-
Gasreinigungsanlage mit waagerechten Staubablagerungsplatten Es sind
bereits Gasreinigt-ingsanlagen mit Ausscheidung des Staubes durch die Schwerkraft
bekannt geworden, bei welchen die Entfernung des Staubes dadurch erreicht wird,
daß die waagerechten Platten, auf denen sich der Staub ablagert, zeitweise schräg
gestellt werden, so daß der Staub abrutscht. Man hat auch mehrere Staubabscheiderkammern
nebeneinandergeschaltet, die während der zeitweise erfolgenden Reinigung abwechselnd
vom Gasstrom abgeschaltet werden. Die Erfindung betrifft eine Gasreinigungsanlage
mit waagerechten Staubablagerungsplatten, die in bekannter Weise durch ein Gegen,
gewicht so lange in der waagerechten Lage gehalten werden, bis infolge der zunehmenden
Staubbelastung Kippung eintritt bzw. bis ein Zusatzgegengewicht abgenommen wird,
wobei erfindungsgemäß die Bewegung der den Gas durch gang durch die Kammer regelnden
Organe von der Kippvorrichtung aus durch eine mechanische Vorrichtung selbsttätig
erfolgt, und zwar so, daß die Schließung derselben bei Beginn der Schrägstellung
der Platten stattfindet und daß ihre Öffnung beim Schluß der Rückbewegung in die
waagerechte Lage stattfindet. Die Rückbewegung der Platten in die waagerechte Lage
wird nach der Erfindung durch eine Bremsvorrichtung beliebig so verzögert, daß keine
Wirbelungen in der Kammer auftreten. Werden mehrere Kammern nebeneinandergeschaltet,
so werden diese nach der Erfindung vor der Staub entfernung von den Platten durch
Kippung entweder, wie obenerwähnt, durch Entfernung von Zusatzgegengewichten entriegelt,
so daß die Kippung sodann willkürlich erfolgt, oder es wird eine selbsttätige Vorrichtung
zur Regelung der Staubentleerung verwendet. Letztere entspricht einer Erweiterung
der Erfindung.
-
Sie - besteht in einer Verriegelungsvorrichtung, bei welcher je durch
die Rückbewegung einer kippbaren Vorrichtung in die waagerechte Lage eine Verriegelung
derselben mittels eines Schaltrades zyklisch erfolgt, während gleichzeitig fortlaufend
je eine waagerecht eingestellte Kippvorrichtun g mittels Schaltrades entriegelt
wird.
-
Ein Ausführungsbeispiel ist in der Abb. I auf der Zeichnung veranschaulicht.
Es bedeutet I den Zuführungskanal des Gases, 2 die Reim.gnngskammer, 3 den Abzugskanal
des Gases. 4 ist der Aschenfall. Die Platten zur Ablagerung des Staubes sind mit
5 bezeichnet, die durch die Stäbe 6 und 7 trapezartig gelenkig miteinander verbunden
sind. Durch Drehung der Welle 26 kann die Trapezvorrichtung unter Festhaltung des
Stabes 6 gesenkt werden, bis sie in die gestrichelte Lage kommt. Mit der Welle 26
ist das Gegengewicht 8 verbunden. Ferner ist auf der Welle 26 der Hebel 9 befestigt.
Von diesem aus wird durch die Zugstange Io die Kulisse 11 betätigt, die zur Bewegung
des Hebels 12 dient. Letzterer sitzt auf der Welle 42, auf welcher ferner der Hebel
14 Befestigt ist der mittels des Gestänges 15 und I6 die Klappen I7 und I8 bewegt,
die den Zutritt des gereinigten
Gases in den Abzug 3 drosseki.
13 ist ein Gegengewicht zur Schließung der Klappen 17 und 18. Die ausgezogenen Linien
geben die Lage der Vorrichtung während des Durchganges des Gases durch die Kammer,
die gestrichelten diejenige während der Absperrung des Gases, also während der Abführung
des aa'sgesclliedenen Staub es aus der Vorrichtung, wieder. Mittels des Hebels 9
wird ferner durch die Stange 2I der Kolben 20 im zylinder 19 betätigt, welche mit
Öl gefüllt ist. Die Umgangsleitung 25 ist in der Abb. 1 abgebrochen gezeichnet.
Sie ist jedoch bei der hier beschriebenen Ausführungsform geschlossen zu denken.
Sie besitzt das Rückschlagventil 27, das das ; Öl nur aus dem oberen Raum des Zylinders
19 über dem Solben auf die untere Seite desselben strömen läßt, nicht aber in der
umgekehrten Richtung.
-
Tm Gegensatz dazu ist in der Umgangsleitung 22 das Rückschlagventil
23 angebracht, -welches nur den Durchtritt des Öls von der unteren nach der oberen
Kolbenseite gestattet.
-
Eine Drosselvorrichtung 24 in der Leitung 22 ermöglicht die Einstellung
der Geschwindigkeit des Kolbens 20 und damit der Staubabscheidevorrichtung.
-
Der Betrieb der Anlage gestaltet sich folgendermaßen: Zunächst befindet
sich die Vorrichtung g in der durch die ausgezogenen Linien gekennzeichneten Lage,
in welcher sie durch das Gegengewicht 8 festgehalten wird.
-
Das Gas strömt durch clien Kanal 1 in die Vorr, ichtung zwischen den
Platten 5 hindurch und gelangt durch die geöffneten Klappen 17 und I8 in den Abzug
3. Der Staub lagert sich auf den Platten 5 ab, und es findet daher eine allmähliche
Vergrößerung des Gewichtes der senkbaren Vorrichtung statt, bis diese inflge ihres
Übergewichtes in die gestrichelte Lage heruntersinkt, In dieser Lage rutscht der
Staub von den Platten 5 in den Aschenfall 4 ab. die Kulisse 11 gibt während der
Abwärtsbewegung der Platten 5 den Hebel 12 frei, so dlaß durch Wirkung des Gewichtes
13 über die welle 42 und das Gestänge 14, 15, I6 das Schließen der Klappen 17 und
18 erfolgt, und zwar findet die Schließung schon bei Anfang der Bewegung der Platten
5 statt, so daß kelne Verunreinigung des Gases durch bereits abrutschenden und aufwirbelnden
Staub eintreten kann. Nach dem Abrutschen des Staubes von den Platten 5 kehrt die
Vorrichtung wieder infolge des jetzt eingetretenen Übergewichtes des Gegengewichtes
8 in die anfangslage zurück. Während dieser Zeit tritt das Öl im Zylinder 19 von
der unteren Seite durch die Leitung 22 nach oben.
-
Die Geschwindigkeit des Kolbens 20 ist hierbei durch die Drosselvorrichtung
24 einstellbar, so daß also der ganze Vorgang der Bewiegung der Platten 5 nach oben
geregelt wird. Dieses hat den Zweck, ein Aufwirbeln der noch auf den Platten 5 lagern
den Staubreste bei zu großer Geschwindigkeit und zu starkem Aufschlagen am Ende
des Hubes zu verhüten, damit keine Verunreinigung des Gases eintreten kann.
-
Die beschriebene Vorrichtung bezog sich auf eine Kammer. Während
nun die Klappen I7 und I8 den Gasdurchgang absperren, tritt eine Unterbrechung des
Reinigungsvorganges ein, welche meistens nicht zulässig ist. Man wird daher überwiegend
mindestens zwei der beschriebenen Kammern verwenden, welche nicht gleichzeitig abgesperrt
werden, sondern abwechselnd, so daß nur zeitweise während der Absperrung eiiner
Kammer die durch die andere Kammer geführte Gasmenge eine Vergrößerung erfährt.
Hierbei arbeitet man in einfacher Weise so, daß z. B. bei Verwendung von zwei Kammern
zuerst das Gewicht 8 der einen Kammer ein Zusatzgewicht erhält, so daß diese Vorrichtung
sich nicht ausschalten kann. Die andere Kammer wird sich dann zuerst ausschalten.
Nachdem dies geschehen ist, entfernt man das Zusatzgewicht, und es schaltet sich
nun die erste Kammer aus. Nun geht der Betrieb der Kammern in dieser Weise abwechselnd
weiter.
-
Die abwechseln, Aus schaltung der Kammern kann auch selbsttätig gesichert
werden.
-
Eine Ausführungsmöglichkeit für Anwendung von zwei Kammern ist in
den Abb. 2 und 3 wiedergegeben. In den Abbildungen bezeichnet 30 eine lose Nockenscheibe,
die als Schaltrad arbeitet, 31 einen Hebel, der mit der Welle 26 der ersten Kammer
2 verbunden ist. 32 ist ein Hebel, der auf der Welle 26 der zweiten hinter der ersten
Kammer sitzt.
-
In der ersten Kammer (Abb. I) befindet sich die Staubablagerungsvorrichtung
in der durch die ausgezogenen Linien gekennzeichneten hochgeklappten, in der zweiten
in der durch gestrichelte Linien angedeuteten gesenkten Lage. Der Hebel 31 ist mit
der Klinke 34 verbunden, die in das mit dem Schaltrad 30 verbundene Sperrad 29 eingreift.
Desgleichen greift die an dem Hebel 32 befestigte Klinke 33 in dieses sperrad ein.
An dem Schaltrad 30 liegen die Klinken 35 und 43 an, welche durch Gestänge 36 und
37 die Hähne 38 und 39 betätigen. Der Hahn 39 liegt in der IJmgangsleitung 2S, die
der in ausgezogenen Linien dargestellten ersten in Betrieb befindlichen Anlage entspricht.
Der Hahn 39 ist in der gezeichneten Lage geschlossen.
-
Der Hahn 38 liegt in der Leitung 40, welche bei der zweifen Anlage
die Funktion der Leitung 25 der ersten Anlage übernimmt.
-
Der Hahn 38 ist in der gezeichneten. Lage offen. Die Hähne 38 und
39 liegen in einem
Kasten 44, der mit dickflüssigem Öl gefüllt ist.
-
Die Schaltung der beiden Anlagen arbeitet nun folgendermaßen: Nach
Entleerung der kippbaren Flächen der zweiten Anlage kehren diese in ihre waagerechte
Lage zurück, wobei sie durch ihre Welle 26 mittels des Hebels 32 und der Klinke
33 das Sperrad 29 mitnehmen, welches um einen Zahn weitergeschaltet wird, Dieses
nimmt das Schaltrad 30 mit, durch dessen Nocken dieKlinke 35 angehoben wird, während
die Klinke 43 sich entsprechend der Nockenform senkt. Dementsprechend öffnet sich
der Hahn 38 der ersten Anlage, und der Hahn 39 schließt sich. Die Sperrung der die
Abwärtsbewegung der kippbaren Flächen der ersten Anlage hemmenden Leitung 25 wird
also aufgehoben und gleichzeitig wird die Abwärtsbewegung der Kippflächen der zweiten
Anlage durch Schließung der Leitungqo gehemmt. In derselben Weise erfolgt die Entriegelung
der zweiten Anlage durch Mitnahme des Sperrades 29 seitens des Hebels 3I und der
Klinke 34 von der ersten Anlage aus.
-
Die Verlegung der Hähne 38 und 39 in das ölbad hat den Zweck, in
dem Falle. wenn die Leitungen 25 und 40 gesperrt sind, zu verhüten, daß bei stärkerer
Belastung der Kippflächen durch - Staub und entsprechenden Druck des Kolbens 20
aufwärts Ölverluste entstehen. Da das dickflüssige Öl nicht in die Hähne eintreten
kann, so entsteht sters auf der Unterseite des Kolbens 20 eine gleichzeitige Saugwirkung,
welche das Entstehen von starken dauernden Drucken auf der Oberseite des Kolbens
verhindert.
-
Die Verriegelung kann auch in an-lerer Weise gebaut werden. Sie kann.
B. durch je ein besonderes Schaltrad erfolgen. Wesentlich ist, daß die eine Kippvorrichtung
während ihrer Rückkehr aus der geneigten Lage in die horizontale Lage sich selbst
verriegelt und daß der Reihe nach je eine weitere Vorrichtung entriegelt wird.
-
Zur Auffüllung des Öls im Bremszyliuder kann irgendeine für diesen
Zweck bekannte Vorrichtung verwendet werden.
-
PATE : NTANSPRÜCHE : 1. Gasreinigungsanlage mit waagerechten Staubablagerungsplatten,
die durch ein Gegengewicht so lange in der waagerechten Lage gehalten werden, bis
infolge der zunehmenden Staubbelastung Kippung eintritt bzw. bis ein Zusatzgegengewicht
abgenommen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung der den Gasdurchgang durch
die Kammer regelnden Organe von der Kippvorrichtung aus durch eine mechanische Vorrichtung
erfolgt, und zwar so, daß die Schließung derselben bei Beginn der Schrägstellung
der Platten erfolgt und daß ihre Offnung beim Schluß der Rckbewegung in die waagerechte
Lage stattfindet.