DE59860C - Vom Kutscherbock aus zu handhabende Abspannvorrichtung für Zugthiere - Google Patents
Vom Kutscherbock aus zu handhabende Abspannvorrichtung für ZugthiereInfo
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B62—LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
- B62C—VEHICLES DRAWN BY ANIMALS
- B62C7/00—Braking mechanisms and brake control devices specially adapted for animal-drawn vehicles
- B62C7/04—Automatic brake control devices
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B62—LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
- B62B—HAND-PROPELLED VEHICLES, e.g. HAND CARTS OR PERAMBULATORS; SLEDGES
- B62B5/00—Accessories or details specially adapted for hand carts
- B62B5/04—Braking mechanisms; Locking devices against movement
- B62B5/0404—Braking mechanisms; Locking devices against movement automatic
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Durch die vorliegende Vorrichtung sollen im
Falle des Durchgehens der Pferde diese vom Wagen freigemacht, der Wagen selbst aber
gleichzeitig angehalten werden. Es geschieht dies in der Weise, dafs bei Zug an einer
Schnur durch den Kutscher zunächst ein die gesammte Vorrichtung arretirender Riegel ausgelöst,
hierauf die Zugstränge von den Schwengeln und der Aufhalter mit den Aufhaltriemen
von der Deichsel freigegeben und gleichzeitig gezahnte Backen gegen entsprechend gezahnte
Theile der Naben der Vorderräder angezogen werden, wodurch der Wagen augenblicklich
aufgehalten werden soll. Das Auslösen der Zugstränge erfolgt hierbei in der Weise, dafs
dieselben an den Schwengeln mittelst kurzer, lose in die Schwengel hineingesteckter Hebel
gehalten werden, so lange die ersteren eine bestimmte Lage einnehmen; s das Herausziehen
von Bolzen gestattet aber den Schwengeln, sich unter der Zugwirkung der Stränge um ihre
Längsachsen zu drehen; hierbei gleiten die Hebel mit den Strangenden aus ihren Lagern
heraus, und die Stränge werden frei. Auch der Aufhalter wird an der Deichsel durch
einen Bolzen festgehalten, welcher, bei Bethätigung der Vorrichtung ausgelöst, das Herausziehen
des Aufhalters durch die Aufhaltriemen veranlafst.
In der beiliegenden Zeichnung stellt:
Fig. ι eine Seitenansicht,
Fig. 2 einen Grundrifs der Vorrichtung mit den in Frage kommenden Theilen des Wagens
dar, während in '
Fig. 3 bis 7 Einzelansichten gezeichnet sind.
Die Bewegung der gesammten Vorrichtung geht von der Schnur ^, Fig. 1 und 3, am
besten einer dünnen, aber genügend starken Kette, aus, die nach dem Kutschersitz führt,
so dafs sie dem Kutscher im Falle der Noth bequem zur Hand ist. Auf der Deichsel A ist
ein Lager a, Fig. 2 und 3, angeordnet, um dessen Zapfen a1 der Hebel B schwingt. An
diesen, welcher alle Bewegungen der Vorrichtung vermittelt, greift die Schnür ^ bei b an,
nachdem sie vorher mit dem an B drehbaren Hebel C verbunden ist, und zwar so, dafs bei
Zug an der Schnur erst C und dann B bewegt werden irmfs.
Der Hebel C dient dazu, eine Verriegelung zu lösen, welche die gesammte Vorrichtung
bei Nichtgebrauch in der Ruhestellung erhält. Er greift zu diesem Zwecke mit einer Verzahnung
in eine solche des Riegels c ein (Fig. 3), welcher an dem Hebel B verschiebbar angebracht
ist und mit seiner Nase c1 in eine auf der Deichsel sitzende Oese c2 sich einlegt.
Wird an 1Z gezogen, so bewegt sich C in der
Pfeilrichtung (Fig. 3) und die Nase c1 verläfst die Oese c2. Jetzt erst kann bei weiterem
Ziehen an ζ eine Bewegung des Hebels B erfolgen.
Der Hebel B steht in gelenkiger Verbindung mit der Stange D, welche in einer Bohrung
des Drehzapfens d, um welchen die Waage E schwingt, geführt wird und bei der
Bewegung des Hebels B durch die Schnur ζ nach unten geht. Diese Stange führt durch das mit
ihrem oberen Theil verbundene Hebelwerk die Auslösung der Zugstränge herbei, während
die an ihrem unteren Ende angreifenden Theile einerseits die Freigabe des Aufhalters bewirken
und andererseits die Hemmvorrichtung für die Wagenräder anziehen.
Es soll nun zunächst die Einrichtung zur Freigabe der Zugstränge von den Schwengeln
erläutert werden. Die Enden der Waage E tragen Gabeln e e, Fig. 2, 4 und 7, in denen
die Schwengel FF mittelst der Lagerstücke// gelagert sind. Die Schwengel sind in diesen
Lagerstücken drehbar, aber nicht verschiebbar, und die Lagerstücke selbst um einen unteren
vollen Zapfen e1 und einen oberen durchbohrten Zapfen e2, welche beide an den Armen
der Gabel e festsitzen, in waagrechter Ebene drehbar. Durch den oberen durchbohrten
Zapfen e2 geht nun je ein Bolzen g hindurch, welcher in den Schwengel F eingreift und
diesen dadurch an der Drehung um seine Längsachse verhindert. An die Bolzen g g
greifen die Hebel gl g1 an, welche ihren Drehpunkt
nahe den Bolzen gg in Knaggen g2 g"1
(Fig. 4) finden und mit ihrem anderen Ende unter Zwischenschaltung von Gelenkstücken mit
dem oberen Ende der Stange -D verbunden sind. Beim Abwärtsgang der Stange D werden
demnach die Bolzen g g durch die Hebel g·1 g1 aus den Bohrungen der Schwengel
herausgezogen, so dafs sich diese um ihre Längsachsen drehen können. Dies wird zur
Auslösung der Zugsträngeyy benutzt, welche mit ihren Enden an den bügelförmigen Hebeln
h h befestigt sind (Fig. 2 und 4). Die Zapfen von h h werden in passende Bohrungen der
Schwengelenden lose eingesetzt, welche zu dem ' Loch für den Bolzen g in einem solchen
Winkel liegen, dafs die Hebel h h schräg aufwärts und rückwärts gerichtet sind, so lange
die Schwengel durch die Bolzen festgestellt sind. In dieser Lage können die Hebel h h
mit ihren Zapfen durch den Zug an den Strängen yy nicht aus F F herausgezogen
werden; werden aber die Bolzen g g in der oben erläuterten Weise angehoben, so werden
die Schwengel durch die Hebel h h um ihre Längsachsen gedreht und hh aus F F durch
den Zug an den Strängen herausgezogen. Eine hinter jedem Schwengel an dessen Lagerstück
befestigte starke Feder i dient als Sicherung gegen das unbeabsichtigte Herausfallen der
Hebel h h beim Nachlassen des Zuges, indem sie die Hebel in ihre Bohrungen hineindrücken.
Während in der erläuterten Weise die Verbindung der Zugthiere mit dem Wagen durch
die Stränge gelöst wird, erfolgt die Aufhebung der zweiten Verbindung durch die Aufhaltriemen
und den Aufhalter mittelst der im Folgenden zu behandelnden Einrichtung.
Der Aufhalter K wird mit einem abgesetzten
Zapfen k, Fig. 1, 2 und 5, in eine Bohrung am vorderen Ende der Deichsel A eingesetzt.
Er wird durch einen Bolzen / festgehalten, welcher seitlich durch die Deichsel in den
Zapfen k eindringt. An den Bolzen / greift der um I1 schwingende Hebel M an, auf welchen
der Riegel m einwirkt, der an der Unterfläche der Deichsel A verschiebbar gelagert ist.
Eine Feder m1 strebt den Riegel m stets in
der in Fig. 5 gezeichneten Stellung zu erhalten, in welcher er auf den vorderen Arm des
Hebels M drückt und dadurch den Eingriff des Bolzens / in k sichert. Wird aber der
Riegel in der Pfeilrichtung (Fig. .5) bewegt, so drückt seine Nase den schräg stehenden hinteren
Arm des Hebels M nieder, so dafs der Bolzen I aus k ausgelöst wird. Findet dies statt, so
wird der Aufhalter K frei und durch die Aufhalteriemen von den Pferden aus der Deichsel
herausgezogen. Zur Bethätigung des Riegels m dient eine mit diesem verbundene Schnur
(Draht, Kette) n, welche an den um ή1 (Fig. ι
und 3) schwingenden Winkelhebel N angreift, der andererseits wieder mit dem unteren Ende
der Stange D in gelenkiger Verbindung steht. Wird D herabgedrückt, so wird durch den
Winkelhebel N und die Schnur η der Riegel m
zurückgezogen.
Es erübrigt noch die Erläuterung der Vorrichtung zum Aufhalten der Räder. Auf den
Naben der Vorderräder sitzen gezahnte Scheiben 0 fest (Fig. 6), gegen welche ebenfalls, und
zwar den Scheiben 0 entsprechend, gezahnte Backen O angreifen sollen, um ein augenblickliches
Stillstehen der Räder herbeizuführen. Die Backen O werden von Hebeln O1 getragen,
die mittelst der Lagerstücke o1 an den Wagenfedern
gelagert sind. Federn p, an denen die Hebel O1 bei p1' gelenkig angreifen, sind bestrebt,
die Backen O von den Scheiben ο entfernt zu halten. Die Federn ρ stehen aber
auch in gelenkiger Verbindung mit dem unteren Ende der Stange D, beim Niederdrücken dieser
Stange in der oben erläuterten Weise werden deshalb die Federn ρ überwunden und die
Backen O an 0 angedrückt werden. Die Zähne von O legen sich in diejenigen von 0 ein,
und wenn auch durch den entstehenden Stofs die Backen O einige Male zurückspringen sollten,
so wird doch durch den schnell wiederholten Eingriff derselben erreicht werden, dafs die
Räder augenblicklich oder doch fast augenblicklich zum Stillstand kommen. Durch die
Federn ρ werden beim Nachlassen des Zuges an \ nicht nur die Hebel O1, sondern auch
die Stange D mit den an dieselbe angreifenden Vorrichtungen in die Ruhelage zurückgebracht.
. .
Es liegt auf der Hand, dafs an der beschriebenen Einrichtung noch verschiedene bauliche
Abänderungen getroffen werden können, ohne den Erfindungsgedanken zu verlassen. Die
Vorrichtung mufs unter allen Umständen richtig
wirken und trägt dadurch zur Vermeidung der Unglücksfälle bei, die durch' das Durchgehen
der Pferde leider so oft veranlafst werden.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:i. Vom Kutscherbock aus zu handhabenbe Abspannvorrichtung für die Zugthiere, bei welcher nach Auslösung eines Riegels(c) eine Stange (D) mittelst eines Hebels (B) niedergedrückt wird, infolge dessen ' die Bolzen (g), welche die Drehzapfen der Schwengel (F) durchdringen und letztere gegen Drehung um ihre Längsachse sichern, mittelst der Hebel (gl) herausgezogen werden, so dafs sich die Schwengel unter der Zugwirkung der an den Hebeln (h) befestigten Zugstränge drehen und letztere freigeben, in Verbindung -mit der Auslösevorrichtung des Aufhalters (K k), bestehend aus der von der Stange (D) bethätigten, von der Feder (m1) beeinflufsten Zugvorrichtung (η m), durch welche der Bolzen I ausgelöst wird.An der unter ι. gekennzeichneten Vorrichtung eine gleichfalls durch die Stange (D) bethätigte Nabenbremse, bestehend aus den durch die Federn (p) beeinflufsten gezahnten Backen (O), welche gegen die mit Zähnen (o) versehenen Radnaben geprefst werden.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE59860C true DE59860C (de) |
Family
ID=334038
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT59860D Expired - Lifetime DE59860C (de) | Vom Kutscherbock aus zu handhabende Abspannvorrichtung für Zugthiere |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE59860C (de) |
-
0
- DE DENDAT59860D patent/DE59860C/de not_active Expired - Lifetime
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