dargestellt durch Klemmrollen
15, welche durch Federn 16 gegen die Klemmflächen 17 und 18 gedrückt werden. Bei
der gezeichneten Ausführung der Spannrolle 7 ist eine Drehung nur im Uhrzeigensinn
möglich, im entgegengesetzten Uhrzeigersinn erfolgt die Sperrung. Das Kettenleitblech
12 ist vorgesehen, um auf jeden Fall das Aufliegen der Kette auf der Spannrolle
7 zu gewährleisten und ein Abspringen der Kette zu verhindern. Die schwache Feder
i i drückt die Spannrolle leicht gegen das obere Kettentrum. Diese Feder kann aber,
wie gesagt, fortgelassen werden. Die Kette ist dann nur mittels des Leitbleches
12 auf der Spannrolle 7 gehalten.