DE875655C - Verfahren zur Darstellung von Testosteron - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Testosteron

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DE875655C
DE875655C DESCH2544D DESC002544D DE875655C DE 875655 C DE875655 C DE 875655C DE SCH2544 D DESCH2544 D DE SCH2544D DE SC002544 D DESC002544 D DE SC002544D DE 875655 C DE875655 C DE 875655C
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DE
Germany
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androstenedione
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testosterone
acetalization
ether
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Expired
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DESCH2544D
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Heinrich Dr Koester
Arthur Dr Serini
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Bayer Pharma AG
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Schering AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07JSTEROIDS
    • C07J1/00Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, not substituted in position 17 beta by a carbon atom, e.g. estrane, androstane

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Steroid Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Darstellung von Testosteron Es sind bereits verschiedene Verfahren der synthetischen Darstellung von Testosteron aus Dehydroandrosteron bekannt. Ein chemisches Verfahren ist z. ß. durch folgende Reaktionen gekennzeichnet Reduktion des Dehydroandrosterons zu Androstendiol, Veresterung des Androstendiols zu einem Di-ester, Halbverseifung des Di-esters zu einem i7-Monoester, Oxydation des Androstendiol-i7-monoesters zu Testosteronester. Eine Verbesserung dieses Verfahrens besteht darin, daB man das Dehydroandrosteron in Form eines Monoesters reduziert und danach einen :Mischester herstellt, dessen Partialverseifung günstiger verläuft als die Partialverseifung des im ersten Verfahren. genannten Di-esters. Ein biochemisches Verfahren zur Gewinnung von Testosteron aus Dehydroandrosteron besteht darin, daB man das Dehydroandrosteron zunächst zu Androstendion oxydiert, eine Reaktion, die sowohl chemisch als auch phytochemisch mit Mikroorganismen durchgeführt werden kann, und daB man das Androstendion danach mit Mikroorganismen direkt durch eine Partialreduktion in Testosteron überführt. Der Vorteil dieses Verfahrens beruht auf der Kürze des Reaktionsweges und einer vergleichsweise guten Ausbeute.
  • Im folgenden wird nun ein neues chemisches Verfahren beschrieben, welches in seiner Ausführung ebenfalls einfacher ist als die obengenannten bekannten chemischen Verfahren und mindestens ebenso einfach ist wie das biochemische Verfahren. Der Fortschritt dieses Verfahrens gegenüber dem biochemischen besteht darin; daß es eine praktisch vollständige Umwandlung von Androstendion in Testosteron gestattet.
  • In der Patentschrift 87o o98 ist ein Verfahren zur Überführung von Diketonen der Cyclopentanopolyhydrophenanthrenreihe in die entsprechenden Oxyketone beschrieben, nach welchem die als Ausgangsstoffe dienenden Diketone zunächst durch Umsetzung mit geeigneten Ketonreagenzien, wie Semicarbazid, Phenylhydrazin, Hydroxylamin, in Monoderivate überführt und die gebildeten Monoderivate, in denen die eine Ketogruppe abgewandelt ist, in neutraler oder alkalischer Lösung der Einwirkung von Reduktionsmitteln unterworfen werden, worauf aus dem entstandenen Oxyketonderivat durch Hydrolyse das freie Oxyketon dargestellt wird. Insbesondere wird Androstendion durch Umsetzung mit Semicarbazid in ein 3-Monosemicarbazon überführt, dieses mittels Natrium in isopropylalkoholischer Lösung reduziert und aus dem entstandenen Reduktionsprodukt durch Hydrolyse mittels wäßrig alkoholischer Schwefelsäure Testosteron gewonnen.
  • Diesem Verfahren ist das hier beschriebene dadurch überlegen, daß nach ihm das Testosteron in hohem Reinheitsgrad und in nahezu quantitativer Ausbeute erzielt wird, während das in der Patentschrift 87o o98 beschriebene - Verfahren nur geringere Ausbeuten eines nicht so reinen Testosterons liefert.
  • Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, -daß man in leicht aus Androstendion erhältlichen 3-Monoenoläthern- von Androstendion die freie Carbonylgruppe in i7-Stellung durch Reduktion in eine Hydroxylgruppe überführt und aus dem Reduktionsprodukt durch Hydrolyse das Testosteron gewinnt.
  • Die Reduktion der ungesättigten 3-Monoderivate zu den entsprechenden ungesättigten Alkoholen kann nach an sich bekannten Methoden erfolgen, z. B. nach dem Verfahren von Meerwein und Ponndorf mit Alkoholen in Gegenwart von Aluminium- oder Magnesiumalkoholaten. Als besonders vorteilhaft hat sich die Reduktion mit metallischem Natrium in alkoholischen Lösungen erwiesen. Zur weiteren Aufarbeitung wird das Reduktionsprodukt ohne weitere Reinigung zweckmäßig mit Säure hydrolytisch gespalten und dabei Testosteron in quantitativer Ausbeute und von hohem Reinheitsgrad erhalten.
  • Die 3-Mono-enoläther von Androstendion sind z. B. durch Behandlung von Androstendion mit acetalisierenden Mitteln leicht darstellbar. Dabei hat sich überraschender Weise herausgestellt, daß die Einwirkung dieser Mittel auf Androstendion bevorzugt zur Bildung der 3-Mono-enoläther führt. Die genannten Derivate sinddurch einebesonders gute Kristallisationsfähigkeit ausgezeichnet und ohne Schwierigkeit rein zu gewinnen. Die verhältnismäßig geringen sonstigen Anteile des Reaktionsproduktes werden durch eine Hydrolyse mit Säuren wieder zu Androstendion aufgespalten, wodurch eine quantitative Umwandlung des Androstendions in das 3-Monoderivat ermöglicht wird.
  • Als acetalisierende Mittel haben sich besonders bewährt Orthoameisensäureester. Ebenfalls sehr gute Ergebnisse liefert die Umsetzung mit Acetaten, z. B. Acetondiäthylacetal, in Gegenwart von Katalysatoren.
  • Ein bei der Reduktion der 3-Monoderivate von Androstendion anfallender geringer Anteil an cis-Testosteron kann durch einfache Kristallisation leicht und ohne nennenswerte Einbuße an Ausbeute abgetrennt und durch Oxydation in Androstendion zurückverwandelt werden.
  • Gegenüber den eingangs erwähnten bekannten Verfahren der synthetischen Darstellung von Testosteron ist das Verfahren- der vorliegenden Erfindung somit auf Grund der leichten Durchführbarkeit und der hohen Ausbeute als erheblicher Fortschritt der Technik anzusehen. Beispiel x 2,86 g d 4, 5-Androstendion-(3, 17) werden in io,o ccm Benzol gelöst, dann werden 5,09 Orthoameisensäureester und I,4 g absoluter Äthylalkohol zugegeben. Schließlich werden zehn Tropfen einer 8,4%igen absolut alkoholischen Salzsäure eingetropft. Danach wird-. Stunden auf 5o° erhitzt. Das Reaktionsprodukt wird dann mit methylalkoholischer Natronlauge deutlich alkalisch.gemacht, in Wasser gegossen und mit Äther extrahiert. Die ätherische Lösung wird neutral gewaschen, getrocknet und verdampft. Der Verdampfungsrückstand kristallisiert beim Verreiben mit schwach pyridinhaltigem Äthylalkohol. Gewonnen werden 2,56 g d 4, 5-Androstendion-(3,x7)-enol-äthyläther-(3), F. = i52° [a] D = -89,3° (CHC13). Die Mutterlauge wird nach Zusatz von wenig 2 n-wäßriger HCl 2o Minuten auf dem Wasserbad erhitzt. Dann wird mit Wasser versetzt und mit Äther extrahiert. Beim Verdampfen der neutral gewaschenen und getrockneten ätherischen Lösungen werden 0,49 g d 4, 5-AndrostendionvomF.= 171°;[a] = -@- 193,9' D (C H C13) zurückgewonnen. Die Ausbeute des Enoläthers aus umgesetztem d 4, 5-Androstendion beträgt somit 98,7 0/0.
  • z,o g Androstendion-3-enoläthyläther, F. = z52°, werden in n-Propylalkohol, der über metallischem Magnesium destilliert war, gelöst. In diese auf ioo° erhitzte Lösung werden in kleinen Portionen 2,o g metallisches Natrium gegeben. Das Erhitzen wird so lange fortgesetzt, bis das Natrium vollständig gelöst ist. Danach wird die Reaktionslösung in Wasser gegossen, wobei sich der Testosteron-enoläther in schönen Blättchen quantitativ abscheidet. Das Produkt wird abfiltriert, mit Wasser neutral gewaschen, noch feucht in Äthylalkohol mit etwas 2 n-H Cl versetzt und auf dem Wasserbad 20 Minuten erhitzt. Danach wird die Reaktionslösung wieder in Wasser gegossen und mit Äther extrahiert. Die neutral gewaschene und getrocknete ätherische Lösung hinterläßt nach dem Verdampfen in quantitativer Ausbeute Testosteron vom F. = 15o° und der Drehung [a] = -1o7,5° D (C,H50H), das durch einmalige Kristallisation aus Hexan gereinigt werden kann. Beispiel 2 2,86g Androstendion werden in 20,o ccm Benzol gelöst, 4,O g Acetondiäthylacetal KP. = 114° und zehn Tropfen 8,4%iger absolut alkoholische Salzsäure zugegeben. Das Aceton, das beider während 2 Stunden bei 75' durchgeführten Reaktion freigesetzt wird, kann durch Destillation abgetrennt und nachgewiesen werden. Die Aufarbeitung geschieht nach vorheriger Zugabe von alkoholischer Natronlauge, wie in dem Beispiel i beschrieben. Die abgetrennten Kristalle liefern durch einmaliges Umkristallisieren aus pyridinhaltigem Alkohol reinen Androstendion-enoläther; F. = i52'; [a) D =-8g,2' (CHCI3). Aus den Kristallisationsmutterlaugen kann durch einfache Säurebehandlung das Androstendion rein und in fast quantitativer Ausbeute zurückerhalten werden, so daß die Ausbeute an Androstendion-(3, i7)-enoläther-(3), berechnet auf umgesetztes Androstendion, fast quantitativ ist.
  • 2,o g Androstendion-(3, 17)-enoläther, F. = z52', werden in der Hitze in 20,0 ccm Isopropylalkohol absolut wasserfrei gelöst. Dann werden 2,o g gepulvertes Aluminiumisopropylat eingetragen. Danach wird in einer gegen Luftfeuchtigkeit geschützten Destillationsapparatur aus dem obigen Reaktionsgemisch das entstehende Aceton nebst Isopropylalkohol herausdestilliert. Durch einen Tropftrichter wird erneut wasserfreier Isopropylalkohol hinzugegeben und der herausdestillierte Alkohol laufend ersetzt. Im Destillat wird das Aceton durch Umsetzung mit Hydroxylaminchlorhydrat und Titration der dabei frei werdenden Salzsäure bestimmt. Nach einer Reaktionsdauer von 41/2 Stunden, waren 94,9 l)/0 der Theorie an Aceton nachzuweisen, nach weiteren 2 Stunden war die Reaktion praktisch beendet. (g7,9 °/o Ausbeute an Aceton.) Der Androstendion-3, 17-enoläthyläther kann auch auf folgende Weise hergestellt werden: 2,86 g Androstendion-(3, 17) wurden in io ccm Benzol gelöst und nach Zusatz von 40 ccm absolutem Alkohol unter Abkühlung mit Eis-Kochsalz-Kältemischung mit 1,37 g salzsaurem Formimidoäther versetzt. Nach zweitägigem Stehen beiZimmertemperatur hatten sich im Reaktionsgemisch Kristalle des gebildeten Ammoniumchlorids ausgeschieden. Es wurde dann schwach ammoniakhaltiges Wasser zugesetzt und mit Äther aufgenommen. Die gewaschene und getrocknete ätherische Lösung hinterließ beim Verdampfen im Vakuum ein gelbliches Öl, das beim Verreiben mit Alkohol kristallisierte. Das erhaltene Rohprodukt wurde aus pyridinhaltigem Alkohol kristallisiert und lieferte Androstendion-(3, r7)-enoläthyläther-(3) vom F. = i52'; [a] D = - 891 (Dioxan). Das Reaktionsprodukt wird darauf mit 2o ccm 2n-HCl versetzt und 1/2 Stunde zum Sieden erhitzt.
  • Anschließend wird mit Wasser versetzt und mit Äther extrahiert. Die ätherische Lösung wird neutral gewaschen, getrocknet und verdampft. Beim Eindampfen tritt Kristallisation ein. Das erhaltene Rohprodukt wird durch Kristallisation aus Äthylalkohol vom ebenfalls entstandenen 17-cis-Testosteron befreit und liefert reines 17-trans-Testosteron vom F. = z53'; [a] D = -E- iog,2' (C2 H;; OH). Das als Nebenprodukt angefallene cis-Testosteron wird in bekannter Weise (vgl. Helv. chim. acta Band ig, S. 842) zu Androstendion oxydiert.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Darstellung von Testosteron nach Patent 870 0g8 durch Überführung von Sterindiketonen in Oxyketone, dadurch gekennzeichnet, daß man Androstendion mit acetalisierenden Mitteln in die 3-Mono-enoläther des Androstendions überführt, in diesen die freie Carbonylgruppe in 17-Stellung durch Reduktion in eine Hydroxylgruppe umwandelt und aus dem Reduktionsprodukt durch Hydrolyse das Testosteron gewinnt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Acetalisierung mit Orthoameisensäureestern, vorzugsweise Orthoameisensäureäthylester, durch Erhitzen vornimmt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Acetalisierung mit Hilfe von Acetalen, insbesondere Ketondiacetalen, in Gegenwart von Katalysatoren unter Erhitzen durchführt. Angezogene Druckschriften: Berichte dtsch. chem. Ges., Bd. 68 (i935), S. 2097, 185g, Bd. 7o (1937), S. 1365, 207g, 2136; französische Patentschriften Nr. 812 354, 817 340; holländische Patentschrift Nr. 41871; australische Patentschrift Nr. 15 422 vom Jahre 1933 Helvetica Chimica Acta, Bd. ig (1g36), S. 8o6, 1371, 842, Bd. 18 (1g35), S. 1264,1478, Bd. 20 (1g37), S. 1557. Journ. pharm. Soc. Japan, Bd. 57 (1g37), S. 2q.7.
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