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Schaltvorrichtung für Signalanlagen mit wahlweisem Anruf der Stationen.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf elektrische Signalanlagen mit wahlweisem Anruf, in welchen eine schrittweise einstellbare Sd1altvorrichtung unter Einfluss einer vorher bestimmten Kombination von Stromstössen einen Signalstromkreis schliesst.
Solche Schaltvorrichtungen können an eine Leitung angeschlossen werden, über welche Stromstösse verschiedener Art dauernd gesandt werden, wie z. B. über eine Telegraphenleitung, wobei die Telegraphenströme die Schaltvorrichtungen nicht beeinflussen dürfen.
Gegenstand der Erfindung bildet eine Einrichtung, die dazu dient, die Vorwärtsbewegung eines den Signalstromkreis schliessenden Schaltrades zu regeln, und betrifft die Anordnung einer Sperrvorrichtung, die unter dem unmittelbaren Einflusse eines besonderen Magneten steht und nur in bestimmten Stellungen der Vorwärtsbewegung des Schaltrades wirksam gemacht wird.
Ein Kennzeichen der Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung, welche derart arbeitet, dass die Vorwärtsbewegung des Schaltrades über mehr als einen Teil seiner vollständigen Umdrehung unter dem Einflusse einer Aufeinanderfolge von rasch auftretenden Stromstössen oder Stromstössen, die sich in ihrem Charakter von dem der in besonderer Kombination zum Betriebe der Vorrichtung dienenden Stromstösse unterscheiden, verhütet wird, und im einzelnen aus einem Hilfsteil besteht, der so eingerichtet ist, dass er in einer bestimmten Stellung Kontakte schliesst, die den Stromkreis des Schaltmagneten kurzschliessen und auf diese Weise den Betrieb der Schaltvorrichtung unmöglich machen.
Verschiedene Merkmale der Erfindung beziehen sich auf bauliche Einzelheiten der Schaltvorrichtung und sind im nachstehenden näher beschrieben.
In der Zeichnung ist Fig. i eine Seitenansicht der neuen Schaltvorrichtung, wobei zur Erleichterung der Darstellung verschiedene Teile weggebrochen sind. Fig. 2 ist eine Draufsicht auf die Stromschlussvorrichtung. Fig. 3 ist eine schaubildliche Darstellung der Vorrichtung. Fig. 4 zeigt schematisch eine Schaltanlage, in der die neue Schaltvorrichtung vorteilhaft verwendet wird.
In der Fig. i bezeichnet 4 eine Grundplatte, auf der ein die Gestalt eines umgekehrten U besitzender Rahmen 5 befestigt ist. In diesem Rahmen sind zwei Elektromagnete 6 und 7 aufgehängt, die weiter unten als Schalt-und Sperrmagnete bezeichnet sind. Unterhalb der Magnete 6 und 7 sind drehbar die Anker 8 und 9 befestigt, welche rechtwinklig vorspringende Arme 10 und 11 besitzen. Auf dem Arm 10 ist ein Fortsatz 12 befestigt, der an seinem oberen Ende eine drehbar daran gelagerte, unter Federspannung stehende Schaltklinke-M trägt. An dem Arm 11
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Schwanzstück der Schaltklinke 13 in Eingriff, der Arm 15 mit einem Schwanzstück der Klinke 11, die an einem Hilfsrahmen 18 des Hauptgestelles 5 drehbar befestigt ist.
Der Arm 16 erstreckt sich nach oben und steht in Eingriff mit einer drehbar unter Federkraft
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Zwecke dient. Der Anker 8 wird für gewöhnlich in seiner Ruhelage durch eine Feder 21 zurückgehalten, die mit ihrem einen Ende an dem Arm 12 und mit ihrem anderen Ende an einem einstellbaren Arm 22 befestigt ist. Federn 23 und 24 die mit ihren inneren Enden an einem Arm 26 und an der Klinke 17 befestigt sind, haken mit ihren äusseren Enden in einstellbare Arme 27 und 28 ein, die an dem Gestell 5 geeignet festgeschraubt sind. Die Einstellung jedes der Anker 8
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hindurchragen.
Wie sich aus der Zeichnung ergibt, ist die Einstellschraube 30 bo eingerichtet, dass sie unter einen abgeschrägten Teil der unteren Fläche ihres Ankers fasst, während die Schraube 31 über der oberen Fläche des betreffenden Ankers liegt. Der Magnet 7 ist infolge Auf-
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Gestelles-5 befestigt und hat zwischen seinen Seitenteilen eine drehbare Welle 42 mit Schalträdern 43 und 44, mit denen die schon erwähnten Klinken 13 und li (weiter unten als Schaltund Sperrklinken bezeichnet) in Eingriff gebracht werden können. Das Schaltrad 43 sitzt auf einer Hülse 45, die auf die Welle 42 aufgesetzt ist.
Auf derselben Hülse ist eine Kontaktvorrichtung 46 befestigt, die aus dem Segment einer runden Scheibe besteht und auf ihrer einen Seite, und zwar in der Nähe des Umfanges, Vorsprünge oder Stifte 47, 48, 49 und-M trägt. An dem äusseren Ende der Welle 42 ist eine Spiralfeder 53 angebracht, die dazu dient die Welle in ihre Ruhelage zurückzudrehen. Zweckmässig ist eine Schutzkappe J4 vorgesehen, um die Feder 53 gegen äussere Einflüsse zu schützen.
An der Kontaktvorrichtung 46 ist ferner ein Kontakt 56 vorgesehen, und zwar in solcher Lage, dass dieser Kontakt mit einer am Gestell 18 befestigten Kontaktfeder J7 in Berührung
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geht, ist die unter Federkraft stehende Klinke.'20 an der äusseren Seite des Rahmenteiles 41 drehbar befestigt und besitzt einen nach innen ausgehöhlten Teil 60, der durch eine Öffnung des Rahmenteiles 41 derart hineinragt, dass er mit den Stiften 47, 48, 49 und-50 der Schaltvorrichtung 46 in Eingriff gebracht werden kann. Das Schaltrad 44 ist auf der Welle 4.'2 lose angebracht und trägt eine Kontaktfeder 6-5. die mit einer dicht bei Kontaktfeder -5t von ihr isoliert angebrachten Kontaktfeder 66 in Eingriff kommen kann.
Die Nabe des Schaltrades 44 ist mit einem Gewicht 67 versehen, das dazu dient, dieses Rad in die Ruhelage zurückzubewegen. Beide Schalträder 43 und 44 sind mit konzentrischen Schlitzen 70 und 71 versehen, durch welche ein an dem einen Ende des Rahmenteiles 40 befestigter Stift 72 hindurchragt.
Die Länge des Schlitzes 74 ist so bemessen, dass das Rad 44 nur eine bestimmte Anzahl Schritte vorwärtsgeschaltet werden kann. Das Gewicht 67 wird nun in einer solchen Lage auf dem Rad 44 angebracht, dass es, auch wenn die hintere Kante des Schlitzes gegen den Stift 72 anschlägt, immer noch hinter der durch die Radachse gezogenen Senkrechten bleibt und so beim Zurückziehen der Klinke 17 das Schaltrad auf alle Fälle in dem der Schaltrichtung entgegen-
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werden durch die vordere Kante der diesbezüglichen Schlitze 71 und 70 bestimmt. Um die Schaltklinke 13 beliebig einstellen zu können, ist eine Stellschraube 7J vorgesehen, die an einem Fortsatz 76 des Rahmenteiles 40 befestigt ist.
Die Schliessung der Kontakte 56 und 57 hat das Zustandekommen eines Stromkreises für eine in Fig. 4 dargestellte Signaleinrichtung 80 zur Folge, während die Schliessung der Kontakte 65 und 66 einen Kurzschluss zu dem Schaltmagneten 6 bewirkt und so die Ingangsetzung der Schaltvorrichtung verhütet, sobald die letzterwähnten Kontakte geschlossen sind.
Die Wirkungsweise der neuen Vorrichtung ist folgende : Es sei angenommen, dass die besondere Stromstosskombination, auf welche die Wahlvorrichtung anspricht, nachdem die Signalkontakte 56 und 57 geschlossen sind, aus drei kurzen Stromstössen besteht, einer Pause, während der der Stromkreis offen gehalten wird und auf die vier kurze Stromstösse folgen, einer zweiten Pause, während der der Stromkreis wiederum offen gehalten wird und auf die vier noch kürzere Stromstösse folgen, einer dritten Pause, während der der Stromkreis aufs neue offen gehalten wird und auf die zwei kurze Stromstösse folgen, und schliesslich einer vierten Pause, während der der Stromkreis wiederum offen gehalten wird und auf die drei kürzere Stromstösse folgen.
Da der Sperr-und der Schaltmagnet derVorrrichtung in Reihe miteinander liegen, wird der erste über diese Magnete verlaufende Stromstoss bewirken, dass beide Magnete ihre Anker anziehen. Der Anker 9 löst hiebei die Schalt-und Sperrklinken 13 und 17 aus, während der Anker 8 die Schaltklinke mit den Zähnen der Schalträder 43 und 44 in Eingriff bringt, so dass diese Räder um einen Schritt vorwärts geschaltet werden. Durch den Anker 9 wird ferner der Arm 16 so bewegt, dass er die Klinke 20 genügend weit auswärts drückt, so dass sie ausserhalb des Weges der vorspringenden Stifte 47, 48, 49 und 50 zu liegen kommt. Diese Klinke 20 liegt in ihrer gewöhnlichen Stellung so dicht an der Welle 42, dass sie auch dann ausserhalb des Weges der erwähnten Vorsprünge sich befindet.
Der Sperrmagnet 7 ist, wie bereits erwähnt, ein langsam arbeitender Magnet, und der Zwischenraum zwischen den aufeinanderfolgenden Stromstössen reicht nicht aus, um eine Zurückbewegung des Magnetankers zuzulassen. Infolgedessen bleibt die Sperrklinke 17 mit den Schalträdern 43 und 44 ständig in Eingriff, ausgenommen im Falle, wenn der Stromkreis für eine längere Zeit offen gehalten wird, die ausreicht, um ein Abfallen des Ankers 9 zu erlauben.
Tritt dies ein, so bewirken die zwei aufeinanderfolgenden Stromstössen eine Vorwärtsbewegung der Schalträder um zwei Schritte, und wenn der Stromkreis zu dieser Zeit für eine genügend lange Zeitdauer offen gehalten wird, um den Anker des Sperrmagneten abfallen zu lassen, so wird der konkave Teil der Schaltklinke 20, die durch den Arm 60
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wodurch diese Kontaktvorrichtung und mit ihr das Sperrad 43 in der Stellung festgehalten wird, in welche es durch die erste Reihe Stromstösse bewegt ist. Die Sperrklinke 17 indessen wird aus den Schalträdern 43 und 44 zurückgezogen, so dass das Sperrad 44 unter der Wirkung des Gewichtes 67 in seine Ruhelage zurückkehrt.
In ähnlicher Weise werden durch die nächsten vier Stromstösse der hier betrachteten Stromstosskombination das Schaltrad 43 und die Kontakt-
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dem Stift 48 zum Eingriff bringt und in der alsdann das Schaltrad 44 zur Rückkehr in seine Ruhelage veranlasst wird. Diese Wirkungsweise setzt sich so lange fort, bis die Klinke 20 der Reihe
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worauf dann die aufeinanderfolgenden Stromstösse den Kontakt 56 mit der Kontaktfeder 57 in Berührung bringen, wodurch der Stromkreis für das Signal 80 (siehe Fig. 4) vervollständigt wird.
Es sei hier erwähnt, dass die Schaltklinke 20, wenn sie sich in einer ihrer äussersten Stellungen befindet, sich ausserhalb des Weges der Vorsprünge 47, 48, 49 und 50 befindet und es so dem Schaltrade 43 erlaubt ; in die Ruhelage zurückzugehen, wenn die Öffnung des Stromkreises zu
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Wenn jetzt jedoch eine Aufeinanderfolge von raschen Stromstössen, die sich in einer gewissen Anzahl wiederholen, über die Leitung und durch die Magnete der Wählvorrichtung geschickt wird, so haben diese Stromstösse zur Folge, dass die beiden Schalträder 43 und- vorwärts-
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stehen, geschlossen werden. Wenn dies eintritt, so wird der Schaltmagnet der Wählvorrichtung kurzgeschlossen und erhält infolgedessen nicht den zu seinem Betriebe nötigen Strom. Auf diese Weise wird verhindert, dass die Signalkontakte unter der Wirkung einer Aufeinanderfolge von rasch auftretenden Stromstössen geschlossen werden.
Dieses Merkmal ist nicht nur wichtig, weil dadurch falsche Signale und eine falsche Einstellung der Wählvorrichtung verhindert werden. sondern hat auch den Vorteil, dass eine unerwünscht hohe Stromentnahme aus der Batterie verhütet wird. Dies ist um so wichtiger, als man in der Praxis festgestellt hat, dass der gewöhnliche Morsebeamte beim Abgeben von Sendungen selten seine Taste für so lange Zeit offen hält, als nötig ist, um das Abfallen des Ankers 9 am langsam arbeitenden Sperrmagneten 7 der hier beschriebenen Wählvorrichtung zu ermöglichen.
In der Fig. 4 ist diese Wählvorrichtung in Verbindung mit einer gewöhnlichen Telegraphenleitung 85 dargestellt. Die Elektromagnete 6 und 7 liegen in Reihe mit einem Summer 86 und einer Ortsbatterie 87, deren Stromkreis über den Vorderkontakt eines gewöhnlichen Morserelais 91 geschlossen werden kann, das in Reihe mit der Leitung 85 liegt. In dieser Leitung 8 sind ferner Telegraphentasten 88 eingeschaltet, um das Relais 91 ! zum Arbeiten zu bringen. Auf jeder der Stationen, auf denen eine Wählvorrichtung der hier beschriebenen Art sich befindet, sind Stromstosssender 90 vorgesehen, um die erforderliche Kombination von Stromstössen zwecks Schliessung der Kontakte 56 und 57 der Wählvorrichtung und zwecks Einschaltens des Weckers auszusenden.
PATENT-ANSPRÜCHE : i. Schaltvorrichtung für Signalanlagen mit wahlweisem Anruf der Stationen, in welcher schrittweise einstellbare Schalträder und damit. verbundene Kontaktvorrichtungen unter dem Einflusse einer vorher bestimmten Kombination von Stromstössen einen Signalstromkreis
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Einfluss eines der Magnete steht und nur in bestimmten Stellungen der Vorwärtsbewegung des Schaltrades wirksam gemacht wird.