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Einrichtung zum selbsttätigen Betrieb von Rußbläsern mit drehbaren
Blasrohren Es ist bereits bei mit Druckluft gespeisten Blasrohren bekannt, in der
für mehrere Blasrohre gemeinsamen Druckluftzuführungsleitung ein Absperrglied einzubauen,
welches selbsttätig geöffnet wird, wenn in bestimmten Zeitabständen die Blasrohre
durch einen Antrieb hin und her geschwenkt werden. Die Einführung der Druckluft
in die eigentlichen Blasrohre erfolgt hier also nur, wenn die Blasrohre bewegt werden:
sobald die Blasrolirbewegung aufhört, wird die Druckluftzufuhr selbsttätig abgesperrt.
Es ist weiter bei mit Druckluft gespeisten Blasrohren bekannt, das Absperrglied
an der Stelle der Druckluftzuführungsleitung anzuordnen, an welcher mehrere Blasrohre
abzweigen, und derart auszubilden, daß in wechselnder Folge jedes der Blasrohre
mit der Druckluftzuführungsleitung verbunden, also mit Druckluft gespeist wird.
Die Druckluft strömt während einer bestimmten Zeitspanne durch ein Blasrohr bzw.
eine Blasrohrgruppe, um in der folgenden Zeitspanne durch ein anderes Blasrohr bzw.
durch eine andere Blasrolirgruppe geleitet zu werden, die vorher von der Druckluftzufuhr
abgesperrt war. Jede Bewegung des Absperrgliedes führt also zu einer Umsteuerung
des Druckluftstromes in ein anderes Blasrohr. Es ist ferner bei Rußbläsern bekannt,
die Drehung des Blasrohres durch das Blasmittel zu bewirken.
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Die Erfindung betrifft eine solche Einrichtung zum selbsttätigen Betriebe
von .Rußbläsern mit drehbaren Blasrohren. Die Erfindung besteht darin, daß die stoßweise
gespeisten Blasrohre durch die als Blasmittel dienende Druckluft bei jedem Stoß
um einen Winkel gedreht werden, wobei die Druckl.uftstöße durch eine zwischen den
Blasrohren und einem von einem Luftverdichter gespeisten Druckluftbehälter angeordnete
und in Abhängigkeit von dein Gange dieses Verdichters gesteuerte Absperrvorrichtung
hervorgerufen werden.
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Da die Absperrvorrichtung während des Betriebes die in den Sammelbehälter
geförderte Druckluft abwechselnd für eine gewisse Zeit, nämlich für einige Sekunden,
von dem Blasrohr oder von den Blasrohren absperrt und für eine im Verhältnis zu
jener kürzere Zeit, etwa für eine Sekunde, austreten läßt, kann der Druckluftbehälter
für die Blasperiode von dem Verdichter immer wieder aufgeladen werden, so daß die
Maschinenanlage verhältnismäßig klein und billig gebaut werden kann. Trotzdem wird
durch die Wirkung der einzelnen Stöße eine gute Reinigung erzielt, da die Stöße
Erschütterungen
hervorrufen, die zum leichteren Entfernen cles Rußes
und Staubes beitragen.
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Bei einer besonderen Ausführung der Erfindung öffnet sich die stoßweise
wirkende Abschlußvorrichtung, wenn der Druck des Reinigungsmittels einen genügenden
Wert erreicht hat, und schließt sich wieder selbsttätig, wenn dieser Druck infolge
des Blasens auf einen bestimmten Wert gesunken ist. Die selbsttätige Öffnung und
Schließung des Absperrgliedes für das Blasmittel unter der Wirkung des Druckes desselben
ist bei R.ußbläsern an sich bekannt.
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In dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist Abb. i eine schematische Darstellung der gesamten Anordnung. Abb. 2 ist ein
Querschnitt und Abb. 3 ein Längsschnitt einer Blasv orrichtun,g mit selbsttätig
drehbarem Blasrohr und Abb. .I ein Querschnitt durch eine selbsttätig arbeitende
Abschlußvorrächtung.
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Nach Abb. i ist i der zu reinigende Kessel, und 2 sind Rußbläser,
die an entsprechenden Stellen angeordnet und durch Röhren mit einem Hauptzuführun.gsrohr
3 vereinigt sind, in welches die Abschlußvorrichtung 4 eingeschaltet ist. Dieses
Hauptrohr 3 mündet in einen Druckluftbehälter 5, auf welchen ein Luftverdichter
6 beliebiger Ausführung arbeitet.
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Der Bläser nach den Abb. 2 und 3 besteht aus einem Blasrohr 7, das
innerhalb des Kessels liegt, und einem Blaskopf 8, der außerhalb liegt und in dem
sich die Teile zur Steuerung des Blasrohres befinden. Diese Teile bestehen im wesentlichen
aus einem Sperrklinkenrade g in Verbindung mit der Sperrklinke i o, die von dem
Kolben i i be-Nvegt «erden kann. Beim Arbeiten des Apparates steht die Fläche 12
dieses Kolbens unter der Einwirkung der Druckluft, während die gegenüberliegende
Fläche 13 dem Atmosphärendruck ausgesetzt, ist, da die Kammer 14. mit der Außenluft
durch die Öffnung 15 in Verbindung steht. Unter Einfluß des Druckes der Druckluft
liebt sich der Kolben i i und nimmt die Sperrklinke io mit sich, die auf das Rad
g einwirkt und auf diese Weise das Blasrohr 7 um einen Teil einer Umdrehung dreht.
Während dieser Zeit entweicht die Druckluft mit großer Geschwindigkeit durch die
auf dein Blasrohre befestigten Düsen und veranlaßt das Abblasen der zu reinigenden
Flächen.
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Wenn der Zutritt der Druckluft voll der Abschlußvorrichtung abgeschnitten
ist, wird der Druck im Kopf 8 des Bläsers wieder gleich der Außenluft, und der Kolben
i i bewegt sich unter Einwirkung der Feder 16 zurück; das Sperrklinkenrad g bleibt
hierbei unbe@i,egt, und die Sperrklinke io greift in einen neuen Zahn des Rades
ein. Bei deni folgenden Stoß wiederholen sich die gleichen Vorgänge. Nach einer
der Zähnezahl entsprechenden Zahl der Stöße hat das Blasrohr 7 eine ganze Umdrehung
gemacht, und die Düsen sind in ihre Anfangsstellung zurückgekehrt. Um das Ausblasen
auf den erforderlichen Winkel zu beschränken, hat man einen zylindrischen Verschluß
oder Kopf 17 angeordnet, der die Öffnungen 18 am Einströmende des Blasrohres verdecken
kann.
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Die Abb. d. ist ein Querschnitt der Abschlußvorrichtung 4, die in
dem Hauptzuleitungsrohre 3 der Blasröhren liegt und deren Arbeitsweise selbsttätig
ist, d.li. sie öffnet sich, wenn der Druck in dein Dr uckluf tbehälter 5 einen genügenden
Wert erhalten hat, um das Ausblasen auszuführen, und sie schließt sich wieder, wenn
der Druck in dein Behälter durch das Blasen sich genügend weit gesenkt hat.
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Die Abschlußvorrichtung besitzt an dein einen Ende ein Ventil i9,
das beim Anheben die Druckluft hindurchtreten läßt, die von dem Behälter 5 durch
das Rohr 2o eintritt und durch den Stutzen 21 zu den Bläsern strömt. Auf der anderen
Seite besitzt die Abschlußv orrichtung die Teile, die zur Steuerung dieses Ventils
i g dienen.
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Die Stange des Ventils ig trägt einen Kolben 22, dessen Durchmesser
größer ist als der des Ventils, und der sich in einer zvlindrischen Kammer 23 verschiebt.
Diese liainnier wird mit der Außenluft selbsttätig in Verbindung gebracht, sobald
der Druck in dein Behälter 5 einen genügend hohen Ziert erhält, und zwar mittels
der folgenden Einrichtung: Die Kammer 23 steht durch das Rohr 24 mit einer zylindrischen
Kammer 25 in Verbindung, in der sich ein Kolben 26 befindet, der von dem festen
Gewicht 2; und dein beweglichen Gewicht 28 belastet ist. Am unteren Teil dieses
Kolbens 26 ist ein zweiter Kolben 29 befestigt, der kleiner ist und gegen dessen
Innenfläche der Druck der Druckluft wirkt, die durch den Kanal 30 eintritt.
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Wenn die Druckluft einen genügenden Druck erreicht, hebt sich der
Kolben 29 und nimmt den Kolben 26 und die Gewichte 27 und 28 mit sich. Das Gewicht
28 rollt iin Rohr 35 bis die Längsachse desselben sich so weit um den Drehzapfen
36 gedreht hat, daß die waagerechte Ebene überschritten ist. Der Kolben 26 gibt
gleichzeitig die Öffnung 31 des Rohres 24 und die Öffnung 32 der Kammer 25 frei,
die so mit der Außenluft in Verbindung gebracht wird. Die Druckluft, die in die
Kammer 23 durch die kleine Öffnung 33 im Kolben 22 eingedrungen war, strömt schnell
nach außen ab; denn der Durchinesser
des Rohres 24 ist größer als
die Ü ffnun" 33. Der äußere Luftdruck breitet sich also in der Kammer 23 aus, und
der Kolben liebt sich, wobei er das Ventil r9 mit sich nimmt.
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Sobald die Kammer 23 mit der Außenluft in Verbindung gebracht ist,
übt die Druckluft auf die unteren Flächen des Kolbens 22 eine Kraft aus, die größer
ist als die Gegenwirkung der Feder und als die Kräfte, die das Ventil i 9 auf seinem
Sitze zti halten suchen. Der Kolben 2-2 hebt sich also, nimmt das Ventil i9 init
sich, und die Druckluft strömt durch den Ansatz 21 zu den Bläsern hin.
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Sobald durch dieses Blasen der Druck der Druckluft zu klein wird,
um den Kolben 29 in der Höhe zu halten, sinkt dieser ebenso wie der Kolben 26 zurück,
wobei letzterer bei der Abwärtsbewegung die C)ffnung 31 des Rohres 24 schließt.
Der Druck der Druck-1.uft tritt also wieder durch die Offnung 33 in der Kammer 23
über, und das Ventil i9 schließt sich unter Einwirkung der Feder 34.. Die Bedeutung
des beweglichen Gegengewichts besteht darin, daß es den Druck bestimmt, bei welchem
die Abschlußvorrichtung sich schließt. Dieses Gegengewicht wird so eingeregelt,
daß dieser Druck die zum Blasen erforderliche zulässige Grenze besitzt. Eine gleiche
Stoßwirkung entsteht von neuem infolge der Förderung des Luftverdichters: der Druck
in dem Behälter 5 erreicht einen genügenden Wert, um den Kolben 29 anzuheben.
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Es ist selbstverständlich, daß diese Abschlußvorrichtung durch jedes
beliebige mechanische oder elektrische System gesteuert werden kann.
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Wenn mehrere Kessel zu reinigen sind, können die Bläser gleichzeitig
über alle Kessel oder einzeln für jeden Kessel in Tätigkeit gesetzt werden. In letzterem
Falle genügt es, die Bläser jedes Kessels von dem Hauptblasrohr durch einen Schieber
o. dgl. zu trennen, den man während der Zeit ofeniiiilt, die für eine vollständige
Umdrehung der Bläser erforderlich ist, damit die Ru(.ientfernung ausgeführt wird.
'Man kann gleichfalls je eine Abschlußvorrichtung für jeden Kessel oder mehrere
Abschlußvorrichtun.gen für einen Kessel vorsehen, wobei jeder eine Gruppe von Bläsern
speist, damit man nicht eine zu große Zahl von Bläsern besitzt, die gleichzeitig
im Kessel blasen und daher einen gefährlichen L berdruck verarilassen könnten.
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Zur Erreichung desselben Erfolges könnte man gleichfalls eine Abschlußvorrichtung
für mehrere Gruppen von Bläsern vorsehen, wobei man die aufeinanderfolgende Verteilung
der Stöße in den verschiedenen Gruppen durch ein System von Schiebern o. dgl. herbeiführt,
die von Hand gesteuert werden oder auch durch einen Verteiler oder 1lehrwegelialin,
der mechanisch gesteuert wird.