DE524995C - Elektromagnet, insbesondere fuer Fernmeldeanlagen, mit beweglich gelagertem Anker und Magnetkern - Google Patents
Elektromagnet, insbesondere fuer Fernmeldeanlagen, mit beweglich gelagertem Anker und MagnetkernInfo
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-
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- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H51/00—Electromagnetic relays
- H01H51/02—Non-polarised relays
- H01H51/04—Non-polarised relays with single armature; with single set of ganged armatures
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
16. MAI 1931
16. MAI 1931
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21 a3 GRUPPE
Siemens & Halske Akt-Ges. in Berlin-Siemensstadt*)
und Magnetkern
Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. Dezember 1925 ab
Die Erfindung bezieht sich auf einen Elektromagneten, insbesondere für Fernsprechanlagen,
und zwar auf einen Elektromagneten, dessen Anker und Magnetkern beweglich gelagert
sind.
Derartige Elektromagnete sind bekannt. Die bekannten Elektromagnete der genannten
Art bestehen aus einem federnden Bügel, der geschlossen oder offen ausgebildet ist und
eine oder mehrere Spulen trägt, deren Pole sich bei Stromdurchgang einander nähern.
Diese Konstruktionen erfordern jedoch einen verhältnismäßig hohen Arbeitsstrom,
um die beiden Pole der Elektromagnete aus ihrer Ruhelage herauszubringen, da die
durch den Strom in dem Elektromagneten erzeugten magnetischen Kraftlinien gezwungen
sind, den Träger der Spulen zu durchfließen und dadurch einen großen Energieverlust
hervorrufen, also ein schnelles Arbeiten verhindern.
Für Anlagen, bei denen das Ansprechen eines Elektromagneten bereits bei geringster
Stromstärke erfolgen muß, sind derartig ausgebildete Elektromagnete daher unbrauchbar.
Um nun auch ein schnelles Ansprechen
eines solchen Elektromagneten bei geringstem Stromdurchgang zu erzielen, sind gemäß der
Erfindung die Halteglieder des Magnetsystems außerhalb des magnetischen Kreises des Elektromagneten angeordnet. Die schädliche
Schwächung des Kraftlinienflusses wird hierdurch in wirksamster Weise vermieden
und ein leichtes Ansprechen des Elektromagneten erreicht.
Der erfindungsgemäß ausgebildete Elektromagnet kann für die verschiedensten Zwecke
angewendet werden. Im Ausführungsbeispiel ist die Anwendung der erfindungsgemäßen
Anordnung bei einem Prüfrelais für Wähler in Fernsprechanlagen gezeigt. Die Erfindung
ist jedoch auf Relais nicht beschränkt und kann auch bei irgendwelchen Arbeitsmagneten,
z. B. bei Steuermagneten, für Ventile 0. dgl. verwendet werden. Auch hierbei wird
durch die erfindungsgemäße Anordnung die größte Betriebssicherheit bei geringstem
Stromverbrauch gewährleistet.
Die Zeichnung zeigt mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung.
Abb. ι ist eine Seitenansicht des Elektromagneten
gemäß der Erfindung.
Abb. 2 ist eine andere Ausführungsform des Elektromagneten, ebenfalls in Seitenansicht.
Abb. 3 zeigt den Elektromagneten als Hilf smagnet an einem Relais angeordnet in Seitenansicht.
Abb. 4 ist eine schematische Darstellung des Relais der Abb. 3 in einer Schaltungsanordnung
für Fernsprechanlagen mit Wählerbetrieb.
Der in der Abb. 1 dargestellte Elektromagnet besteht im wesentlichen aus dem ab-
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Alexander Bruno Preush in Berlin-Charlottenburg.
gewinkelten Magnetkern ι, der darauf angeordneten
Wicklung 2 und dem Anker 3. An dem einen Ende des Elektromagnetkerns 1 ist
eine Blattfeder 4 befestigt, welche zur Lagerung des Elektromagneten an einem die Anschlußfedern
tragenden Federsatz 5 dient. Das andere Kernende bildet das Polstück für
den Anker 3. Dieser wird mittels einer Blattfeder 6, die schwächer als die des Kerns ist,
mit seinem einen Ende an dem Kern 1 festgehalten. Die Feder 6 ist mit dem Anker 3
isoliert verbunden. Sie ist hier gleichzeitig als Kontaktfeder ausgebildet, die mit ihrem
Kontakt 7 im Ruhezustande des Elektromagneten vermittels ihrer Spannung in Berührung
mit einer zweiten Kontaktfeder 8 des Federsatzes 5 steht und dadurch den Kontakt
7 geschlossen hält.
Wird der Elektromagnet vom Strom durchflössen,
so entstehen an den Polen des Kerns ' und des Ankers magnetische Kraftlinienfelder,
welche eine Verstellung des Ankers und des Kernes zueinander bewirken. Der Anker 3 nimmt bei dieser Verstellung die
Blattfeder 6 mit und Öffnet dadurch den Kontakt/". Berühren sich nun die beiden Pole
des Kerns und des Ankers, so geht der Kern 1
unter dem Einfluß seiner bei der Anzugsbewegung
gespannten kräftigen Feder 4 in die Ruhelage zurück. Da die Lagerfeder 6 des Ankers 3 schwächer als die des Kerns 1 ist,
so folgt der magnetisch am Kern 1 festgehaltene Anker 3 der Bewegung des Kerns 1 und
vergrößert so die Öffnung zwischen den beiden Federn 6 und 8 am Kontakt 7. Bei Stromloswerden des Elektromagneten geht
dann auch der Anker 3 unter der Wirkung seiner Feder 6 in die Ruhelage zurück; er
schließt daher den Kontakt 7 wieder, und es befinden sich nun alle Teile des Elektromagneten
in ihrer Ruhelage. Es sei noch bemerkt, daß der Anker 3 auch selbst als
Kontaktträger ausgebildet werden kann, der dann bei seiner Anzugsbewegung eine Kontaktsteuerung
direkt vornehmen würde. Auch kann die Lagerung der beiden elektromagnetischen
Teile 1 und 3 anders ausgebildet sein als dargestellt und beschrieben, z. B. als Achsoder
Schneidenlager.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Abb. 2 ist der Anker 3 des Elektromagneten
an seinem Lagerteil hakenförmig gebogen und lose damit über den Kern 1 geschoben,
um einen guten magnetischen Schluß zwisehen dem Anker und Kern zu erzielen. Die
Lagerfeder 4 des Kerns 1 ist hier durch die Wicklung 2 hindurchgeführt und vermittels
einer besonderen Zugfeder 9 gegen einen festen Anschlag 10 gepreßt. Die Spannung
dieser Feder 9 kann durch ihre Befestigungsschraube 11 verändert werden, um die mechanischen
und magnetischen Kräfteverhältnisse genau zueinander abstimmen zu können. Die
mit dem Anker 3 verbundene Blattfeder 6 hält durch ihre Spannung den Anker 3 in seiner
Ruhelage fest und ist mit zwei Kontaktstellen 7 und 12 versehen. Die eine Kontaktstelle
7 steht in der Ruhelage des Elektromagneten in Berührung mit der Kontaktfeder
8, während die andere, an dem winklig abgebogenen Ende der Lagerfeder 6 angeordnete
Stelle 12 mit der Lager feder 4 des Elektromagneten Kontaktschluß macht, wenn der
Elektromagnet erregt ist. Die Wirkungsweise des Elektromagneten ist die gleiche wie bereits
beschrieben, jedoch mit dem LTnterschied,
daß bei der Erregung des Elektromagneten eine doppelte Kontaktsteuerung vermittels der Lagerfeder 6 erfolgt, das eine
Mal über die Kontaktfeder 8 und das andere Mal über die Lagerfeder 4.
In dem Ausführungsbeispiel der Abb. 3 ist
der Elektromagnet als Hilfsmagnet mit einem anderen an sich bekannten Relais 13 vereinigt.
Er wird zu diesem Zwecke Vorzugsweise an den Kontaktfedersatz des Relais so montiert, daß seine untere Kontaktfeder 8 sowohl
von dem Anker 3 des Elektromagneten wie auch von dem des Relais beeinflußt werden
kann, also beiden Schaltelementen gemeinsam ist. Die Konstruktion des Relais
selbst kann aber auch eine andere sein als dargestellt, auch können die Kontaktfedersätze
jedes Magneten getrennt \Oneinander angeordnet sein.
Die Wirkungsweise dieses Kombinationsrelais soll nun in Verbindung mit einer Vorwählerschaltung für Fernsprechanlagen mit
Wählerbetrieb näher beschrieben werden.
Es sei angenommen, daß ein Teilnehmer einen Anruf vornehmen will, dessen Anschlußleitung
auf dem Amt in den Vorwähler VW ausläuft. Die auf der Zeichnung nicht dargestellte Teilnehmerstelle ist eine
selbsttätige Fernsprechstation. Beim Abnehmen des Hörers spricht das Relais R an,
welches seine Kontakte r1 und r" umlegt.
Über den geschlossenen Kontakt r1 wird ein Stromkreis für den Drehmagneten D1 welcher
wie folgt verläuft: Erde, Batterie, Unterbrecher U, Wicklung des Drehmägneten D,
Kontakt r1, geschlossener Kontakt 7, Kontaktfeder
8 und Erde. Durch Schließen des Kontaktes τ2 wird die Wicklung II des Prüfrelais
P zu den Wicklungen I und 1 des Prüfrelais angeschaltet. Je nachdem, ob nun der
\rorwähler auf eine freie Leitung aufläuft
oder nicht, ist der Kontaktknopf k des nach- ;eordneten Wählers geschlossen oder geöffnet.
Bei bereits belegter Leitung ist der Kontakt k geöffnet und dadurch der Stromkreis
für das Prüfrelais gesperrt. Der Vorwähler
wird daher schrittweise weitergedreht, bis sein Prüfarm eine freie Leitung gefunden hat,
in welchem Fall ein Stromkreis für das Prüfrelais /' zustande kommt, der von Erde, Batterie.
Wicklung des Belegungsrelais C des nachgeordneten Wählers, geschlossener Kopfkontakt
k, Prüfarm des Vorwählers, Wicklung I und Wicklung ι des Prüfrelais, Kontakt
r", Wicklung II des Prüfrelais P und
ίο Erde verläuft. Der dem Hilfselektromagneten
P1 des Prüfrelais zugeordnete Kontakt 7 wird durch Verstellung der Kontaktfeder 8
infolge der besonderen Ausbildung des Hilfsmagneten P1, wie bereits beschrieben, sehr
schnell geöffnet, was eine sofortige Unterbrechung des Stromkreises für den Drehmagneten
D zur Folge hat, der daher auf der freien Leitung stehenbleibt. Durch Umlegen
der Kontakte p hat das Prüfrelais P ferner die Leitung des Teilnehmers auf den belegten
Wähler durchgeschaltet und das Relais R abgeschaltet. Letzteres wird daher stromlos
und öffnet seine Kontakte?'1 und r2, wodurch sich die Wicklung II des Prüfrelais P
abschaltet und letzteres die belegte Leitung sperrt. Das Prüfrelais P hält sich jetzt über
seine Wicklung I und die parallel dazu angeordnete Wicklung 1 über folgenden Stromkreis
erregt: Erde, Batterie, Wicklung des Relais C, Kopfkontakt k, Prüfarm des Vorwählers,
Wicklung I und 1 des P-Relais, Kontakt
ρ1, Kontaktfeder 8 und Erde. Die Auslösung des Wählers nach beendigtem Gespräch
kann in einer beliebigen Weise vor sich gehen und wird hier nicht weiter beschrieben,
da sie für die Erfindung ohne Bedeutung sind.
Claims (14)
- Patentansprüche:i. Elektromagnet, insbesondere für Fernmeldeanlagen, mit beweglich gelagertem Anker und beweglich angeordnetem Magnetkern, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteglieder (4, 6) des Magnetsystems Ci, 2, 3) außerhalb des magnetischen Kreises des Elektromagneten angeordnet sind.
- 2. Elektromagnet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerung des Ankers (3) und des Magnetkerns (1) vermittels zweier getrennt angeordneter Blattfedern (4, 6) verschiedener Spannung erfolgt.
- 3. Elektromagnet nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerfeder(4) des Magnetkerns (r) kräftiger ist als die des Ankers (3).
- 4. Elektromagnet nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerfeder (6) des Ankers (3) gleichzeitig als Kontaktfeder benutzt wird.
- 5. Elektromagnet nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß beide Blattfedern (4, 6) zur Lagerung und zur Kontaktsteuerung dienen.
- 6. Elektromagnet nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lager feder (4) des Magnetkerns (1) durch die Spule (2) hindurchgeführt ist.
- 7. Elektromagnet nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker (3) den Magnetkern (1) mit seinem einen Ende hakenförmig umfaßt.
- 8. Elektromagnet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetkern (1) unter der Wirkung einer einstellbaren Zugfeder (9) steht, um die auftretenden mechanischen und magnetischen Kräfteverhältnisse des Elektromagneten zueinander abstimmen zu können.
- 9. Elektromagnet nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Lagerung des Ankers (3) dienende Blattfeder (6) mehrere Kontaktstellen (7, 12) besitzt, deren eine (12) bei der Beeinfrussung des Ankers (3) geschlossen und deren andere (7) geöffnet wird.
- 10. Elektromagnet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er als Hilfsmagnet mit einem anderen Relais beliebiger Bauart vereinigt wird.
- 11. Elektromagnet nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfsmagnet an den Kontaktfedersatz des Relais montiert wird.
- 12. Elektromagnet nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Kontaktfeder (8) vom Hilfsmagneten und vom Relais gesteuert wird.
- 13. Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen mit Wählerbetrieb unter Verwendung von Relais mit Hilfselektromagneten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltvorgänge zur Stillsetzung des Wählers (z. B. Unterbrechung des Stromkreises für D) durch den Λ-om Hilfsmagneten gesteuerten Kontakt hervorgerufen werden.'
- 14. Schaltungsanordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß no eine unter dem Einfluß von beiden Magneten stehende Kontaktfeder (8) sowohl die Schaltvorgänge zur Stillsetzung des Wählers als auch die Schaltvorgäuge zur Sperrung der gewählten Leitung beherrscht.Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| DES72768D DE524995C (de) | 1925-12-25 | 1925-12-25 | Elektromagnet, insbesondere fuer Fernmeldeanlagen, mit beweglich gelagertem Anker und Magnetkern |
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| DES72768D DE524995C (de) | 1925-12-25 | 1925-12-25 | Elektromagnet, insbesondere fuer Fernmeldeanlagen, mit beweglich gelagertem Anker und Magnetkern |
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE524995C true DE524995C (de) | 1931-05-16 |
Family
ID=7503459
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DES72768D Expired DE524995C (de) | 1925-12-25 | 1925-12-25 | Elektromagnet, insbesondere fuer Fernmeldeanlagen, mit beweglich gelagertem Anker und Magnetkern |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE524995C (de) |
Cited By (2)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| DE871623C (de) * | 1951-02-06 | 1953-03-23 | Siemens Ag | Pruefschaltung fuer Waehler, insbesondere fuer schnellaufende Motordrehwaehler in Fernsprechanlagen |
| DE903465C (de) * | 1949-11-01 | 1954-02-08 | Siemens Ag | Einrichtung zur Erzielung einer bestimmten Ablaufzeit von betriebstechnischen (Arbeits-) Vorgaengen, im besonderen fuer elektrische Zugsicherungsanlagen |
-
1925
- 1925-12-25 DE DES72768D patent/DE524995C/de not_active Expired
Cited By (2)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| DE903465C (de) * | 1949-11-01 | 1954-02-08 | Siemens Ag | Einrichtung zur Erzielung einer bestimmten Ablaufzeit von betriebstechnischen (Arbeits-) Vorgaengen, im besonderen fuer elektrische Zugsicherungsanlagen |
| DE871623C (de) * | 1951-02-06 | 1953-03-23 | Siemens Ag | Pruefschaltung fuer Waehler, insbesondere fuer schnellaufende Motordrehwaehler in Fernsprechanlagen |
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