DE1815396B2 - N hoch 6 - (benzyl- alpha - penicilloyl) - n hoch 2 - formyl -l - lysin - Google Patents
N hoch 6 - (benzyl- alpha - penicilloyl) - n hoch 2 - formyl -l - lysinInfo
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Description
und dessen Salze.
2. N6-(Benzyl-\-penicilloyl)-N2-fonnyl-L-lysin-Ca-SaIz.
3. Verfahren zur Herstellung von N6-(Benzyl-
\-penicilloyl)-N2-formyl-L-lysin und dessen Salzen, i.s
dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise Benzylpenicillin oder eines seiner
Salze mit N2-Formyl-L-lysin umsetzt und das Reaktionsprodukt gegebenenfalls in das gewünschte
Salz überführt.
4. Pharmazeutisches Mittel mit einem Gehalt an einer Verbindung gemäß Anspruch 1 sowie
üblichen Träger- und Hilfsstoffen.
Die Erfindung betrifft N6-(Benzyk\-penicilloyl)-N2-formyl-L-lysin der Formel
H H S CHj
C6H5-CH2-CONH-C C C
CO NH CH COOH
NH
OHC-NH- CH-COOH
und dessen Salze sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung.
Als Salze der Verbindung 1 kommen solche mit anorganischen oder organischen Basen, z. B. das
Na-, K- oder Ca-SaIz oder Salze mit Aminen, in Betracht.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise
Benzylpenicillin oder eines seiner Salze, z. B. das Kaliumsalz, mit N2-Formyl-L-lysin umsetzt und das
Reaktionsprodukt gegebenenfalls in das gewünschte Salz überführt.
Die Umsetzung wird zweckmäßig in wäßrig-alkalischem Medium vorgenommen. Die Reaktionstemperatur
beträgt vorzugsweise 5 bis 30° C.
Die erfindungsgemäße Verbindung kann zur prophylaktischen und therapeutischen Behandlung von
Penicillin-G-Allergien beim Menschen eingesetzt werden.
Es ist bereits bekannt, daß sich Penicilloylverbindungen zur Behandlung von Penicillin-Allergien
eignen. Aus J. med. pharm. Chem. 5, 1025ff. (1962),
und HeIv. Chim. Acta 49, 1695ff. (1966) sind z.B.
Benzylpenicilloylamide bekannt, die durch Umsetzung von Penicillin G und Aminosäuren wie Poly-L-lysin
oder f-Aminocapronsäure hergestellt werden und die zur Therapie und Prophylaxe penicillinspczifiseher
Allergien vorgeschlagen werden.
Gegenüber diesen strukturell ähnlicher, vorbekannten
Verbindungen besitzt die Verbindung der Formel 1 einen wesentlichen Vorteil wegen ihrer besseren
Wirkung. Die Ergebnisse von Vergleichsversuchen an Tieren, die im folgenden kurz wiedergegeben
werden, belegen die Überlegenheit des N6-(Benzylx-penicilloyl)-N2-formyl-L-lysins
(BPO-FLYS) gegenüber r-(Benzylpenicilloyl-amido)-capronsäure (BPO-
(k> ECAP).
Vergleich der antiallergischen Wirkung von BPO-FLYS
und BPO-FCAP bei Pcnicillin-G-(BPN)-Allergien mittels der passiven kutanen Anaphylaxie-(
Reaktion (PCA) beim Meerschweinchen
Anti-BPN-Antisera der IgG- und IgE-Klasse wurden
in entsprechenden Verdünnungen (s. Tabellen 1 und 2) Gruppen von je 3 Meerschweinchen intradermal
injiziert. Die PCA-Reaktion wurde bei IgE-AnIikörpern
nach 24 Std. mit 25 mg BPN in 1% Evans-Blaulösung und bei igG-Antikörpem nach 6 Std.
mit 1 mg eines !Conjugates von Penicillin G mit Rindergammaglobulin (BPO-BGG) intravenös ausgelöst.
Die Ablesung folgte 20 bis 30 Min. nach der i. v. Injektion, und es wurde die gesamte Blaufläche
eines Tieres ausgemessen und der Durchschnitt pro Gruppe ausgerechnet. Die antiallergische Wirkung
von BPO-FLYS und BPO-ECAP wurde so geprüft, daß 5 mg und bei IgG-Anlikörpern auch noch 2 mg
des Antiallergikums der i. v. zu injizierenden Lösung beigefügt wurden.
Der Hemmeffekt wurde als % der Blaufläche im Vergleich zur Blaufläche der Kontrollen nach folgender
Formel ausgerechnet:
Blaufläche unter Zugabe von Antiallergikum _ n
Blaufläche ohne Antiallergikum
Je kleiner die erhaltene Zahl, desto stärker die Hemmung. Die Resultate sind in den Tabellen 1 und 2 zusammengefaßt.
Serum Verdünnung
(Serum 5(X) D)
(Serum 5(X) D)
:50
: 100
: 500
: 1000
: 2000
: 100
: 500
: 1000
: 2000
UPO-HSA
1 mc
507
374
225
176
133
374
225
176
133
1415
BPO-HSA | BPO-HSA | UPO-IlSA | BPO-HSA |
1 mg | 1 mg | 1 mg | 1 mg |
BPO-FLYS | BPO-FLYS | BPO-ECAP | BPO-ECAP |
2 mg | 5 mg | 2 mg | 5 mg |
147 | 161 | 243 | 192 |
96 | 120 | 208 | 200 |
18 | 0 | 36 | 56 |
0 | 0 | 12 | 36 |
0 | 0 | 8 | 0 |
261 (18%) | 281 (20%) | 507 (36%) | 484 (34%) |
Es zeigt sich, daß beide antiallergischen Substanzen einen deutlichen Hemmeffekt auf ami-Penicillin-G-Antikörper
der Klassen IgE und IgG ausüben. Bei einer Dosis von 2 mg ist BPO-FLYS doppelt, bei einer
Dosis von 5 mg l,7mal so wirksam wie BPO-ECAP.
Tabelle 2 | BPN | BPN 25 mg + BPO FLYS |
■t- HPO-ECAP |
Serum verdünnung |
25 mg | 5 mg | 5 mg |
(IgE pool U) | 327 | 33 | 110 |
1:3 | 254 | 24 | 60 |
1:6 | 159 | 3 | 54 |
1:12 | 80 | 0 | 10 |
1:24 | 48 | 0 | 6 |
1:48 | 3 | 0 | 6 |
1:96 | 871 | 60 | 246 |
Total | |||
(K)
BPO-FLYS ist unter diesen Versuchsbedingungen viermal so wirksam sie BPO-ECAP.
Schließlich ergab ein vergleichender Test über die spezifische Hemmung des systemischen anaphylaktischen
Schocks bei je 12 unter Standardbedingungen passiv sensibilisierten Meerschweinchen, daß bei Auslösung
des Schocks durch i. v. Injektion von
a) 0,5 μΜ benzylpenicilloyliertem Poly-L-lysin alle 12 Tiere starben,
b) 0,5 μΜ benzylpenicilloyliertem Poly-L-lysin + 5 μΜ BPO-ECAP4Tierez.T.schwereSchocksymptome
zeigten,
c) 0,5 μΜ benzylpenicilloyliertem Poly-L-lysin
+ 5 μΜ BPO-FLYS keinerlei Schocksymptome, sondern lediglich eine erhöhte Kapillarpermeabilität
auftrat.
Die Verfahrensprodukte können in Form pharmazeutischer Präparate Verwendung finden, welche sie
oder ihre Salze in Mischung mit einem für die enterale oder parenteral Applikation geeigneten
organischen oder anorganischen inerten Trägermaterials, wie z. B. Wasser, pflanzliche öle oder PoIyalkylenglykole
enthalten. Die pharmazeutischen Präparate können z. B. als Lösungen, Suspensionen oder
Emulsionen vorliegen. Gegebenenfalls sind sie sterilisiert und bzw. oder enthalten Hilfsstoffe, wie Konservierungs-,
Stabilisierungs-, Metz- oder Emulgiermittel, Salze zur Veränderung des osmotischen Druckes oder
Puffer.
Die folgenden Beispiele erläutern die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen. Die Temperaturen
sind in Celsiusgraden angegeben.
87 g N2-Formyl-L-lysin werden in 400 ml Wasser
gelöst, mit 186 g Benzylpenicillin-Kaliumsalz und gleich darauf mit 500 ml 1 n-Natriumhydroxidlösung
versetzt und unter Kühlung 10 Minuten gerührt, so daß die Temperatur zwischen 15 und 20° bleibt.
Danach gibt man eine Mischung von 3 I Essigester und 300 ml Methanol und gleichzeitig 500 ml 3n-Schwefe!-
säure zu, rührt noch 5 Miiiuten, trennt die wäßrige
Phase ab, rührt die organische Phase weitere 5 Minuten
mit gesättigter wäßriger Natriumsulfatlösung, trocknet mit Natriumsulfat und dampft im Vacuum ein.
Der Rückstand wird in 1,3 I Alkohol aufgenommen, mit 109 ml Benzylamin und danach bei 40' mit Äther
bis zur beginnenden Trübung versetzt. Man erhält so 245 g N6-(Benzyl-a-penicilloyl)-N2-formyl-L-lysin-Bis-benzylammoniumsalz
vom Schmelzpunkt 142 bis 145°, [a] J5 = +66,6° (c = 1 in Wasser).
1,55 kg N6-(Benzyl-(\-penicilloyI)-N2-formyl-L-lysin-Bis-benzylammoniumsalz
werden in 9 I Methanol gelöst und mit einer Lösung von 276 g Calciumchlorid-dihydrat
in 1,51 Methanol unter Rühren versetzt. Man nutscht ab und kristallisiert aus Wasscr/lsopropanol
(1 :2) um. Man erhält 700 g N6-(Benzyl-a-penicilloylJ-NMormyl-L-lysin-Calciumsalz
vom Schmelzpunkt 260 bis 270° (Zers.), O]" = +81,Γ 2ο
(c = 1 in Wasser).
Dieses Calciumsalz kann auch durch Umsetzung der als roher Verdampfungsrückstand gemäß erstem
Absatz dieses Beispiels erhaltenen Säure in Isopropanol/Wasser mit molaren Mengen Calciumacetat
oder Calciumhydroxid erhalten werden.
696 g N2-Formyl-L-lysin werden in 3,2 1 Wasser
gelöst. Unter Eiskühlung trägt man bei 10° 1,488 kg Penicillin-G-Kaliumsalz in Portionen ein, wobei die
Temperatur auf 7° absinkt. Dann werden 4 1 1 n-Natronlauge innert 4—5 Minuten so zugegeben, daß
die Temperatur 21° nicht überschreitet. Danach rührt man 30 Minuten bei 15 bis 18° und kühlt innert
10 bis 20 Minuten auf 10° ab. Diese Lösung wird zu einer gut gerührten Mischung von 28 1 Essigester,
4 1 Methylalkohol und 4 1 3 η-Schwefelsäure zugegossen. Nach 10 Minuten Rühren trennt man die
wäßrige Phase ab und extrahiert sie nochmals 5 Minuten mit einem Gemisch von 6 1 Essigester und 1 Liter
Methylalkohol. Die organischen Phasen läßt man während 5 Minuten mit 51 gesättigter, wäßriger
Natriumsulfatlösung und, nach Abtrennen des wäßrigen Teils, während 10 Minuten mit 1,8 kg Natriumsulfat
rühren. Dann wird abgenutscht und das Natriumsulfat zweimal mit je 2 Liter Essigester/Alkohol
(1:1) gut ausgewaschen. Das Filtrat wird unter vermindertem Druck bei einer Badtemperatur von
30° zu einem dicken Brei eingeengt. Danach werden suzessive 6 1 Aceton eingezogen, unter gleichzeitigem
Abdestillieren. Zuletzt versetzt man den Kristallbrei mit 6 ! Aceton und läßt über Nacht im Eiskasten stehen.
Das Kristallisat wird abgenutscht, zweimal mit je 1,5 1 Aceton ausgewaschen und gut abgepreßt. Nach
Trocknen über Nacht bei 40° erhält man 1482 g N6 - (Benzyl - α - penicilloyl) - N2 - formyl - L - lysin,
MIm = +331,72° (c = 1 in lOproz. KHCO3).
Aufarbeitung der Mutterlauge liefert weitere 183 g, Maw = +283,4° (c = 1 in lOproz. KHCO3);
Totalausbeute 1665 g = 82,0%.
1100 g N6-(Benzyl-a-penicilloyl)-N2-formyl-L-lysin
werden in ein Gemisch aus 6,1 1 Alkohol und 4,9 Liter Wasser eingetragen. Sobald der Lösungsvorgang beendet
ist, wird portionenweise mit 160 g Calciumhydroxid versetzt und 10 Minuten weitergerührt. Dann wird
unter gutem Rühren mit 6,8 1 Alkohol so versetzt, daß die ausfallenden Flocken wieder in Lösung gehen.
Man impft an, läßt mehrere Stunden bei 22° stehen und kühlt schließlich mit einem Eisbad auf 12 bis 14° ab.
Der Rückstand wird abgenutscht, zweimal mit 2,5 1 Alkohol/Wasser (9:1) ausgewaschen und gut abgepreßt.
Nach Trocknen über Nacht im Vakuum bei 40° erhält man 1063 g N6-(Benzyl-a-penicilloyl)-N2-formyl-L-rysin-Calciumsalz;
OJIf4. = +312°
(c = 1 in Wasser).
Eine Lösung von 12,2 g N6-(Benzyl-a-penicilloyl)-N2-formal-L-lysin
in 100 ml Methanol wird mit 6 g Ν,Ν'-Dibenzyläthylendiamin (Benzathin) versetzt.
Nach Zugabe von 300 ml Wasser fällt das kristalline Benzathinsalz des N6-(Benzyl-«-penicilloyl)-N2-formyl-L-lysins
aus; Ausbeute: 13,1 g (73%), Smp. 153 bis 155°; O]? + 61,8° (c = 1,0 in Methanol).
Eine Lösung von 15,2 g N6-(Benzyl-a-penicilloyl)-N2-formyl-L-lysin
in 100 ml Dimethylformamid wird mit 20 ml 1 m-Triisobutyl-aluminium in Benzol versetzt.
Man rührt in 800 ml Essigester ein und nutscht das ausgefallene Aluminiumsalz des !^-(Benzyl-a-penicilloyl)-N2-formyl-L-lysins
ab; Ausbeute: 16,3 g, Smp. 260° (Zers.).
Claims (1)
- Patentansprüche: 1. Nft-(Benzyl-%-penieilloyl)-N2-rürmyl-L-lysin der FormelH H S CH,CJI5-CH2-CONH-C C CCO NH CH COOHNH (CH2)U OHC-NH- CH-COOH
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