DE74970C - Durch Anziehen der Zugthiere in Thätigkeit gesetzte, mit den Ortscheiten verbundene Bremse für Wagen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

für Wagen.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein mit Bremsvorrichtung ausgestattetes Ortscheit für alle durch Zugthiere fortzubewegende Fuhrwerke, deren Bethätigung in Augenblicken der Gefahr oder unter sonstigen Umständen nach Belieben der Wageninsassen durch die Zugwirkung des Gespannes erfolgt.

Auf beiliegender Zeichnung ist die Anordnung durch Fig. 1 im Längsschnitt, Fig. 2 im Grundrifs bei normaler Lage und Fig. 3 im ausgelösten Zustand, sowie durch Fig. 4 im Querschnitt durch die Mitte dargestellt.

Am hinteren Theile der Wagendeichsel ist eine rechtwinklig zu ihr und parallel vor der Vorderwagenachse lagernde Stange α fest angeordnet, und aufserdem noch mittelst Zugstangen, welche an den unteren Verlängerungen b der auf ihren Enden angebrachten Drehachsen c angreifen, mit dem drehbaren Vordergestell des Wagens verbunden. Um die Drehachsen c schwingen die doppelarmigen Bremshebel d, deren äufsere Enden die in normaler Lage mit geringem Abstand von den Radkränzen der Vorderräder liegenden Bremsklötze e tragen.

Auf einem inmitten der Stange α oberhalb der Deichsel befestigten Zapfen h sind die beiden in Scheerenform gegen einander angeordneten Hebel g und g₁ drehbar gelagert. Sie sind mit den um die Achsen ρ schwingbaren Kreissegmentstücken i ausgestattet, deren keilförmig gebildete Köpfe k in normaler Lagerung des Gebildes (Fig. 2) neben einander hinter den Drehzapfen h zu liegen kommen und hier durch correspondirende, auf Lappen Z befindliche Keilnasen 0 gehalten werden. Durch eine Feder u wird der um den horizontalen Drehpunkt w bewegliche, über den Mittelzapfen h wegreichende Lappen Z nach unten gezogen. Die Hebel g und g₁ sind etwa inmitten ihrer längeren Vorderarme mit Schlitzen f versehen, innerhalb derer die an den Enden der beiden Bremshebel d festen Zapfen r begrenzt verschiebbar sind. Aufserdem führen sie an den äufsersten Enden ihrer längeren Schenkel die Oesen s, zum Anspannen der Zugthiere bestimmt, und an den kürzeren Armen kleine Gabeln t zur Führung und Bewegungsbegrenzung der Segmentstücke i.

y ist ein mit der Büchse ν ausgestattetes, mit seinen unteren Enden gegen die Deichsel befestigtes Gabelstück, welches dem Zapfen h einen sicheren oberen Halt zu geben bestimmt ist. In normalem Zustand (Fig. 2) liegen die Hebel gg₁ geschlossen nebeneinander; durch die hinter die keilförmigen Köpfe k ihrer Segmentstücke i eingreifenden Nasen 0 des Lappens Z werden sie, und die mit ihnen zwangläufig ■ verbundenen Bremshebel d an jeder gegenseitigen Lageänderung, unter Aufrechterhaltung einer begrenzten Drehbewegung um den Zapfen h, gehindert. Eine Bremsung wird mithin während dieser Situation nicht eintreten können. Dieselbe findet indefs sofort statt, wenn der Lappen Z mittelst einer am Punkt χ angreifenden und vom Kutschbock oder im Innern des Wagens anzuziehenden Schnur hochgehoben wird. Durch die an den Hebelenden g wirkende Zugkraft der Spannthiere kommt alsobald infolge Freiwerdens der Köpfe k die gesammte Hebelcombination in die durch Fig. 3 dargestellte Lage und die Bremsklötze e kommen durch die Drehung ihrer Hebel um die Achse c

zur vollen Wirkung gegen die Laufflächen der Vorderräder, unter Steigerung des Andruckes derselben bei vergröfserter Leistung des Gespannes.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine durch Anziehen der Zugthiere in Thätigkeit gesetzte, mit den Ortscheiten verbundene Bremse für Wagen, gekennzeichnet durch um einen Punkt (h) drehbare Ortscheite (gj, welche durch einen hinter die mit den Ortscheiten verbundenen Nasen (k) greifenden Sperrhaken (o) an der Drehung verhindert werden, nach Auslösen der Sperrvorrichtung jedoch sich unter der Wirkung des Zuges der Zugthiere drehen, wodurch die mit den Ortscheiten verbundenen Hebel (d) ebenfalls gedreht und mit ihren Bremsklötzen (e) an die Räder angedrückt werden.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.