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Gasdruckfernschalter. Die Erfindung bezieht sich auf Gasdruckfernschalter
für .elektrische Straßenbeleuchtung, bei denen. der :elektrische Strom .durch Steigerung
des Druckes in einer Gasleitung ein- und ausgeschaltet wird, und zwar derart, daß
alle Lampen oder nur ein Teil von ihnen zum Erlöschen gebracht werden können. Bei
bekannten Einrichtungen 'dieser Art wird ein schrittweise bewegter Schalter an zwei
festen, im Starkstromkreise liegenden Kontakten vorbeigedreht. Die Erfindung bezweckt,
zum Ein-und Ausschalten eine Quecksilberröhre mit mehreren eingeschmolzenen Kontakten
verwenden zu können und dadurch eine völlig zuverlässige Schaltung zu erzielen.
Dies ist durch die Anordnung einer Kurvenscheibe ermöglicht, auf welche sich. die
kippbar gelagerte, mit mehreren Kontakten versehene Röhre stützt, so daß sie stufenweise
geneigt wird, wenn sich die Kurvenscheibe schrittweise dreht.
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Die Erfindung bezweckt ferner, für den Fall, daß beim Eintritt der
Gasdrucksteigerung kein Strom im Netz ist, die durch den Gasdruck in leitende Verbindung
gebrachten Teile in ihrer Lage zu halten, bis der elektrische Strom eintrifft, der
dann selbsttätig diese Teile wieder auslöst.
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Auf der Zeichnung ist die neue Fernschalteinrichtung meiner Ausführung,
veranschaulicht, mit welcher beispielsweise volle und halbe Beleuchtung neben völliger
Ausschaltung derselben herbeigeführt werden kann. Zur Einleitung der Hauptschaltung
ist eine im Nebenschluß liegende kleine Schaltröhre verwendet.
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Beim Eintritt der Steigerung des Gasdruckes in dem Rohr i wird die
Membran 2 gehoben, diese dreht unter Vermittlung der Stange 3 den um .die Achse
q. schwingbaren Träger 5 einer kleinen. Schaltröhre 6 aufwärts. Durch das in der
Röhre befindliche Quecksilber werden die Kontakte a und a1 derselben und dadurch
der Stromkreis 3 5, 3 5 geschlossen, der durch die Spule 9 des Elektromagneten i
o fließt. Vor diesem befindet sich der um die Achse i i drehba-e Ank-r 12. Am oberen
Ende des Ankers ist der Zughaken 13 angelenkt, der mit einem Zahnrad i q.
in Eingriff steht und dieses bei der Schwingung des Ankers. um einen Zahn weiterführt.
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Sobald der Gasdruck wieder sinkt, neigt sich die Röhre 6 in die gezeichnete
Lage. Dadurch wird der Stromkreis des Magneten i o geöffnet und der Anker 12 durch
eine Feder 25 vom Magneten losgerissen. Durch den Anschlag 26 ist der Hub des Ankers
begrenzt.
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Mit der Achse i 5 des' Zahnrades i q. ist die Kurvenscheibe 16 verbunden,
in deren Umfang Einkerbungen cl, e2 und c3 zweianal hintereinander vorgesehen sind.
Auf die Kurvenscheibe 16 stützt sich mit .einer Rolle 18 ein um die Achse 19 drehbarer
Arm 2o, welcher die Wippe 2 i der großen Quecksilberschaltröhre 22 trägt. Die Lage
der letzteren kann durch die zwischen dem Arm 2o und der Röhrenwippe 21 eingeschaltete
Schraube 23 genau eingestellt werden.
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Bei jeder Teildrehung des Zahnrades 14 bzw. der Kurvenscheibe 16 fällt
die Rolle 18 in die nächstfolgende Einkerbung. Die Entfernung der Einkerbungen cl,
c2 und c3 von der Achse 15 nimmt stufenweise ab; so daß die Wippe 21 am höchsten
steht, wenn die Rolle 18, wie gezeichnet, in. der Einkerbung Cl ruht, daß die Wippe
etwas geneigt ist, wenn die Rolle in e2 reingefallen ist, und daß sie am
stärksten geneigt ist, wenn die Rolle sich in die Rinne e3 gelegt hat. '
In der Röhre sind zwei Querstege 27 angebracht, und in den dadurch gebildeten Abschnitten
befinden sich di3 Kontakte bi, b2 und b3. je nach der Neigung der Röhre ist der
Kontakt b1 in leitender Verbindung mit b2 und b3. oder nur mit b2 oder von beiden
getrennt,
wodurch auch die an die Kontakte angeschlossenen Stromkreise,
in denen die Lampen liegen, geschlossen oder geöffnet sind. Bei der gezeichneten
Stellung der Röhre 22 und der Scheibe 16 stehen die Kontakte der Röhre miteinander
in Verbindung, und es brennen alle Lampen.. Bei. der nächsten Teil--drehung der
Seheibe kommt der Kontakt b3 außer Verbindung mit bi, und die Hälfte der Lampen
erlischt, was etwa um Mitternacht durch Steigerung des Gasdrucks bewirkt wird. Nach
weiterer Teildrehung der Scheibe 16 werden auch die Kontakte b1 und b2 getrennt,
und alle Lampen erlöschen. Die erneute Schaltung der Scheibe hat wieder volle Beleuchtung
zur Folge. Zur Vermeidung des überkippens der Röhre ist der Anschlag 36 vorgesehen.
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Damit die Kurvenscheibe nach jeder Teildrehung in der Lage s.tehenbleibt,
bei welcher die Rolle 18 in eine Einkerbung c eingefallen ist und nicht zu weit
gedreht wird, ist eine Sperrvorrichtung vorgesehen. Sie besteht aus einem starr
an dem Anker 12 befestigten Klinkenarm 29 und einem zweiten, auf der Achse 15 sitzenden
Zahnrad 30, dessen Zähne denjenigen des Rades 1¢ entgegengesetzt gerichtet sind.
Sobald der Anker 12 angezogen wird, legt sich die Klinke des Armes 29 vor einen
der Zähne des Rades 3o und hemmt düdurch die Drehung des Rades und der Kurvenscheibe
16.
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Wenn im Augenblicke der Steigerung des Gasdruckes infolge irgendeiner
Störung kein Strom im Netz ist, würde-bei den bekannten Einrichtungen dieser Art,
auch wenn später Strom eintrifft, die Beleuchtung ausbleiben. Um dies zu verhüten,
ist zweckmäßig auf der den Anker i 2 tragenden Achse i i ein Fangarm 31 angehängt,
dessen Haken 32 beim Anheben des Röhrenträgers 5 zunächst beiseitegedrückt wird,
darauf unter den Träger greift und diesen in der Lage, bei welcher die Kontakte
a und a1 geschlossen sind, festhält, auch nachdem bei vermindertem Gasdruck die
Stange 3 sich wieder gesenkt hat. Tritt später Strom ins Netz, so wird der Elektromagnet
erregt und der Anker angezogen. Hierbei trifft ein am Anker angeordneter Anschlag
33, der zwecks genauer Einstellung als exzentrische Scheibe ausgebildet ist, gegen
den Fortsatz 34 des Armes 31, der nun den Träger 5 freigibt. Dadurch werden die
Kontakte a und a1 wieder geöffnet und der Anker 12 von dem stromlos gewordenen Magneten
freigegeben.
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Durch einen federnden Bügel 24 wird die Schaltröhre 22 auf ihrer Wippe
21 derart gehalten, daß sie durch einen einzigen Handgriff ausgewechselt werden
kann.
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Natürlich kann die Röhre 22 mit einer größeren Anzahl von Kontakten
ausgestattet sein. Dementsprechend vermehren sich auch die Einkerbungen der Scheibe.
Diese kann statt der gezeichneten zwei Gruppen von Einkerbungen auch eine einzige
oder auch drei und mehr Gruppen enthalten.