DE965637C - Verfahren zur Herstellung von 19-Nortestosteron-17-acylaten und bzw. oder deren 3-Enolacylaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 19-Nortestosteron-17-acylaten und bzw. oder deren 3-EnolacylatenInfo
- Publication number
- DE965637C DE965637C DEU2733A DEU0002733A DE965637C DE 965637 C DE965637 C DE 965637C DE U2733 A DEU2733 A DE U2733A DE U0002733 A DEU0002733 A DE U0002733A DE 965637 C DE965637 C DE 965637C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- nortestosterone
- acylates
- enol
- acetate
- propionate
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07J—STEROIDS
- C07J1/00—Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, not substituted in position 17 beta by a carbon atom, e.g. estrane, androstane
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Steroid Compounds (AREA)
Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
AUSGEGEBEN AM 13. JUNI 1957
DEUTSCHES PATENTAMT
KLASSE 12o GRUPPE 25o4 INTERNAT. KLASSE C 07 c
U 2733 IVb J12 ο
John Claude Babcock, Robert Alan Donia
und Arnold Charles Ott, Kalamazoo, Mich. (V. St. A.)
sind als Erfinder genannt worden
The Upjohn Company, Kalamazoo, Mich. (V. St. A.)
Verfahren zur Herstellung von lii-Nortestosteron-iy-acylaten
und bzw. oder deren 3-Enolacylaten
Patentiert im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland vom 16. April 1954 an
Patentanmeldung bekanntgemadit am 16. Februar 1956
Patenterteilung bekanntgemacht am 29. Mai 1957 Die Priorität der Anmeldung in den V. St. v. Amerika vom 15. April 1953 ist in Anspruch genommen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von neuen icj-Nortestosteron-o^-acylaten
und bzw. oder deren 3-Enolacylaten.
Die erfindungsgemäß erhältlichen 19-N ortestosteron-17-acylate
entsprechen - der folgenden allgemeinen Formel
O—Ac
CH3I
CH3I
in der Ac den Acylrest einer organischen Carbonsäure bedeutet. Besonders wichtig sind die Verbindungen,
in denen Ac den Acylrest einer Kohlenwasserstoffcarbonsäure mit einem und mehr Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise einer aliphatischen oder cycloaliphatischen Monocarbonsäure dieser Art, bedeutet.
Die neuen io.-Nortestosteron-17-acylate und deren
3-Enolacylate werden durch Acylierung des 19-Nortestosterons
mit einem acylierenden Mittel, z. B. einer Säure, einem Säureanhydrid oder Säurehalogenid,
dem Ester einer Säure mit einem niedrigmolekularen Alkohol oder mit Keten nach bekannten Verfahren
zur Umwandlung einer alkoholischen Oxy- in eine Estergruppe und einer Keto in eine Enolestergruppe
erhalten, wobei die Abtrennung und die Reinigung ebenfalls in bekannter Weise durchgeführt werden.
709 534/178
Die ig-Nortestosteron-i^-acylate können auch durch
partielle Hydrolyse der 3-Enolacylate der 19-Nortestosteron-17-acylate
erhalten werden.
Führt man die Acylierung in Gegenwart eines basischen Katalysators, z. B. Pyridin, durch, so
erhält man im wesentlichen das 19-Nortestosteron-17-acylat,
während die Acylierung in Gegenwart eines sauren Katalysators, z. B. p-Toluolsulfonsäure,
im wesentlichen zu dem 3-Enolacylat des 19-Nortestosteron-17-acylats
führt. Man kann auch in zwei Stufen arbeiten und das i9-Nortestosteron-3-enolacylat
anschließend an die in einer ersten Stufe erfolgende Darstellung des ig-Nortestosteron-17-acylats
herstellen.
Die ig-Nortestosteron-r^-acylate und deren 3-Enolacylate
zeigen hohe und andauernde anabolische Wirksamkeit neben einer geringen androgenen Wirksamkeit.
Sie eignen sich ferner für die Reinigung des 19-Nortestosterons, das aus diesen Verbindungen
durch Hydrolyse in reiner Form gewonnen werden kann.
Es ist bekannt, daß das Testosteron und dessen Ester sowie gewisse ähnliche Verbindungen außer
einer androgenen auch eine hohe anabolische Wirkung besitzen. Die anabolische Wirksamkeit kann durch
Erscheinungen wie die Umwandlung von Fett in Protein eine vermehrte Proteinablagerung in den
Muskehl, eine Zunahme des Körper- und Organgewichtes oder einen rascheren Skelettwuchs nachgewiesen
werden. Eine Anzahl dieser bereits bekannten Verbindungen wurden wegen ihrer anabolischen
Wirksamkeit z. B. zur Behandlung von Brustkrebs verwendet, wobei jedoch die damit verbundene,
durch die im Verhältnis zur androgenen Wirkung geringe anabolische Wirkung bedingte Vermänn-
lichung einen Nachteil darstellt und ihre Verwendungsmöglichkeit in dieser Hinsicht, besonders bei der
Behandlung von Frauen, einschränkt. So muß ζ. Β. das i7-Methyl-5-androsten-3)3)i7/S-diol, das eines der
besten, strukturell mit Testosteron verwandten anabolisch wirksamen und im Handel befindlichen Mittel
darstellt, in kleinen Dosierungen verabreicht werden, um androgene Nebenwirkungen zu vermeiden (G ο r d ο η
und Mitarb., Journ. Clin. End., Bd. 11, 1951, S. 209;
Cancer, Bd. 5, 1952, S. 271).
Die wichtige und im Verhältnis zur androgenen Wirkung hohe anabolische Wirkung der erfindungsgemäß
erhältlichen Verbindungen ist in der nachstehenden Tabelle, in welcher die Ergebnisse von
biologischen Versuchen mit den erfindungsgemäß herstellbaren Verbindungen und mit Testosteronpropionat
als Vergleichsverbindung wiedergegeben werden, kurz zusammengefaßt. Die androgene Wirkung
ist in jedem dort beschriebenen Beispiel geringer als die des Testosteronpropionats, während die anabolische
Wirkung, mit Ausnahme des 19-Nortestosteron-17-trimethylacetats,
größer ist. Diese zuletzt genannte Verbindung, die nur eine geringe oder keine androgene Wirkung zeigt, hat jedoch im Verhältnis
zur androgenen Wirksamkeit eine hohe anabolische Wirkung. In jedem Beispiel der genannten Tabelle
ist somit das Verhältnis von anabolischer zu androgener Wirksamkeit im Vergleich zu Testosteronpropionat
um ein Mehrfaches größer. Die ungewohnt hohe Wirksamkeit einiger dieser Verbindungen zeigt
sich besonders am 17-Propionat und am iy-(ß-Cyclopentylpropionat)
des 19-Nortestosterons; von diesen Verbindungen wird zur Erzielung der gleichen anabolischen
Wirkung nur etwa die Hälfte der erforderlichen Testosteronpropionatmenge benötigt.
Verhältnis der Wirksamkeit der | anabolische | Verhältnis ana | Relative | |
erfindungsgemäß hergestellten | Wirkung | bolischer zu androgener |
Gewichte der | |
Verbindungen zu Testosteronpropionat |
1,0 | Wirksamkeit | erfindungsgemäß | |
Verbindung | 2,6 | hergestellten Verbindungen zur Erzielung |
||
androgene | 2,1 | der gleichen | ||
Wirkung | 0,2 | 1,0 | anabolischen | |
1,0 | 6,3 | Wirkung | ||
Testosteronpropionat (Standardpräparat) | 0,4 | 9,6 | 1,0 | |
10 Nortestosteron-17-DroDionat | O,2 | >9>° | 0,4 | |
<0,02 | 0,5 | |||
i9-Nortest6steron-i7-(/9-cyclopentylpropionat).. | 5,5 | |||
i9-Nortestosteron-i7-trimethylacetat | ||||
Bei diesen Untersuchungen wurde das Verhältnis der Wirksamkeit der geprüften Verbindungen zu
Testosteronpropionat nach der Methode von Irwin (Nachtrag zu »Journal of the Royal Statistical
Society«, Bd. IV, 1937, Nr. 1, S. 1) aus den Dosisreaktionskurven
abgeleitet, wobei man für jede Wirkungsart und jede geprüfte Verbindung eine Kurve aufzeichnet, welche den Grad der Wirksamkeit
oder der Reaktion bezüglich der Menge oder der Dosis der bei jedem der verschiedenen Versuche
verwendeten Verbindungen aufzeigt. Die hierzu er-
forderlichen experimentellen Ergebnisse werden erhalten, indem man die zu prüfenden Verbindungen
in gleich großen täglichen Dosen, die in 0,1 cm3
Baumwollsamenöl enthalten sind, Ratten, die bei einem Körpergewicht von 40 bis 45 g kastriert wurden,
vom ersten Tag nach der Kastration an über 21 Tage subkutan verabreicht. Für jede Dosierung
und jede Verbindung werden mindestens fünf Ratten verwendet und am Tag nach der letzten Injektion
bei der Autopsie, Körpergewicht, Gewicht des Samenbläschens und des Levatorantimuskels* bestimmt,
wobei das Gewicht des Samenbläschens je ioo g Körpergewicht als Index der androgenen und das
Gewicht des Levatorantimuskels je ioo g Körpergewicht
als Index der anabolischen Wirksamkeit dient.
Die folgenden Beispiele sollen das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutern.
Beispiel ι
ίο Eine Mischung aus 2,5 g 19-Nortestosteron (Birch,
Journ.Chem.Soc, Bd. 1950, S. 367), 5 cm3 Pyridin und 1,7 cm3 Propionsäureanhydrid werden etwa
3 Stunden auf etwa 75 ° erwärmt und nach dem Abkühlen 16 Stunden auf Raumtemperatur (zwischen
etwa 20 und 30°) gehalten. Nach dem Verdünnen der entstandenen Lösung mit Wasser und Abkühlen auf
eine Temperatur unter etwa io° scheidet sich das
I9-Nort€stosteron-I7"propionat als ein langsam kristallisierendes
Öl aus; Ausbeute 2,85 g oder 95%
so der Theorie. Nach dem Umkristallisieren des Produktes aus verdünntem Methanol erhält man das
i9-Nortestosteron-i7-propionat in Form hellbrauner hexagonaler Plättchen; Ausbeute 2,55 g; Schmelzpunkt
47 bis 48,5°. Weiteres Umkristallisieren aus Isopropyläther liefert 1,1 g des Produktes vom
Schmelzpunkt 55 bis 60°; spezifische Drehung [a]2p = + 410 (Chloroform); Ultraviolettabsorption
λΜαχ 240 ταμ; ε — 16,650.
Analyse: Berechnet für C2 H30 O3 C = 76,32, H = 9,15;
gefunden C= 76,57, H = 9,45.
Mehrstündiges Erhitzen unter Rückfluß des ig-Nortestosteron-i7-propionats mit Propionsäureanhydrid
und einer katalytischen Menge p-Toluolsulfonsäure, unter Verwendung von Toluol als
Lösungsmittel, Abkühlen und Verdünnen der entstandenen Lösung mit kaltem Wasser und Abfiltrieren
des gebildeten Feststoffes ergibt das 3-Enolpropionat des ig-Nortestosterons-i^-propionats;
F. = 112 bis ii6°; berechnet C = 74,58, H = 8,87,
gefunden C = 74,76, H = 8,65; 19-Nortestosteron kann auch in einer einzigen Stufe in das 3-Enolpropionat
des i9-Nortestosteron-i7-propionats übergeführt
werden, wenn man im vorhergehenden Verfahren an Stelle des ig-Nortestosteron-i^-propionates das
19-Nortestosteron verwendet. Bei Verwendung des entsprechenden Acylierungsmittels erhält man in
gleicher Weise weitere 3-Enolacylate des 19-Nortestosteron-17-propionats,
z. B. das Acetat-, trimethylacetat oder das -/J-cyclopentylpropionat. Partielle
Hydrolyse der ig-Nortestosteron-i^-propionat-s-enolacylate
ergibt das i9-Nortestosteron-i7-propionat. Die vollständige Hydrolyse der genannten Verbindungen
liefert das reine 19-Nortestosteron.
In gleicher Weise, wie im· Beispiel 1 beschrieben,
erhält man aus einer Mischung von 19-Nortestosteron, Essigsäureanhydrid und Pyridin das 19-Nortestosteron-17-acetat.
Durch etwa 4stündiges Erhitzen eines Gemisches aus ig-Nortestosteron-r^-acetat, Essigsäureanhydrid
und einer katalytischen Menge p-Toluolsulfonsäure, gelöst in Toluol, wird das 3-Enolacetat
des i9-Nortestosteron-i7-acetats hergestellt. Verdünnung
der entstandenen Lösung mit Wasser und Abkühlung ergibt kristallines 19-Nortestosteroni7-acetat-3-enolacetat.
Dieses 3-Enolacetat kann auch direkt aus dem 19-Nortestosteron hergestellt werden, wenn man nach dem vorstehend beschriebenen
Verfahren arbeitet und an Stelle des 19-Nortestosteron-17-acetats das 19-Nortestosteron verwendet.
Das 3-Enolacetat des i9-Nortestost-eron-i7-acetats
schmilzt bei 152 bis 1530; lmax 235,5 πψ; ε 18,950;
[α]» = + 24° (Chloroform).
Analyse: Berechnet für C22H30O4C = 73,71, H = 8,44;
gefunden C= 73,73, H = 8,72.
Bei Verwendung anderer Acylierungsmittel erhält man in gleicher Weise weitere 3-Enolacylate des
i9-Nortestosteron-i7-acetats, z. B. das /3-cyclopentylpropionat,
-trimethylacetat, oder das -propionat. Die vollständige Hydrolyse des ig-Nortestosteron-^-acetats
oder von dessen Enolacylaten liefert, sehr reines 19-Nortestosteron.
Eine Lösung aus 2,>5 g 19-Nortestosteron in 2,5 cm3 Pyridin und 10 cm3 Methylenchlorid wird unter
Stickstoff in einem Eisbad zur Kühlung des Reaktionsgemisches bei etwa 0 bis 10° mit 1,6 cm3 /3-Cyclo- go
pentylpropionylchlorid versetzt. Die entstandene Lösung wird etwa 4 Stunden bei Raumtemperatur
(20 bis 30°), dann etwa 16 Stunden in einem Kühlschrank bei etwa o° und schließlich etwa 4 Stunden
bei Raumtemperatur gehalten. Die so erhaltene gelbe Lösung wird mit Wasser gemischt und mit
Methylenchlorid extrahiert. Der Methylenchloridextrakt wird mit einer i°/oigen wäßrigen Nytriumhydroxydlösung,
darauf mit verdünnter wäßriger Salzsäure und schließlich mit Wasser gewaschen und
über Natriumsulfat getrocknet. Nach Entfernung des Natriumsulfats durch Filtrieren und Verdampfen
des Lösungsmittels erhält man das 19-Nortestosteroni7-(/?-cyclopentylpropionat)
in Form eines gelblichen Öls, das zur Reinigung an synthetischem Magnesium-Aluminiumsilikat
(bekannt unter dem Handelsnamen »Florisik) als Adsorptionsmittel und einer
Mischung aus Aceton und Petroläther chromatographiert wird. Nach dem Trocknen im Vakuum erhält
man die genannte, besonders bevorzugte Verbindung in Form eines zähflüssigen Öls.
Die Ausbeute beträgt 3 g oder 82% der Theorie; Ultraviolettabsorption Xmaa = 241 ταμ; ε = 16,125;
spezifische Dehnung [a]f = + 420 (Chloroform).
In gleicher Weise erhält man, ausgehend von 19-Nortestosteron, mit dem geeigneten Acylierungsmittel
ähnliche i7-(cycloalkylsubstituierte Alkylester)
des 19-Nortestosterons, z. B. das 17-Cyclopentylformiat,
das -cyclohexylformiat, -cyclopentylacetat, -cyclobutylformiat, -a-cyclopentylpropionat,
-cyclohexylacetat, -cyclopropylformiat, -cycloheptylformiat, -^-(methylcyclopentylj-acetat, /?-(Methylcyclopenyl)-propionat,
-ß-(dimethylcyclopentyl)-propionat oder das -/J-cyclobutylpropionat. Die Hydrolyse
dieser Verbindungen liefert sehr reines 19-Nortestosteron.
In gleicher Weise, wie in den Beispielen I und 2 bei der Herstellung der 3-Enolacylate des 19-Nortestosteron-17-propionats
und des 19-Nortestosteron-17-acetats angegeben, werden die 19-Nortestosteron-17
- (cycloalkylsubstituierten Alkylester), wie das i9-Nortestosteron-i7-(|3-cyclopentylpropionat), in die
entsprechenden 3-Enolacylate, z. B. das besonders bevorzugte ig-Nortestosteron^-dS-cyclopentylpropionat)-3-enolacetat
oder 19-Nortestosteron-17-dö-cyclopentylpropionat)-3-enol-jS-cyclopentylpropionat
übergeführt. Weitere Beispiele der 19-Nortestosteron-17
- (ß - cyclopentylpropionat) - 3 - enolacylate sind: das 3-Enol-propionat, -formiat, -butyrat, -isobutyrat,
-pentanoat, -Hexanoat, -heptanoat oder das Octanoat.
Eine im Eisbad bei 0 bis io° hergestellte Lösung.
aus 2,5 g 19-Nortestosteron, 2 cm3 Pyridin, 10 cm3
ao Methylenchlorid und 1,6 cm3 Trimethylacetylchlorid wird etwa 16 Stunden auf Raumtemperatur (20 bis 30°)
gehalten, dann mit Wasser verdünnt und mit Methylenchlorid extrahiert. Der Methylenchloridextrakt wird
mit i°/oiger wäßriger Natriumhydroxydlösung, darauf
mit 5%iger wäßriger Salzsäure und schließlich mit Wasser gewaschen und dann über Natriumsulfat
getrocknet. Nach Entfernung des Natriumsulfats durch Filtrieren und Verdampfen des Lösungsmittels
erhält man das ig-Nortestosteron-^-trimethylacetat
als Öl. Durch Umkristallisieren des Öles aus Heptan erhält man 1,1 g flache Nadeln vom Schmelzpunkt
100 bis 1140. Umkristallisieren aus Äther-Petfoläther
liefert 0,86 g des Produktes, Schmelzpunkt 109 bis 1140. Die Mutterlaugen der beiden KristaUisationen
werden vereinigt und über Tonerde chromatographiert. Das Eluat, das durch die aufeinanderfolgende
Verwendung von Petroläther-Benzol (1:1),
Benzol und Äther in Benzol erhalten wird, wird zur Trockene eingedampft und der Rückstand aus Äther-Petroläther
umkristallisiert, wodurch man weitere 0,5 g i9-Nortestosteron-i7-trimethylacetat vom
Schmelzpunkt 113 bis 1170, spezifische Drehung
\af* = -\- 43° (Chloroform), Ultraviolettabsorption
^■waa! = 241 ταμ, ε = 16,650 erhält.
Der Schmelzpunkt dieses Produktes sinkt auf etwa 92°, wenn es mit 19-Nortestosteron vermischt wird.
Analyse: Berechnet für C23H34O3 C = 77,05, H = 9,56;
gefunden C = 77,08, H = 9,72.
Bei Verwendung anderer geeigneter Acylierungsmittel erhält man, ausgehend von 19-Nortestosteron,
in gleicher Weise wie in den Beispielen 1 und 4 angegeben,
weitere ähnliche i9-Nortestosteron-i7-acylate, z. B. das -17-formiat (F. = 105 bis iio°; berechnet
C = 75,46, H = 8,67; gefunden C = 75,74, H = 8,74), -17-butyrat, -17-isobutyrat (F. = 87 bis
90°; berechnet C = 76,70, H = 9,36; gefunden C = 77,81, H = 9,70), -17-pentanoat, -17-isopentanoat
(Öl, berechnet C = 77,08, H = 9,55; gefunden -60 C = 77,81, H = 9,41), -17-acetoxyacetat (wachsartiger
fester Körper, berechnet C = 73,71, ,H = 8,44; gefunden C = 73,47, H = 8,43), -17-äthoxyacetat
(F = 75 bis 85°), -17-stearat (F. = 49 bis 540; berechnet
C = 79,60, H = 11,37; gefunden C = 79,86, H= 11,48), -17-n-heptanoat (Öl), -17-io-undecenoat, 6g
-17-glutarat (F. = 203 bis 2150J, saures 17-glutarat
(F. = 165 bis 174°; berechnet C = 71,1, H = 8,30;
gefunden C = 71,51, H = 8,53), -17-trinuoracetat
(F. =75 bis 820), -17-chlorformiat (F. =70 bis 850;
berechnet C = 67,74, H = 7,48, Cl = 10,53; gefun-.den
C = 67,96, H = 7,81, Cl = 10,17), -17-p-trifluoracetamido-phenylacetat
(F. = 178 bis 185).
In gleicher Weise, wie im Beispiel 2 für die Herstellung von i9-Nortestosteron-i7-acetat-3-enolacetat
und anderen 3-Enolacylaten des 19-Nortestosteron-17-acetats
angegeben, werden die 3-Enolacylate des 19 - Nortestosteron -17 - trimethylacetats, z. B. das
19 - Nortestosteron -17 - trimethylacetat - 3 - enolacetat,
hergestellt.
80 Beispiel 5
i9-Nortestosteron~i7-phenylacetat. Zu einer eisgekühlten
Lösung aus 1,5 g 19-Nortestosteron in 1,5 cm3 wasserfreiem Pyridin und 10 cm3 wasserfreiem
Benzol wird innerhalb etwa 2 Minuten unter Rühren eine Lösung aus 0,9 cm3 Phenylacetylchlorid
in 5 cm3 wasserfreiem Benzol zugetropft. Das entstehende Gemisch bleibt über Nacht unter Stickstoffatmosphäre
stehen und wird dann nacheinander go mit 5°/oiger kalter Salzsäure, 2,5°/0iger kalter Natriumhydroxydlösung
und schließlich mit Wasser gewaschen, danach über wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet. Nach Verdampfen des Lösungsmittels wird ein fast farbloses Öl erhalten (Ausbeute 1,95 g).
Umkristallisieren aus Petroläther (zwischen 30 bis 6o° siedend) liefert i9-Nortestosteron-i7-phenylacetat in
Form weißer Kristalle, F. = 72 bis 76°.
Analyse: Berechnet für C26H32 03£ = 79,55, H = 8,22; loo
gefunden C== 79,74, H = 8,52.
19-Nortestosteron-17- (ß-phenylpropionat). Zu
einer Lösung aus 2,5 g Nortestosteron in 2,5 cm3 wasserfreiem Pyridin lind 10 cm3 wasserfreiem Benzol
wird in gleicher Weise wie im Beispiel 5 eine Lösung aus i,5 cm3 jS-Phenylpropionylchlorid in 5 cm3
wasserfreiem Benzol zugetropft. Die Reaktion wird weiter wie in Beispiel 5 durchgeführt. Das entstandene
Öl wird in Methanol umkristallisiert und ergibt i9-Nortestosteron-i7-(/3-phenylpropionat), F. = 91
bis 92,5°.
Weitere Beispiele der erfindungsgemäß erhältlichen ig-Nortestosteron-17-acylate sind das -17-diphenylacetat
(glasartige Substanz, berechnet C = 82,01, H = 7,74; gefunden C = 81,95, H = 7,75), das
-17-p-Nitrophenylacetat, die 17-Pentenoate, das
17-Acrylat, das 17-Methacrylat, das 17-a-Phenylpropionat
oder das 17-ß-Phenylpropionat (F. = 91 bis iao
92,5°) · Die Hydrolyse dieser Acylate liefert reines 19-Nortestosteron. Ein weiteres Beispiel für ein
3-Enolacylat des i9-Nortestosteron-i7-acylats ist das
3-EnoIacetat-i7-phenylacerat. Die partielle Hydrolyse dieser Verbindungen liefert 19-Nortestosteron-17-acylate.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE:ι. Verfahren zur Herstellung von 19-Nortestosteron-17-acylaten und bzw. oder deren 3-Enolacylaten, dadurch gekennzeichnet, daß man 19-Nortestosteron in bekannter Weise mit einem Acylierungsmittel, das den Rest einer aliphatischen oder cycloaliphatischen Carbonsäure mit einem oder mehreren Kohlenstoffatomen oder den einer araliphatischen Carbonsäure, deren aliphatischer Anteil 2 bis 3 Kohlenstoffatome enthält, umsetzt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Acylierungsmittel den Rest einer Phenylalkylmonocarbonsäure enthält.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Acylierung in Gegenwart eines basischen oder eines sauren Katalysators durchführt.© 509658/69 2.56 (709 534/178 6. 57)
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US965637XA | 1953-04-15 | 1953-04-15 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE965637C true DE965637C (de) | 1957-06-13 |
Family
ID=22257956
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEU2733A Expired DE965637C (de) | 1953-04-15 | 1954-04-16 | Verfahren zur Herstellung von 19-Nortestosteron-17-acylaten und bzw. oder deren 3-Enolacylaten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE965637C (de) |
-
1954
- 1954-04-16 DE DEU2733A patent/DE965637C/de not_active Expired
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1801750A1 (de) | Von Prostaglandinen abgeleitete Verbindungen und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE2431192C2 (de) | O,O-DiäthylS-[6-chlor-1,3-benzoxazolon-3-yl-methyl]-dithiophosphat | |
DE2167180C3 (de) | Methyl-7-desoxy-7(S)-methoxy-α-thiolincosaminid und Verfahren zu dessen Herstellung | |
DE965637C (de) | Verfahren zur Herstellung von 19-Nortestosteron-17-acylaten und bzw. oder deren 3-Enolacylaten | |
DE2404946C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von 7alpha-Acylthio-Steroidspirolactonen | |
DE2238304C3 (de) | (Choleretisch wirksame) Ester bzw. Salze von Dehydrocholsäure, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese Verbindungen enthaltende Arzneipräparate | |
DEU0002733MA (de) | ||
DE875655C (de) | Verfahren zur Darstellung von Testosteron | |
DE1593644C3 (de) | ||
DE957030C (de) | Verfahren zur Herstellung der Phenylpropionsaeureester von Steroidhormonen | |
DE1618310C3 (de) | ||
DE724268C (de) | Verfahren zur Herstellung eines reinen ª‡-Tokopherolesters bzw. von reinem ª‡-Tokopherol | |
AT339911B (de) | Verfahren zur herstellung eines neuen 1-phthalazonderivates | |
DE1568222C (de) | 3,4-Diäther des Helveticosids und Helveticosols und Verfahren zu deren Herstellung | |
DE1468681C3 (de) | 17beta-Tetrahydropyranyloxy verbindungen der Androstanreihe sowie Verfahren zu ihrer Herstellung und Heilmittel | |
DE1545579C (de) | 18 alpha Hydroxy cyclohexancarbon säureester des Reserpsauremethylesters, dessen Salze sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung | |
AT217994B (de) | Verfahren zur Herstellung von neuen Derivaten von Polyhydroxyalkoholen | |
DE1468554C (de) | 20 beta tert Amino 3 alpha hydroxy (bzw acyloxy) 5 beta pregnane bzw de ren Salze sowie Verfahren zu ihrer Her stellung | |
DE883897C (de) | Verfahren zur Herstellung von 17-(ª‡)-Oxy-20-ketopregnanen | |
DE2236005C3 (de) | Dibenzo- eckige Klammer auf d,f eckige Klammer zu -dioxepin- eckige Klammer auf 1,3 eckige Klammer zu -derivate und deren pharmakologisch verträgliche Salze, sowie Verfahren zu deren Herstellung und diese enthaltende Arzneimittel | |
DE1693026C3 (de) | Antibiotisch wirkende Delta hoch 13(17) - und Delta hoch 13(17);20(22) - Fusidinsäurederivate und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE1568216C (de) | In 3,4 Stellung cyclische Äther tragende Cardenohd digitoxoside sowie Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE1593407C3 (de) | 17beta-Hydroxy-2-oxaöstra-4,9(10)dien-3-on sowie Verfahren zur Herstellung dieser Verbindung | |
CH330312A (de) | Verfahren zur Herstellung neuer Steroidverbindungen | |
DE1793344A1 (de) | 2-Halogen-18-methyl-1-androstene |