<Desc/Clms Page number 1>
Schaltvorrichtung für Beleuchtungskörper in Radioapparaten u. dgl.
Bei Radioapparaten, welche mit Netztransformatoren betrieben werden, wird das Problem der Beleuchtung von Skalen, Abstimmindikatoren usw. leicht gelöst. Man verwendet für diese Be- leuchtung Lämpehen niedriger Spannung und von geringem Energieverbrauch, die entweder von einer separaten Wicklung für Beleuchtung dieses Netztransformators oder von der Heizleitung der
Röhren gespeist werden. Im letzteren Fall ist die Spannung der Skalenbeleuehtungslampe dieselbe, wie die der Heizfäden der Röhren und diese Beleuchtungslampen liegen parallel zu den Röhren am
Transformator. Da in diesem Falle die Spannung für den Leuehtfaden dieser Beleuchtungslämpchen nur niedrig zu sein braucht, z. B. 4 Volt, ist es leicht möglich, diese Beleuchtungslampe von genügend kleinem Energieverbrauch herzustellen.
Schwierig war es aber bisher, für Apparate, welche ohne Transformator an das Netz geschaltet sind, eine ständige, verlässlich funktionierende, gute Beleuchtungsvorrichtung zu schaffen. Im besondern gilt dies für Apparate, in denen indirekt geheizte Röhren Verwendung finden, gleichgültig, ob diese
Röhren nun in Serien-oder Parallelschaltung verwendet werden. Die sich hiebei ergebenden Schwierig- keiten für das Funktionieren der Beleuchtungslämpchen sind bisher noch nicht überwunden worden.
Man behalf sich bisher damit, dass man kleine Lampen für niedrige Heizspannung in den Gesamt- stromkreis des Apparates einschaltet, u. zw. manchmal nur in den Heizkreis, manchmal nur in den
Anodenkreis, ohne dass man jedoch damit befriedigende Resultate erzielte. Schaltet man die Lampen in den Anodenkreis, so hat man kaum genügende Liehtmengen zur Verfügung, da naturgemäss der Anodenstrom des Apparates nur geringe Energiemengen liefert. Schaltet man aber die Lampen in den
Heizkreis, so weisen die damit in Serie betriebenen Beleuchtungslampen meistens nur kurze Lebens- dauer auf, speziell dann, wenn man sie so belasten will, dass eine günstige Lichtausbeute erzielt wird.
Die Ursache des raschen Versagens der Lampen liegt darin, dass ihr Leuchtfaden, der aus Wolfram besteht, in der Kälte nur ein Zehntel des Widerstandes aufweist, welchen er bei der Betriebstemperatur der Lampe hat, so dass beim Einschalten des Gesamtstromkreises des Apparates hohe Stromstösse auf den Leuchtfaden des Beleuchtungslämpchens einwirken. Durch diesen ersten Stromstoss tritt aber eine so hohe Überlastung des Skalenbeleuchtungskörpers ein, dass dieser leicht durchbrennt. Dieser Anfangsstromstoss ist zwar nur von sehr kurzer Dauer, genügt aber dennoch, u. zw. infolge seiner ausserordentlichen Intensität, um die Serienschaltung der Beleuehtungslampe für den Dauerbetrieb unbrauchbar zu machen.
Eine weitere Schwierigkeit entsteht dadurch, dass die Kondensatoren beim Einschalten plötzlich grosse Elektrizitätsmengen aufnehmen, weshalb der Einschaltstromstoss unter Umständen noch grösser wird. Bei den heutzutage immer häufiger verwendeten Elektrolytkondensatoren tritt dieser Umstand besonders einschneiden auf. Alle Messungen und Untersuchungen ergaben, dass alle diese schädlichen Stromstösse nur einen Bruchteil einer Sekunde, vom Einschalten an gemessen, dauern, während die Ströme dann fast normale Werte besitzen und in keinem Falle so hoch sind, dass eine in Serie geschaltete Lampe Schaden erleiden kann. Diese Anfangseinschaltstromstösse sind für die Lebensdauer der Lampe umso'gefährlicher, als das Ein-und Ausschalten eines Radioapparates sehr häufig zu erfolgen hat.
Vorliegende Erfindung beruht nun auf der Erkenntnis, dass die Lebensdauer der Beleuchtunglampe bedeutend erhöht wird, wenn man während der Zeit des Einschaltstromstosses die Lampe kurzschliesst und nach Ablauf dieser Frist öffnet. Man hat schon früher versucht, diesen Weg einzuschlagen und hat Relais gebaut, die durch den Emissionsstrom einer Röhre betätigt wurden und die Skalenbeleuchtung erst dann einschalteten, wenn der Emissionsstrom eine gewisse Höhe erreichte. So z. B.
<Desc/Clms Page number 2>
wird durch das österr. Patent Nr. 146710 ein Schutzwiderstand für den Heizstromkreis vorgesehen, der die Aufgabe hat, den Entladungsstrom zu verringern und welcher durch ein derartiges Relais ausgeschaltet wird.
Solche Relais sind aber teuer und unverlässlieh, während die Lösung durch die vorliegende Erfindung einen rein mechanischen Vorgang darstellt, der für unbedingt sicheres und zwangsweises Funktionieren Gewähr leistet.
Gemäss der Erfindung wird z. B. durch einen doppelten Schalter das Einschalten des Apparates und der Beleuchtung derart vorgenommen, dass erst der Hauptschalter des Apparates betätigt und dann erst der den Beleuehtungskreis überbrückende Schalter geöffnet wird. Derartige Doppelschalter sind an sich bekannt und bereits für verschiedene Zwecke in Radioempfangsapparaten zur Verwendung t gelangt. Im vorliegenden Falle ist die Verwendung solcher Doppelschalter aber beispielsweise die folgende. Man kann beispielsweise beide Schalter auf einer Achse in der Weise anordnen, dass beim Einschdten des Apparates eine gewisse Phasenverschiebung zwischen dieser Tätigkeit und dem Öffnen des Kurzschlussschalters über den Beleuchtungskreis erfolgt.
Ist der Schalter, wie dies derzeit häufig geschieht, mit irgendeinem ändern Apparateteil, z. B. einem Potentiometer oder Lautstärkeregler, an Drehknöpfen kombiniert, so ist der Einsehaltvorgang gemäss der Erfindung folgender : In der
Nullstellung ist der Hauptschalter des Apparates offen und der Schalter, der den Beleuchtungskreis überbrückt, geschlossen. Bei der ersten Betätigung des Drehknopfes wird nun der Hauptschalter geschlossen und der Apparat von Strom durchflossen. Bei der Drehung um einige Grade weiter wird nun der Beleuchtungsschalter geöffnet und die Skalenbeleuchtung liegt in Serie mit einem oder mehreren Stromkreisen des Apparates. Daraufhin kann man den Drehknopf seiner weiteren Funktion gemäss betätigen.
Es ist aber auch möglich, den Schalter beispielsweise so auszubilden, dass in dem Augenblick, wo der Schalter betätigt wird, zwangsweise zuerst der Beleuchtungskreis kurzgesehlossen wird. Dies ist eine Lösung, die eine Kombination mit dem Wellensehalter des Apparates günstig erscheinen lässt.
Fig. 1 veranschaulicht das Prinzipschaltschema, während die Fig. 2, 3 und 4 verschiedene Aus- I führungsformen darstellen.
Fig. 1 und 2 zeigen schematisch die Wirkungsweise der Vorrichtung gemäss der vorliegenden
Erfindung. 1 und 2 stellen die Röhren im Apparat dar, 3 und 4 sind Kondensatoren, während 5 und 6 den Anschluss vandas Netz bedeutet.
Der Schalter 7 ist der Hauptschalter, der den Gesamtstrom des ganzen Apparates zum und vom Netz schaltet, während 8 der Schalter ist, welcher den Beleuchtungskreis 9 kurzschliesst.
In Fig. 1 durchfliesst nur der Heizstrom den Beleuchtungskreis, während in Fig. 2 sowohl der
Heiz-, als auch der Anodenstrom durch diesen Kreis fliesst. Der Schalter 8 kann auch so ausgebildet sein, dass er nicht einen absoluten Kurzschluss des Beleuchtungskreises 9 verursacht, sondern ihn bloss durch einen Widerstand überbrückt.
Fig. 4 stellt den Einschaltvorgang laut vorliegender Erfindung in Form eines Kreisdiagrammes dar. Beispielsweise wird gemäss dieser Ausführungsform das Lautstärkeregelungspotentiometer mit den Schaltern kombiniert. In Schaltstellung 1 ist der Apparat ausser Betrieb, d. h. der Netzsehalter 7 ist offen, der Beleuchtungsschalter 8 geschlossen und der Lautstärkeregler steht auf Null. In Stellung 2 ist der Apparatsehalter geschlossen, der Apparat wird von Strom durchflossen und der Beleuchtung- schalter 8 überbrückt noch immer den Beleuchtungskreis 9. In Stellung 3 ist nun der Einschaltvorgang endgültig beendet. Der Apparat liegt über dem Schalter 7 am Netz, der Schalter 8 ist offen und der gewünschte Strom des Apparates fliesst durch den Beleuchtungskreis 9. Ein Weiterdrehen des Schalters betätigt nur mehr die Lautstärkeregelung.
Es ist aber ebenso durchführbar, den Schalter allein aus- zuführen oder mit andern Apparatbestandteilen, wie z. B. Tonblende, Wellenschalter usw., zu kom- binieren.
Fig. 3 stellt beispielsweise einen Wellenschalter dar, der mit den beiden Schaltern laut obiger
Erfindung kombiniert ist. In dieser Figur ist 10 der eigentliche Wellensehalter, bei dem 11 die Nocken darstellen. Der Schalter 8 ist der Kurzschlussschalter für den Beleuchtungskreis, während der Schalter 7 den Netzschalter darstellt. Der Wellenschalter besitzt nun eine hohle Achse, durch die ein Stift 12 geht, der zu einem Kontakt des Schalters 8 reicht und welcher gleichzeitig auch den Sehalter 7 bedient.
Ein Stift 13 erlaubt dem Stift 12 nur eine kleine Drehung, die durch den Schlitz am Wellenschalter begrenzt wird. Wird nun der Stift 12 gedreht, so läuft Stift 13 auf der schrägen Auflauffläche des
Schlitzes bis zu dessen Wandung und zieht dabei den einen Kontakt des Schalters 8 an seinen Gegen- kontakt, so dass das Beleuchtungslämpchen kurzgeschlossen wird und erlischt. Dann erst wird der Wellenschalter gedreht und Schalter 7 angeschaltet. Nach Loslassen des an dem Stift 12 befestigten
Drehknopfes wird durch die Feder 14 der Schalter 8 wieder geöffnet. Diese Art von Vorrichtung wird hauptsächlich dann gewählt werden, wenn mit dem Wellenschalter verschiedenfarbige Beleuchtung- lämpchen, beispielsweise rot, gelb und grün, entsprechend dem Wellenbereich geschaltet werden sollen.
Gemäss Fig. 5 ist bei vollendetem Schaltvorgang der Schalter 8 immer geöffnet.
Wird ein neuer Schaltvorgang durch Umlegen des Hebels h eingeleitet, so wird zuerst die Kontakt- feder t des Schalters 8 durch den auf der Verlängerung des Schalthebels h befindliehen Stift 8 auf die zweite Kontaktfläche des Sehalters 8 gedrückt. Schalter 8 ist geschlossen. Dann springt der Kontakt- bolzen ii ; des Schalters 7 in die dem Sehaltvorgang entsprechende Endstellung. Nach vollständigem
<Desc/Clms Page number 3>
Umlegen des Hebels h ist der am Schalthebel befindliche Stift s von der Kontaktfeder t des Schalters 8 abgeglitten und Schalter 8 ist wieder geöffnet.
Fig. 6 zeigt eine Ausführungsform, bei der mit dem Hauptschalter 7 der Beleuchtungssehalter 8 derart betätigt wird, dass erst nach vollzogener Schaltung des Schalters 7 der Kontakt 8 geöffnet wird.
Bei Beginn eines neuen Schaltvorganges wird durch die Nocke n das Kontaktfederpaar des Schalters 8 geschlossen und dann erst der Schalter 7 betätigt.
Fig. 7 stellt eine Kombination von zwei Schaltern dar, die phasenverschoben betätigt werden.
Dieser Doppelschalter besitzt zwei Schaltnocken n, welche in einem Winkel zueinander angeordnet sind. Im stromlosen Zustand ist der Hauptschalter y geöffnet und der Beleuchtungsschalter 8 geschlossen. Wird die Welle 15 in die Einschaltstellung gedreht, so springt der Anordnung der Nocken gemäss zuerst der Hauptschalter 7 in die Einschaltstellung und dann erst Schalter 8 in die Leerstellung, so dass das Beleuchtungslämpchen eingeschaltet ist. Sinngemäss wird beim Ausschaltungsvorgang zuerst der Schalter 8 kurzgeschlossen und dann der Schalter 7 geöffnet.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Schaltvorrichtung für Beleuchtungskörper in Radioapparaten u. dgl., bei welchen Apparatstromkreise, z. B. Heizkreis, Anodenkreis usw. oder eine Kombination dieser Kreise, in Serie mit dem Beleuchtungskreis geschaltet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Einschaltung des Beleuchtungkreises zwangsläufig mechanisch oder thermo-elektrisch erst nach Einschaltung des Betriebsstromkreises erfolgt.