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Verblockungsvorrichtung für Ölfeuerungen Die Erfindung bezieht sich
auf eine Vorrichtung zur Verhütung von Explosionen in den Feuerungsräumen ölgefeuerter
Kessel u. dgl.
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Bekannte Vorrichtungen dieser Art tragen wohl der Forderung Rechnung,
daß bei Inbetriebnahme der Ölfeuerung zuerst die Verbindung zwischen Feuerraum und
Frischluft hergestellt sein muß, ehe das ÖlzufluBventil geöffnet und die Zündfackel
eingefahren werden kann. Eine derartige Verblockung genügt aber allein noch nicht,
um Explosionen mit Sicherheit zu verhüten, weil die bis zur Gefahrlosigkeit durchgeführte
Durchlüftung des Feuerungsraumes eine bestimmte Zeit in Anspruch nimmt, die nicht
unterschritten werden darf. Führt der Bedienende die Zündfackel zu früh ein, so
kann trotz der vorhandenen Verblockung doch noch eine das Bedienungspersonal gefährdende
Explosion im Feuerungsraume eintreten.
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Die Erfindung bezweckt nun, diesem Mangel abzuhelfen, und erreicht
dies dadurch, daß zwischen die beiden Arbeitsvorgänge, die Luftzufuhr einerseits
und die Ölzufuhr bzw. die Zündung andererseits, durch Einschaltung einer nach dem
Öffnen des Luftschiebers zwangläufig mitzubedi6nenden Leerlaufeinrichtung ein genügend
großer zeitlicher Zwischenraum eingelegt wird, so daß eine ausreichende Durchspülung
des Feuerungsraumes mittels der Verbrennungsluft bis zur Gefahrlosigkeit verbürgt
ist. Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einer Ausführung dargestellt, und zwar
zeigt Abb. r in einer Axialschnittdarstellung das mit der Vorrichtung ausgerüstete
Feuerungsgeschränk; Abb. z veranschaulicht in einer Vorderansicht die Vorrichtung
außer Betrieb, Abb. 3 in derselben Darstellungsweise die Uiorrächtung in Betriebsstellung;
Abb. 4 ist ein Schnitt nach der Linie 4-4 der Abb. 3, von oben !gesehen.
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Mit A, B ist das Feuerungsgeschränk einer Ölfeuerung bezeichnet,
dessen Brennkegelöffnung a1, wie ü,bhch, :eine Lufttroünmel B vorgebaut - ist. Der
Durchtrittsquerschnitt der in bekannter Weise am Umfang der Lufttrommel angeordneten
Eintrittsöffnungen bl für die Verbrennungsluft kann durch axiales Verschieben eines
die Lufttrommel umgebenden Trommelschiebers C, an dem zur Bedienung zwei mit Handgriffen
versehene Schubstangen cl angeordnet sind, geregelt werden. In der Mitte der Lufttrommel
B befindet sich die Zerstäuberdüse D, zu der die Brennstoffzuleitung E führt, die
durch ein AbsperrventilF abgeschlossen werden kann. DieVerbrennungsluft wird der
Lufttrommel B von einem durch einen Elektromotor G angetriebenen Ventilator H mittels
der Luftleitung hl zugeführt.
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In der vorderen Stirnwand des Feuerungsgeschränkes ist eine Öffnung
U zur Beobachtung des Feuerraumes vorgesehen, welche zugleich
zum
Einführen der Zündlunte dient. Diese öffnung U kann- in bekannter Weise durch einen
bei ml angelenkten Schieber 11i1 verschlossen werden.
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Der Trommelschieber C, der Handhebel f l des Brennstoffventils F und
der Schieber M für das Luntenloch sind nun in der in der Einleitung erwähnten, an
sich bekannten Weise untereinander so verblockt, daß beim Anstellen der Ölfeuerung
die Reihenfolge: Öffnen des Luftschiebers C, Öffnen des Brennstoffventils F und
öffnen des Einführungsloches U für die Zündlunte, und beim Abstellen der Ölfeuerung
die Reihenfolge: Schließen des Brennstoffventils F, Abstellen der Verbrennungsluft,
zwangsweise innegehalten werden muß.
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Darüber hinaus ist aber eine Leerlaufeinrichtung vorgesehen, die bewirkt,
daß zwischen dem öffnen des Luftschiebers C einerseits und des Brennstuffventils
F bzw. des Luntenloches U andererseits eine Zeitstrecke von genügender Größe zwangsw=eise
eingeschaltet wird, während der eine ausreichende Durchlüftung des Feuerraumes stattfinden
kann.
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Um dies zu erreichen, ist ein Fallgewicht L vorgesehen, das mittels
Knaggen und Sperrvorrichtungen die Verblockung der genannten Teile vermittelt und
mittels einer Schraubenspindel bis zu einem ElektromagnetenN hochgekurbelt werden
kann, der es in der angehobenen Stellung festhält. Während des Vorganges des Hochschraubens
des Fallgewichtes mit Hilfe der Schraubenspindel vergeht so viel Zeit, daß die notwendige
Durchlüftung des Feuerungsraumes mit Sicherheit erreicht wird.
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Im einzelnen ist die bis jetzt in großen Zügen geschilderte Einrichtung
die folgende: Das Fallgew=icht L ist in einem Führungsgehäuse 1< von rechteckigem
Quexschnitt geführt. Parallel zu dem Führungsgehäuse K ist eine Schraubenspindel
P angeordnet, welche mit einer Antriebskurbel p1 in Umdrehung versetzt werden kann
und auf welcher eine durch eine Geradführung gegen Drehung gesicherte Mutter Q verschiebbar
ist. Die Mutter Q trägt eine Anschlagklinke R, welche an der Mutter Q angelenkt
ist und unter der Wirkung einer Feder r1 steht, die bestrebt ist, die Klinke (Abb.
r) im entgegengesetzten Sinne des Uhrzeigers auszuschwingen. Am Fallgewicht L ist
ein Knaggen h angebracht, der mit der Klinke R in Eingriff treten- kann. Am oberen
Ende der Schraubenspindel P sitzt ein Sperrad S, in das eine am Gehäuse K angelenkte
Sperrklinke W eingreifen kann. Diese Sperrklinke sitzt auf einer Achse w1, welche
an ihrem unteren Ende einen Hebelarm w2 trägt, der zwischeu zwei am Luftschieber
C angeordneten Anschlägen c2, c3 eingreift (Abb. :4. Der Ventilhebel f 1 des Brennstoffventils
F wird seinerseits von zwei Knaggen 12 und 18 des Fallgewichtes L beeinflußt.
Endlich steht der zum Verschließen des Luntenloches U dienende Schieber M durch
ein Gestänge m2, nz3 mit einem Auge L4 des Fallgewichtes L in Verbindung.
0 ist der Anlaßkontakt für das Gebläse G, H. Er ist in bekannter Weise an Einstrompole
angeschlossen; von ihm aus führen Stromleitungen einerseits nach dem das Gebläse
H antreibenden Elektromotor G und andererseits nach dem über dem Fallgewicht angeordneten
Elektromagneten N. Tl ist ein im Führungskasten 11 angebrachtes Polster. Die Wirkungsweise
ist folgende: Wenn die ölfeuerung außer Betrieb ist, nehmen die Teile der Vorrichtung
die aus Abb. 2 ersichtliche Lage ein, d. h. der Kontakt 0 steht auf der mit I bezeichneten
Offenstellung, so daß der Elektromotor G und der Magnet N stromlos sind und das
Gebläse stillsteht. Das Luntenloch U ist durch den Schieber N verschlossen und das
Brennstoffventil F gleichfalls abgeschlossen. Das Fallgewicht befindet sich in seiner
tiefsten Stellung und liegt auf dem Polster TI. Der Luftschieber C ist geschlossen:
Soll nun die Anlage in Betrieb genommen werden, so wird mittels * des Schalters
0 Strom auf die Gebläseanlage G, H und gleichzeitig auf den Magneten N -gegeben
(Stellung 1I des Schalters in Abb.3). Hierauf wird mittels der Handgriffe cl der
Trommelschieber'C in die aus Abb. 4 ersichtliche Off enstellung übergeführt.
Hierbei wird` der Hebel w2 im Sinne des Uhrzeigers gedreht (Abb.4), und die Sperrklinke
iffJ wird aus dem Sperrrad S, mit dem sie vorher in Eingriff stand, ausgeklinkt.
Sodann wird die nunmehr freigegebene Schraubenspindel P mittels der Kurbel p1 in
Umdrehung versetzt, nachdem vorher die Klinke R durch Zusammendrükken der Feder
r1 mittels zweier Handgriffe r= mit dem Knaggen h des Fallgewichtes in Eingriff
gebracht worden ist. Beim Drehen der Kurbel p1 wird nun das Fallgewicht allmählich
angehoben, bis es gegen den Magneten N stößt, der es, da er unter Strom steht, in
der angehobenen Lage festhält. Die Handgriffer2 können nunmehr von dem die Kurbel
p' Bedienenden losgelassen werden. Während des Hochschraubens des Fallgewichtes
hat sich unter der Wirkung des Gestänges z&, ms das Luntenloch U geöffnet und
ebenso unter der Wirkung des Knaggens l2 das Brennstoffventil. Dabei ist so viel
Zeit vergangen, daß eine ausreichende Entlüftung des Feuerraumes Platz gegriffen
hat, so daß zwecks Zündung des Brennstoffkegels die Lunte ohne die Gefahr
einer
Explosion in das Loch U eingeführt werden kann.
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Würde aus irgendeinem Grunde, z. B. infolge Stillstandes der Generatormaschine,
der Ventilator H versagen, so wird in demselben Augenblicke auch der das Fallgewicht
haltende Magnet N stromlos, und das Fallgewicht fällt in seine tiefste Stellung
auf das Polster V herab. Dabei schließt es zwangläufig das Brennstoffventil und
das Luntenloch.