DE282377C - - Google Patents

Info

Publication number
DE282377C
DE282377C DENDAT282377D DE282377DC DE282377C DE 282377 C DE282377 C DE 282377C DE NDAT282377 D DENDAT282377 D DE NDAT282377D DE 282377D C DE282377D C DE 282377DC DE 282377 C DE282377 C DE 282377C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
mercury
theobromine
solution
theophylline
acid
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT282377D
Other languages
English (en)
Publication of DE282377C publication Critical patent/DE282377C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F3/00Compounds containing elements of Groups 2 or 12 of the Periodic Table
    • C07F3/10Mercury compounds

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Quecksilberhaltige Purinderivate, welche das Quecksilber an Stickstoff gebunden enthalten, sind durch Umsetzung von Mercuriacetat mit den Alkalisalzen der Harnsäure, 3-Methyl-, 7-Methyl- oder 3 · 7-Dimethylharnsäure dargestellt worden (vgl. Journ. of the ehem. soc. 91 [1907], S. 1045/46). Das Quecksilber läßt sich in diesen Verbindungen nur durch Einwirkung von Schwefelwasserstoff als Quecksilbersulfid abspalten, dagegen bleiben die Quecksilberderivate beim Behandeln mit Alkalilauge oder Jodkalium unverändert. In der angeführten Veröffentlichung ist ausdrücklich angegeben, daß nur solche Triketopurine Quecksilberverbindungen zu liefern imstande sind, welche mindestens ein in 1- oder 3-Stellung befindliches substituierbares Imidwasserstoffatom enthalten, denn die 1 · 3 · 7-Trimethylharnsäure läßt sich weder durch Umsetzung ihrer Salze mit Mercurisalzen, noch durch Behandeln mit Quecksilberoxyd in ein Quecksilberderivat überführen. Auch gelingt die Darstellung der oben erwähnten mercurierten Verbindungen nur auf dem angegebenen Wege der doppelten Umsetzung, während frisch gefälltes Quecksilberoxyd bei gewöhnlicher Temperatur durch Harnsäure oder ihre N-methylierten Derivate nicht gelöst, beim Erwärmen dagegen lediglich reduziert wird.
Es wurde nun gefunden, daß sich basische Purinderivate, wie das Theophyllin oder Theobromin, gegenüber Quecksilberoxyd oder dessen Salzen wesentlich anders verhalten als die bei dem bekannten Verfahren zur Anwendung gelangenden stark sauren Triketopurine.
Behandelt man das Theobromin oder Theophyllin in saurer Lösung mit Mercuriacetat oder erwärmt die wäßrige Suspension der erwähnten Basen bei Gegenwart oder Abwesenheit von Alkalilauge mit Quecksilberoxyd, so erhält man mercurierte Derivate, welche das Quecksilber in anderer Bindung enthalten müssen als die bekannten N-mercurierten Triketopurine, da die Reaktion auch bei Anwendung der in 1- und 3-Stellung substituierten Purine, ζ. Β. des Theophylline, glatt verläuft und das Quecksilber aus diesen Verbindungen durch Behandeln mit Schwefelwasserstoff wesentlich schwerer eliminiert wird als bei den mercurierten Triketopurinen.
Beispiel 1.
Darstellung einer Mercuriverbindung des Theobromins (3 · 7-Dimethyl-2 · 6-
Dioxypurins).
Das aus 12,5 g Quecksilberchlorid durch Fällen mit Natronlauge frisch dargestellte Quecksilberoxyd wird mit 20 g in 125 g 21Z2 fach normaler Natronlauge gelöstem Theobromin oder einer neutralen wäßrigen Suspension von Theobromin 1V2 Stunden vor Licht geschützt auf dem Dampfbad erwärmt. Nach dem Abkühlen wird filtriert und in das klare Filtrat Kohlensäure eingeleitet. Es fällt nach einiger Zeit ein weißer Körper aus, welchen man mit Wasser abwäscht und trocknet. Hierauf erwärmt man ihn mit Chloroform, und zwar im Verhältnis von 105 Teilen Chloroform auf einen Teil Mercuritheobrömin, am Rückflußkühler etwa eine Stunde, um die
Verbindung von dem dabei ins Chloroform übergehenden freien Theobromin zu trennen.
Die ungelöst zurückbleibende Quecksilberverbindung wird mit Chloroform nachgewaschen und dann im Vakuum getrocknet.
Die so dargestellte Verbindung zeigt unter dem Mikroskop kugelige Gebilde, die größere Aggregate bilden können. Beim Erwärmen im Schmelzpunktröhrchen tritt zwischen 295 bis 305 ° leichte Bräunung ein, während die Verbindung auch bei 3100 noch nicht geschmolzen ist.
Die Verbindung ist schwer löslich in kaltem, leichter löslich in warmem Wasser. In 100 ecm Wasser lösen sich bei vierstündigem Schütteln im Schüttelapparat 0,1288 g. Unter gleichen Bedingungen lösen sich in physiologischer Kochsalzlösung 0,5602 g.
Das Produkt ist verhältnismäßig leicht löslieh in iprozentiger Piperazinlösung. Leicht lösen Natronlauge, verdünnte Schwefelsäure, Salzsäure und Essigsäure. Dagegen ist die Verbindung schwer löslich in Alkohol, Methylalkohol und beim Erwärmen in Benzol. Sie ist unlöslich in Chloroform.
Die Murexidprobe verläuft positiv.
Beispiel 2.
Man löst 36 g Theophyllin (1 · 3-Dimethyl-2 · 6-dioxypurin) in verdünnter Essigsäure und gibt unter Umschütteln eine kalt gesättigte Lösung von 31 g Mercuriacetat hinzu. Es fällt in wenigen Minuten ein weißer Niederschlag aus, welcher nach den ausgeführten Analysen etwa 36 Prozent Quecksilber enthält und folgende empirische Zusammensetzung besitzt:
(C7H7N4Oo)2Hg.
In seinem physikalischen und chemischen Verhalten zeigt es größtenteils dieselben Reaktionen wie die Theobrominverbindung. Es kristallisiert in mikroskopische Nadeln, die bei 300 ° noch nicht geschmolzen sind. Die Verbindung ist schwer löslich in Wasser und Alkohol. In 100 ecm Wasser von Zimmertemperatur lösen sich in 24 Stunden 0,0876 g. Verhältnismäßig leicht löslich ist das Produkt in physiologischer Kochsalzlösung und iprozentiger Piperazinlösung. Leicht lösen Salzsäure oder Essigsäure sowie Natronlauge die Verbindung. Eine Lösung des Körpers von 0,1 g in 20 ecm physiologischer Kochsalzlösung blieb mit Hühnereiweiß versetzt zwei Stunden hindurch ganz klar.
Die Murexidprobe verläuft positiv.
Wie das Verhalten der in den beiden Beispielen beschriebenen Mercuriderivate Schwefelwasserstoff und Schwefelammonium gegenüber zeigt, handelt es sich um maskierte Quecksilberverbindungen. In alkalischer Lösung fällt nämlich Schwefelammonium kein Schwefelquecksilber und auch Schwefelwasserstoff in salzsaurer Lösung erst nach längerem Einleiten.
Der Quecksilbergehalt des im Beispiel 2 beschriebenen Produktes dürfte etwas höher als angegeben sein, da selbst durch Kjeldahlisierung oder anderweitige nasse Zerstörung der organischen Substanz die völlige Loslösung des Quecksilbers nur schwer gelingt.
Die neuen mercurierten Purinderivate eignen sich ebenso wie Präparate analoger Zusammensetzung zur Bekämpfung von Spirochäten- und Spirillosenerkrankungen. Tierversuche haben die wenig giftige Natur der Verbindungen ergeben. Da bekannt ist, daß Purinderivate gegen die schädlichen Wirkungen der Quecksilbertherapie sich als nützlich erwiesen haben, so ist der neuen Kombination von Purinderivaten mit Quecksilber eine besonders günstige Wirkung zuzusprechen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung von mercurierten Verbindungen basischer Purinderivate, darin bestehend, daß man Theobromin oder Theophyllin in saurer Lösung mit Mercuriacetat behandelt oder die wäßrige Suspension von Theobromin oder Theophyllin bei Gegenwart oder Abwesenheit von Alkalilauge mit Quecksilberoxyd erwärmt.
DENDAT282377D Active DE282377C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE282377C true DE282377C (de)

Family

ID=538032

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT282377D Active DE282377C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE282377C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE282377C (de)
DE2655130C3 (de) Eine praktisch lösungsmittelfreie Kristallform des Cefacetril-Natriumsalzes
DE2259151A1 (de) Verfahren zur herstellung eines antibiotikum-derivates
DE951567C (de) Verfahren zur Herstellung von Antibiotikappantothenaten
DE1298981B (de) D-threo-1-Phenyl-2-amino-1, 3-propandiolderivate und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE955060C (de) Verfahren zur Herstellung von Penicillinsalzen
DE853794C (de) Verfahren zur Herstellung von Penicillinverbindungen mit verlaengerter Wirkung
DE963515C (de) Verfahren zur Herstellung schwerloeslicher kristallisierter Streptomycin- und Dihydrostreptomycinsalze
AT71174B (de) Verfahren zur Darstellung von Azidylsalizyloylderivaten des Theobromins.
DE860065C (de) Verfahren zur Herstellung von pharmakologisch wirksamen Substanzen aus Adrenalin, Adrenalinderivaten und adrenalinaehnlich gebauten Stoffen
DE228836C (de)
DE2107866C3 (de) Thiamphenicolderivate, Verfahren zu deren Herstellung und anübakterielles Mittel
DE935128C (de) Verfahren zur Herstellung von neuen therapeutisch wirksamen Estern der Penicillin-Reihe und deren Metallkomplex-Verbindungen
DE499950C (de) Verfahren zur Darstellung therapeutisch wertvoller Derivate des Cholins
DE944953C (de) Verfahren zur Herstellung eines aus dem Calciumsalz der Ca-AEthylen-diamintetraessigsaeure bestehenden Therapeutikums
DE343323C (de)
DE949885C (de) Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten des Sulfaguanidins
DE2457107A1 (de) Salze und komplexe von lysozym und lysozymderivate
DE752680C (de) Anionenaustausch
DE873599C (de) Verfahren zur Herstellung von Penicillinverbindungen mit verlaengerter Wirkung
AT324556B (de) Verfahren zur herstellung von cephalexinmonohydrat
DE413381C (de) Verfahren zur Herstellung von in Wasser leicht loeslichen, bei Abwesenheit von Feuchtigkeit dauernd haltbaren Derivaten der Arsenobenzol- und Stibinobenzolreihe, sowie der ent-sprechenden gemischten Arsen-Antimon- und Arsen-Wismutverbindungen
DE1222061B (de) Verfahren zur Herstellung von praktisch mit neutraler Reaktion wasserloeslichen Addukten des Tetracyclins
DE1670191C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Alkalimetallsalzen des alpha-Aminobenzylpenicillins und seiner Epimeren
AT206590B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen am Indolstickstoff substituierten Derivaten der Lysergsäure-Reihe