DE24315C - Neuerungen an Apparaten, um Normal- oder andere Uhren durch Zeitsignale, mit einander in Uebereinstimmung zu bringen, deren Verbindungsdrähte gleichzeitig für telephos nische oder telegraphische Zwecke benutzt werden - Google Patents
Neuerungen an Apparaten, um Normal- oder andere Uhren durch Zeitsignale, mit einander in Uebereinstimmung zu bringen, deren Verbindungsdrähte gleichzeitig für telephos nische oder telegraphische Zwecke benutzt werdenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
KLASSE 83: Uhren.
in LONDON.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf Neuerungen an Apparaten zur Regulirung von Normal-,
Thurm- und anderen Uhren mittelst Zeitsignalen, um solche Uhren ohne Rücksicht auf ihre Gröfse
bis auf Bruchtheile von Secunden in Uebereinstimmung zu bringen.
Zu diesem Zwecke kommt ein durch einen Widerstand und permanenten Magnet wirkender
Strom zur Anwendung, der nach Erfordernifs und für die Zeitdauer dieses Erfordernisses
automatisch zur Wirkung gelangt, anstatt des bisher angewendeten, nicht automatisch wirkenden
Commutators.
Hierbei können die Verbindungsdrähte zwischen den Uhren durch besondere Vorrichtungen
auch für telephonische und telegraphische Zwecke verwendet werden.
Fig. ι ist die Ansicht, Fig. 2 der Grundrifs eines den Isochronismus bewirkenden Mechanismus
einer Uhr.
Fig. 3 ist ein Schnitt nach der Linie 1-2-3-4 der Fig. 1,
Fig. 4 die Ansicht, und Fig.· 5 der Grundriis
eines Widerstandes a, des permanenten Magnetes b und des Uhrpendels c nach der Anordnung
des Sir George Airey in Greenwich für Regulirung der dortigen Normaluhr.
Für die zu regulirende Uhr kommen ein Paar doppelte Contactfedern d d1 e e1 zur Verwendung,
wie sie gewöhnlich zur Uebermittelung allstündlicher' Ströme an Normaluhren angebracht
sind. Das Federnpaar d d1 wird durch die sich einmal in der Minute umdrehende
Hemmung, das Federnpaar e el durch das sich einmal in der Stunde umdrehende Minutenrad
in Contact gebracht, indem bei ersterem die Feder dx durch den Stift f, bei letzterem die
Feder «' durch den Stift g gehoben wird. Auf diese Weise geht nach Verlauf einer jeden
Stunde ein mehr oder weniger lang dauernder Strom einmal durch die Federn dd'1 eel. Da
jedoch für irgend welche Zwecke, z. B. zur Ladung der AViderstandsspule a, nach dem
Airey'sehen System die gröfstmögliche Zeitdauer,
während welcher der Strom vermittelst dieser Federn geschlossen gehalten werden kann, ganz ungenügend sein würde, um die
Erfindung zu verwirklichen, so wird in Verbindung mit diesen Federn im Regulirungsstrom
ein kleiner Elektromagnet h h in Hintereinanderschaltung zu der Widerstandsspule a
angeordnet. Dieser Elektromagnet h wirkt mit seiner Armatur i auf ein subordinirt.es Federnpaar
k k', das so angeordnet ist, dafs der Strom bei seinem Durchgang durch den Elektromagnet
h automatisch eine .Kurzschliefsung um die Contactfedern d d1 e ex und eventuell auch
um die Spulen des Elektromagnetes h bewirkt, während aber der Strom constant durch die
mit dem Pendel verbundene Widerstandsspule a hindurchgeht. Auf dem Minutenrade oder einem
mit diesem in Berührung stehenden Rade ist ein Stift / dergestalt angebracht, dafs er die
Kurzschliefsung wieder öffnet und so den Regu-
lirungsstrom zu irgend einem bestimmten Zeitpunkt vor Ankunft des nächsten stündlichen
oder anderen Zeitsignals freiläfst.
Sind beide Federnpaare dd1 und cc1 durch
ihre zugehörigen Stifte f und g in Contact gebracht,
so geht der Strom aus der Batterie durch den Verbindungsdraht m nach dem Elektromagnet h, durch Draht η nach den
Federn e ex, darauf durch Draht ο nach den
Federn dd\ durch p nach der Widerstandsspule α und durch Draht q zurück nach der
Batterie.
Beim Passiren des Stromes durch den Elektromagnet h zieht letzterer die Armatur i an, die
bisher die Federn k und kl von einander
trennte, wodurch dieselben in Contact kommen. Die Folge ist, dafs nunmehr der Strom aus der
Batterie durch den Verbindungsdraht r nach den Federn k k1, durch die Drähte 5 und p
nach der Spule α und zurück nach der Batterie läuft, wodurch der Strom um die Elektromagnete
h und um die Federn d d1 e e1 kurz
geschlossen ist. Kommt dann der Stift / bei seiner Umdrehung an das Ende der Armatur i,
so schiebt er dieselbe von dem Elektromagnet weg, wodurch Feder kx und k aufser Contact
kommt und so der Kurzschliefsungsstromkreis r k k' s wieder unterbrochen wird.
Mit einem der Federnpaare, nach der Figur mit der oberen Feder d des mit den Secundenrädern
verbundenen Paares, ist weiter ein Elektromagnet t mit Armatur u, die durch das, stündliche
Normalsignal afficirt wird, dergestalt in Verbindung gebracht, dafs die Armatur nach
Anziehung durch den Elektromagnet die Feder d hebt; kommt dann das Zeitsignal nach Schlufs
der Federn d d1 an (was einem Vorgehen der Uhr entspricht), so würde die Armatur, indem
sie die Federn d d1 öffnet, den Durchgang des Regulirungsstromes nach der Widerstandsspule a,
die den Magnet b auf dem Pendel c beeinflufst, nicht hindern.
Da nun diese Theile dergestalt mit einander in Verbindung stehen, dafs sie die Uhr zum
Nachgehen bringen, so vermindern sie nach und nach den Fehler des zu schnellen Gehens,
der so lange besteht, als nicht diese Verminderung um einen ganz geringen Grad zu weit
getrieben ist; da diese Uhr nunmehr etwas nachgehen wird, so würde der Strom von der
Normaluhr anlangen, ehe der locale Regulirungsstrom durch Schlufs der Federn dd1 e el
zur Wirkung kommt, und wird er durch Offenhalten der Federn d d1 mittelst Armatur u den
Durchgang des localen Regulirungsstromes hindern. . Letzteres wird nun so lange stattfinden,
bis die Uhr durch ihren unmerklich accelerirten Gang wieder etwas vorgeht, worauf sich dann
der beschriebene Vorgang wiederholt.
Es findet demnach sozusagen ein fortwährendes Schwanken zwischen dem unmerklichen
Bestreben des Vorgehens der Uhr und der Retardirung durch die Widerstandsspule statt,
das nur innerhalb des' äufserst kleinen Bruchtheiles
einer Secunde stattfindet. Die Armatur wird durch eine Nase ν in der Stellung gehalten,
in welcher sie die Feder d so lange gehoben hält, als nicht der Stift I auf das Ende
der Armatur wirkt.
Um die Erfindung ganz zur Geltung kommen zu lassen, empfiehlt es sich, die Uhr auf ein
geringes Vorgehen zu reguliren; es kann aber durch Anwendung eines als Polwechsler wirkenden
Stabes die Erfindung auch bei einer entweder vor- oder nachgehenden Uhr Verwendung
finden.
Aus obiger Darstellung ergiebt sich, dafs eine grofse Uhr keinen gröfseren oder kräftigeren
Apparat benöthigt, als eine kleine, nur mufs die Widerstandsspule α und der Magnet b von
einer dem Pendel entsprechenden Gröfse sein, auf das sie einwirken sollen.
Bei der beschriebenen Anordnung wird der locale Regulirungsstrom durch den auf einem
passenden Theil der Uhr sitzenden Stift unterbrochen, der auf das Ende der Armatur einwirkt.
Dabei steht die Armatur mit einem subordinirten Federnpaar in Verbindung, das nach Zurückschieben der Armatur durch den
Stift geöffnet wird, um die Kurzschliefsung wieder zu unterbrechen.
In der durch die Fig. 6 bis ι ο dargestellten
anderweiten Anordnung, von denen Fig. 6 die Ansicht einer Uhr, Fig. 7 einen Horizontalschnitt
derselben, Fig. 8 die Ansicht der Widerstandsspule, des Magnetes und des Pendels, Fig. 9
der Grundrifs der Widerstandsspule und Fig. 10 der Grundrifs des Relais sind, kommt ein einen
Theil eines Relais bildender Elektromagnet und ein in die Kurzschliefsung eingeschaltetes
Paar Federn zur Verwendung, welch letzteres entweder, wie oben beschrieben, durch einen
Stift in der Uhr oder durch deren Minutenzeiger selbst verstellt werden kann.
Die Verbindungen sind derart, dafs der Durchgang des Stromes während der Kurzschliefsung
der Federnpaare dd1 und e e1 in der Uhr keine
Kurzschliefsung des Relais selbst bewirkt, welches vermöge des constanten Durchganges des
Stromes durch dasselbe das Bestreben hat, den Regulirungsstrom durch die Widerstandsspule a
permanent so lange gehen zu lassen, als der Zeiger in diejenige Stellung gekommen ist,
durch welche die Federn k kx durch ersteren
geöffnet werden.
Nach Fig. 6 stöfst der Minutenzeiger gegen den Ansatz w der Feder /e\ Hierdurch wird
sogleich die Armatur i des Relais frei und der Regulirungsstrom in der Widerstandsspule unterbrochen.
Die Verbindungen bei diesem Apparat sind folgende:
Der Strom tritt von der Batterie durchs in
den Elektromagnet h des Relais, Fig. io, geht durch n, Fig. io und 6, nach den Federn dd1,
durch ο nach den Federn e e\ darauf durch/
in die Widerstandsspule a, um dann durch q nach der Batterie zurückzukehren. Sowie aber
die Armatur i vom Elektromagnet h angezogen wird, wird der Strom um die Federn d dx
und e εΛ kurz geschlossen und geht, nachdem er
den Elektromagnet h passirt, durch r, Fig. io
und 6, nach den Federn k k1 und dann durch ί und / nach der Spule α und durch q
zurück nach der Batterie.
Um die Zeitsignaldrähte zugleich für telephonische und telegraphische Zwecke zu verwenden,
wird an dem einen Ende der Leitung ein elektrisches Relais angebracht, wodurch der
Durchgang des primären Stromes durch das Relais die nöthige Uebermittelung bewirkt und
einen elektrischen Strom (positiv oder negativ), entgegengesetzt zu dem in dem telephonischen
oder telegraphischen Stromkreis benutzten, in Thätigkeit bringt; an dem anderen Ende der
Leitung ist ein polarisirtes Relais beliebiger Construction angebracht, um die Leitung von
dem Telephon oder dem Telegraphen nach dem Zeitregulirungsapparat automatisch umzuschalten.
Dabei stellt der erste Anruf aus dem Telephon oder die erste Bewegung des Telegraphenapparates
die Verbindung mit letzterem automatisch her, oder es werden die Verbindungen durch eine Feder zugleich hergestellt.
Die praktische Ausführung dieser Methode ist in dem Diagramm der Fig. ii dargestellt.
Fig. 12 zeigt ein polarisirtes Relais gewöhnlicher Construction, nur dafs noch die Feder χ
angebracht ist.
a, Fig. ii, ist eine Telephonumschalteplatte mit einem von der entsprechenden Batterie
kommenden positiven Strom, b eine Zeitumschalteplatte mit dem negativen Strom von
der entsprechenden Batterie, c c ist der Leitungsdraht von den Platten α und b nach einem
Telephon d und der Uhr e, die elektrisch regulirt werden soll. Die Linie c selbst ist von
beliebiger Länge. / ist ein elektrisches Relais mit seiner Armatur g. h sind die Verbindungen
zur Uebermittelung eines Zeitsignales von einer Normaluhr, i ein polarisirtes Relais, das bei
seiner in der Figur angenommenen Normalstellung den Liniendraht c mit dem Telephon d
verbindet, so dafs bei dieser Stellung die Linie für telephonische Zwecke zur Verwendung kommen
kann.
Geht der Zeitstrom von h durch das Relais/ hindurch, so ruft er in der Leitung c einen entgegengesetzten
Strom zu dem für gewöhnlich hindurchgehenden hervor und wirkt daher auf das polarisirte Relais i, wodurch die Verbindung
nach der Uhr e hergestellt wird. Die Feder x, Fig. 12, stellt die Verbindung mit
dem Telephon sogleich wieder her, was beim Nichtvorhandensein derselben auch beim nächsten
Anruf vom Telephon selbst bewirkt wird.
Durch die beschriebenen Anordnungen wird also ein vollständiges und genaues Zeitregulirungssystem
durch die nämlichen Drähte hergestellt, die auch für telephonische und telegraphische
Zwecke Verwendung finden können.
Claims (3)
1. Zur elektrischen Regulirung von' Uhren die
in den Fig. 1 bis 5 dargestellte Anordnung, in welcher hervorzuheben ist die Combination
des Widerstandes, des permanenten Magnetes und des Pendels abc mit der
Anordnung von gewöhnlichen Contactfederpaaren und mit einem Elektromagnet, so zwar, dafs der Strom automatisch um die
Contactfedern herum kurz geschlossen wird, aber permanent durch den Widerstand a
geht, welche Kurzschliefsung zeitweise aufgehoben wird, und in Combination mit
einem Elektromagnet nebst Armatur, die mit einem der Federnpaare in Verbindung steht
und von dem Zeitsignal so beeinflufst wird, dafs der Schlufs der Federn beim Nachgehen
der Uhr verhindert wird, wobei die sämmtlichen Theile so zusammen arbeiten, dafs sie die Uhren auf den Bruchtheil einer
Secunde zur Uebereinstimmung bringen.
2. Die in den Fig. 6 bis 10 dargestellte Modification
der unter 1. charakterisirten Anordnung.
3. Die Verbindung der zum Zwecke der elektrischen Regulirung von Uhren und des
Telephonirens oder Telegraphirens angelegten Drahtleitung mit einem polarisirten
Relais nach Fig. 11 und 12, um sie zu den verschiedenen angegebenen Zwecken verwenden
zu können.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE24315C true DE24315C (de) |
Family
ID=300820
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DENDAT24315D Active DE24315C (de) | Neuerungen an Apparaten, um Normal- oder andere Uhren durch Zeitsignale, mit einander in Uebereinstimmung zu bringen, deren Verbindungsdrähte gleichzeitig für telephos nische oder telegraphische Zwecke benutzt werden |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE24315C (de) |
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0
- DE DENDAT24315D patent/DE24315C/de active Active
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