DE963514C - Verfahren zur Herstellung schwerloeslicher kristallisierter Streptomycin- und Dihydrostreptomycinsalze - Google Patents
Verfahren zur Herstellung schwerloeslicher kristallisierter Streptomycin- und DihydrostreptomycinsalzeInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C65/00—Compounds having carboxyl groups bound to carbon atoms of six—membered aromatic rings and containing any of the groups OH, O—metal, —CHO, keto, ether, groups, groups, or groups
- C07C65/01—Compounds having carboxyl groups bound to carbon atoms of six—membered aromatic rings and containing any of the groups OH, O—metal, —CHO, keto, ether, groups, groups, or groups containing hydroxy or O-metal groups
- C07C65/03—Compounds having carboxyl groups bound to carbon atoms of six—membered aromatic rings and containing any of the groups OH, O—metal, —CHO, keto, ether, groups, groups, or groups containing hydroxy or O-metal groups monocyclic and having all hydroxy or O-metal groups bound to the ring
- C07C65/05—Compounds having carboxyl groups bound to carbon atoms of six—membered aromatic rings and containing any of the groups OH, O—metal, —CHO, keto, ether, groups, groups, or groups containing hydroxy or O-metal groups monocyclic and having all hydroxy or O-metal groups bound to the ring o-Hydroxy carboxylic acids
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07H—SUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
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Description
Es ist bekannt, daß Streptomycin und Dihydrostreptomycin mit höheren Fettsäuren (z. B. Laurinsäure
oder Ölsäure) schwerlösliche Salze bilden. Diese Salze ließen sich aber bisher nicht in kristallisierter
Form herstellen und sind daher schwer zu reinigen. Sie haben deshalb auch keine pharmazeutische
Verbreitung gefunden.
Ebenso ist es bekannt, daß Streptomycin und Dihydrostreptomycin mit gewissen Farbstoffen
(z.B. Naphtholblauschwarz, Orange II oder Methylorange) sowie mit bestimmten oberflächenaktiven
Stoffen schwerlösliche Verbindungen zu bilden vermögen.
Diese Verbindungen sind zum Teil als Zwischenprodukte bei der Reinigung von Streptomycin
vorgeschlagen worden, sind aber für eine pharmazeutische Anwendung ungeeignet.
Es sind außerdem eine Reihe von Streptomycin- und Dihydrostreptomycinsalzen mit wertvollen
therapeutischen Eigenschaften hergestellt worden. Zu diesen gehören z. B. die Streptomycin- und
Dihydrostreptomycinsalze der p-Aminosalicylsäure, das Kondensationsprodukt aus Streptomycin- und
Isonicotinsäurehydrazid sowie die Streptomycin- und Dihydrostreptomycinsalze verschiedener Gallensäuren.
Allen diesen Verbindungen ist gemeinsam, daß sie entweder wegen ihrer Leichtlöslichkeit oder
aus anderen Gründen weder für eine Anwendung als Depotpräparate noch als Zwischenstufen bei der
709:513/356
Isolierung und Reinigung von Streptomycin- oder Dihydrostreptomycin in Betracht gezogen werden
können. Ähnliches gilt für eine in J. Am. Pharm. Assoc. Bd. 40, 1951, S. 55, beschriebene Insulin-Streptomycin-Verbindung,
die zwar eine im Vergleich mit normalem Insulin verlängerte blutzuckersenkende Wirkung aufweisen soll, aber für eine
therapeutische Anwendung als Streptomycinpräparat nicht in Frage kommen kann.
Es wurde nun gefunden, daß bei der Umsetzung von Streptomycin- bzw. Dihydrostreptomycinsalzen
mit Salzen von am Benzolkern substituierten Kresotinsäuren (Methylsalicylsäuren) bzw. von
Streptomycin- oder Dihydrostreptomycinbasen mit am Benzolkern substituierten freien Kresotinsäuren
schwerlösliche und kristallierte Salze von Streptomycin- bzw. Dihydrostreptomycin gebildet werden,
die wegen ihrer wertvollen Eigenschaften eine vielseitige Anwendung finden können. Die entstehenden
Salze sind in
schwer löslich.
Alkohol, etwas
schwer löslich.
Alkohol, etwas
kaltem Wasser schwer Sie lösen sich schwerer in Aceton
dagegen
oder sehr leicht in und Dioxan
und sind in Ligroin unlöslich. Sie können z. B. aus Alkohol-Wasser-Gemischen ohne Veränderung ihrer
Zusammensetzung umkristallisiert werden. Die neuen Salze sind relativ wenig giftig und eignen
sich für die therapeutische Anwendung. Bei parenteraler \^erabreichung besitzen sie infolge ihrer
Schwerlöslichkeit eine lang dauernde Wirkung.
Die Schwerlöslichkeit derartiger Salze und ihr Lösungsverhalten in organischen Lösungsmitteln
kann auch bei der Gewinnung und Reindarstellung von Streptomycin und Dihydrostreptomycin aus
deren Rohlösungen nutzbringend verwendet werden.
Zur näheren Erläuterung der in den neuen Streptomycin- und Dihydrostreptomycinsalzen zusammentreffenden
Eigenschaften werden nachfolgend einige Versuchsergebnisse aufgeführt·;
Blutspiegelversuche am Hund
2,3
Präparat
Dihydro-
strepto-
mycinbase
mg/kg
Blutspiegel = γ Dihydrostreptomycinbase/ccm
Serum nach Stunden
24
Dihydrostreptomycinsulfatlösung io°/0ig
Salz der Isobutyl-o-kresotinsäure in io°/0iger Suspension
Salz der Cyclohexyl-o-kresotinsäure in io°/0iger
Suspension
Was die Löslichkeit der Salze in Wasser betrifft, so entspricht sie bei den Salzen der Isobutylo-kresotinsäure
bei Zimmertemperatur mit 0,29 °/o etwa derjenigen der Salze der Diphenyl-4-monosulfonsäure,
während die der Salze der Cyclohexylo-kresotinsäure mit etwa 0,078% erheblich unter
diesem Wert liegt.
Hinsichtlich der Toxizität wurden im Mäuseversuch für die Säurekomponenten bei intramuskulärer
Verabreichung folgende DLg0-Werte
gefunden: Isobutyl-o-kresotinsäure etwa 180mg/kg,
Cyclohexyl-o-kresotinsäure etwa 70 mg/kg.
Auf die Salze umgerechnet, würden sich hieraus Werte von 348 bis 127 mg/kg ergeben. Die DL50
der leichtlöslichen Sulfate von Streptomycin- bzw. Dihydrostreptomycinsalzen wurde bei unseren Versuchen
mit 625 mg/kg bzw. 1,1 g/kg ermittelt.
Berücksichtigt man, daß die erfindungsgemäß erhältlichen Dihydrostreptomycin- bzw. Streptomycinsalze
so schwer löslich sind, daß ihre toxischen Komponenten nur allmählich zur Wirkung gelangen
können, so darf wohl angenommen werden, daß die akute Toxizität der Salze noch erheblich
unter den errechneten Werten liegt.
28
5,0 2,0 0,8
27,0
— ! 7.5 ; -
19,0
7.0
5.6 2,1
5.2
ng p-Cyclohexyl-o-kresotinsäure werden in
60 ecm Wasser suspendiert und dann durch allmähliche Zugabe von 2o°/oiger Na O H bis zu einem
pjj-Wert von 6,5 in Lösung gebracht. Zu dieser
Lösung wird eine Lösung von 10,2 g Streptomycinsulfat
in 70 ecm Wasser gegeben. Es entsteht eine zunächst schmierige Fällung, die beim Reiben mit
einem Glasstab oder beim Stehen kristallin wird. Sie wird nach einigem Stehen abgesaugt, mit
kaltem Wasser gewaschen und im Exsikkator getrocknet. Die Ausbeute an dem Streptomycinsalz
der p-Cyclohexyl-o-kresotinsäure beträgt 16 bis 16,5 g.
Die Fällung kann gegebenenfalls durch Lösen in wenig Methanol und Ausfällen mit Wasser weiter
gereinigt werden. Das erhaltene Präparat schmilzt bei 149 bis 1530 unter Braunfärbung und Zersetzung.
In analoger Weise wird das entsprechende Dihydrostreptomycinsalz der Säure hergestellt, das
viel leichter kristallisiert. Es schmilzt bei 178 bis
181 ° unter Braunfärbung und Zersetzung.
Die Verbindungen besitzen eine Zusammen-Setzung von 1 Mol Streptomycin- bzw. Dihydrostreptomycinbase
und 3 Mol p-Cyclohexylo-kresotinsäure.
12 g p-Isobutyl-o-kresotinsäure werden in 60 ecm
Wasser suspendiert und durch Zugabe von 2O%iger NaOH bis zum Erreichen eines pH-Wertes von 6,5
in Lösung gebracht. Durch Hinzugabe einer Auflösung von 12,8 g Dihydrostreptomycinsulfat in
70 ecm Wasser entsteht zunächst eine schmierige
Ausscheidung, die beim Reiben mit einem Glasstab oder bei längerem Stehen kristallisiert. Sie wird
nach dem Festwerden abgesaugt, mit eiskaltem Wasser gewaschen und dann getrocknet. Die Ausbeute
an dem Dihydrostreptomycinsalz der p-Isobutyl-o-kresotinsäure
beträgt i8g.
Die Verbindung kann nötigenfalls durch Umkristallisieren aus Alkohol—Wasser weiter gereinigt
werden. Sie hat eine Zusammensetzung aus ι Mol Dihydrostreptomycinbase und 3 Mol p-Isobutyl-o-kresotinsäure.
Das Präparat beginnt sich bei 1460 unter Schrumpfung zu zersetzen und
wird bei 172 bis 1730 gelbbraun flüssig.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Herstellung schwerlöslicher kristallisierter Streptomycin- und Dihydrostreptomycinsalze, dadurch gekennzeichnet, daß man Streptomycin- oder Dihydrostreptomycinsalze in an sich bekannter Weise mit Salzen am Kern substituierter Kresotinsäuren bzw. die freien Basen der Antibiotika mit den freien, am Benzolkern substituierten Kresotinsäuren umsetzt.In Betracht gezogene Druckschriften:Deutsche Patentschrift Nr. 929 665;
USA.-Patentschrift Nr. 2646427;
britische Patentschrift Nr. 677 365;
französische Patentschrift Nr. 1 055 824;
J. Amter. Pharm. Assoc, Bd. 40,, 1951, S. 55 (referiert in Chemical Abstracts, 1951, Spalte 3566c, d) ; Naturwiss., Bd. 40, 1953, S. 364.© 609 708/370 11.56 709 513/356 5.57
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF17155A DE963514C (de) | 1955-03-26 | 1955-03-26 | Verfahren zur Herstellung schwerloeslicher kristallisierter Streptomycin- und Dihydrostreptomycinsalze |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF17155A DE963514C (de) | 1955-03-26 | 1955-03-26 | Verfahren zur Herstellung schwerloeslicher kristallisierter Streptomycin- und Dihydrostreptomycinsalze |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE963514C true DE963514C (de) | 1957-05-09 |
Family
ID=7088484
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEF17155A Expired DE963514C (de) | 1955-03-26 | 1955-03-26 | Verfahren zur Herstellung schwerloeslicher kristallisierter Streptomycin- und Dihydrostreptomycinsalze |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE963514C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1104502B (de) * | 1959-12-11 | 1961-04-13 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung einer in Wasser schwerloeslichen Streptomycin-Verbindung mit protahierter Streptomycinwirkung |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB677365A (en) * | 1949-05-14 | 1952-08-13 | Pfizer & Co C | The 2-hydroxy-4-aminobenzoic acid salts of streptomycin and dihydrostreptomycin |
US2646427A (en) * | 1949-05-14 | 1953-07-21 | Pfizer & Co C | Streptomycin 2-hydroxy-4-amino benzoate |
FR1055824A (fr) * | 1950-06-14 | 1954-02-22 | Lepetit Spa | Procédé pour la préparation du tri-p-aminosalicylate de dihydrostreptomycine |
DE929665C (de) * | 1952-08-09 | 1955-06-30 | Gruenenthal Chemie | Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Streptomycin- und Dihydrostreptomycinsalzen |
-
1955
- 1955-03-26 DE DEF17155A patent/DE963514C/de not_active Expired
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