DE506165C - Elektromagnet fuer Fernmelde-, insbesondere fuer Fernsprechanlagen - Google Patents
Elektromagnet fuer Fernmelde-, insbesondere fuer FernsprechanlagenInfo
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-
- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H50/00—Details of electromagnetic relays
- H01H50/54—Contact arrangements
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
30. AUGUST 1930
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
JV* 506 KLASSE 21 a 3 GRUPPE
ist in Anspruch genommen.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Elektromagnete, beispielsweise Relais, wie
sie für Fernmelde-, insbesondere für Fernsprechanlagen, zur Anwendung kommen. Bei
derartigen Anlagen kommt es vor, daß die Elektromagnete unter den verschiedenartigsten
Bedingungen arbeiten müssen, indem sie beispielsweise über Stromkreise mit verschiedenen
elektrischen Eigenschaften ein-
to geschaltet werden. Außerdem kommt es aber auch vor, daß ein Elektromagnet und im besonderen
ein Relais zu verschiedenen Zeiten in verschiedener Weise wirksam werden muß, indem beispielsweise ein Relais zu einer Zeit
auf einen bestimmten Strom ansprechen muß, zu anderer Zeit auf de.ssen Strom noch nicht
ansprechen darf. Um in diesen Fällen eine Betriebssicherheit zu erzielen, war es erforderlich,
besondere Relais und Magnete für
ao die verschiedenen Zwecke oder für die verschiedenen
Stromkreise vorzusehen.
Es ist nun zu diesem Zweck bereits vorgeschlagen worden, einen und denselben
Elektromagneten dadurch für die verschiedenen Zwecke geeignet zu machen, daß sein
Anker unter dem Einfluß eines Hilfselektromagneten steht, welcher die Belastung des
Ankers den jeweiligen Bedingungen anpaßt. Die Dauer einer durch den Hilfselektromagneten
vorgenommenen Änderung der Ankerbelastung ist bei den bekannten Anordnungen jedoch immer vor der Erregungsdauer des Hilfselektromagneten abhängig.
Die Erfindung bezweckt nun, den Anker des Elektromagneten nach erfolgter Belastungsänderung
dem Einfluß des Hilfselektromagneten zu entziehen, was erfindungsgemäß dadurch erreicht wird, daß dem
Hilfselektromagneten eine Sperreinrichtung zugeordnet ist, welche bei Außerwirkung-Setzung
des Hilfselektromagneten die auf den Anker einwirkenden Schaltmittel in ihrer Arbeitslage sichert.
Ein anderer Vorteil der Erfindung gegenüber dem Bekannten besteht in der Ausbildung
des Schaltgliedes des Hilfselektromagneten als Drehanker, wodurch ein besonders
großer Einstellweg des Schaltgliedes erzielt wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Abb. ι ist eine Ansicht von oben auf das Stromstoßempfangsrelais und das Auslöserelais
eines Stromstoßübertragers in Verbindung mit dem Hilfselektromagneten zur selbsttätigen Veränderung der Ankerbelastung.
Abb. 2 ist eine Vorderansicht der Abb. 1 und Abb. 3 eine Schaltungsskizze des Stromübertragers
mit dem Hilfselektromagneten.
Es soll zuerst der Stromstoßübertrager mit dem Hilfselektromagneten entsprechend
den Abb. 1 und 2 der Zeichnung beschrieben
werden. An der Grundplatte 17 des Stromstoßübertragers
sind das Linienrelais 11 und das Auslöserelais 13 befestigt. Das Linienrelais
11 besteht aus dem Kern 64 mit der darauf angeordneten Wicklung, dem Jochstück
ίο, dem Anker 30 und dem von dem Joch getragenen Federsatz 15. Das Auslöserelais
13 enthält den mit der Wicklung versehenen Kern 65, dessen vorderer Teil eine
Kupferhülse 61 besitzt, ferner das Joch 12, den Anker 31 und den Kontaktfedersatz 16.
An dem Anker 31 befindet sich eine als Sperrklinke ausgebildete Feder 35, die durch die
Schraube 36 an dem Anker befestigt ist. Der Zweck dieser Klinke, wird noch beschrieben.
Der Hilfselektromagnet besteht aus der Spule 2, deren beide Wicklungen auf einen
C-förmigen, lameliierten Eisenkern 3 aufgesetzt sind. Zwischen den beiden Polenden
des Kernes 3 befindet sich der S-förmig ausgebildete Anker 4. Zur Lagerung dieser Teile
dient eine Brücke 6, welche an ihren beiden Enden durch Schrauben 14 und 14' mit den
Jochstücken 10 und 12 der Relais verbunden ist. Die Befestigung des Kernes 3 an der
Brücke 6 erfolgt unter Zuhilfenahme von Distanzstücken 8 durch die Schrauben 7. Der
Anker 4 ist mit seiner Achse 5 drehbar an der Brücke 6 gelagert und mit einem Zahnsegment
20 fest verbunden, dessen Lage zu dem Anker 4 durch eine auf die Achse 5 geschobene
Hülse 22 gesichert ist. Die Polstücke des Ankers 4 sind mit Rücksicht auf den Luftzwischenraum an den Polenden des
Kernes 3 derart geformt, daß sich der Anker bei Erregung der Feldspule 2 in der Uhrzeigerrichtung
dreht.
Ein an dem Zahnsegment 20 angeordneter Stift 33 dient zur Befestigung des einen
Endes der Feder 34, deren anderes Ende von dem Arm 32 des Linienrelaisankers 30 gehalten
wird. Der Anker 4 wird infolgedessen in seiner Ruhelage mit dem einen Polstück gegen den Anschlagstift 37 der Brücke 6 gepreßt.
Die Spannung dieser Feder 34 ist im Ruhezustand der Einrichtung verhältnismäßig gering, genügt jedoch, um den Anker 30 des
Linienrelais in seiner Ruhelage zu halten. Die Sperrklinke 35 des Auslöserelaisankers
31 steht für gewöhnlich außer Eingriff mit den Zähnen des Segmentes 20 und kommt erst
bei Erregung seines Magneten, wenn der Anker 31 seine Anzugstellung einnimmt, damit
in Berührung, um das Segment 20 in seiner jeweiligen Lage zu halten.
Die Wirkungsweise der Einrichtung soll nun an einem gewöhnlichen Stromstoßübertrager
näher beschrieben werden. \ Wenn der Übertrager belegt ist, so wird
ein Stromkreis für das Linienrelais 11 und die Feldspule 2 geschlossen von Erde über die
untere Wicklung von Relais 11, untere Wicklung der Feldspule 2, zum vom Anker 45 beeinflußten,
geschlossenen Kontakt, zum Bankkontakt 40 der Teilnehmersprechschleife, zum Bankkontakt 38 über den gewöhnlich geschlossenen
Kontakt des Ankers 44, die obere Wicklung der Feldspule 2 zur oberen Wicklung des Linienrelais 11, Batterie, Erde.
Der über die Feldspule 2 fließende Strom erzeugt ein magnetisches Kraftfeld an den Polstücken
des Kernes 3. Durch dieses magnetische Feld wird der Anker 4, entgegen der Spannung der Feder 34, gedreht, entsprechend
der Stärke des Stromflusses in der Feldspule. Da diese Spule in Serie mit dem Linienrelais
11 liegt, so ist die Spannung^ der Feder 34 gleich der Stromstärke, mit welcher die
Stromstöße ausgesandt worden sind. Beim Ansprachen des Linienrelais 11 wird über
dessen geschlossenen Anker 4 ein Stromkreis für das Auslöserelais 13 geschlossen. Dieses
Relais bringt beim Anziehen seines Ankers die daran befestigte Sperrklinke 35 in Eingriff
mit einem Zahn des Segmentes 20 und ^ hält so den Anker 4 in seiner Arbeitsstellung.
Durch Schließen der Kontaktfedern 49 und 51 des Auslösemagneten 13 werden beide
Wicklungen der Feldspule 2 kurzgeschlossen. Infolgedessen wird auch das magnetische
Feld zwischen den Polstücken des .Kernes 3 aufgehoben, was jedoch keinen Einfluß auf
den Anker 4 ausübt, daß dieser, wie beschrieben, durch die Klinke 35 in seiner Arbeitslage gehalten wird.
Bei der Erregung des Auslösemagneten wurde auch über die Kontaktfeder 48 Erde
an die zum Bankkontakt 39 führende Leitung gelegt und diese so gegen Belegung anderer
Wähler gesperrt. Über diese Leitung wird auch ein Stromkreis geschlossen für die Polarisierungswicklung
des Stromumkehrrelais 41. Durch Erregung dieses Relais über die
Kontaktfeder 47 ist eine Brücke hergestellt für die ausgehenden Leitungen 38 und 60,
über die Impedanz 45 und die obere Wicklung des Relais 41, so daß über die Leitungen
und 60 die nächste Sendung von Stromstößen in der üblichen Weise erfolgen kann.
Wenn die Stromstoßsendeeinrichtung des anrufenden Teilnehmers die nächste Stromstoßreihe
aussendet, wird der Stromkreis des Linienrelais il zeitweilig entsprechend der
Anzahl der Stromstöße geöffnet. Bei jeder Aberregung schließt das Relais 11 einen
Stromkreis für das Verzögerungsrelais 42, wodurch die über die obere Wicklung des
Stromumkehrrelais 41 und die zu den Leitern 58 und 60 führende Brücke unterbrochen
wird, und stellt hierfür eine Kurzschlußbrücke her. Bei jeder Aberregung des Relais
wird alsdann über die Kontaktfeder 47
ein Stromstoß gesandt, der auf den zugeordneten Wähler zur Einwirkung gelangt. Da
die Spannung der Feder 34 bereits der Stärke des über das Relais 11 verlaufenden Stromes
angepaßt ist, so wird auch die Aussendung der Stromstöße dieser Stromstärke angepaßt
und infolgedessen eine sichere Einstellung des Wählers erzielt.
Nach erfolgter Aussendung der Stromstoße bleibt das Relais 11 noch erregt und
schaltet dadurch das Relais 42 ab. Hierdurch wird ferner die Brücke zu den Leitungen 58
und 60 wiederhergestellt. Da das Relais 13 als Verzögerungsrelais ausgebildet ist, so
bleibt es noch erregt. In gleicher Weise werden die übrigen Stromstoßreihen ausgesandt
und die gewünschte Verbindung hergestellt.
Bei Abnahme des Hörers an der angerufenen Teilnehmerstelle wird die Richtung des
ao Stromflusses in den Leitungen 58 und 60 umgekehrt in derselben Weise wie bei
dem Stromumkehrrelais des Leitungswählers. Durch diese Stromumkehr wird das Relais 41
zum Ansprechen gebracht und über die zu den
2_ Kontakten 38 und 40 führenden Leitungen
ein Zähler oder ein Signal betätigt.
Wenn das Gespräch beendet ist, so legen die Teilnehmer ihren Hörer wieder auf. Durch
das Auflegen des Hörers an der angerufenen Stelle wird der Stromkreis des Relais 11 aberregt
und dadurch der Stromkreis des Auslöserelais 13 unterbrochen. Bei Abfall des
Ankers 31 gelangt die Klinke 35 aus der Verzahnung des Zahnsegmentes 20 heraus,
worauf der Anker 4 unter der Spannung der Feder 34 in seine Ruhelage zurückgelangt.
Gleichzeitig wird auch durch die Kontaktfeder 48 die Erde von der zum Bankkontakt
39 führenden Leitung entfernt und dadurch die untere Wicklung des Umkehrrelais 41
abgeschaltet, was die Auslösung des vorgeordneten Wählers zur Folge hat, während
durch die Kontaktfedern 49 und 51 der Kurzschluß der Wicklungen der Feldspule 2
aufgehoben wird. Die über die Kontaktfeder 47 geschlossene Brücke zu den ausgehenden
Leitungen 58 und 60 wird geöffnet und bewirkt in der üblichen Weise die Auslösung
des nachgeordneten A¥ählers.
Wie aus der Beschreibung ersichtlich, wird durch diese Einrichtung die Ankerbelastung
des Impulse empfangenden Relais durch Anpassung der Feder spannung der jeweiligen
Stromstärke, mit welcher die Stromstöße ausgesandt sind, selbsttätig geregelt. Der
Anker des Linienrelais arbeitet dagegen in direktem Synchronismus mit der Stromstoßsendeeinrichtung,
Werden z. B. Stromstöße aus einer langen Leitung ausgesandt, so erhält die Feldspule verhältnismäßig schwachen
Strom, so daß der Anker 4 eine nur kleine Umdrehung ausführt und daher die Spannung
der Feder 34 nur unwesentlich erhöht. Das Linienrelais 11 wird infolgedessen \'erhältnismäßig
schwache Stromstöße abgeben. Bei Abgabe von Stromstößen über kurze Leitungen werden dagegen starke Ströme über die
Feldspule fließen, der Anker 4 also eine größere Umdrehung machen. Entsprechend der Größe der Drehbewegung des Ankers 7a
wird auch eine größere Spannung der Feder 34 bewirkt und daher die Abgabe kräftiger
Stromstöße durch das Linienrelais u erzielt. Es findet aber auch dann ein Ausgleich statt,
wenn ein Schluß zwischen zwei daran angeschlossenen Leitungen erfolgt oder ein Erdschluß
an einer der Leitungen vorliegt.
Claims (3)
1. Elektromagnet für Fernmelde-, insbesondere
für Fernsprechanlagen, dessen Anker zwecks Veränderung seiner Belastung unter dem Einfluß eines Hilfselektromagneten
steht, dadurch gekennzeichnet, daß dem Hilfselektromagneten (2) eine Sperreinrichtung (20, 35) zugeordnet
ist, welche bei Außerwirkungsetzung des Hilfselektromagneten (2) die auf den Anker einwirkenden Schaltmittel
(4) in ihrer Arbeitslage sichert.
2. Elektromagnet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperreinrichtung
aus einer unter dem Einfluß eines Elektromagneten (61) stehenden Klinke (35) besteht, welche auf eine Verzahnung
(20) des vom Hilfselektromagneten (2) gesteuerten Schaltgliedes (4) einwirkt.
3. Elektromagnet nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltglied
(4) des Hilfselektromagneten (2) als Drehanker ausgebildet ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US506165XA | 1926-03-22 | 1926-03-22 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE506165C true DE506165C (de) | 1930-08-30 |
Family
ID=21966310
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA50407D Expired DE558834C (de) | 1926-03-22 | 1927-03-23 | Schaltungsanordnung fuer ueber Verbindungsleitungen in Fernmelde-, ins-besondere in Fernsprechanlagen mit Waehlerbetrieb zu steuernde Relais |
DEA50405D Expired DE506165C (de) | 1926-03-22 | 1927-03-23 | Elektromagnet fuer Fernmelde-, insbesondere fuer Fernsprechanlagen |
Family Applications Before (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA50407D Expired DE558834C (de) | 1926-03-22 | 1927-03-23 | Schaltungsanordnung fuer ueber Verbindungsleitungen in Fernmelde-, ins-besondere in Fernsprechanlagen mit Waehlerbetrieb zu steuernde Relais |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US1662041A (de) |
DE (2) | DE558834C (de) |
-
0
- US US1662041D patent/US1662041A/en not_active Expired - Lifetime
-
1927
- 1927-03-23 DE DEA50407D patent/DE558834C/de not_active Expired
- 1927-03-23 DE DEA50405D patent/DE506165C/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US1662041A (en) | 1928-03-06 |
DE558834C (de) | 1932-09-27 |
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