DE653934C - Verfahren zur Darstellung von Kohlensaeureestern von Sexualhormonen - Google Patents
Verfahren zur Darstellung von Kohlensaeureestern von SexualhormonenInfo
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Description
- Verfahren zur Darstellung von Kohlensäureestern von Sexualhormonen Vom weiblichen Sexualhormon sind schon verschiedene Ester bekannt. Es wurde nun gefunden, daß die Überführung dieses Hormons in seinen bisher unbekannten Chlorkohlensäureester eine physiologische Wirkungssteigerung auf das Zehn- bis Fünfzehnfache der des unveresterten Hormons mit sich bringt. So wurde beispielsweise bei kastrierten Mäuseweibchen mit einer Menge von 0,003 g Chlorkohlensäureester des Follikelhormons, welche in öliger Lösung, auf fünf Portionen verteilt, eingespritzt wurde, bei . So % der Tiere Ostrus festgestellt, während mit dem Hormonpräparat, aus dem der Ester hergestellt worden war, die gleiche Wirkung erst mit o,o4 g erzielt werden konnte.
- Man erhält den Ester, wenn man auf das Hormon freies oder an Pyridin angelagertes Phosgen einwirken läßt. Man kann die Veresterung sowohl in organischen Lösungsmitteln, wie Benzol, Toluol, Nylol, alkoholfreiem Äther, als auch in wäßrigen Lösungen, beispielsweise in wäßrig-alkalischen Lösungen, durchführen. In dem zuletzt genannten 1a11 erhält man neben dem Chlorkohlensäureester auch den neutralen Kohlensäureester des Hormons, welcher im Gegensatz zu jenem in Petroläther praktisch unlöslich ist und auf Grund dieser Eigenschaft abgetrennt werden kann. Der neutrale Kohlensäureester zeigt ebenfalls eine, wenngleich nicht so bedeutende Wirkungssteigerung gegenüber dem unveresterten Hormon, nämlich auf etwa das Dreifache.
- Das gleiche Verfahren kann mit Erfolg auch für die Darstellung von Kohlensäureestern aus anderen, wenigstens eine freie Hy droxylgruppe tragenden Sexualhormonen ttnd ihren Konzentraten angewandt werden. Beispiele i. 5o mg Follikelhormon werden in i i,5 ccitt Benzol mit 70 mg Pyridin und ioo mg in o,5 ccm Benzol frisch gelöstem Phosgen versetzt und im geschlossenen Rohr i Stunde lang auf,7o bis 75° erwärmt. Das erhaltene Reaktionsgemisch wird zunächst mit verdünnter Natronlauge ausgeschüttelt, hierauf mit Wasser gewaschen und getrocknet. Dann wird das Benzol im Vakuum abgedampft. Der Rückstand wird in wenig Essigester gelöst; aus der mit niedrigsiedendem Petroläther versetzten Lösung kristallisiert bei langsamem Verdunsten der Lösungsmittel der Chlorkohlensäureester aus. Er stellt eine kristallisierte Verbindung vor, die bei etwa ioo° schmilzt und in den üblichen organischen Lösungsmitteln äußerst leicht löslich ist. - Bei Einwirkung von heißem Wasser wird der Ester unter Bildung einer Substanz, welche die Zusammensetzung des Ausgangsmaterials aufweist, wieder gespalten. Ausbeute 871/0. Die Analyse ergibt . 68,66 0% C, 6,5o 0jo H, i i, i 0/0 Cl; die berechneten Werte sind 68,8 % C, 6,3 0f, H, io,6 % Cl.
- 2. Eine Lösung von 2o mg kristallisiertem. weiblichem Sexualhormon wird allmählich..; mit 5o g Pyridinchlorcarbony1, das in Benzöl@, suspendiert ist; versetzt. Das Reaktions@'.'. gemisch wird bei Zimmertemperatur öfters ' umgeschüttelt und nach etwa 2o Minuten in der im Beispiel i beschriebenen Weise aufgearbeitet. Ausbeute go 0/0.
- 3. In eine Lösung von 5o mg Fallikelhorinon in 30 ccm 2n-Natronlauge wird bei gewöhnlicher Temperatur Phosgen eingeleitet, bis sich beim Ansäuern des Filtrates von dem ausgefallenen Reaktionsprodukt kein unverändertes Hormon mehr ausscheidet. Man schüttelt die Suspension mit Benzol, wäscht dieses zur Entfernung des vom Niederschlag etwa mitgerissenen Ausgangsmaterials mit verdünnter Natronlauge, dann mit Wasser, trocknet und engt ein. Nun wird Petroläther zugegeben, bis nichts mehr ausfällt, und abfiltriert. Der Niederschlag besteht aus dem neutralen Kohlensäureester des Follikelhormons, während aus dem Filtrat der Chlorkohlensäureester des Hormons durch Eindampfen in einer Menge von 38 % erhalten werden kann. Das neutrale Carbonat schmilzt bei 24o°; seine Analyse ergibt 78,55 % C: und 7,56 % H gegenüber den berechneten Werten von 78,4 0(o C und 7,42 % H. Seine östrogene Wirksamkeit beträgt et*a das Dreifache des unveresterten Hormons.
- q.. In eine Lösung von ioo mg Dihydrofollikelhormon in 100 ccm 2 n-Natronlauge wird bei Zimmertemperatur Phosgen eingeleitet, bis sich beim Ansäuern des Filtrates von dem ausgefallenen Reaktionsprodukt kein unver-4.9dertes Hormon mehr ausscheidet. Das @lhal:tionsgemisch wird gemäß Beispiel 3 auf-' iärbeitet. Der mit Petroläther erhaltene .'Niederschlag besteht aus dem neutralen Kohlensäureester des Dihydrofollikelhormons. Man erhält etwa 5o bis 6o mg Rohprodukt, welches durch Umkristallisieren weiter gereinigt werden kann. Das Filtrat enthält den Chlorkohlensäureester des Diliydrofollikelhormons.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE i. Verfahren zur Darstellung von Kohlensäureestern von Sexualhormonen, dadurch gekennzeichnet, daß man auf solche Hormone, die wenigstens eine veresterbare Hydroxylgruppe enthalten, Phosgen frei oder in seiner Verbindung mit Pyridin zur Einwirkung bringt.
- 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Veresterung in organischen Lösungsmitteln erfolgt.
- 3. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Veresterung in wäßrigen Lösungen, insbesondere in wäßrig-alkalischen Lösungen, erfolgt. q.. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Chlorkohlensäureester von gleichzeitig gebildeten neutralen Kohlensäureestern auf Grund der verschiedenen Löslichkeit dieser Ester- in Petroläther abgetrennt werden.
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