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Selbsttätige Steuerung für Wassergasanlagen Die Erfindung bezieht
sich auf selbsttätige Steuerungen für die hydraulisch oder pneumatisch betätigten
Absperrschieber von im Wechselbetrieb betriebenen Wassergasanlägen o. dgl., bei
welchen die Bewegung der einzelnen Schieber durch Steuernocken ausgelöst wird, die
an einem von einer Steuerwelle im Kreislauf bewegten Träger sitzen, beispielsweise
auf einer gemeinsamen, umlaufenden Welle angeordnete Nockenscheiben.
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Bei der Umstellung von Schieberreihen bei Wassergasanlagen muß eine
bestimmte Reihenfolge in der Betätigung der Schieber eingehalten werden. Bei Störungen
sind Sperren selbsttätig einzuschalten, um eine Umstellung der weiteren Schieber
und damit Betriebsstörungen und Explosionen zu verhindern. Außerdem muß sich die
Schalteinrichtung an verschiedene Betriebsbedingungen anpassen lassen, d. h. die
Pausen zwischen den einzelnen Schaltungen müssen beliebig unabhängig veränderlich
und die einzelnen Schaltungen selbst untereinander austauschbar sein, wenn die Betriebsweise
aus irgendwelchen Gründen geändert werden muß. Dabei darf aber durch die Änderung
von Schaltzeiten o. dg1. keine Gefährdung der Umstellsicherheit verursacht werden,
d. h. es dürfen die auf die Sperrung einwirkenden Steuerungsglieder nicht 'außer
Wirkung gebracht noch sonstwie beeinflußt werden.
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Bei den älteren automatischen Steuereinrichtungen für Wassergasanlagen
begnügte man sich zum Teil mit einer Art Schaltuhr oder Impulsgeber, welcher zu
bestimmter Zeit und in bestimmter Reihenfolge das Druckmittel den einzelnen zu betätigenden
Schieberzylindern zuteilte, ohne daß Rücksicht auf irgendwelche Störungen, beispielsweise
Hängenbleiben von Schiebern o. dgl., genommen wurde. Man verließ sich auf den die
Steuerung bedienenden Wärter, der in solchen Fällen beispielsweise Druckknöpfe betätigen
konnte, durch die die Schaltuhr außer Betrieb gesetzt und die Schaltung unterbrochen
wurde.
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Bei häufigen, rasch aufeinanderfolgenden Umstellungen kann man aber
einem Steuermaschinisten nicht mehr die ununterbrochene Aufmerksamkeit zumuten,
die erforderlich ist, um größere, mit Hilfe von Impulsuhren schnell gesteuerte Wassergasanlagen
sicher zu überwachen.
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In neuerer Zeit sind nun eine Reihe Umstelleinrichtungen entwickelt
worden, bei denen mehr oder weniger Schaltuhren oder Impulsapparate zur Verwendung
kommen, die
auch auf Störungen an Schiebern reagieren und die Schaltung
automatisch unterbrechen. Diese neueren Wassergassteuerungen wirkerf aber lediglich
so, daß die Steuerung festgehalten wird, wenn ein Schieber nicht richtig betätigt
wurde.
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Die Lösung der Aufgabe, eine alle Schieberverstellungen überwachende
und im Falle des Versagens selbsttätig sperrende Steuereinrichtung für Wassergasanlagen
zu entwickeln, wird noch dadurch erschwert, daß es bei Wassergasanlagen notwendig
ist, ein und dieselben Schieber innerhalb einer Betriebsperiode wiederholt öffnen
und schließen und zwischen dem Öffnen und Schließen regelbare Pausen einschalten
zu können, die durch die Betriebsweise bedingt sind.
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Die Erfindung besteht nun in erster Linie darin, bei selbsttätigen
Steuerungen für hydraulisch oder pneumatisch betätigte Absperrschieber einer Wassergasanlage
o. dgl. die Bewegung der Steuerwelle, welche auf den Träger für die die Bewegung
der einzelnen Schieber auslösenden Steuernocken wirkt, nach Öffnen eines die Druckmittelzufuhr
zu dem zu bewegenden Absperrschieber oder Schiebergruppe beherrschenden Ventils
so lange zu unterbrechen, bis der betreffende Schieber bzw. Schiebergruppe in seiner
Endstellung angelangt ist.
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Nach der Erfindung «erden also bei Einleiten der Umstellungsbewegung
irgendeines Schiebers - das gleiche gilt für eine Gruppe von zusammenarbeitenden
Schiebern oder anderen Absperrorganen - die Bewegungsvorgänge im Schaltschrank der
Steuerung und an der Steuerwelle, welche die Schalteinrichtung antreibt, unterbrochen,
solange sich irgendein Schieber in Bewegung befindet oder seine vorschriftsmäßige
Endstellung noch nicht erreicht hat. Dadurch ist es unmöglich, daß die Steuereinrichtung
weiterschaltet, bevor jeder Schieber in seiner richtigen Stellung liegt; und auf
diese Weise wird jeder Fehler in der Betriebsweise der Wassergasanlage vermieden.
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Die Erfindung und ihre besonderen Ausführungsformen und Vorteile werden
im nachstehenden genauer erläutert an Hand der Zeichnung, auf der schematisch eine
Wassergassteuerungsanlage gemäß der Erfindung dargestellt ist.
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Der der neuen Schaltung zugrunde gelegte Wassergasbetrieb umfaßt folgende
Betriebsgruppen: I. Blasen, II. Spülen, 11I. Gasen von unten, IV. Gasen von oben,
V. kurzes Gasen von unten, I. Blasen usw.
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Für jede dieser Betriebsgruppen sind bestimmte Schieber zu schalten;
dabei müssen die zu jeder Betriebsgruppe umzustellenden Schieber bei Beginn einer
Periode geöffnet und nach Ablauf einer bestimmten Zeit wieder geschlossen werden,
bevor die Schieber für die nächste Betriebsgruppe umgestellt werden. Im vorliegenden
Falle sind die zii einer Betriebsgruppe gehörenden Schieber unter sich hintereinandergeschaltet,
-während die Schiebergruppen alle untereinander parallel geschaltet liegen.
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Die Umstellung der Schieber selbst erfolgt nun durch eine Steuerwelle,
auf der Lockenscheiben aufgesetzt sind, die in bestimmter Reihenfolge nacheinander
das Preßöl den Schiebergruppen zuführen und aus diesen Gruppen wieder ableiten.
Das Öl wird innerhalb der zu einer Betriebsperiode gehörenden Schiebergruppe durch
die Schieber selbst, und zwar durch Endstellungsventile, weitergegeben. Im Gegensatz
zu allen bisher bekannten ähnlichen Nockensteuerungen kennzeichnet sich die vorliegende
dadurch, daß die Steuernocken nicht kontinuierlich rotieien, sondern während des
allergrößten Abschnittes der Betriebszeit stillstehen. Dabei wirkt aber die Antriebseinrichtung
auch während des Stillstandes positiv auf die Steuernockenwelle ein, d. h. die Nockenwelle
befindet sich dauernd in angehaltenem Zustande. Die Sperrung der Nockenwelle erfolgt
durch Anschläge, die erst durch die Schieber betätigt werden, wenn diese in ihrer
richtigen Endlage angelangt sind bzw. wenn der Arbeitsablauf einer Schiebergruppe
beendet ist. Erst dann geben Anschläge den Steuernocken ein Stück ihres Weges frei,
und die dauernd gespannte hydraulische Antriebseinrichtung vermag eine kleine Drehung
der Nockenwelle bis zu einem nächsten Anschlag auszuführen.
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In der Zeichnung (Abb. i und 2) sind die Steuerungseinrichtung und
die Absperrschieber einer Wassergasanlage schematisch dargestellt, und zwar in einer
Stellung, in welcher sämtliche Absperrschieber geschlossen sind und die Steuereinrichtung
gerade in eine solche Lage gekommen ist, daß Druckmittel zu dem Arbeitszylinder
des Kaminschiebers strömt, um ihn zu öffnen. Die Kaminschiebernockenscheibe i hat
durch den Nockenhebel 2 das Ventil 3 und q. geöffnet und das Ventil 5 und 6 geschlossen.
Aus der Hauptpreßölleitung 7 fließt das Öl durch die Leitung 8 und 9 in den unteren
Zylinderraum des Kaminschiebers q.'. Das 01 aus dem oberen Zylinderraum wird
durch die Leitung io, Ventil q., Leitung i i in die Abölleitung 12 abgedrückt.
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Die Steuerwelle 13 wird durch ein Klinkenrad i-. und hydraulischen
Kolbentrieb 15 angetrieben, der sich in seiner Endstellung durch in der Zeichnung
nicht dargestellte Ventile selbst umsteuert. Der Kolben 15 ist ein Differentialkolben
und wird von der linken
Seite aus ständig durch Preßöl beaufschlagt,
welches aus der Hauptleitung 7 durch Sie Leitung 23 zufließt. Ein Drosselventil
24 gestattet dieEinregelung der Kolbengeschwindigkeit. Der Eingriff der Antriebsklinke
in das Klinkenrad 14 von der Kolbenstange des Kolbens 15 aus ist durch die Einschaltung
eines Winkelhebels 25 nach jeder Hubrichtung des Kolbens 15 hin gesichert.
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Hat die Nockenscheibe i durch ihre Nocken den Hebel z abwärts gedrückt
und die Ventile für den Karninsohi,eber 4 entsprechend eingestellt, so kommt ein
Anschlag 26 zur Anlage.gegen einen Riegel 2o am Gestänge eines Sperrkolbens 27,
wie aus Abb. 2 näher ersichtlich, der sich in seiner oberen Endstellung befindet.
Dadurch wird die Bewegung .der Steuerwelle 13 unterbrochen, obwohl der Kolben 15
auf das Klinkenrad 14 und damit auf die Steuerwelle 13 weiter einwirkt.
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Hat der Arbeitskolben des Kaminschiebers q.' seine oberste Stellung
erreicht, so schaltet er einen Dreiwegehahn 28. so um, daß das P@reßöl :aus dem
unteren Zylinderraum des Schiebers 4' durch die Leitung 9' und durch die Leitung
29 in .den oberen Zylinderraum des Sperrkolbens 27 fließt. Der Sperrkolben 27 wird
abwärts .gedrückt. Das Aböl aus dem unteren Zylinderraum des Sperrkolbens 27 gelaugt
durch die Leitung 30, durch ,das Ventil 31, die Leitung io und durch das geöffnete
Abölventil 4 in die Abölleitung i i und 12.
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Das von .dem Arbeitskolben des Schiebers 4' in seiner unteren Endstellung
betätigte Ventil 31 ist als Kolbenventil ausgebildet. Der Öldruck aus der Leitung
30 wirkt auf die untere Kolbenfläche dieses Ventils ein und. hebt das Ventil
etwas an. Durch das Anheben des Ventils werden Öffnungen freigegeben, .durch die
das L51 in die Leitung io fließen kann. Die Wirkungsweise des Ventils 31 ist hier
die eines Rückschlagventils.
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Der Sperrkolben 27 ist, 'wie erwähnt, nach Öffnen des Schiebers 4'
abwärts gegangen. Er hat dadurch den Anschlag 26 auf der Kaminnockenscheibe i freigegeben,
dafür aber einen zweiten, auf der Kolbenstange ebenfalls noch angebrachten Anschlag
32 abwärts geschoben und in den Bereich einfies anderen, auf der Kaminnockenschesbe
angebrachten Anschlags 33 gebracht. Da die Hemmung der Kaminnockenscheibe beseitigt
ist, wird die Steuerwelle 13 durch die Antriebseinrichtung weitergedreht. Die Ventile
für .den Kaminschieber 4' verbleiben in der beschriebenen Stellung, ,da während
des Heißblasens der Kaminschieber geöffnet bleiben muß.
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Durch die weitere Drehung der Nockenwelle 13 gelangt der Anschlag
344 der mit Blasen bezeichneten zweiten Nockenscheibe 34 ,der Steuerwelle 13 zur
Anlage gegen den unteren Anschlag der Kolbenstange des Sperrkolbens.35; die Umdrehung
der Nockenwelle 13 wird infolgedessen wiederum unterbrochen. Liegt der Anschlag
3.I4 gegen den Riegel des Sperrkolbens 35 an, so sind auch durch den Nocken 36 und
Hebel 37 die Ventile 38 und 39 geöffnet und die Ventile 4o und 41 geschlossen worden.
Das Drucköl gelangt nun aus der Hauptleitung 7 durch die Leitung 42, Ventile 38,
Leitung 43 in .den unteren Zylinderraum des Zweitluftschiebers 2'. Das aus dem oberen
Zylinderraum dieses Zweitluftscbiebers 2
zu verdrängende Öl wird :durch @die
Leitung 44., durch das ebenfalls wiederum als Rückschl.agventil wirkende Kolbenventil
45, durch die Leitung 46, Ventil 39, Leitung 47 in die Abölleitung 12 gedrückt.
Hat der Zweitluftschieber 2' seine oberste Stellung erreicht, öffnet er mit Hilfe
eines Anschlages und Hebels 4.8 ein Ventil 49, und es dringt Preßöl aus der Leitung
43 durch die Leitung 43' in die Leitung 5o und in den unteren Zylinderraum des H.auptluftschiebers
i' ein. In seiner obersten Stellung öffnet der H.auptluftschieber i' einen Dreiwegehahn
5r. Das Preßöl kann nunmehr aus der Leitung 5o und weiter durch die Leitung 52 in
den oberen Zylinderraum eines Differentialkolbens 53 eintreten.
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Kaminschfeber, Zweitluft- und Hauptluftschieber sind nun geöffnet,
d. h. das Heißblasen tatbegonnen. Es ist nunmehrerforderlich, die Dauer des Heißblasens
genau zu begrenzen. Diese Aufgabe übernimmt der Differentialkolben 53. Zu diesem
Zweck besitzt .die Kolbenstange der Differentialkolben eine Zahnstange 54. In diese
Zahnung greift ein Ritzel 55 ein, welches mit einer federgespannten Klinke 56 versehen
ist. Die Klinke 56 greift ihrerseits in die Inrenza;hnung des Schneckenrades 57
ein und versucht nun, ,nenn der obere Zylinderraum des Differentialkolbens 53 mit
Drucköl beaufschlagt wird, das Schneckenrad zudrehen. An einer schnellen Drehung
wird das Schneckenrad aber durch eine Schnecke 574 gehindert, die sich konstant
dreht. Es ist also eine Drehung des Schneckenrades 57 und damit eine Abwärtsbewegung
des Kolbens 53 nur in dem Maße möglich, wie die Schnecke der Zahnung des Schneckenrades
57 den Weg freigibt. Der Antrieb sämtlicher Sperrschnecken 5711 erfolgt gemeinsam
durch eine in der Zeichnung nicht dargestellte Welle.
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Das Maß der Absinkgeschwindigkeit des Differentialkolbens 53 bestimmt
die Dauer des Heißblasens. Das Ende der Blasezeit ist gekommen, wenn der Anschlag
62 auf dem Kolbengestänge des Differentialkolbens 53 einen federgespannten Hebel
63 berübrt, welcher ein Ventil 64 öffnet. Die Zeit kann verändert -werden durch
Verstellung des Anschlagen
62 am Kolben 53 nach einer auf dem Kolbengestänge
angebrachten Zeitskala 65. Bei der Abwärtsbewegung des Differentialkolbens 53 wird
das Öl aus dem kleineren Zylinderraum, der konstant mit Drucköl aus der Hauptleitung
7 beaufsclilagtwird, in diese Leitung zurückgedrückt.
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Nach Beendigung des Heißblasens dringt das Preßöl aus der Leitung
52 durch das Ventil 64 und durch die Leitung 66 in dien oberen Zylinderraum des
Sperrkolbens 35 ein, und das Öl aus dem unteren Zylinderraum des Sperrkolbens 35
kann durch die Leitung 67 über :das als Rückschlagventil wirkende Kolbenventil 68,
ferner durch die Leitung 69, 44, Kolbenventil 45, Leitung 46, Ablaßventil 39 und
die Aböll-eitung 47 und 12 entweichen.
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Nach der Abwärtsbewegung des Sperrkolbens 35 hat der untere Riegel
des Sperrkolbens 35 den Vorsprung 34a freigegeben, so daß die Steuerwelle 13 durch
ihre Antriebseinriohtung weitergedreht werden kann. Genau wie bei der Kaminschiebernockensche!ibe
i ist aber auch hier durch die Abwärtsbewegung des Sperrkolbens 3 5 ein zweiter
Riegel 70 des Kolbengestänges in den Bereich eines Anschlags 71 der Nockenscheibe
34 gekommen, wodurch wiederum die Drehbewiegung der Steuerwelle unterbunden wird.
-Die Entfernung a zwischen der Oberkante des unteren und der Unterkante des oberen
Riegels des Sperrkolbens 35 wie auch aller übrigen Sperrkolben ist so bemessen,
daß beispielsweise der Nocken 3¢a nicht ,eher freigegeben ist, als bis der obere
Riegel 70 bereits in dem Greifbereich des zweiten Steuerscheibenanschlages
71 angelangt ist. Auf diese Weise werden die Nocken einzeln durchgeschleust, und
ein Durchdrehen der Steuerwelle ist damit völlig ausgeschlossen.
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Liegt der Anschlag 71 auf der Blasesteuerscheibe gegen den Riegel
70 an, dann ist der Ventilschalthebel 37 wiederum in die gezeichnete Stellung
zurückgebracht. Um ein Hängenbleiben zu verhindern, besitzt die Kurve 36 noch eine
Rückführgleitbalm 72, um .die Rolle des Hebels 37 in die Ausgangsstellung zurückzuführen
für den Fall, daß die Zugfedern 73 versagen sollten. Die Ventile 38 und 39 sind
nunmehr wiederum geschlossen und die Ventile 4o und 41 geöffnet. Das aus der Hauptdruckleitung
7 und weiter durch .die Leitung 42 ankommende Preßöl dringt nun durch das Ventil
4o, Leitung 46 zuerst in den oberen Zylinderraum des Hauptluftschiebers i' ein.
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Der Schieber wird abwärts bewegt, und sein Kolbengestänge schaltet
bereits im Anfang der Abwärtsbewegung den Dreiwegehahn 51 in die gezeichnete Stellung
zurück. Dadurch wird der Raum über dem großen Differentialkolben 53 entlüftet, d.
h. es wird infolge der konstanten Beaufschlagung des unteren Differentialkolbens
das Öl aus- dem oberen Zylinderraum des Kolbens 53 durch die Leitung 52 über den
Dreiwegehahn 5 i durch die Leitung 7.1 in die Abölleitung 12 abgedrückt. Der Differentialkolben
geht aufwärts, und zwar mit erhöhter Geschwindigkeit, da die Schnecke und das Schneckenrad
57 auf die Aufwärtsbewegung keinen hemmenden Einfluß ausüben. Ist -der Kolben des
Hauptluftschiebers i' abwärts gegangen, so öffnet er in seiner unteren Endstellung
das Ventil 45. Das Preßöl aus der Leitung 46 kann nun über das Ventil 45 und die
Leitung 44 in den oberen Zylinderraum des Sekundärluftschielwrs 2' fließen. Sowohl
das Aböl aus dem unteren Zylinderraum des Schiebers i' wie auch aus dem unteren
Zylinderraum des Schiebers kann durch die Leitung 50, geöffnetes Ventil 49, Leitung
43', Leitung 43, geöffnetes Ablaßventil 41 in die Abl:aßleitung 47 und 12 eintreten.
Hat der Kolben des Schiebers 2' seinen Weg beendet, so wird in der untersten Stellung
des Schiiebers 2' das Ventil 68 geöffnet, und das Preßöl kann aus der Leitung 44
und 69. in die Leitung 67 übertreten und wird in dieser in den unteren Raum des
Sperrkolbens 35 eingeführt. Der Sperrkolben 35 wird wiederum gehoben, das Öl aus
dem oberen Zylinderraum,des Sperrkolbens 35 strömt durch die Leitung 66, durch das
als Rückschlagventil wirkende Ventil 64, durch die Leitung 52, Dreiwegehahn 51 und
Leitung 74 in die Abölleitung 12 über.
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Der Sperrkolben 35 hat nunmehr wiederum seine gezeichnete Anfangsstellung
erreicht, d. h. der Riegel 7o liegt außerhalb des Bereiches des Anschlags 71, und
die Nockenwelle 13 kann weitergedreht werden, bis der Anschlag 75a auf der nächsten,
das Spülen des Gaserzeugers beherrschenden 1 ockenscheibe 75 gegen den Riegel des
Sperrkolbens 76 trifft. Der Sperrkolben 35 der Blasesteuerscheibe verbleibt in der
gezeichneten Stellung, bis die nächste Blasezeit einsetzt, d. li. bis der Anschlag
34.a zur Anlage kommt und die zur Blasegruppe gehörenden Ventile geöffnet sind.
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Das gleiche Spiel wiederholt sich nun bei sämtlichen weiteren Steuerscheiben
für den Spülprozeß, für das Gasen von unten und für das Gasen von oben sinngemäß.
Die Einrichtungen hierfür stimmen mit dein im Vorstehenden für den Blase vorgang
Beschriebenen überein.
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Erwähnt werden muß noch, daß nach Ablauf des Spüleis, d. h. ,dann,
wenn der obere Riegel 77 des Sperrkolbens 76 für die Spülsteuerscheibe
wieder außer Eingriff mit dem Anschlag 78 gekommen ist, die Öffnungszeit der Ventile
für den Kaminschieber beendet
ist. Die erhabene Nockenkurve der
Kaminsteuerschembe i endet hier und führt vermittels ihrer- Rückführungsgleitschiene
79 ,den Ventilhebel 2 wieder in die horizontale Lage zurück.
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Es wurde bereits -erwähnt, daß .der Sper rkolben 27 für die Kaminnockenscheibe
vermittels des D:reiwegehahnes 28 am KaMinschieber q.' abwärts gedrückt worden ist,
d. h. der Kolbenstangennocken 32 ist in das Greifbereich des Steuerscheibennockens
33 eingeführt worden.
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Nach Ablauf .der Blase- und Spülzeit und nach Horizontalstellung des
Hebels 2 durch die Rückführung 79 kommt der Anschlag 33 gegen den Riegel
32, zur Anlage und unterbindet damit .die Weiterdrehung .der Nockenwelle
13. Hierdurch ist der Schließvorgang für den Kaminschieber eingeleitet. Das
Preßöl aus der Hauptleitung 7 und der Zuleitung 8 gelangt nunmehr durch das geöffnete
Ventil 5 und durch die Leitung io in den oberen Zylinderraum des Kaminschiebers
q.' und das Aböl aus dem unteren Zylinderraum durch die Leitung 9, geöffnetes Ablaßventil
6 in. die Leitung ii und in die Hauptabölleitung i2. Hat der Kaminschieber q.' seine
unterste Stellung erreicht, öffnet er das Ventil 34 und das Drucköl kann aus der
Leitung io in die Leitung 3o übertreten und hebt den Sperrkolben 27 wieder in die
gezeichnete Stellung an, um für den nächsten Turnus dem Anschlag 26 Widerstand zu
bieten und zur gehebenen Zeit ,dadurch die Weiterdrehung der Steuerscheibe 13 zu
verhindern. Dias aus dem oberen Zylinderraum des Sperrkolbens 27 zu verdrängende
Öl gelangt durch die Leitung 29, durch den geöffneten Dreiwegehahn 28 in die AbölleitUng
12.
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Im Betriebe von Wassergasanlagen äst es vielfach üblich, nach dem
Gasen von oben nochmals kurze Zeit von unten zu gasen. Dieser Vorgang soll gemäß
der Erfindung mit der gleichen Einrichtung vorgenommen werden, die auch für die
Hauptgasung (von unten ,nach oben) vorgesehen ist. Um die gleiche Zeitmeßeinrichtung
zu benutzen, ist noch eine zusätzliche Einrichtung vorgesehen, durch die die Rückführung
des für das Gasen von unten bestimmten Zeitmeßdifferentialkolbens 8o in seine obersteAnfangsstellung
verhindert wird, damit, wenn die Zeitmessung eingeleitet ist, der verstellbare Anschlag
81 auf das Kolbengestänge des Diferentialmeßkolbens 8o nach kürzerer Zeit den Ventilhebel
82 und damit das Ventil 83 betätigen kann; um Drucköl durch die Leitung 94 in den
oberen Zylinderraum des Sperrkolbens 85 einzuführen und dadurch den Schließvorgang
für die Schieber 5' und 6' einzuleiten, genau wie dies bei den Schiebern i' und
2' vorhin beschrieben wurde. Zur Erzielung eines geringeren Rückzugweges für den
Differentialzaitmeßkolben 8o wird ein ebenfalls noch verstellbarer Anschlag 86 auf
das Kolbengestänge des Differentialkolbens 8o aufgesetzt, der sich bei der Rückführung
des Kolbens 8o gegen den mit einem Kolben versiehenen Anschlag 87 von unten anlegt.
Der Kolbendes Anschlages 87 wird gesteuert :durch die Ventile 88 und 89 und diese
wiederum durch einebesondere Nackenscheibe 9o. Die Kurve der Nockenscheibe go ist
so über den Umfang und insbesondere innerhalb des Drehwinkels a hinaus ausgedehnt
und abgestimmt, daß bereits nach Beendigung der Zeitmessung für das erste Gasen
von unten durch .die Schieber 5' und 6' Drucköl durch die Leitung gii in den größeren
Zylinderraum des Differentialkolbens 87 eingeführt wird. Auf diese Weise kann, wenn
.die Zeitmessung für den Hauptgasevorgang beendet ist und der Differentialkolben
8o in seine oberste Anffangsstellung zurückgehen will, nur ein Bruchteil dieses
Rückweges zurückgelegt würden, bis der Anschlag 86 gegen die Kolbenstange 87 zur
Anlage kommt. Nach Beendigung der Kurzgasezeit von unten wird ,durch entsprechende
Führung der Kurve .des Steuernockens go das Drucköl aus der Leitung gi und damit
aus dem größeren Zylinderraum des Kolbens 87 wieder entfernt. Der kleinere Differentialkolbenraum
des Kolbens 87 ist dauernd der Einwirkung von Drucköl ausgesetzt, welches aus der
Leitung 92 übertreten kann, .die ihrerseits mit .der Hauptzufuhrleitung 7 in Verbindung
steht. Die für das Gasen von unten bestimmte Nockenscheibe 93 hat demzufolge
zwei Arbeitspunkte, die sinngemäß am Umfang der Steuerscheibe 93 angeordnet
sind. Die eine tritt in Tätigkeit, wenn der Hauptgasevorgang von unten erfolgt,
und die andere, nachdem der Gastvorgang von oben durch die Steuerscheibe 94 beendet
.ist und die Kurzgasung von unten erfolgen soll. Die Wirkungsweise der Sperrkolben
und Steuerventile ist auch bei den Steuernockenscheiiben 93 und 94 die gleiche wie
bei den Steuernockenscheiben i und den Steuernockenscheiben für das Blasen und Spülen.
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Um die einzelnen Schieber, welche mit Gegengewichten und Handwinden
ausgerüstet sind, von Hand betätigen zu können, ist ein D:reiwegehahn 9.5 in die
Hauptpreßölzufuhrleitung 7 eingebaut. Bei Zu-Stellung des Hahnes 95 ist der Leitungsstrang
7 reit der Abölleitung 12 durch die Leitung 96 verbunden, und damit sind alle Schieber
vom Druckmittel entlastet.
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Die Schieber bleiben in geschlossenem Zustande mit Preßöl beaufschlagt,
werden also kraftschlüssig in ihrer Schließstellung gehalten. Die Steuernockenapparatur
läßt sich
zw eckmäß.igerweise in Form eines Schaltschrankes aufbauen;
die Ventilhebel 2, 37 usw. werden mit Schildern 97 versehen, welche ,die Aufschrift
des jeweiligen Betriebsprozesses, beispielsweise »Blasen«, »Spülen«, »Gasen« usw.
tragen. Die Schilder werden dann in einem besonderen Schlitz des Apparaturgehäuses
nacheinander vorgeführt. Außerdem läßt sich am Kopf der Steuerwelle eine Sektorscheibe
98 anbringen, die, hinter einer Glasscheibe verdeckt, den jeweiligen Stand
der Schaltstellung anzeigt.
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Die Steuernockeneinrichtung ist außerdem noch durch einen Handantrieb
99 zu betätigen, wenn die hydraulische Antriebseinrichtung versagt. Vorteilhaft
werden sowohl für den Antrieb der Steuerwelle 13 wie auch für den Antrieb :der Zeitmeßschnecken
57a je zwei hydraulische Antriebe vorgesehen.
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Handgriffe ioo an den Ventilhebeln 2, 37 usw. sowie 63 usw., die geeigneter-,veise
aus dem Schaltgehäuse hinausgeführt werden, gestatten, einzelne Schiebergruppen
unabhängig voneinander von Hand zu betätigen. Zu diesem Zweck werden auch die Sperrkolben
27, 35 und 76 mit Handgriffbetätigung ausgerüstet. Die Handgriffe für die Betätigung
der Ventilhebel und die Steuernocken liegen während -des hydraulischen Antriebes
verdeckt, um den Zugriff Unbefugter zu verhindern, beispielsweise durch Anordnung
von Hauben, welche die Handgriffe der Hebel überdecken und so gesperrt sind, daß
sie nur geöffnet werden können, wenn beispielsweise der Hauptantrieb abgeschaltet
ist.
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Die Schaltung muß endlich noch unterbrochen werden können während
der Zeit der Begichtung. Dies kann zweckmäßigerweise ebenfalls durch den Hauptabstellhah.n
95 geschehen, wenn dieser durch .Kupplung mit den Einschaltvorrichtungen der Begichtung
eutsprechend verbunden wird.
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Die im vorstehenden beschriebene Steuereinrichtung kann auch für einfachere
Schaltungen, wie sie beispielsweise bei Winderhitzern. oder ähnlichen Anlagen vorliegen,
Verwendung finden. Man würde bei solchen Anlagen beispielsweise den für die Ab-
und Anstellung der Beheizung bestimmten Schieberorganen eine Steuerscheibe zuteilen,
ferner den Spüldampfschiebern und schließlich den für die An- und Abstellung der
»Kaltblase« bestimmten Schieberorganen.