DE499950C - Verfahren zur Darstellung therapeutisch wertvoller Derivate des Cholins - Google Patents

Verfahren zur Darstellung therapeutisch wertvoller Derivate des Cholins

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DE499950C DEP53067D DEP0053067D DE499950C DE 499950 C DE499950 C DE 499950C DE P53067 D DEP53067 D DE P53067D DE P0053067 D DEP0053067 D DE P0053067D DE 499950 C DE499950 C DE 499950C
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  • Verfahren zur Darstellung therapeutisch wertvoller Derivate des Cholins Das Cholin, das, Wie neuere Forschungen erwiesen haben, ein normaler Inhaltsstoff der Darmwand ist und einen wichtigen Faktor zur Regelung der Darmperistaltik darstellt, besäße große therapeutische Bedeutung, wenn nicht seine Anwendung mit Rücksicht auf die relativ große Toxicität, die Schwierigkeit der Reindarstellung und die geringe Stabilität zu Bedenken. Anlaß gäbe. Bei den bisher bekannten Derivaten des Cholins liegen die Verhältnisse noch ungünstiger.
  • Es wurde nun gefunden, daß durch Kondensation von Cholin oder Cholinsalzen mit den Halogeniden oder Anhydriden von halogenierten organischen Säuren, .insbesondere Halogenfettsäuren, wie z. B. mit Chloracetylchlorid oder Chlorpropionylchlorid bzw. Chloracetanhydrid, und finit Harnstoff oder dessen Derivaten, wie z. B. mit substituierten Harnstoffen, Thioharnstöffen, stabile kömplexe Verbindungen gewonnen werden können. Diese besitzen im Vergleich- zur Muttersubstanz bei annähernd gleicher Toxicität eine viel größere und dabei gegebenenfalls eine qualitativ modifizierte Wirksamkeit hinsichtlich der Stärke und der Art der Wirksamkeit.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht somit darin, daß Cholin oder Cholinsalze mit Halogeniden oder Anhydriden halogenierter organischer Säuren, insbesondere der Halogenfettsäuren, wie z. B. Chloracetylchlorid, Chlorpropionylchlorid bzw. Cbloracetanhydrid u. dgl., vereinigt und die so gewonnenen Kondensationsprodukte mit Harnstoff oder dessen Derivaten, wie z. B. substituierten Harnstoffen oder Thioharnstoffen, zusammengebracht werden.
  • Diese neuen Verbindungen besitzen gegenüber den Cholinsalzen und den bisher bekannten Derivaten des Chölins (Acetylcholin, Chloracetylcholin), die äußerst hygroskopisch sind und sich nur schwer ganz rein darstellen lassen, auch noch den Vorzug, daß sie vollständig luftbeständig sind und sich leicht vollständig reinigen lassen.
  • Au sführu.ngsbei.spiele i. Trockenes: Cholinchlorid (2o g) wird mit etwas mehr als. der äquivalenten Menge Chloracetylchlorid (22 g) versetzt, wobei sich die Mischung stark erwärmt. Man läßt das Reaktionsgemisch unter öfterem Schütteln % bis i Stunde stehen und destilliert hierauf das. überschüssige Chloracetylchlorid im Vakuum bei einer Temperatur von 6o bis 8o° ab. Den zurückbleibenden Sirup vermischt man mit einer heißen konzentrierten methylalkoholischen Lösung von Harnstoff (8,6g), destilliert dann den Methylalkohol zuerst bei gewöhnlichem Druck, hierauf zwecks vollständiger Entfernung bei vermindertem Druck ab und erhitzt schließlich den verbleibenden Rückstand "/, Stunde im Vakuum auf etwa 9o°. Das Rohprodukt wird, nun aus siedendem. Alkohol umkristallisiert, wobei schöne Kristalle gewonnen werden, die man zuerst mit wenig Alkohol, dann mit Äther wäscht. Aus der alkoholischen Mutterlauge kann durch Ätherzusatz eine weitere Menge des. Endproduktes in Kristallform zur Abscheidung gebracht werden. Die Gesamtausbeute beträgt 6o bis 70 °/a der Theorie.
  • Die bei diesem Prozesse ablaufenden Reaktionen werden durch folgernde Gleichungen versinnbildlicht 2. Trockenes Cholinchlorid (5 g) wird mit Chloressigsäureanhydrid (8,q. g) gemischt und die Mischung . 6 bis 8 Stunden im Vakuum auf 8o° erhitzt. Nach dem Erkalten wird die Masse drei-bis viermal mit absolutem Äther ausgeschüttelt, um das überschüssige Chloressigsäureanhydrid und die gebildete Chloressigsäure zu entfernen. Der Rückstand, der aus Chloracetylcholinchlorid besteht, wird im Vakuumbei 2o° getrocknet und hierauf mit Harnstoff in der im Beispiel i angegebenen Weise kondensiert.
  • Die nach Beispiel i oder 2 gewonnene Komplexverbindung ist rein weiß, zum Unterschied von Cholinchlorid nicht zerfließlich, frei von Meihylamingeruch, leicht löslich in Wasser und Alkohol, unlöslich in Äther, Chloroform, Benzol, Toluol, Methylal und Essigester. In wäßriger oder alkoholischer Lösung gibt. das neue Produkt mit den üblichen Alkaloidreagentien Fällungen (mit Kaliuriijödi,d und jodjodkalium eine braune, mit- Quecksilbet`chlorid, -sulfat und -acetat und mit Phosphorwolframsäure weiße Niederschläge und mit alkoholischer Pikrinsäure-1ösüng zuerst eine Trübung, die nach einigem Stehern Kristalle absetzt).
  • Bei der pharmakologischen- Prüfung zeigte die Substanz am Kaninchendarm und im Blutdruckversuch an Katzen ungefähr eine zehnfach stärkere Wirkung als Cholin, während ihre Toxicität ungefähr gleich der von Cholinchlorid ist.
  • 3. 1o g thoiin werden mit i I g C'hloracetylchlorid versetzt, das Reaktionsgemisch wird eine Stunde auf 9o° erwärmt und hierauf das -überschüssige Chloraceiylchlorid im Vakuum abdestilliert. Der zurückbleibende Sirup wird mit einer heißen konzentrierten alkoholischen Lösung von 5,4 g Thiobarnstoff vermischt und am Rückflußkühler auf 8o° erhitzt, wobei nach einiger Zeit Kristalle auftreten. Nach 3-Stunden wird: das Erhitzen unterbrochen und das Reaktionsprodukt einige Zeit bei Zimmertemperatur stehengelassen. Nun werden die Kristalle abgesaugt, mit kaltem Alkohol gewaschen und im Exsikkator getrocknet. Man erhält auf diese Weise ein schneeweißes Produkt, das in Wasser leicht, in kaltem Alkohol nur sehr schwer, in heißem Alkohol etwas besser löslich ist.
  • Diese Substanz gibt folgende Reaktionen: Mit Bleiacetat und NaOH beim Kochen einen schwarzen Niederschlag, mit Goldchlorid einen gelbbraunen Niederschlag, mit Phosphorwolframsäure ein eri weißen Niederschlag, mit Sublimat nach einigem Stehen einen weißen Niederschlag, mit Pikrinsäure einen gelben Niederschlag, mit jodjodkalium einen dunkelbraunen Niederschlag, der sich aber sehr rasch löst; eine wäßrige Jodlösung wird nicht entfärbt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung therapeufi,sch wertvoller Derivate des Cholin.s, dadurch gekennzeichnet, däß Cholin oder Cholinsalze mit Halogeniden oder Anhydriden niederer Halogenfettsäuren vereinigt und die so gewonnenen Kondensationsprodukte mit Harnstoff oder dessen Derivaten. zu chemisch einheitlichen Komplexverbindungen umgesetzt werden.
DEP53067D 1925-08-12 1926-06-22 Verfahren zur Darstellung therapeutisch wertvoller Derivate des Cholins Expired DE499950C (de)

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