<Desc/Clms Page number 1>
Schaltung für Ge8ell8chaftsleitungen, insbesondere für den Zugmeldedienst.
Der Gegenstand des österreichischen Patentes Nr. 56887 bildet eine Schaltung für Gesellschaftsleitungen, bei welcher an eine gemeinsame Leitung eine grössere Anzahl von Sprech-oder Signalstellen angeschlossen ist ; diese können durch Stromstösse, die von einem Sender irgend einer Stelle ausgehen und auf die Wähler der betreffenden Stationen einwirken, angerufen werden, wobei für jede Leitung immer eine andere Anzahl von Stromstössen notwendig ist. Der Wähler, der dabei auf jeder Station Verwendung findet, besteht aus einem langsam und einem schnell arbeitenden Magneten, die beide zuerst durch einen Stromstoss von längerer Dauer erregt werden.
Ihcser Stromstoss von längerer Dauer hat den Zweck, dass der langsam arbeitende Magnet seinen Anker anzieht und ihn, während die weiteren Stromstösse gesandt werden, dauernd angezogen hält. Dieser Anker stellt dabei die an dem Anker des schnell arbeitenden Magneten befindliche Schaltklinke so ein, dass sie bei der stossweisen Erregung des schnell arbeitenden Magneten das Schaltrad weiterschaltet. Diese Anordnung bedingt, dass im äussersten Falle soviele Stromstösse von irgend einer Sendestelle gesandt werden müssen, als Stationen vorhanden sind, um den Weckerstromkreis der ausgewählten Station schliessen zu können. Besteht die Anlage aus sehr vielen Stationen, so dauert das Auswählen einer grossen Anzahl von Stationen sehr lange, wodurch der Wirkungsgrad der Anlage sehr herabgesetzt wird.
Bei dem Gegenstand der vorliegenden Erfindung werden diese zum Ansprechen einer Station erforderlichen Stromstösse dadurch auf ein Minimum beschränkt, dass zuerst von sämtlichen Wählern eine bestimmte Gruppe und dann aus dieser Gruppe der Wähler der gewünschten Station ausgewählt wird.
Bei der ersten Auswahl wird dabei ein Auslösestromkreis für die betreffende Wählergruppe geschlossen, während durch die zweite Auswahl, also wenn der betreffende Wähler dieser Gruppe gewählt wird, ein Signalstromkreis geschlossen wird. Das Auslösen einer Wählergruppe erfolgt dadurch, dass bei den Wählern dieser Gruppe durch eine bestimmte Stellung eines mit dem Schaltrade verbundenen, im vorliegenden Falle kürzeren Kontaktarmes ein Stromweg hergestellt wird, durch welchen die Haltemagnete dieser Wählergruppe kurzgeschlossen werden, wobei aber jede WäMergruppe immer durch eine andere Anzahl von Stromstössen aus- gelöst wird.
Damit während det verschiedenen hiebei entstehenden Kontakte nicht auf den verschiedenen Stationen der Wecker in Tätigkeit tritt, sind der Weckätromkreis und die he treffenden kontaktführenden Teile des Wählers so angeordnet, da. L ! der oben erwähnte Weckerstromkreis nur beim Auslösen des langsam arbeitenden Magneten geschlossen wird. Dies tritt erst dann ein wenn vorher gewisse vom Wähler abhängige Kontakte gemacht worden sind.
Der Wähler, der hiebei verwendet wird, gleicht mit Ausnahme des Sperrades, der Kontaktarme und der Kontaktfedern vollkommen dem im österreichischen Patente Nr. 56887 beschriebenen.
Statt eines Kontaktarmes sind zwei, und zwar ein längerer und ein kürzerer, vorhanden, die mit dem Sperrad in Verbindung stehen. Sie bewegen sich beide in der Ebene von zwei mit ihnen zusammenarbeitenden Kontaktfedern ; ein Paar von ihnen schliesst einen Auslösestromkreis für die Wählergruppe, während das andere Paar den Kontakt für den Weekerstromkrcis eines zu dieser Gruppe gehörenden Wählers herstellt.
Zum besseren Verständnis der Erfindung ist in der Zeichnung eine Ausführungsform der- selben dargestellt.
Fig. 1 ist das Schaltungsschema für den Wähler.
Fig. 2 ist eine schematische Ansicht des Wählers, wobei die Wicklung des Haltemagneten kurzgeschlossen ist.
Fig. 3 ist eine Ansicht auf den schematisch dargestellten Wähler mit geschlossenem Signalkontakt.
Fig. 4 ist eine Vorderansicht des Wählers, wobei einzelne Teile der Deutlichkeit halber weggelassen sind.
Fig. 5 ist eine teilweise Vorderansicht der von den beiden Kontaktarmen beeinflussten
Kontaktfedern des Wählers.
In Fig. 1 sind zwei aus je drei Wihlern f, D, E bestehende Gruppen A, B dargestellt, wobei lediglich die Wähler ('gezeichnet sind. Der Wähler C der Gruppe A besitzt eine Lokalbatterie
EMI1.1
<Desc/Clms Page number 2>
Am Ende der Sendleitung 1,2 befindet sich ein Stromstosssender, der aus einer drehbaren, an ihrem Umfang mit Zähnen 4 versehenen Scheibe 5 besteht. Durch Drehen der Scheibe a wird
EMI2.1
Leitung gesendten Stromimpulse sich nicht so stark verlängern, dass sie das Hängenbleiben der Wählermagneten in dem. Fall, wenn die Leitung zu hohen Widerstand besitzt, verursachen.
Auf den einzelnen Stationen liegt in Brücke zur Leitung 1, 2 ein Srechapparat 14. Die Zähne des Stromstosssenders 5 können durch,'Segmente 16 und 17, die einer Seite der Scheibe 5 angeordnet sind, abgedeckt werden, so dass dadurch die Anzahl der wirksamen Zähne zum Anrufen verändert werden kann.
Die Wähler, welche bei der vorliegenden Anordnung verwendet werden, sind im Prinzip
EMI2.2
EMI2.3
der Grundplatte vorgesehen. An dem oberen Teil 18 des U-förmigen Gestells sind zwei Magnete 20 und 21 hängend angeordnet, wovon jeder zwei Spulen besitzt. An dem unteren Ende des U-förmigen Gestells sind zwei Anker 22 und 23 drehbar gelagert, wobei der Anker 22 von dem Elektromagnet 20 und der Anker 23 von dem Elektromagnet 21 beeinflusst wird (Fig. 2 und 3) ; letzterer arbeitet
EMI2.4
nach oben hin erstrecken.
An dem sich nach oben zu erstreckenden Arm 24 sitzt ein Arm 26. fh'r auf seinem oberen Ende eine durch eine Feder 28 beeinflusste, drehbar angeordnete Schaltklinke 27 trägt, die bei der Bewegung des Ankers 22 in das Sperrad 29 eingreift ; letzteres ist in einem am Gehäuse befestigten Hilfsgestell 30 gelagert. An dem Hilfsgestell 30 ist ausserdem noch eine Sperrklinke 31 drehbar angeordnet, die durch eine Feder 32 zum Eingriff mit dem Zahnrad 29 gebracht wird. Am Anker 23 sind zwei winkelförmige Arme 33 und 34 befestigt, wovon der Arm 33 für gewöhnlich mit der Klinke 27 und der Arm 34 mit der Klinke. 31 im Ein. griff steht.
Durch die Erregung des Magneten 21 kommen die betreffenden Arme ausser Eingriff mit den zugehörigen Klinken, wodurch die letzteren mit dem Sperrad 29 in Emgriff kommen und
EMI2.5
stromlosgewordensind.
Auf einem Lappen 37 des Gestelles sind zwei Kontaktfedern 40, 1 befestigt. Die, Feder 40, welche die kürzere ist, stösst an einen am Arm 26 befestigten Isolierstift 43 mit einem seitlichen Vorsprung. J2 (siehe Fig. 5) an. Da die Feder 40, gegen den Arm 26 drückt, so nimnit die Feder
EMI2.6
<Desc/Clms Page number 3>
Wicklung des Haltemagneten 22. Dadurch wird der Haltemagnet 21 stromlos und die Feder 39 zieht den Anker 25 in seine normale Lage zurück. Die Kontaktfeder 41 bleibt solange mit dem Arm 33 in Berührung, bis sie in Eingriff mit dem Isolierstift 45 gelangt. Der Arm 50 ist im Verhältnis zu diesem Isolierstift 45 so angeordnet, dass die Feder 41 angehalten wird, bevor sie mit der Feder 40 Kontakt macht.
Da die Feder 41 im Weckerstromkreis liegt, so wird kein Signal gegeben, solange sich der Arm 50 und die Feder 40 berühren. Wenn jedoch der Arm 51 Kontakt mit der Feder 40 herstellt, wie in Fig. 3 dargestellt, so wird in dem Verhältnis der einzelnen Teile eine Änderung eintreten. Bei der Berührung des Armes 51 mit der Feder 40 wird der Haltemagnet 21, wie im früheren Falle, kurzgeschlossen, aber da der Arm 51 länger ist als der Arm 50, so wird die Kontaktfeder 41, sobald sie dem Arm 33 beim Abfallen des Ankers 25 folgt, mit der Feder 40 in Kontakt kommen, wodurch ein Strom für einen Wecker 63 geschlossen wird.
Bei der Ausführung der Erfindung werden die Wähler in Gruppen angeordnet, soedass z. B. jede Gruppe aus drei oder mehr Wählern bestehen kann. Bei allen Wählern einer Gruppe sind die Arme 50 so angeordnet, dass sie alle mit den entsprechenden Kontaktfedern bei derselben Anzahl von Stromimpulsen Kontakt machen, dabei entsteht aber der Kontakt zwischen dem Arm 50 und der Feder 40 bei jeder Gruppe zu einer anderen Zeit. Die einzelnen Wähler jeder Gruppe sind dabei so angeordnet, dass für jeden Wähler eine andere Anzahl von Stromstössen notwendig ist, um den Arm 51 mit Feder 40 in Berührung zu bringen. Die Wirkungsweise der Anordnung geht am besten aus nachstehender Beschreibung hervor.
Angenommen, die Wähler der Gruppe A benötigen sechs Stromstösse, dass ihre Arme 50 in Kontakt mit den Federn 40 gelangen und der Arm 51. des Wählers C dieser Gruppe ist dabei so angeordnet, dass er in Eingriff mit der Feder 41 durch vier Stromstösse gelangt, so müssen zum Betätigen des Weckers, welcher zum Wähler C der Gruppe A gehört, durch den Stromstosssender zuerst sechs Stromimpulse über die Leitung geschickt werden. Diese sechs Impulse bewirken, dass alle Wähler ihr Sperrad 29 sechs Zähne weiterschalten, wodurch die Arme 50 aller Wähler der Gruppe A in Kontakt mit ihren entsprechenden Kontaktfedern 40 gelangen und so die Wicklungen sämtlicher Haltemagnete 21 dieser Wählergruppe kurzschliessen.
Der Strom geht bei dem Wähler C der Gruppe A dann von der Stelle 52 der Leitung 53 durch die Leitung 54, Arm 50, Kontaktfeder 40 und Leitung 55 zur Stelle 56 der Leitung 57. Dadurch werden die Wicklungen der Magnete 21 sämtlicher Wähler der Gruppe A kurzgeschlossen und die Magnete 21 lassen ihre Anker los. Dies tritt aber nur bei den Wählern der Gruppe A ein, da nur bei diesen der Arm 50 mit der Kontaktfeder 40 in Berührung kommt. Da während des Auslösens der Haltemagnete in der Leitung 1, 2 Batteriestrom vorhanden ist, so wird der Strom über die Schaltmagnete weiterfliessen, und zwar geht er nun von der Leitung 1 durch die Drosselspule 58, die Leitung 53, die Leitung 54, den Arm 50, die Kontaktfeder 40, die Leitung 65, die Leitung 57, die Wicklung des Magneten 20, die Leitung 59, den Widerstand 60, die Drosselspule 61 und Leitung 62 zur Leitung 2.
Dieser Strom hält den Magnet. en 20 solange erregt, bis er von der Sendestelle aus wieder geöffnet wird. Dieses Öffnen erfolgt jedoch nur für einen kurzen Augenblick und ist nicht von genügender Dauer, um das Loslassen des Ankers des Haltemagneten beim Wähler irgend einer anderen Station zu gestatten. Es genügt jedoch, um ein Loslassen der Anker aller Schaltmagneten herbeizuführen.
Auf dieses kurze Öffnen werden vier weitere Stromstösse über die Leitung gesandt, auf welche alle Wähler ansprechen, jedoch nur ein einziger, nämlich der Wähler C der Gruppe A, ausgewählt wird, da sein Arm 51 in Eingriff mit der Kontaktfeder 40 gelangt. Der Haltemagnet 21 des Wählers C der Gruppe A wird wieder in derselben Weise wie oben kurzgeschlossen und lässt seinen Anker los. Nun ist der längere Arm 51 der einzige, welcher mit der Kontaktfeder 40 in Eingriff steht. Durch das Loslassen des Ankers 25 wird ein Kontakt zwischen der Kontaktfeder 41 und der Kontaktfeder 40 hergestellt, so dass nunmehr der Strom für das Signal geschlossen wird.
Derselbe geht von der einen Seite der Batterie 64 aus über die Leitung 65, Leitung 54, Arm 51, Kontaktfedern 40 und 41, Leitung 66, Weckeranker 67, Kóntakt 68, Leitung 69, Wicklung des Weckermagneten 63, Leitung 70 zu der anderen Seite der Batterie 64. Durch das Öffnen des Linienstromkreises wird der Anker 24 des Schaltmagneten 20 ausgelöst, durch dessen Zurückfallen die Feder 41 aussei Eingriff mit der Feder 40 kommt. Zu gleicher Zeit kehrt auch das Sperrrad 29 m seme ursprüngliche Stellung unter Einwirkung der Feder 35 zurück, wodurch der Weckerstromkreis an zwei Stellen geöffnet wird.
Soll irgend eine andere Station der Leitung ausgewählt werden, so wird in derselben Weise verfahren. Es wird zuerst die nötige Anzahl von Stromstössen gesandt, um den Auslösekontakt für die besondere Gruppe der betreffenden Wähler zu schliessen, hierauf werden die erforderlichen Impulse gesandt, um den Weckerstromkreis für den betreffenden Wähler'dieser Gruppe herzustellen.
Die Wähler sind am besten so angeordnet, dass die geringste Zahl von Stromstössen, die zum Auslösen irgend einer besonderen Gruppe von Wählern notwendig ist, grösser als die grösste Zahl von Stromstösse ist, um den Signalstromkreis irgend eines besonderen Wählers in einer
<Desc/Clms Page number 4>
EMI4.1
auf Grund dieser Anzahl von Stromstössen geschlossen werden kann.
Wenn der Wecker 63, wie in der Gruppe B dargestellt, durch die Batterie 7 in Tätigkeit gesetzt wird, so geht der Strom von der Leitung 1 durch die Drosselspule. 58, Leitung 53, Leitung 54,
EMI4.2
EMI4.3
von einer Zentralsteüe aus irgend eine gewünschte Station durch Fortschaltung aller Wähler angerufen werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst durch eine Anzahl von Stromstössen eine Gruppe von Stationen ausgewählt wird und durch Schliessen eines Wählerkontaktcs bei den Wählern dieser Gruppe von Stationen eine Rückführung der Wähler in die Anfangslage verursacht wird und darauf durch eine zweite Stromstossgruppe sämtliche Wähler weiter fortgeschaltet werden, zwecks Auswahl einer Station der ausgewählten Gruppe.